Chiara Ohoven

Chiara Ohoven (2012)

Chiara Henriette Madeleine Bernadette Margrete Ohoven[1] (* 18. März 1985 in Düsseldorf) ist eine deutsche TV-Persönlichkeit. Durch Status und Prominenz ihrer Eltern Mario und Ute-Henriette Ohoven wurde sie als It-Girl[2] und Society-Tochter bekannt und vor allem in den Boulevard-Medien rezipiert.

Leben

Chiara Ohoven wurde 1985 als Tochter des Anlageberaters und späteren BVMW-Präsidenten Mario Ohoven und der UNESCO-Botschafterin Ute-Henriette Ohoven geboren. Sie besuchte eine Waldorfschule und danach für drei Jahre das Internat Institut auf dem Rosenberg im schweizerischen St. Gallen, das sie mit dem amerikanischen High School Diploma abschloss.[3] 2004 nahm sie ein Modedesignstudium im Fachbereich Textil- und Bekleidungstechnik der Hochschule Niederrhein in Krefeld auf,[4] das sie 2009 abschloss.[5]

Im Jahre 2002 hatte Ohoven in dem unter anderem von ihrem Vater und ihrem Bruder Michael Ohoven produzierten[6] Thriller Liberty Stands Still eine kleine Nebenrolle. Sie unterstützt ihre Mutter bei der Organisation deren Wohltätigkeits-Veranstaltungen; zusätzlich trat sie mehrfach im Fernsehen auf, so als Talkgast bei Menschen bei Maischberger, Johannes B. Kerner,[7] Menschen der Woche oder dem Kölner Treff. Bei The Dome war sie ebenso zu Gast, als Co-Moderatorin war sie 2005 in der deutschen Ausgabe von Top of the Pops zu sehen.[4][8]

Im August 2005 übernahm Ohoven zwei Wochen lang in Urlaubsvertretung von Christiane Hoffmann die Klatsch-Kolumne in der Bild. 2006 wurde sie zusammen mit ihrer Mutter von einer Jury aus Boulevard-Journalisten zum Promi des Jahres gewählt.[9] Sie war von 2009 bis 2010 Redakteurin beim Fashion und Lifestyle Magazin InStyle.[10] 2010 moderierte sie eine Folge der Sendung Red! Stars, Lifestyle & More aus Los Angeles. Von 2013 bis 2020 betätigte sich Chiara Ohoven beruflich als Artdirectorin der Zeitschrift Der Mittelstand., der Mitgliederzeitschrift des von ihrem Vater geführten Bundesverbandes mittelständische Wirtschaft.[11] 2015 nahm sie zusammen mit ihrer Mutter an der VOX-Fernsehsendung Das perfekte Promi-Dinner teil.[12] 2017 nahm sie als Kandidatin an der 10. Staffel der Tanzshow Let’s Dance teil und tanzte mit Vadim Garbuzov; das Paar schied in der 2. Runde aus.[13]

Rezeption

Aufmerksamkeit erlangte Ohoven erstmals 2002,[14] als sie sich siebzehnjährig augenscheinlich ihre Lippen hatte „aufspritzen“ lassen. Da sie den Eingriff aber in einem Kurzinterview der Sendung Exclusiv – Das Starmagazin dementierte, folgte eine Reihe von Parodien von Stefan Raab in seiner Sendung TV total und von Carolin Kebekus bei Schmidt & Pocher. Im Jahr 2005 nahm Ohoven ihr voriges Dementi zurück und sprach rückblickend von einem Fehler. In der Talkshow von Johannes B. Kerner berichtete sie davon, sich ihre Lippen mehrmals eigenhändig mit Hyaluronsäure weiter aufgespritzt zu haben, weil sie mit dem vorigen Ergebnis des Chirurgen nicht zufrieden gewesen sei.[15][16] Während der kurzzeitigen Übernahme der Bild-Klatschkolumne durch Ohoven im Sommer 2002 trug die Rubrik den selbstironischen Titel „Chiara Ohoven – Ich riskier ’ne dicke Lippe“.[4]

Im Jahr 2009 befasste sich der ästhetische Chirurg Werner Mang in seinem Buch Verlogene Schönheit mit ihr und fragte: „Warum macht sie sowas? Und warum macht sie sich damit zum Gespött der Gesellschaft?“[17] Die Autorin Katja Kullmann befand in der feministischen Zeitschrift Emma: „Armes Blondie. Ein Leben lang wird Chiara O. das Mädchen mit der dicken Lippe bleiben, gleich welche Charity-Leistungen sie noch erbringen mag. Eindringlich hat sich mit ihr das Zerrbild künstlicher Körper-Gestaltung ins öffentliche Bewusstsein eingegraben, als Karikatur einer verzweifelt überhöhten F***-mich-Ästhetik.“[18]

Im Laufe der Jahre wurde Chiara Ohoven zum Symbol der übermäßig vergrößerten Lippen. Zahlreiche Artikel in Zeitschriften und Bücher der Unterhaltungsliteratur erwähnten sie. Dabei fielen Worte wie Duffy Duck[19] oder Schlauchbootlippen,[20] wobei sie weiterhin als It-Girl[21] oder „deutsche Paris Hilton“ bezeichnet wurde.[22] In einem späteren Doppel-Interview mit ihrer Mutter von 2012 erwiderte Ohoven selbst, wohl bis ins hohe Alter vom „Thema Oberlippe“ verfolgt zu werden, das sie als einen Fehler und ihre Mutter als den „wohl größte[n] Ausrutscher in ihrem Leben“ bezeichnete.[1]

Privates

Chiara Ohoven mit ihrer Mutter bei der Goldenen Kamera (2012)

Chiara Ohoven betont eine enge Bindung zu ihrer Mutter sowie dem katholischen Glauben.[1][23][24] Von 2004 bis 2011 führte sie eine Beziehung mit Patrick Poprawski.[25] Ab 2010 waren die beiden verlobt, trennten sich jedoch aufgrund der Entfernung zwischen ihren Wohnorten Düsseldorf und Zürich.[26] Von 2014 bis 2016 war Ohoven mit dem Madrider Unternehmer und Rüstungsexperten[27] Hermann Ranninger verlobt.[25][28] Ohoven wohnt in Düsseldorf und im spanischen Marbella.[1]

Commons: Chiara Ohoven – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. a b c d Dona Kujacinski: Charity-Lady Ute Ohoven und Tochter Chiara: Operation Ohoven. In: bild.de. 15. September 2012, abgerufen am 1. August 2024 (Ute Ohoven und ihrer Tochter Chiara im Interview).
  2. "Das liegt an der Haarfarbe!": Das wurde aus Chiara Ohoven. In: woman.at. 30. Juni 2020, ehemals im Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen am 1. August 2024 (österreichisches Deutsch).@1@2Vorlage:Toter Link/www.woman.at (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven)@1@2Vorlage:Toter Link/www.woman.at (Seite dauerhaft nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven) WOMAN, 1. Juli 2020, Fast 20 Jahre ist ihr berühmter Lippen-Sager her. Heute ist sie 35 und hat sich ziemlich verändert..., facebook.com
  3. Martina Taubert: Wo Chihuahuas Gucci heißen. In: Welt am Sonntag. welt.de, 23. Mai 2004, abgerufen am 18. Juni 2016.
  4. a b c Starporträt Chiara Ohoven. In: vip.de. Abgerufen am 1. August 2024.
  5. Hochzeits-Glocken: Schöne Chiara Ohoven: Verlobung mit Patrick. In: express.de. Express, 8. Mai 2009, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 16. Juni 2016; abgerufen am 18. Juni 2016.
  6. Robert Koehler: Review: ‘Liberty Stands Still’. In: variety.com. Variety, 29. Januar 2002, abgerufen am 1. August 2024 (amerikanisches Englisch).
  7. Chiara Ohoven bei IMDb
  8. Bei Kölner PR-Agentur: Chiara im Management. In: rp-online.de. Rheinische Post, 11. Dezember 2006, abgerufen am 18. Juni 2016.
  9. Trittbrett-Prominente: 17/20 Ute-Henriette und Chiara Ohoven bei Sueddeutsche.de, 24. Februar 2010, abgerufen am 1. August 2024: „2006 wurde sie gemeinsam mit ihrer Mutter von Journalisten der Boulevardpresse zum "Promi des Jahres" gekürt.“
  10. Steckbrief: Chiara Ohoven, RTL.de, abgerufen am 1. August 2024
  11. Der Mittelstand – Unternehmensmagazin des BVMW: Ausgabe 3/2016, S. 94, Impressum, abgerufen am 3. August 2016.
  12. Kochshow: Chiara und Ute Ohoven bei 'Das perfekte Promi-Dinner'. In: rp-online.de. Rheinische Post, 14. Juni 2015, abgerufen am 18. Juni 2016.
  13. RTL: Let's Dance 2017: Chiara Ohoven ist raus, Gil Ofarim der Beste, augsburger-allgemeine.de, 22. Oktober 2019, abgerufen am 1. August 2016
  14. Lippen wie Chiara. (Memento vom 1. September 2016 im Internet Archive), tvtotal.prosieben.de, 26. Juni 2002, abgerufen am 31. August 2016.
  15. Johannes B. Kerner, Sendung vom 19. Mai 2005.
  16. Peter Lückemeier: Neue Herzblatt-Geschichten. 1. Auflage. Fischer E-Books, Frankfurt am Main 2011, ISBN 978-3-10-400927-8, urn:nbn:de:101:1-2013082120565.
  17. Werner L. Mang: Verlogene Schönheit: Vom falschen Glanz und eitlen Wahn. Random House, München 2009, ISBN 978-3-641-03690-4, S. 94, urn:nbn:de:101:1-201111035653.
  18. Katja Kullmann: Botox und anderes Gift – ein Essay. In: Emma Nr. 4/2008. katjakullmann.de, April 2008, S. 49, archiviert vom Original am 7. August 2011; abgerufen am 18. Juni 2016.
  19. Peter Lückemeier: Herzblatt-Geschichten: Ziehen wir uns aus? In: faz.net. Frankfurter Allgemeine Zeitung, 18. März 2007, abgerufen am 1. August 2024.
  20. Urban Priol: Hirn ist aus. Random House, München 2009, ISBN 978-3-641-02125-2, urn:nbn:de:101:1-201111025983.
  21. It-Girls: Berühmt fürs Nichtskönnen. In: stern.de. 27. November 2007, abgerufen am 18. Juni 2016.
  22. Mark von Huisseling: Die Oberlippe. In: weltwoche.ch. Die Weltwoche, Ausgabe 7/2006, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 16. Juni 2016; abgerufen am 18. Juni 2016.
  23. Sat.1-Sunday Up (11. Mai 2008): Ute und Chiara Ohoven. In: katholisch.de. Abgerufen am 1. August 2024.
  24. MARIO OHOVEN (Memento vom 9. Juli 2016 im Internet Archive) auf ohoven.biz, abgerufen am 30. August 2016.
  25. a b Nathalie Riahi: Schon seit Sommer verliebt: Chiara Ohoven: Gestatten, mein Verlobter Hermann. In: express.de 11. Februar 2015, abgerufen am 1. August 2024
  26. Die Entfernung zerstörte die Liebe auf gala.de, 8. April 2011, abgerufen am 1. August 2024.
  27. Jordi Molas Gallart: Aproximación a los aspectos económicos de la defensa. In: Marino Aguirre, Graciela Malgesini (Hrsg.): Misiles o microchips. La conversion de la industria Militär en civil. Icaria Editorial, Barcelona 1992, ISBN 978-84-7426-183-7, S. 394.
  28. Chiara Ohoven: Sie hat ihre Verlobung aufgelöst (Memento vom 10. Mai 2017 im Internet Archive), gala.de, 12. November 2016.