Bramberge (Ölfeld)

Das Ölfeld Bramberge ist eines der größten deutschen Ölfelder. Es befindet sich im Bereich des Dorfes Osterbrock der Gemeinde Geeste mitten im Emsland. Mit einer jährlichen Förderung von 71.719 t (2017) befindet es sich an 6. Stelle der förderstärksten Ölfelder in Deutschland. Der Ölförderbetriebshof befindet sich an der Klosterholter Straße in Osterbrock. Die Förderbohrungen sind rund um und im Dorf zu finden und gehören für die Bevölkerung mittlerweile zum Alltag.[1] Zeitweise war das Feld das Produktionsstärkste (bezogen auf die Fördermenge) in ganz Deutschland.

Das Ölfeld

Die Erschließung des Ölfeldes begann erst im Jahre 1958, was für die Emslandfelder relativ spät ist, und dauert zum Teil bis heute an. Das Feld wird häufig auch als Idealfall einer Fazieslagerstätte genannt, das Erdöl befindet sich noch im Gestein, welches es gebildet hat und ist nicht in andere Gesteine aufgestiegen.

Die Lagerstätte befindet sich in einer Tiefe von 980 m bis 580 m unter dem Meeresspiegel. Mit einer Mächtigkeit von bis zu 50 m und einer Durchschnittsmächtigkeit von 28 m der ölhaltigen Schichten steigen sie von Westen nach Osten hin auf, was den großen Tiefensprung von 400 m erklärt. Nach oben hin ist die Lagerstätte durch dichte Tonschichten abgeschlossen und absolut gas- und wasserdicht.

Bereits seit 1961 wurde mittels Wasserinjektion und seit 1972 mit Gasliftförderung die Förderung unterstützt.

Das geförderte Öl wird mit einer Pipeline, die entlang des Dortmund-Ems-Kanals verläuft, zur wenige Kilometer entfernten Erdöl-Raffinerie Emsland gepumpt und dort verarbeitet.

Das Erdöl-Erdgas-Museum Twist besitzt zahlreiche Anschauungsobjekte, die von dort stammen oder über das Ölfeld erzählen.

Am Abend des 23. September 2014 ereignete sich in der Nähe von Osterbrock bei Instandhaltungsarbeiten an einer Bohrung eine Gasexplosion.[2] Vier Arbeiter erlitten dabei schwere Brandverletzungen.

Förderung

Die Ölfeld Bramberge erbrachte folgende Fördermengen Erdöl und Kondensat:[3][4][5]

JahrFörderung
in Tonnen
Kumulativ
Erdöl (t)
1960101.843132.137
1965506.5361.900.658
1970812.7235.444.407
1980462.98211.885.652
1990270.15115.091.185
1995265.25916.352.531
1996247.19616.599.728
1997258.68416.858.412
1998270.66617.129.078
1999267.03617.396.114
JahrFörderung
in Tonnen
Kumulativ
Erdöl (t)
2000267.55617.663.670
2001247.80317.911.472
2002223.21318.134.685
2003199.79018.334.475
2004197.13318.531.608
2005179.31418.710.922
2006166.57418.877.496
2007151.98619 029 482
2008138.22919.167.711
2009127.15519.294.930
JahrFörderung
in Tonnen
Kumulativ
Erdöl (t)
2010120.05819.414.731
2011114.55419.529.285
2012105.33519.634.620
201396.99319.731.613
201490.24119.821.854
201579.89719.901.750
201677.45519.979.205
201771.71920.050.925

Literatur

  • Heinz Boigk: Erdöl und Erdölgas in der Bundesrepublik Deutschland. Ferdinand Enke Verlag, Stuttgart 1981, ISBN 3-432-91271-4

Einzelnachweise

  1. erdoel-erdgas.de: Erdgas und Erdöl aus Deutschland (Memento vom 31. Januar 2012 im Internet Archive; PDF; 480 KB)
  2. Vier Schwerverletzte: Minister Lies besucht Ort der Gasexplosion in Geeste. Neue Osnabrücker Zeitung, 24. September 2014, abgerufen am 5. November 2014.
  3. erdoel-erdgas.de:Wirtschaftsverband Erdöl- und Erdgasgewinnung (WEG), Jahresbericht 2010 (Memento vom 14. November 2011 im Internet Archive; PDF; 4,66 MB)
  4. bveg.de:WEG-Jahresbericht 2012 (Memento vom 25. April 2018 im Internet Archive; PDF; 5,55 MB)
  5. https://www.lbeg.niedersachsen.de/download/98573/Erdoel_und_Erdgas_in_der_Bundesrepublik_Deutschland_2014.pdf

Koordinaten: 52° 37′ 9,1″ N, 7° 21′ 9,4″ O