Badwater Ultramarathon

Startort Badwater

Der Badwater Ultramarathon zählt zu den härtesten Ultramarathons der Welt. Die 135 Meilen (217,26 km) lange Strecke führt von Badwater (36° 13′ 49″ N, 116° 46′ 3″ W) im Death Valley bis zum Whitney Portal auf 2530 Meter Höhe am Mount Whitney in Kalifornien. Er findet meist im Juli statt, wo in Badwater regelmäßig Temperaturen von über 50 °C gemessen werden.

Geschichte

Badwater Basin

Nachdem Al Arnold in den Jahren zuvor wegen Dehydratation und anderen Verletzungen den von ihm geplanten Kurs im Death Valley nicht annähernd beenden konnte, gelang es ihm nach langem Sauna-Training (45 Minuten auf dem Heimtrainer bei über 90 °C[1]) und weiterer Vorbereitung, die Strecke 1977 zu bezwingen. Er benötigte damals über 80 Stunden. In dieser Zeit betrug die Gesamtstrecke noch 145 Meilen. Doch durch Einschränkungen durch den United States Forest Service wurde die Strecke verkürzt. Sie endet heute am Mt. Whitney Portal, einem Punkt auf dem Weg zum Gipfel, nicht mehr auf dem Gipfel selbst. 1987 wurde der Badwater Ultramarathon zu einem offiziell anerkannten Rennen, obwohl es zu dieser Zeit keine festgelegte Route gab, so dass die Läufer zum Teil unterschiedliche Distanzen zurücklegten.

Beim Rennen im Jahr 2023 besiegte die US-Läuferin Ashley Paulson alle männlichen Teilnehmer. Mit einer Zeit von 21:44:35 Stunden stellte sie einen neuen Streckenrekord bei den Frauen auf, zudem fehlten ihr nur 11:34 Minuten auf die Rekordzeit bei den Männern.[2]

Die Strecke

Gestartet wird in Badwater im Death Valley auf 85 m unter dem Meeresspiegel. Im Verlauf des Rennens müssen die Läufer einen kumulativen Höhenunterschied von über 4000 m überwinden, das Ziel befindet sich am Whitney Portal auf 2530 Meter Höhe am Mount Whitney. Bei Kilometer 196 passieren die Läufer den Touristenort Lone Pine.

Siegerliste

Detaillierte Rennergebnisse mit Zwischenzeiten gibt es auf Adventurecorps.[3]

JahrSieger (m)NationalitätZeitSiegerin (w)NationalitätZeit
2019Yoshihiko IshikawaJapan Japan21:33:01*Patryzja BereznowskaPolen Polen24:13:24*
2018Michele GragliaItalien Italien24:51:47Brenda GuajardoVereinigte Staaten USA28:23:10
2017Wataru IinoJapan Japan24:56:19Sandra VillinesVereinigte Staaten USA34:34:43
2016Pete KostelnickVereinigte Staaten USA21:56:32Alyson VentiVereinigte Staaten USA25:53:07
2015Pete KostelnickVereinigte Staaten USA23:27:10Nikki WyndAustralien AUS27:23:27
2014Harvey LewisVereinigte Staaten USA23:52:55Alyson VentiVereinigte Staaten USA28:37:28
2013Carlos Alberto Gomes de SáPortugal POR24:38:16Catherine ToddAustralien AUS29:55:29
2012Michael MortonVereinigte Staaten USA22:52:55Sumie InagakiJapan JPN29:53:09
2011Oswaldo LopezMexiko MEX23:41:40Sumie InagakiJapan JPN28:49:27
2010Zach GingerichVereinigte Staaten USA24:44:48Jamie DonaldsonVereinigte Staaten USA26:16:12**
2009Marcos FarinazzoBrasilien BRA23:39:18Jamie DonaldsonVereinigte Staaten USA27:20:18
2008Jorge PachecoMexiko MEX23:20:16Jamie DonaldsonVereinigte Staaten USA26:51:33
2007Valmir NunesBrasilien BRA22:51:29**Lisa BlissVereinigte Staaten USA34:33:40
2006Scott JurekVereinigte Staaten USA25:41:18Monica ScholzKanada CAN32:07:01
2005Scott JurekVereinigte Staaten USA24:36:08Pam ReedVereinigte Staaten USA30:29:55
2004Dean KarnazesVereinigte Staaten USA27:22:48Monica ScholzKanada CAN29:22:29
2003Dean KarnazesVereinigte Staaten USA28:51:26Pam ReedVereinigte Staaten USA28:26:52
2002Darren WortsVereinigte Staaten USA32:38:57Pam ReedVereinigte Staaten USA27:56:47
2001Michael TrevinoVereinigte Staaten USA28:18:12Anne LangstaffVereinigte Staaten USA40:13:40
2000Anatoliy KruglikovRussland RUS25:09:05Irina ReutovichRussland RUS29:48:27
1999Eric CliftonVereinigte Staaten USA27:49:00Angelika CastanedaVereinigte Staaten USA36:58:00
1998Gabriel FloresVereinigte Staaten USA28:09:00Lisa Smith-BatchenVereinigte Staaten USA37:33:00
1997David JonesVereinigte Staaten USA29:10:00Lisa Smith-BatchenVereinigte Staaten USA37:01:00
1996Marshall UlrichVereinigte Staaten USA33:01:00Judy OverholtzerVereinigte Staaten USA41:13:00
1995Bill MenardVereinigte Staaten USA34:15:19Judy OverholtzerVereinigte Staaten USA40:44:01
1994Bill MenardVereinigte Staaten USA32:00:33Judy OverholtzerVereinigte Staaten USA46:57:50
1993Marshall UlrichVereinigte Staaten USA28:53:00---
1992Marshall UlrichVereinigte Staaten USA26:18:00---
1991Marshall UlrichVereinigte Staaten USA26:34:10Bonnie BoyerVereinigte Staaten USA36:19:20
1990Tom PossertVereinigte Staaten USA27:56:20Barbara Alvarez
& Angelika Castaneda
Vereinigte Staaten USA39:27:00
1989Tom PossertVereinigte Staaten USA36:10:00Barbara Alvarez
& Angelika Castaneda
Vereinigte Staaten USA66:00:00
1988Doug Mitchell[4]Vereinigte Staaten USA80:32:00Linda ElamVereinigte Staaten USA61:47:00
1987Tom CrawfordVereinigte Staaten USA58:57:34Eleanor AdamsVereinigtes Konigreich GBR52:45:00

(*) Derzeitiger Streckenrekord nach den 2015 erstmals angewendeten Wettkampfregeln (Nachtstart).

(**) Streckenrekord mit Start am Tag.

Sonstiges

Das Ziel: Mount Whitney
  • Ein Preisgeld für die Sieger des Laufes gibt es nicht. Jeder Teilnehmer, der die Strecke innerhalb von 60 Stunden absolviert, erhält eine Urkunde und jeder Läufer, der in 48 Stunden oder weniger das Rennen beenden kann, erhält eine Gürtelschnalle.[5]

Einzelnachweise

  1. Roger Allebone: Breaking Point ... And Beyond (Memento vom 3. Dezember 2008 im Internet Archive; PDF-Datei; 263 kB), Neuauflage des Artikels über Al Arnold aus dem Jahr 1978 (englisch)
  2. Thomas Bauer (HDsports): Frau schlägt bei härtesten Lauf der Welt alle Männer. 7. Juli 2023, abgerufen am 7. Juli 2023 (deutsch).
  3. Adventurecorps: Running Events – Badwater® 135, abgerufen 28. August 2016 (englisch)
  4. Tom Possert (45:10:00) nachträglich disqualifiziert wegen gegen die Regeln verstoßender Zuhilfenahme von Assistenz am Berg; Chuck Jones (45:54:00) disqualifiziert wegen gegen die Regeln verstoßendem Start 18 Stunden nach dem Starterfeld (Start in der Nacht)
  5. badwater.com:Applying to Compete in the 2008 Badwater Ultramarathon (Memento vom 11. Mai 2008 im Internet Archive) (englisch)