SOFFEX

Das Gebäude der SOFFEX in Dietikon im Jahr 1991.

Die SOFFEX (Swiss Options and Financial Futures Exchange) war die Derivate-Handelsplattform der Schweiz.

Geschichte

Sie wurde am 15. Dezember 1986 gegründet und nahm ihre Geschäftstätigkeit am 19. Mai 1988 auf. Sie war privatrechtlich organisiert. Sie war die erste vollelektronische Terminbörse der Welt mit integriertem Clearinghaus. Im Jahre 1998 fusionierte sie mit der DTB (Deutschen Terminbörse) zur Eurex, der grössten Derivathandelsplattform der Welt.[1]

Kontroversen

Da die SOFFEX privatrechtlich organisiert war, regulierte sich die Börse selber. Die Banken, die dabei als Market-Maker auftraten, hatten teilweise Interessenskonflikte. So soll es vorgekommen sein, dass die Banken irreführende Kurse stellten. Für manche Händler war die SOFFEX sogar zu effizient, sodass sie die Börse teilweise zu umgehen versuchten. Sie bahnten das Geschäft telefonisch an und beide Parteien drückten synchron die entsprechenden Tasten auf ihrem Terminal.[2]

Weblinks

Literatur

  • Peter Forstmoser, Urs Pulver: Der Optionshandel in der Schweiz. In: WM : Zeitschrift für Wirtschafts- und Bankrecht. Sonderbeilage. Nr. 3, 17. September 1988 (forstmoser.ch [PDF; 3,2 MB]).

Einzelnachweise

  1. Elisabeth Meyerhans: Börsen. In: Historisches Lexikon der Schweiz. 19. August 2004, abgerufen am 15. April 2023.
  2. Silvio Bertolami: Tiefere Kommissionen, perfektionierte Aufsicht, Reform der Hauptbörsen - die Vorschläge eines SKA-Chefhändlers «Die Soffex ist gut, also machen wir sie besser». In: Die Weltwoche. Nr. 46, 17. November 1988, S. 27: „Die bestehende Form der Selbstregulierung scheint dort besonders heikel, wo es um Tatbestände geht, die nicht illegal und dennoch recht fragwürdig sind. So haben die Soffex-Händler als sogenannte Mar-ket-makers die Verpflichtung, laufend Angebots- und Nachfragepreise ins System einzugeben. Nun kommt es aber vor, dass sie lächerliche Kurse stellen - einfach weil sie nicht kaufen oder verkaufen wollen. Dies verstösst eigentlich gegen das Prinzip, dass die Market-makers für einen fairen und ordentlichen Handel sorgen müssen. Schliesslich sei noch eine weitere, geradezu bizarre Gewohnheit erwähnt: Da besitzt die Soffex die modernste, effizienteste Computerbörse der Welt. Und nun trachten die Händler danach, dieses Wunder- ' ding möglichst zu umgehen. Besonders bei grösseren Geschäften geben sie nämlich ihr Angebot oder ihre Nachfrage vorerst nicht in den Computer ein (wodurch die Händlergemeinde keine Möglichkeit erhält, auf den Deal einzusteigen). Stattdessen greifen sie zum guten alten Telefon, rufen einen Kollegen an und schlagen ihm das Geschäft vor. Werden die zwei handelseinig, müssen sie noch über den Soffex-Computer gehen, besteht doch Börsenzwang. Aber natürlich haben sie den Dreh raus, um zu vermeiden, dass doch noch Ungebetene dazwischenkommen - beide drücken einfach synchron auf die Computertasten.“