Roger Dorchy

Le-Mans-Geschwindigkeitsrekordwagen WM P88

Roger Dorchy (* 15. September 1944 in La Ferté-Saint-Samson; † 26. Juli 2023) war ein französischer Automobilrennfahrer, der den Geschwindigkeitsrekord beim 24-Stunden-Rennen von Le Mans hält.

Karriere im Motorsport

Roger Dorchy schrieb beim 24-Stunden-Rennen von Le Mans 1988 Motorsportgeschichte, als er im Training auf der Les-Hunaudiers-Geraden die Spitzengeschwindigkeit von 405 km/h erreichte. Der WM P88 von Welter Racing hatte kaum Abtrieb in den Kurven; denn das erklärte Ziel des Rennteams war, die 400-km/h-Schallmauer zu brechen.

Dorchy begann seine Motorsportkarriere zu Beginn der 1970er-Jahre auf einem Porsche 911 in der französischen GT-Meisterschaft. 1974 gab er sein Debüt beim Langstreckenrennen in Le Mans. Neben dem Geschwindigkeitsrekord hält er zwei weitere Bestmarken für das Welter-Racing-Team.

1984 führte Dorchy mit dem WM P83B zu Beginn des Rennens. Es waren die ersten Führungskilometer für einen Welter-Rennwagen in Le Mans. Der vierte Gesamtrang im WM P79 – gemeinsam mit Guy Fréquelin1980 ist bis heute die beste Platzierung für einen Welter-Prototyp in Le Mans. Gleichzeitig ist es auch die beste Platzierung von Dorchy als Fahrer bei diesem Rennen.

1984 bestritt er eine ganze Saison in der Tourenwagen-Europameisterschaft und wurde beim 500-km-Rennen von Monza Dritter in der Gesamtwertung. Nach der Nichtqualifikation beim 24-Stunden-Rennen von Le Mans 1989 trat Dorchy vom Rennsport zurück. 1999 bestritt er zwei Rennen in der französischen GT-Meisterschaft, in die er 2002 für eine komplette Saison in den Motorsport zurückkehrte.

Er starb im Juli 2023.[1]

Statistik

Le-Mans-Ergebnisse

Jahr Team Fahrzeug Teamkollege Teamkollege Platzierung Ausfallgrund
1974 Schweiz Porsche Club Romand Porsche 911 Carrera RSR Schweiz William Vollery Schweiz Eric Chapuis Ausfall Motorschaden
1975 FrankreichFrankreich Ècurie du Nord Porsche 911 Carrera RSR Schweiz William Vollery Schweiz Eric Chapuis Ausfall Ventilschaden
1976 Schweiz William Vollery Porsche 911 Carrera RSR Schweiz William Vollery Schweiz Jean-Pierre Aeschlimann Ausfall Batterie
1979 FrankreichFrankreich WM A.E.R.E.M. WM P79 FrankreichFrankreich Denis Morin Ausfall Unfall
1980 FrankreichFrankreich WM Esso WM P79 FrankreichFrankreich Guy Fréquelin Rang 4
1981 FrankreichFrankreich WM A.E.R.E.M. WM P79 FrankreichFrankreich Guy Fréquelin FrankreichFrankreich Xavier Mathiot Ausfall Motorschaden
1982 FrankreichFrankreich WM Esso WM P82 FrankreichFrankreich Guy Fréquelin FrankreichFrankreich Alain Couderc Ausfall Unfall
1983 FrankreichFrankreich WM Secateva WM P83 FrankreichFrankreich Pascal Fabre FrankreichFrankreich Alain Couderc Rang 16
1984 FrankreichFrankreich WM Secateva WM P83B FrankreichFrankreich Gérard Patté FrankreichFrankreich Alain Couderc Ausfall Getriebeschaden
1985 FrankreichFrankreich WM Peugeot WM P83B FrankreichFrankreich Jean-Claude Andruet Schweiz Claude Haldi Ausfall Unfall
1986 FrankreichFrankreich WM Secateva WM P83B FrankreichFrankreich Pascal Pessiot Schweiz Claude Haldi Rang 12
1987 FrankreichFrankreich WM Secateva WM P87 FrankreichFrankreich Philippe Gache FrankreichFrankreich Dominique Delestre Ausfall Zylinder überhitzt
1988 FrankreichFrankreich WM Secateva WM P88 FrankreichFrankreich Jean-Daniel Raulet Schweiz Claude Haldi Ausfall Zylinder überhitzt

Einzelergebnisse in der Sportwagen-Weltmeisterschaft

Saison Team Rennwagen 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17
1974 Porsche Romand Porsche 911 Carrera RSR Italien MON Belgien SPA Deutschland NÜR Italien IMO Frankreich LEM Osterreich ZEL Vereinigte Staaten WAT Frankreich LEC Vereinigtes Konigreich BRH Sudafrika 1961 KYA
DNF
1975 Porsche Romand Porsche 911 Carrera RSR Vereinigte Staaten DAY Italien MUG Frankreich DIJ Italien MON Belgien SPA Italien PER Deutschland NÜR Osterreich ZEL Vereinigte Staaten WAT
DNF 21
1979 Welter Racing WM P79 Vereinigte Staaten DAY Vereinigte Staaten SEB Italien MUG Vereinigte Staaten TAL Frankreich DIJ Vereinigte Staaten RIV Vereinigtes Konigreich SIL Deutschland NÜR Frankreich LEM Italien PER Vereinigte Staaten DAY Vereinigte Staaten WAT Belgien SPA Vereinigtes Konigreich BRH Vereinigte Staaten ROA Italien VAL El Salvador ELS
DNF
1980 Welter Racing WM P79 Vereinigte Staaten DAY Vereinigtes Konigreich BRH Vereinigte Staaten SEB Italien MUG Italien MON Vereinigte Staaten RIV Vereinigtes Konigreich SIL Deutschland NÜR Frankreich LEM Vereinigte Staaten DAY Vereinigte Staaten WAT Belgien SPA Kanada MOS Vereinigte Staaten ROA Italien VAL Frankreich DIJ
4 14
1981 Welter Racing
Team Nashua
WM P79
Ford Capri
Vereinigte Staaten DAY Vereinigte Staaten SEB Italien MUG Italien MON Vereinigte Staaten RIV Vereinigtes Konigreich SIL Deutschland NÜR Frankreich LEM Italien PER Vereinigte Staaten DAY Vereinigte Staaten WAT Belgien SPA Kanada MOS Vereinigte Staaten ROA Vereinigtes Konigreich BRH
DNF DNF
1982 Welter Racing WM P82 Italien MON Vereinigtes Konigreich SIL Deutschland NÜR Frankreich LEM Belgien SPA Italien MUG Japan FUJ Vereinigtes Konigreich BRH
6 11 DNF DNF DNF
1983 Welter Racing WM P83 Italien MON Vereinigtes Konigreich SIL Deutschland NÜR Frankreich LEM Belgien SPA Japan FUJ Sudafrika KYA
16
1984 Welter Racing WM P83 Italien MON Vereinigtes Konigreich SIL Frankreich LEM Deutschland NÜR Vereinigtes Konigreich BRH Kanada MOS Belgien SPA Italien IMO Japan FUJ Sudafrika KYA Australien SAN
DNF
1985 Welter Racing WM P83 Italien MUG Italien MON Vereinigtes Konigreich SIL Frankreich LEM Deutschland HOK Kanada MOS Belgien SPA Vereinigtes Konigreich BRH Japan FUJ Malaysia SEL
DNF
1986 Welter Racing WM P83 Italien MON Vereinigtes Konigreich SIL Frankreich LEM Deutschland NÜN Vereinigtes Konigreich BRH Spanien JER Deutschland NÜR Belgien SPA Japan FUJ
12
1987 Welter Racing WM P87 Spanien JAR Spanien JER Italien MON Vereinigtes Konigreich SIL Frankreich LEM Deutschland NÜN Vereinigtes Konigreich BRH Deutschland NÜR Belgien SPA Japan FUJ
DNF
1988 Welter Racing WM P88 Spanien JER Spanien JAR Italien MON Vereinigtes Konigreich SIL Frankreich LEM Tschechien BRÜ Vereinigtes Konigreich BRH Deutschland NÜR Belgien SPA Japan FUJ Australien SAN
DNF

Literatur

  • Christian Moity, Jean-Marc Teissedre: 24 Stunden du Mans. 1923–1992. 2 Bände. Édition d'Art J. B. Barthelemy, Besançon 1992, ISBN 2-909-413-06-3.

Weblinks

Commons: Roger Dorchy – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Roger Dorchy gestorben, auf ouest-france.fr