Peter Klotz

Peter Klotz (* 28. August 1942 in Regensburg) ist ein deutscher Fachdidaktiker für deutsche Sprache und Literatur und Linguist.

Leben

Klotz legte 1962 am Alten Realgymnasium München das Abitur ab und studierte dann von 1964 bis 1969 Germanistik, Geschichte und Sozialkunde. Nach Studienabschluss und Referendariat lehrte er ab 1971 als Studienrat am städtischen Bertolt-Brecht-Gymnasium. Nach der Promotion 1974 zum Dr. phil. bei Werner Betz hatte er ab 1975 Lehraufträge an der Universität München für germanistische Linguistik inne. Ab Herbst 1976 war er Assistent von Kurt Rein für Didaktik der deutschen Sprache und Literatur. Seine Tätigkeit als Gymnasiallehrer beendete er im Frühjahr 1977.

Von 1980 bis 1991 war er Oberstudienrat und von 1991 bis 1998 Studiendirektor im Hochschuldienst für Didaktik der deutschen Sprache und Literatur sowie für Sprachwissenschaft am Institut für Deutsche Philologie der Universität München. Nach der Habilitation im Jahr 1994 mit Venia Legendi für Didaktik der deutschen Sprache und Literatur erhielt er 1995 den Ruf auf eine Professur in diesem Fachbereich an der Philosophischen Fakultät der Universität Rostock. Nach der Rückgabe des Rufs im April 1996 erhielt er im selben Jahr den zweiten Listenplatz bei der Bewerbung um eine Professur an der Philosophischen Fakultät der Universität Würzburg.

Von 1998 bis zu seiner Emeritierung lehrte Klotz als Professor an der Sprach- und Literaturwissenschaftlichen Fakultät der Universität Bayreuth. Seine Lehre bewegt sich in der ganzen Breite des Faches. Er ist Ko-Autor bei Lehrwerken für Deutsch für die Grundschule sowie die Sekundarstufe I und II.

Arbeitsschwerpunkte und Forschung

  • Dialektologie: Sprachstandsmessungen an bayerischen Jugendlichen in Bezug auf ihre Wechselfähigkeit Dialekt/Standardsprache;
  • Grammatikdidaktik: Schwerpunkt Syntax, insbesondere Tempus, Modus, Modalität; Adverbialsyntax, Satztypen und Satzarten – für die Umsetzung in Formen funktionalen Grammatikunterrichts und für eigenständige Sprachreflexion;
  • Textpragmatik: Textuelle Sprachhandlungsformen und Textualität des Beschreibens, Modifizierens, Wertens sowie simultan-pragmatische Schichtung in Texten;
  • Schreibforschung: Entwicklungstendenzen bei den Textgestaltungskompetenzen Jugendlicher; sprachorientierte Literaturbetrachtung: Lexikologische, syntaktische, pragmatische Beschreibung literarischer Texte für eine funktionale semantische, stilistische und ästhetische Analyse als Teil der der Deutungsgrundlagen;
  • Sprache und Kunst: In den Bereichen Kunstbeschreibung, Ekphrasis, Unsagbarkeits-Topos; Literarische Performance: Hörspiel, Hörbuch sowie kleine Formen wie Slam-Poetry.

Veröffentlichungen (Auswahl)

Monografien

  • Ein Tempus mit zwei temporalen Modi. Studien zur Tempus- und Modusproblematik am Beispiel des Futurs und des mit „würde“ gebildeten Konjunktivs. Dissertation München 1974
  • Grammatische Wege zur Textgestaltungskompetenz. Theorie und Empirie. Niemeyer, Tübingen 1996, ISBN 3-484-31171-1.
  • Beschreiben. Grundzüge einer Deskriptologie. Erich Schmidt Verlag, Berlin 2013, ISBN 978-3-503-13755-8.
  • Modifizieren. Aspekte pragmatischer und sprachlicher Gestaltung. Erich Schmidt Verlag, Berlin 2017, ISBN 978-3-503-17169-9.
  • Werten. Zur Praxis mentaler, pragmatischer und sprachlicher Orientierung. Erich Schmidt Verlag, Berlin 2019, ISBN 978-3-503-18278-7.
  • Hörspiel und Hörbuch. Literatur als Performance. Erich Schmidt Verlag, Berlin 2022, ISBN 978-3-503-20900-2.
  • Sprache im Bild. Szenerien des Sprachgebrauchs und ihre pragmatische Bedeutung. Ergon Verlag, Baden-Baden 2024, ISBN 978-3-987-40082-7.

Herausgeberschaften

Weblinks