Bahnstrecke Mellerud/Skälebol–Kornsjö

Mellerud/Skälebol–Kornsjö
Streckennummer:11
Streckenlänge:65 km
Spurweite:1435 mm (Normalspur)
Stromsystem:15 kV, 1623 Hz ~
Höchstgeschwindigkeit:Bandel 636
(Skälebol)–(Kornsjö-gränsen): 200[1] km/h
-2,1Sunnanå 46 m ö.h.
von Kil
von Arvika
0,0Mellerud 55 m ö.h.
von/nach Göteborg
100,1Skälebol
104,3Råskogen
1,3Gärdserud
4,1Östevatten
6,3Bäckebol
8,1
112,5
Dals Rostock 95 m ö.h.
12,2Dansbo
14,5Tångebo bis ~1940 Ölebäcken
16,2Dalskog
18,2Halängen
19,6Teåkerstunnel (135 m)
20,5Teåker
21,0Regineberg
22,3Arket
von Uddevalla
26,3Bäckefors (Übergang Lelångenbanan)148 m ö.h.
nach Bengtsfors
28,9Vången
35,5Tingvalla
39,6Ånim
42,4Höghus bis 1940 Höghusbron
2,6Le
44,6
0,0
Ed 142 m ö.h.
48,6Hökedalen
53,3Haksjönstunnel
56,5Mon (früher Bhf.)
62,5Dals högen bis ~1940 Högen152 m ö.h.
63,6Grenze Schweden/Norwegen
64,6Kornsjö
nach Oslo

Die Bahnstrecke Mellerud/Skälebol–Kornsjö (norwegisch Norgebanan) ist eine Eisenbahnstrecke in Schweden, die die Bahnstrecke Göteborg–Kil mit Kornsjö in Norwegen verbindet. Sie ist damit Teil der Verbindung GöteborgOslo.

Geschichte

Bau

Nachdem Bergslagernas Järnvägar die Konzession für den Bau einer Bahnstrecke von Göteborg nach Kil erhalten hatte, bildete sich 1873 ein Komitee zum Bau einer Eisenbahnstrecke, die Fredrikshald in Norwegen mit der im Bau befindlichen Bahnstrecke von Göteborg nach Kil verbinden sollte, um damit eine durchgehende Eisenbahnverbindung zwischen Göteborg und Oslo zu schaffen. Am 19. Dezember 1873 kam es zur Gründung der Dalslands Järnväg (DJ). Diese war für den Streckenbau von Sunnanå über Mellerud, wo der Anschluss an die Bahnstrecke Göteborg–Kil hergestellt werden sollte, zur schwedisch-norwegischen Grenze zuständig.

Der Streckenbau von Oslo über Fredrikshald zur Grenze wurde vom norwegischen Staat ausgeführt. Am 5. November 1875 erhielt die DJ die Konzession zum Bau der projektierten Bahnstrecke. Noch im gleichen Jahr wurden die Bauarbeiten begonnen. Am 18. Juli 1879 konnte der Betrieb zwischen Sunnanå und der schwedisch-norwegischen Grenze aufgenommen werden. Der norwegische Teil der Strecke war bereits Anfang des Jahres eröffnet worden, so dass eine Mellanriksbana entstand. In Mellerud bestand Anschluss an die fast zeitgleich eröffnete Vänerbana von Göteborg nach Kil.

Zusammen mit der Strecke Sunnanå–Kornsjö wurde auch die zwei Kilometer lange Zweigstrecke Ed–Le am Stora Le eröffnet. Da der See 43 m tiefer als der Bahnhof Ed liegt, war dafür eine Spitzkehre notwendig.

Betrieb

Norgebanan bei Bäckefors

Bis 1895 wurde der Betrieb der Strecke von Sunnanå bis Fredrikshald unter der Verwaltung der Fredrikshald-Sunnanå Järnväg geführt, obwohl der norwegische Streckenabschnitt dem Staat gehörte. Danach wurden die beiden Streckenabschnitte getrennt verwaltet.

Die Stichstrecken von Mellerud nach Sunnanå am Vänern und von Ed nach Le am Stora Le wurden von Anfang nur in den Sommermonaten betrieben, wenn auf den Seen auch Schiffsverkehr stattfand. Der Personenverkehr zwischen Ed und Le wurde bereits 1929 eingestellt, der Güterverkehr im Jahr 1964. Letzte sporadische Fahrten wurden bis 1978 durchgeführt. Zwischen Mellerud und Sunnanå verkehrte der letzte Personenzug 1925, der Güterverkehr wurde 1959 eingestellt.

Zusammen mit der Vänerbana wurde auch die Dalslandsbana mit 15 kV bei 1623 Hz elektrifiziert. Am 1. Oktober 1939 konnte der elektrische Betrieb zwischen Mellerud und Kornsjö aufgenommen werden. Die DJ wurde 1946 von der Bergslagernas Järnväg übernommen, die am 1. Juli 1948 selbst verstaatlicht wurde und in der Statens Järnvägar aufging.

Um von Göteborg direkt ohne Fahrtrichtungswechsel in Mellerud nach Oslo fahren zu können, wurde am 3. Juni 1956 eine Verbindungskurve bei Mellerud in Betrieb genommen, wodurch die Züge aus Richtung Göteborg am Bahnhof Mellerud vorbei direkt auf die Strecke nach Kornsjö geleitet werden. Die vorerst letzte Baumaßnahme war der Neubau des Abschnitts Skälebol–Dals Rostock. Damit wurde die Strecke um 7 km verkürzt und einige enge Bögen vermieden. Diese Neubaustrecke wurde am 3. September 1995 in Betrieb genommen. Der bis dahin genutzte Streckenabschnitt zwischen Mellerud und Dals Rostock wurde daraufhin stillgelegt.

Verkehr

Die Strecke Skälebol–Kornsjö ist eingleisig. Es gibt jedoch in Råskogen, Bäckefors und Ed Kreuzungsbahnhöfe. Der einzige Halt im Personenverkehr ist Ed.

Seit Januar 2005 führen NSB in enger Zusammenarbeit mit dem schwedischen Eisenbahnverkehrsunternehmen Tågkompaniet (seit 2019 Vy Tåg) Expresszugverkehr zwischen Göteborg und Oslo durch (Bahnstrecke Mellerud/Skälebol–Kornsjö und Østfoldbanen). Die NSB setzt für diese Leistungen zwei BM 73B ein, die mit der zulässigen Geschwindigkeit von 210 km/h – neben den SJ X2 – schnellsten Zügen im schwedischen Streckennetz; diesen Vorteil können sie auf der Strecke jedoch nicht ausspielen. Die Züge werden auch auf dem schwedischen Abschnitt von norwegischem Personal gefahren.[2]

  • Skälebol–Kornsjö. Norgebanan. In: jarnvag.net. Abgerufen am 11. April 2018 (schwedisch).
  • Rolf Sten: DJ, Dalslands Järnväg. Fredrikshald – Sunnanå Järnväg. In: historiskt.nu. Abgerufen am 11. April 2018 (schwedisch).

Einzelnachweise

  1. JNB 2018 Bilaga 3.E STH och medelhastighet per sträcka. (PDF) Utgåva 2017–12–08. trafikverket.se, 12. März 2018, S. 134, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 6. März 2018; abgerufen am 9. Oktober 2022 (schwedisch).
  2. Göteborg–Oslo. Snabbtågstrafik mellan Göteborg och Oslo i samarbete med NSB. In: tagkompaniet.se. Archiviert vom Original am 21. Dezember 2018; abgerufen am 13. April 2024 (schwedisch).