Cricket in Pakistan

Cricket ist in Pakistan die wichtigste Sportart. Der professionelle Cricket-Sport wird vom Pakistan Cricket Board (PCB) organisiert. Die pakistanische Nationalmannschaft ist seit dem Jahr 1952 berechtigt Test Cricket zu bestreiten. Größte Erfolge der Nationalmannschaft waren der Gewinn des Cricket World Cup 1992, der ICC World Twenty20 2009 und dem ICC Champions Trophy 2017.

Geschichte

Anfänge des Crickets in Pakistan und Aufstieg

Cricket wurde über die Britische Ostindien-Kompanie ins British Raj importiert und so ist seit 1850 bekannt, das in Lahore und Karachi regelmäßig Cricket gespielt wurde.[1] Mit der Teilung Indiens 1947 wurde Pakistan eigenständig, und erhielt 1952 Test-Status.[2] 1953/54 wurde mit der Quaid-e-Azam Trophy der erste First-Class-Wettbewerb eingerichtet, wobei zuvor pakistanische Teams in der indischen Ranji Trophy gespielt hatten.[3] 1992 konnten sie überraschend den Cricket World Cup gewinnen.[4] Seit 1997 gibt es auch eine Frauen-Nationalmannschaft.[5]

Terrorismus und dessen Folgen

Nach den Anschlägen des 11. September 2001 weigerten sich immer wieder Teams, nach Pakistan zu reisen. Als am 3. September 2009 das sri-lankische Team während des Tests in Lahore Ziel eines Anschlages wurde, hat das dazu geführt, dass kaum noch internationale Mannschaften in Pakistan spielen. Erst Ende der 2010er Jahre kam es zu zaghaften Versuchen einige Teams und nationale Meisterschaften auch wieder in Pakistan abzuhalten.[6] Kurz nach dem Anschlag auf das sri-lankische Team konnte Pakistan 2009 die Twenty20-Weltmeisterschaft gewinnen.[7] Im Jahr 2017 konnten sie in England im Finale gegen Indien die Champions Trophy gewinnen.[8]

Organisation

Der seit 1948 existierende Verband Pakistan Cricket Board organisiert in Pakistan sowohl das nationale, als auch das internationale Cricket. Er ist Vollmitglied im International Cricket Council.

Internationales Cricket

Nationales Cricket

Das vom PCB organisierte Cricket umfasst auf dem obersten Niveau folgende Wettbewerbe.

First Class Cricket

Seit 1953 wird mit der Quaid-e-Azam Trophy der erste First-Class Wettbewerb gegründet, der sowohl durch regionale, als auch sogenannte Departements-Teams bestritten werden. Das Format des Wettbewerbes hat vielfach gewechselt, ebenso wie deren Teilnehmer. Erfolgreichstes Team ist Karachi, dass den Wettbewerb bisher 20 mal gewinnen konnte.[3]

Ein zweiter Wettbewerb ist die President’s Trophy (früher Patron’s Trophy), die vornehmlich durch Departements'Teams bestritten wird. Der Status des seit 1960/61 ausgetragenen Wettbewerbes variierte über die Zeit.[9]

List A Cricket

List A-Wettbewerbe haben in der Vergangenheit in Form des One-Day Cups seit 1980/81 große Variabilität in Austragungsformen und Teilnehmern in Pakistan gehabt. Dies dreht sich vornehmlich um die Aufteilung und Teilnahme von Regional- oder Departement-Teams.[10]

Twenty20 Cricket

Seit 2004/05 werden innerhalb des National Twenty20 Cups ein Twenty20-Wettbewerb zwischen den Regions-Mannschaften eingerichtet. In 2016 wurde mit der Pakistan Super League (PSL) ein Franchise-basierendes Turnier, das auch Spielern aus Übersee offen steht, eingerichtet.[11]

Abseits der nationalen Ligen

Auf regionaler Ebene gibt es zahlreiche Cricketligen, die vornehmlich durch Clubs ausgetragen werden.[12]

Popularität des Crickets in Pakistan

Cricket ist für Pakistan die populärste Sportart.[13] Es hat, wie in vielen Staaten Südasiens, eine enge Verbindung zur kulturellen und politischen Entwicklung des Landes in den letzten Jahrzehnten.[14]

Mit der Gründung der PSL hat der nationale Verband PCB große Einnahmen verbucht.[15] Ihr Marktwert beträgt mehrere hundert Millionen US-Dollar.[16][17] Spitzenspieler Pakistans können in vielen Ligen der Welt hohe Summen als Spieler und Werbefiguren verdienen.[18]

Einzelnachweise

  1. Rowland Bowen: Some dates in Indian cricket history. Wisden, 1967, abgerufen am 18. November 2020 (englisch).
  2. A. H. Kardar: Growth of Pakistan cricket. Wisden, 1954, abgerufen am 18. November 2020 (englisch).
  3. a b A brief history. Cricinfo, 17. Januar 2011, abgerufen am 18. November 2020 (englisch).
  4. Amy Lofthouse: Pakistan’s Cricket World Cup revival has uncanny echoes of 1992 triumph. BBC, 29. Juni 2019, abgerufen am 18. November 2020 (englisch).
  5. Fiona Bollen: Women’s Cricket World Cup: Pakistan’s journey from death threats to place on the world stage. The Daily Telegraph, 4. Juli 2017, abgerufen am 18. November 2020 (englisch).
  6. Pakistan – A home for cricket. Pakistan Today, 2. März 2020, abgerufen am 18. November 2020 (englisch).
  7. 2009 World Twenty20: When Pakistan emerged from darkness. Dawn, 21. Juni 2015, abgerufen am 18. November 2020 (englisch).
  8. Recalling Pakistan Champions’ Trophy victory. The international News, 19. Juni 2020, abgerufen am 18. November 2020 (englisch).
  9. A brief history. Cricinfo, 5. Oktober 2006, abgerufen am 18. November 2020 (englisch).
  10. A brief history. Cricinfo, 5. Oktober 2006, abgerufen am 18. November 2020 (englisch).
  11. PCB confirms UAE as venue for Pakistan Super League. The international news, 29. Juni 2020, abgerufen am 18. November 2020 (englisch).
  12. Things made too difficult for cricket clubs under new model constitution. The News, 10. Oktober 2013, abgerufen am 18. November 2020 (englisch).
  13. Ahsan Nisar: Top five most popular sports played in Pakistan. Pakistan & Gulf Economist, 2. September 2019, abgerufen am 18. November 2020 (englisch).
  14. Nadeem F. Paracha: Pakistan cricket: A class, ethnic and sectarian history. Dawn, 19. September 2013, abgerufen am 18. November 2020 (englisch).
  15. Economic benefits of PSL. Pakistan & Gulf Economist, 18. Februar 2019, abgerufen am 18. November 2020 (englisch).
  16. Khalid Hussain: Billion-dollar PSL? The News on Sunday, 25. März 2018, abgerufen am 18. November 2020 (englisch).
  17. Sabir Shah: PSL’s brand value stands at $230m or Rs 32.258 bn. The News, 13. Februar 2019, abgerufen am 18. November 2020 (englisch).
  18. Dawood Rehman: World’s Top 10 Richest Cricketers in 2016. Daily Pakistan, 30. März 2016, abgerufen am 18. November 2020 (englisch).