Benutzer:Automobilia8545/Junkers Motorenbau

Motorenbau bei Junkers

Flugmotorenbau

Junkers begann 1920 mit einer eigenen Motorenfertigung, wobei zunächst Motoren von BMW in Lizenz gebaut wurden. Es entstanden eine Reihe von Flugzeugmotoren als Reihen-, später als V-Motoren. In der Folgezeit widmete man sich dem Bau von Dieselmotoren, wobei Junkers das Prinzip des Zweitakt-Gegenkolben-Motors bevorzugte. Zum Schluß trug die Firma Junkers auch erheblich zur Entwicklung der ersten Düsentriebwerke bei.

Kraftfahrzeugmotorenbau

Auch im Kraftfahrzeugmotorenbau versuchte Junkers das Prinzip des mit Diesel betriebenen Zweitakt-Gegenkolbenmotors anzuwenden. Es entstanden hierbei mehrere Motorenbaureihen, wobei im Baukastensystem 1 bis zu 4 Zylinder -jeweils mit gleichen Maßen für Bohrung und Hub- in den jeweiligen Motoren arbeiteten. Es entstanden folgende Motoren:

Typ 1.Bauj. Zylinder Bo/Hub cm³ PS/min eingebaut in
1 HK 65 1931 1 65/2×210 697 12-14/. Hanno S136, Deuliewag Ju.13, Grams Bodenfräse, Wurr Schlepper, Willeme LKW 1 to
2 HK 65 1934 2 65/2×210 1394 24 Hanno S236, Deuliewag Ju.27, Grebestein Schlepper, Wurr Schlepper, Willeme LKW 2 to
3 HK 65 1933 3 65/2×210 2091 36 Willeme LKW 2,5 to und 3to
1933 2 85/2×240 2754 55 Krupp LD3 M22
1935 2 85/2×240 2754 60 Krupp LD3 M122
1932 3 85/2×240 4086 75 Willeme 9to, 10to, 12to, Bernard L3.57
1935 3 85/2×240 4086 80 Krupp LD3 M122, Krupp LD5 N132
1938 3 85/2×240 4086 90 Krupp LD4 N232
1932 4 85/2×240 5448 110 Krupp LD5N 142, Willeme 10to
1935 4 85/2×240 5448 120 Krupp LD5N 142
1937 4 85/2×240 5448 125 Krupp LD6,5N 42, Krupp L4D50, Famo FE 540
1928 2 80/2×300 3016 48 Elite 3to, Willeme 5to
1934 2 90/2×250 3181 89 Lancia Ro
1938 3 90/2×250 4771 95 Lancia RoRo

Während die kleineren Motoren vor allem bei diversen deutschen Schlepperfirmen Verwendung fanden, wurden die größeren bei den LKW von Krupp, in Frankreich bei Willeme verwendet.

Die Motoren bestachen zunächst -wie jeder Zweitaktmotor- durch ihre hohe Literleistung (und ein dementsprechend niedriges Gewicht), blieben aber im rauhen Alltagsbetrieb des Lastwagen-Verkehrs stets störanfällig: Alle deutschen Firmen boten neben dem Junkers-Motor auch noch andere Motoren an, in Frankreich stattete Bernard ab 1934 seine Diesel-LKW nur noch mit englischen Gardner-Dieselmotoren aus, während Willeme seine LKW auch mit Deutz-Dieselmotoren anbot.

Wenig bekannt ist, daß die oben genannten Motoren auch bei der Firma Compagnie Lilleoise des Moteurs (CLM) in Lille, einem Tochterunternehmen von Peugeot, in Lizenz gebaut und in verschiedenen französischen LKW und Schleppern, aber auch z.B. in Kleinbahnlokomotiven eingebaut wurden.

Literatur

  • Colombet, Jean-Francois: Les Camions Willeme 1926–1945, Charge Utile No.27, Paris 2002
  • v.Gersdorff, Kyrill / Schubert, Helmut/ Ebert, Stefan: Flugmotoren und Strahltrieberke (Die deutsche Luftfahrt Bd.2), Bonn 2007, ISBN 10-3-7637-6128-4
  • Zuerl, Walter: Junkers Flugzeuge und Flugmotoren, 2.Band, Steinebach a.Wörthsee o.J. (ca.1970)

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Einzelnachweise

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