Ancín (Navarra)

Gemeinde Ancín
Wappen Karte von Spanien
Ancín (Navarra) (Spanien)
Ancín (Navarra) (Spanien)
Basisdaten
Land: Spanien Spanien
Autonome Gemeinschaft: Navarra Navarra
Provinz: Navarra
Comarca: Montejurra
Gerichtsbezirk: Estella-Lizarra
Koordinaten: 42° 40′ N, 2° 11′ WKoordinaten: 42° 40′ N, 2° 11′ W
Höhe: 490 msnm
Fläche: 9,48 km²
Einwohner: 332 (1. Jan. 2022)[1]
Bevölkerungsdichte: 35 Einw./km²
Postleitzahl(en): 31281
Gemeindenummer (INE): 31014 Vorlage:Infobox Gemeinde in Spanien/Wartung/cod_ine
Verwaltung
Bürgermeister: Javier Dallo Díaz de Cerio
Website: callejero.club/ancin/
Lage des Ortes

Ancín oder Antzin ist ein Ort und eine Gemeinde (municipio) mit 332 Einwohnern (Stand 1. Januar 2022) in der Autonomen Gemeinschaft Navarra.

Lage und Klima

Der Ort Ancín liegt im Tal des Río Ega im äußersten Westen der Autonomen Region Navarra in einer Höhe von etwa 490 m. Gut 55 km (Fahrtstrecke) trennen den Ort von der nordwestlich gelegenen Großstadt Vitoria-Gasteiz; die Stadt Logroño ist nur ca. 44 km in südwestlicher Richtung entfernt. Das Klima ist gemäßigt bis warm; Regen (ca. 735 mm/Jahr) fällt überwiegend im Winterhalbjahr.[2]

Bevölkerungsentwicklung

Jahr 1857 1900 1950 2000 2019
Einwohner 235 315 477 301 337[3]

Die Reblauskrise im Weinbau, die zunehmende Mechanisierung der Landwirtschaft, die Aufgabe bäuerlicher Kleinbetriebe und der daraus entstandene Mangel an Arbeitsplätzen haben seit den 1950er Jahren zu einem deutlichen Rückgang der Einwohnerzahlen geführt. Zur Gemeinde gehört auch der Weiler (pedanía) Mendilibarri.

Wirtschaft

An erster Stelle im Wirtschaftsleben der Gemeinde steht traditionell die Landwirtschaft und hier vor allem die Viehzucht (Schafe, Ziegen, Kühe). In geschützten Lagen wurden früher auch Weizen, Gerste, Wein sowie Gemüse kultiviert; später kamen Kartoffeln hinzu. Heute werden auch Ferienwohnungen (casas rurales) vermietet.

Geschichte

Keltiberische, römische, westgotische und selbst islamisch-maurische Spuren wurden auf dem Gemeindegebiet bislang nicht entdeckt. Eine militärische Rückeroberung (reconquista) war wohl nicht vonnöten. Im 10. oder 11. Jahrhundert wurde der Platz im Rahmen der Wiederbesiedlungspolitik der navarresischen Könige (repoblación) von Christen aus dem Norden besiedelt. Im Jahr 1076 vereinte der leonesische König Alfons VI. sein Herrschaftsgebiet mit dem Königreich Kastilien und Galicien und streckte seine Fühler auch nach Navarra aus. Fortan blieb die Westgrenze Navarras noch mehrere hundert Jahre umstritten und umkämpft; dieser Zustand entspannte sich erst im Jahr 1512, als der Katholische König Ferdinand II. von Aragón den südlich der Pyrenäen gelegenen Teil Navarras eroberte.

Sehenswürdigkeiten

Ancín / Antzin
  • Die im 16. Jahrhundert erbaute, aber im 18. Jahrhundert tiefgreifend erneuerte einschiffige Iglesia de San Fausto ist dem nur in einigen Gemeinden Nordspaniens verehrten hl. Fausto Labrador geweiht.
  • Die Ermita de San Román entstand im 19. Jahrhundert; sie wurde von der für die Strecke Estella-Lizarra – Vitoria zuständigen Eisenbahngesellschaft gebaut, da eine alte Kapelle für den Bau der Strecke abgerissen werden musste.
  • Ein überdachter Waschplatz (lavadero) entstand etwa 100 m außerhalb des Ortes.
Mendilibarri
  • Im noch etwa 25 Einwohner zählenden Weiler Mendilibarri steht die mit einem Glockengiebel (espadaña) versehene mittelalterliche Kirche San Andrés, die jedoch im 18. Jahrhundert durch Anbauten (Portikus, Sakristei) verändert wurde.
  • Ein langgestreckte Viehtränke (abrevadero) steht wenige Meter außerhalb des Ortes.
Commons: Ancín – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Cifras oficiales de población de los municipios españoles en aplicación de la Ley de Bases del Régimen Local (Art. 17). Instituto Nacional de Estadística; (Bevölkerungsstatistiken des Instituto Nacional de Estadística, Stand 1. Januar 2022).
  2. Ancín – Klimatabellen
  3. Ancín – Bevölkerungsentwicklung (spanisch)