„Zweistellige Verknüpfung“ – Versionsunterschied

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Eine '''zweistellige Verknüpfung''' (auch '''binäre Verknüpfung''' genannt) ist in der [[Mathematik]] eine [[Verknüpfung (Mathematik)|Verknüpfung]], die genau zwei [[Operand]]en besitzt. Zweistellige Verknüpfungen treten insbesondere in der [[Algebra]] sehr häufig auf, und man spricht dort abkürzend auch von ''Verknüpfung'' ohne den Zusatz ''zweistellig''. Es gibt aber auch Verknüpfungen mit anderer [[Stelligkeit]], die zum Beispiel drei oder mehr Operanden miteinander verknüpfen – eine praktisch relevante ist die [[einstellige Verknüpfung]].
Eine '''zweistellige Verknüpfung''' (auch '''binäre Verknüpfung''' genannt) ist in der [[Mathematik]] eine [[Verknüpfung (Mathematik)|Verknüpfung]], die genau zwei [[Operand]]en besitzt. Zweistellige Verknüpfungen treten insbesondere in der [[Algebra]] sehr häufig auf, und man spricht dort abkürzend auch von ''Verknüpfung'' ohne den Zusatz ''zweistellig''. Es gibt aber auch Verknüpfungen mit anderer [[Stelligkeit]], die zum Beispiel drei oder mehr Operanden miteinander verknüpfen.


== Definition ==
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* Ist <math>A</math> ein [[affiner Raum]] über einem Vektorraum <math>V</math>, so ist <math>A \times A \to V</math> mit <math>(P,Q)\mapsto\overrightarrow{PQ}</math> eine äußere zweistellige Verknüpfung zweiter Art.
* Ist <math>A</math> ein [[affiner Raum]] über einem Vektorraum <math>V</math>, so ist <math>A \times A \to V</math> mit <math>(P,Q)\mapsto\overrightarrow{PQ}</math> eine äußere zweistellige Verknüpfung zweiter Art.

== Siehe auch ==
* [[einstellige Verknüpfung]]





Version vom 15. Dezember 2009, 13:48 Uhr

Eine zweistellige Verknüpfung (auch binäre Verknüpfung genannt) ist in der Mathematik eine Verknüpfung, die genau zwei Operanden besitzt. Zweistellige Verknüpfungen treten insbesondere in der Algebra sehr häufig auf, und man spricht dort abkürzend auch von Verknüpfung ohne den Zusatz zweistellig. Es gibt aber auch Verknüpfungen mit anderer Stelligkeit, die zum Beispiel drei oder mehr Operanden miteinander verknüpfen.

Definition

Eine zweistellige Verknüpfung ist eine Abbildung vom kartesischen Produkt zweier Mengen und nach einer dritten Menge . Anders gesagt, eine solche Verknüpfung ordnet jedem Paar von Elementen und ein Element in zu, das Ergebnis der Verknüpfung.

Schreibweisen

Zweistellige Verknüpfungen schreibt man oft in Infix-Notation anstelle der gewöhnlichen Präfixnotation . Zum Beispiel schreibt man eine Addition als anstelle von . Eine Multiplikation wird oft ganz ohne Symbol geschrieben, also . Die bekannteste Postfixnotation ist die umgekehrte Polnische Notation, die ohne Klammern auskommt. Die gewählte Schreibweise, ob Präfix, Infix, oder Postfix, richtet sich im Wesentlichen nach der Nützlichkeit im gegebenen Kontext und den jeweiligen Traditionen.

Beispiele

  • Die Komposition von Abbildungen ist eine zweistellige Verknüpfung: sie ordnet jeder Abbildung und jeder Abbildung ihre Hintereinanderausführung zu. Dies entspricht demnach einer Verknüpfung . Hierbei können die Mengen , und beliebig gewählt werden. Diese Verknüpfung tritt in fast allen Gebieten der Mathematik auf und liegt der Kategorientheorie zugrunde.

Innere zweistellige Verknüpfung

Eine innere zweistellige Verknüpfung oder zweistellige Operation auf einer Menge ist eine zweistellige Verknüpfung , die also jedem geordneten Paar aus ein Element von zuordnet. Dies entspricht der obigen allgemeinen Definition im Spezialfall . Das zusätzliche Attribut innere drückt aus, dass alle Operanden aus der Menge sind und die Verknüpfung nicht aus hinausführt. Man sagt dazu auch, ist abgeschlossen bezüglich .

Innere zweistellige Verknüpfungen sind ein wichtiger Bestandteil von algebraischen Strukturen, die in der abstrakten Algebra untersucht werden. Sie treten auf bei Halbgruppen, Monoiden, Gruppen, Ringen und anderen Strukturen.

Ganz allgemein nennt man eine Menge mit einer beliebigen inneren Verknüpfung auch Magma. Oft haben solche Verknüpfungen noch weitere Eigenschaften, zum Beispiel sind sie assoziativ oder kommutativ. Viele haben auch ein neutrales Element und invertierbare Elemente.

Beispiele

Äußere zweistellige Verknüpfungen erster Art

Eine äußere zweistellige Verknüpfungen erster Art ist eine zweistellige Verknüpfung , die man Linksoperation von auf nennt, bzw. , die man Rechtsoperation von auf nennt. Sie unterscheiden sich von inneren zweistelligen Verknüpfungen dadurch, dass die als Operatorenbereich bezeichnete Menge nicht notwendigerweise eine Teilmenge von ist, also die Operatoren von außerhalb kommt. Man sagt dann operiert von links bzw. von rechts auf , und die Elemente von heißen Links- bzw. Rechtsoperatoren.

Bei multiplikativer Schreibweise schreibt man statt bzw. auch kurz bzw. ; man spricht dann von der Operatorenschreibweise. Durch jeden Operator ist genau eine Abbildung bzw. definiert, die auch die Transformation zu genannt wird. Zwischen dem Operator und der zugehörigen Transformation bzw. wird dabei in der Regel nicht unterschieden.

Beispiele

  • Bei einer Gruppenoperation ist eine Gruppe und eine Menge. Man fordert zusätzlich eine gewisse Verträglichkeit dieser Operation mit der Gruppenstruktur , nämlich und für alle und .
  • Bei der Skalarmultiplikation in der linearen Algebra ist der Operatorenbereich ein Körper, meist oder , und eine abelsche Gruppe, etwa bzw. . Man fordert zusätzlich die Verträglichkeit der Skalarmultiplikation mit den bereits gegebenen Strukturen und . Ausgestattet mit der Operation wird zu einem Vektorraum über .

Bemerkung

Der Begriff Operation bzw. Operators wird, z.B. in der Funktionalanalysis, auch für allgemeine zweistellige Verknüpfungen bzw. gebraucht. Hierbei sind Mengen mit gleicher (meist algebraischer) Struktur, und oft soll die Transformation bzw. mit der Struktur auf und verträglich sein.

Äußere zweistellige Verknüpfungen zweiter Art

Eine äußere zweistellige Verknüpfung zweiter Art ist eine Abbildung , das heißt ist eine zweistellige Verknüpfung auf einer Menge , aber bezüglich dieser ist nicht abgeschlossen.

Beispiele

  • Das Skalarprodukt in ordnet je zwei Vektoren aus eine reelle Zahl zu und ist somit eine äußere zweistellige Verknüpfung zweiter Art.
  • Ist ein affiner Raum über einem Vektorraum , so ist mit eine äußere zweistellige Verknüpfung zweiter Art.

Siehe auch