„Ulrike Lunacek“ – Versionsunterschied

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'''Ulrike Lunacek''' ([{{IPA|ˈluːnatʃɛk}}], * [[26. Mai]] [[1957]] in [[Krems an der Donau]], [[Niederösterreich]]) ist eine [[österreich]]ische [[Politiker]]in ([[Die Grünen – Die Grüne Alternative|Die Grünen]]). Seit dem 7. Jänner 2020 ist sie ''[[Staatssekretär (Österreich)|Staatssekretärin]] für Kunst und Kultur'' im [[Bundesministerium für öffentlichen Dienst und Sport]] der [[Österreich|Republik Österreich]] ([[Bundesregierung Kurz II]]).<ref>{{Internetquelle |autor=ORF at/Agenturen red |url=https://orf.at/stories/3149480/ |titel=Ulrike Lunacek: Überraschungscomeback einer Langgedienten |datum=2020-01-02 |abruf=2020-01-04 |sprache=de}}</ref>
'''Ulrike Lunacek''' ([{{IPA|ˈluːnatʃɛk}}], * [[26. Mai]] [[1957]] in [[Krems an der Donau]], [[Niederösterreich]]) ist eine [[österreich]]ische [[Politiker]]in ([[Die Grünen – Die Grüne Alternative|Die Grünen]]). Am 7. Jänner 2020 wurde sie als [[Staatssekretär (Österreich)|Staatssekretärin]] der [[Bundesregierung Kurz II]] angelobt und dem [[Bundesministerium für öffentlichen Dienst und Sport|Bundesminister für öffentlichen Dienst und Sport]], [[Werner Kogler]], beigestellt.<ref>[https://www.bundespraesident.at/aktuelles/detail/news/ernennung-und-angelobung-der-bundesregierung/ ''»Ich wünsch mir eine rot-weiß-rote Regierung«.''] ''Rede des Bundespräsidenten anlässlich der Ernennung und Angelobung der neuen Bundesregierung.'' In: bundespraesident.at. [[Österreichische Präsidentschaftskanzlei]] (Hrsg.), 7. Jänner 2020, abgerufen am 8. Jänner 2020: {{"|Schließlich ernenne ich […] Frau Ulrike LUNACEK zur Staatssekretärin und gebe sie zur Unterstützung in der Geschäftsführung und zur parlamentarischen Vertretung dem Bundesminister für öffentlichen Dienst und Sport bei&nbsp;…}}.</ref> Sie soll nach Umbildung der Ministerienkompetenzen den Bereich Kunst und Kultur betreuen.<ref>{{Internetquelle |autor=ORF.at/Agenturen red |url=https://orf.at/stories/3149480/ |werk=[[ORF.at]] |titel=Ulrike Lunacek: Überraschungscomeback einer Langgedienten |datum=2020-01-02 |abruf=2020-01-04 |sprache=de}}</ref>


Sie war Delegationsleiterin der österreichischen [[Die Grünen – Die Grüne Alternative|Grünen]] im [[Europaparlament]] und von Juli 2014 bis Oktober 2017 [[Präsident des Europäischen Parlaments#Derzeitige Mitglieder des Präsidiums|Vizepräsidentin des Europäischen Parlaments]].<ref>{{Internetquelle |url=http://www.ulrike-lunacek.eu/ |titel=Ulrike Lunacek, MEP - Vizepräsidentin des Europäischen Parlaments |zugriff=2018-01-04 |sprache=de-DE}}</ref> Von 1999 bis 2009 war sie Abgeordnete zum österreichischen Nationalrat, ehe sie bis November 2017 als Abgeordnete ins EU-Parlament wechselte.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.parlament.gv.at/WWER/PAD_08244/ |titel=Mag. Ulrike Lunacek, Biografie |zugriff=2018-01-16 |sprache=de}}</ref> Bei der [[Nationalratswahl in Österreich 2017]] war Lunacek Spitzenkandidatin der [[Die Grünen – Die Grüne Alternative|Grünen]]. Nach großen Stimmenverlusten und dem Ausscheiden der Grünen aus dem Nationalrat trat sie am 17.&nbsp;Oktober 2017 von allen Parteiämtern und als EU-Abgeordnete zurück.<ref name="Krone 1" />
Sie war Delegationsleiterin der österreichischen [[Die Grünen – Die Grüne Alternative|Grünen]] im [[Europaparlament]] und von Juli 2014 bis Oktober 2017 [[Präsident des Europäischen Parlaments#Derzeitige Mitglieder des Präsidiums|Vizepräsidentin des Europäischen Parlaments]].<ref>{{Internetquelle |url=http://www.ulrike-lunacek.eu/ |titel=Ulrike Lunacek, MEP - Vizepräsidentin des Europäischen Parlaments |abruf=2018-01-04 |sprache=de-DE}}</ref> Von 1999 bis 2009 war sie Abgeordnete zum österreichischen Nationalrat, ehe sie bis November 2017 als Abgeordnete ins EU-Parlament wechselte.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.parlament.gv.at/WWER/PAD_08244/ |titel=Mag. Ulrike Lunacek, Biografie |abruf=2018-01-16 |sprache=de}}</ref> Bei der [[Nationalratswahl in Österreich 2017]] war Lunacek Spitzenkandidatin der [[Die Grünen – Die Grüne Alternative|Grünen]]. Nach großen Stimmenverlusten und dem Ausscheiden der Grünen aus dem Nationalrat trat sie am 17.&nbsp;Oktober 2017 von allen Parteiämtern und als EU-Abgeordnete zurück.<ref name="Krone 1" />


== Leben ==
== Leben ==

Version vom 8. Januar 2020, 09:26 Uhr

 Ulrike Lunacek (2015)
Ulrike Lunacek (2015)
(v. l. n. r.) Matthias Strolz (NEOS), Heinz-Christian Strache (FPÖ), Christian Kern (SPÖ), Sebastian Kurz (ÖVP), Ulrike Lunacek (Die Grünen) bei der ORF-Elefantenrunde zur Nationalratswahl in Österreich 2017

Ulrike Lunacek ([ˈluːnatʃɛk], * 26. Mai 1957 in Krems an der Donau, Niederösterreich) ist eine österreichische Politikerin (Die Grünen). Am 7. Jänner 2020 wurde sie als Staatssekretärin der Bundesregierung Kurz II angelobt und dem Bundesminister für öffentlichen Dienst und Sport, Werner Kogler, beigestellt.[1] Sie soll nach Umbildung der Ministerienkompetenzen den Bereich Kunst und Kultur betreuen.[2]

Sie war Delegationsleiterin der österreichischen Grünen im Europaparlament und von Juli 2014 bis Oktober 2017 Vizepräsidentin des Europäischen Parlaments.[3] Von 1999 bis 2009 war sie Abgeordnete zum österreichischen Nationalrat, ehe sie bis November 2017 als Abgeordnete ins EU-Parlament wechselte.[4] Bei der Nationalratswahl in Österreich 2017 war Lunacek Spitzenkandidatin der Grünen. Nach großen Stimmenverlusten und dem Ausscheiden der Grünen aus dem Nationalrat trat sie am 17. Oktober 2017 von allen Parteiämtern und als EU-Abgeordnete zurück.[5]

Leben

Lunacek besuchte von 1967 bis 1975 das Gymnasium in der Kleinen Sperlgasse im 2. Wiener Gemeindebezirk, wobei sie von 1973 bis 1974 ein Jahr als AFS-Schülerin an einer Highschool in Iowa in den Vereinigten Staaten verbrachte. 1975 nahm sie an der Universität Innsbruck ein Dolmetscherstudium für Englisch und Spanisch auf, das sie 1983 abschloss. Schon während dieser Zeit war sie am Aufbau des Frauenhauses Innsbruck beteiligt und leistete dort auch Sozialarbeit.[6] Von 1984 bis 1986 arbeitete sie als Referentin für die Organisation Frauensolidarität in Wien. Danach war sie Redakteurin des Südwind-Magazins und Pressereferentin des Österreichischen Informationsdienstes für Entwicklungspolitik (ÖIE). Freiberuflich war sie als Dolmetscherin, Journalistin und Referentin tätig.

Lunacek war 1994 NGO-Delegierte bei der UNO-Weltbevölkerungskonferenz in Kairo und koordinierte für die nichtstaatlichen Organisationen die Pressearbeit für die Weltfrauenkonferenz in Peking. Seit 1994 lebt Lunacek mit Rebeca Sevilla zusammen, Mitarbeiterin von Education International in Brüssel.

Politische Laufbahn

Lunaceks politische Laufbahn begann 1995 mit der Moderation des Appells an die Vernunft, veranstaltet vom Österreichischen Lesben- und Schwulenforum im Palais Auersperg, und der erstmaligen Kandidatur für die Grünen, deren Bundesgeschäftsführerin sie von 1996 bis 1998 wurde. Von 1999 bis 2009 war sie Nationalratsabgeordnete und im Grünen Klub außen- und entwicklungspolitische Sprecherin sowie Sprecherin für die Gleichstellung von Lesben, Schwulen und Transgendern. Ebenfalls ab 1999 war sie stellvertretende Vorsitzende des außenpolitischen Ausschusses des Nationalrates, ab 2002 außerdem Fraktionsvorsitzende der Grünen im Hauptausschuss.

Als erste offen lesbische Politikerin im Nationalrat[7] ist sie auch Mitglied der Grünen Andersrum. Ihr Coming-out hatte sie 1980.[8] Am 5. Mai 2006 wurde Lunacek in Helsinki zur Ko-Vorsitzenden der Europäischen Grünen Partei gewählt. In dieser Funktion war sie drei Jahre lang tätig. Am 28. Oktober 2008 wurde sie stellvertretende Klubobfrau der Grünen im Nationalrat und für die Europawahl 2009 zum Europäischen Parlament als Spitzenkandidatin nominiert.

Lunacek zog am 14. Juli 2009 als Delegationsleiterin der österreichischen Grünen ins Europäische Parlament ein und war Mitglied im „Ausschuss für auswärtige Angelegenheiten (AFET)“, im „Ausschuss für die Rechte der Frau und die Gleichstellung der Geschlechter (FEMM)“ sowie in der „Delegation in den Ausschüssen für parlamentarische Kooperation EU-Armenien, EU-Aserbaidschan und EU-Georgien (DSCA)“. Weiters war sie stellvertretendes Mitglied im „Ausschuss für bürgerliche Freiheiten, Justiz und Inneres (LIBE)“, in der „Delegation für die Beziehungen zu Albanien, Bosnien und Herzegowina, Serbien, Montenegro sowie Kosovo (DSEE)“ sowie in der „Delegation in der Parlamentarischen Versammlung EURO-NEST (DEPA)“.[9] Überdies war sie Berichterstatterin des Europaparlaments für den Kosovo und außenpolitische Sprecherin der Grünen/EFA-Fraktion.[6] Im Rahmen der Intergroup on LGBT Rights, deren Ko-Präsidentin Lunacek war, setzte sie sich zudem für die Rechte von Lesben, Schwulen, Bisexuellen und Transgendern ein.[10]

Ulrike Lunacek (r.) mit Conchita Wurst (l.) im Europäischen Parlament (2014)

Im Februar 2013 wurde Lunacek zur Vizepräsidentin der Grünen/EFA-Fraktion im Europäischen Parlament gewählt.[11] Am 1. Dezember wurde sie zur Grünen-Spitzenkandidatin für die Europawahl am 25. Mai 2014, nachdem sie beim Grünen-Bundeskongress in Salzburg mit 81,6 Prozent der Delegiertenstimmen auf Listenplatz eins gewählt wurde.[12] Bei dieser Wahl erreichte sie mit den Grünen 14,52 Prozent[13] und damit das beste jemals bundesweit erzielte Wahlergebnis der Partei.[14][15] Dies bedeutete den Zugewinn eines weiteren Mandats, weshalb die österreichischen Grünen nun mit drei Mandaten im Europäischen Parlament vertreten sind.

Am 1. Juli 2014 wurde sie zu einer der Vizepräsidentinnen des Europäischen Parlaments gewählt[16] und am 19. Mai 2017 vom Parteivorstand zur Spitzenkandidatin für die Nationalratswahl 2017.[17] Nach der Abwahl der Grünen aus dem Nationalrat trat Lunacek am 17. Oktober 2017 von allen Funktionen auf österreichischer und europäischer Ebene zurück.[5]

Auszeichnungen

Publikationen

Commons: Ulrike Lunacek – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Fußnoten

  1. »Ich wünsch mir eine rot-weiß-rote Regierung«. Rede des Bundespräsidenten anlässlich der Ernennung und Angelobung der neuen Bundesregierung. In: bundespraesident.at. Österreichische Präsidentschaftskanzlei (Hrsg.), 7. Jänner 2020, abgerufen am 8. Jänner 2020: „Schließlich ernenne ich […] Frau Ulrike LUNACEK zur Staatssekretärin und gebe sie zur Unterstützung in der Geschäftsführung und zur parlamentarischen Vertretung dem Bundesminister für öffentlichen Dienst und Sport bei …“.
  2. ORF.at/Agenturen red: Ulrike Lunacek: Überraschungscomeback einer Langgedienten. In: ORF.at. 2. Januar 2020, abgerufen am 4. Januar 2020.
  3. Ulrike Lunacek, MEP - Vizepräsidentin des Europäischen Parlaments. Abgerufen am 4. Januar 2018 (deutsch).
  4. Mag. Ulrike Lunacek, Biografie. Abgerufen am 16. Januar 2018.
  5. a b Nach Wahldebakel: Felipe und Lunacek treten zurück. Kronen Zeitung, 17. Oktober 2017, abgerufen am 17. Oktober 2017.
  6. a b Homepage von Ulrike Lunacek (Memento vom 24. Juni 2013 im Webarchiv archive.today)
  7. Stenographische Protokolle des Nationalrates, XXII. Gesetzgebungsperiode, 112. Sitzung, 8. Juni 2005, S. 217.
  8. E. Znaymer: Ihre eigene Geschichte (Memento vom 11. Januar 2016 im Internet Archive). In: Datum. Nr. 2, 1. Februar 2006
  9. http://www.europarl.europa.eu/meps/de/97017/ULRIKE_LUNACEK_history.html
  10. http://www.lgbt-ep.eu/about/presidents/, zugegriffen am 25. Mai 2013
  11. http://www.europarl.europa.eu/meps/de/97017/ULRIKE_LUNACEK_history.html
  12. http://derstandard.at/1385169455073/Gruene-waehlen-Kandidaten-fuer-EU-Wahl
  13. Endgültiges Endergebnis, BMI: http://www.bmi.gv.at/cms/BMI_wahlen/europawahl/2014/Gesamtergebnis.aspx
  14. EU-Wahl: Karas auf Platz eins, Grüne und FPÖ legen stark zu. In: kurier.at. 25. Mai 2014, abgerufen am 24. Dezember 2017.
  15. http://www.gruene.at/themen/vereinigte-staaten-von-europa/das-beste-wahlergebnis-ever-aber-jetzt-geht-s-los
  16. Lunacek zur Vizepräsidentin des EU-Parlaments gewählt. In: DiePresse.com. 1. Juli 2014, abgerufen am 20. Februar 2018.
  17. Grüne: Felipe wird Parteichefin, Lunacek Spitzenkandidatin. In: Die Presse. (diepresse.com [abgerufen am 19. Mai 2017]).
  18. Wiener Zeitung: Amtliches. In: Wiener Zeitung. 24. März 2009, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 18. Dezember 2008; abgerufen am 24. März 2009.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.wienerzeitung.at
  19. Aufstellung aller durch den Bundespräsidenten verliehenen Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich ab 1952 (PDF; 6,9 MB)