Rudolf Anschober

Rudi Anschober (2020)

Rudolf Anschober (* 21. November 1960 in Wels) ist ein österreichischer Politiker (Die Grünen). Er ist seit dem 7. Jänner 2020 Bundesminister für Arbeit, Soziales, Gesundheit und Konsumentenschutz der Republik Österreich (Bundesregierung Kurz II).[1] Zuvor war er von Oktober 2003 bis Jänner 2020 als Landesrat Mitglied der oberösterreichischen Landesregierung.

Leben

Er besuchte die Volksschule in Schwanenstadt und das Bundesrealgymnasium Vöcklabruck. Nach Abschluss der Pädagogischen Akademie in Salzburg war er von 1983 bis 1990 Volksschullehrer. Zwischenzeitlich absolvierte er einen Redakteurskurs im Wirtschaftsförderungsinstitut in Linz und schrieb für regionale Grün-Medien. 1990 zog er für die Grünen in den Nationalrat ein. Im Parlament war er als Verkehrs-, Sicherheits- und Atomsprecher der Grünen tätig.

Von 1997 bis 2003 war Anschober Abgeordneter zum Oberösterreichischen Landtag, ab 23. Oktober 2003 war er Mitglied der oberösterreichischen Landesregierung. Von 23. Oktober 2003 bis 22. Oktober 2015 war er Landesrat für Umwelt, Energie, Wasser und KonsumentInnenschutz, ab 23. Oktober 2015 war er Landesrat für Umweltschutz, Wasserrecht, Lebensmittelaufsicht und Integration (Landesregierung Pühringer V und Landesregierung Stelzer). Im Herbst 2012 war er für drei Monate wegen Burn-out im Krankenstand.[2]

Anschober ist auch als Autor tätig. Nach grün regiert und Die Klimarevolution. So retten wir die Welt (gemeinsam mit Petra Ramsauer) ist 2011 Das grüne Wirtschaftswunder: Wie die Energierevolution funktioniert und wie jeder davon profitiert erschienen.

Im Zuge der abgeschlossenen Regierungsverhandlungen nach der Nationalratswahl 2019 zwischen ÖVP und Grünen wurde bekanntgegeben, dass Anschober sein Amt als Landesrat zurücklegen und Gesundheits- und Sozialminister werden würde. Am 7. Jänner 2020 wurde er von Bundespräsident Alexander Van der Bellen als Bundesminister für Arbeit, Soziales, Gesundheit und Konsumentenschutz angelobt.

Initiative Ausbildung statt Abschiebung

Anschober lancierte im Jahr 2018 die Initiative „Ausbildung statt Abschiebung“, um als Lehrlinge arbeitende Asylwerber im Land zu halten. Ziel der entsprechenden Petition ist es, das deutsche Modell „3plus2“ umzusetzen. Dieses sieht vor, dass Lehrlinge während ihrer meist dreijährigen Ausbildung und den ersten beiden vollen Arbeitsjahren nicht abgeschoben werden. Das Asylverfahren läuft dabei weiter, das Modell bewirkt eine Duldung der Betroffenen und damit Sicherheit für die Ausbildung und die ersten beiden Arbeitsjahre. Die Initiative wird sowohl von Unternehmen als auch von Prominenten unterstützt.[3] Als „Schutzpatron der Asyl-Lehrlinge“ kürte ihn die Wiener Stadtzeitung „Falter“ zum Mensch des Jahres 2018.[4] Einen Teilerfolg konnte er Ende des Jahres 2019 erreichen, als am 28. Dezember der sogenannte Abschiebestopp für Lehrlinge bis zum Abschluss der Ausbildung in Kraft getreten ist.[5][6]

Commons: Rudolf Anschober – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. ooe ORF at/Agenturen red: Anschober fix als Sozialminister nominiert. 1. Januar 2020, abgerufen am 4. Januar 2020.
  2. Burn-Out: Rudi Anschober nimmt Auszeit. In: Oberösterreichische Nachrichten, vom 20. September 2012 (abgerufen am 10. März 2016).
  3. Home - Ausbildung statt Abschiebung. Abgerufen am 18. Dezember 2018 (deutsch).
  4. Der Schutzpatron der Asyl-Lehrlinge. Abgerufen am 29. Dezember 2018.
  5. Rainer Hilbrand: ANSCHOBER: Abschiebestopp für Lehrlinge ab heute in Kraft. In: salz-tv.at. Rainer Hilbrand, 28. Dezember 2019, abgerufen am 31. Dezember 2019.
  6. BGBl. I Nr. 110/2019, abgerufen am 31. Dezember 2019.