Rathaus Schweidnitz

Das Rathaus Schweidnitz (polnisch Ratusz w Świdnicy) prägt zusammen mit der Pfarrkirche das Stadtbild von Schweidnitz (heute Świdnica.

Rathaus Schweidnitz

Geschichte

Im Jahr 1291 erlaubte Bolko I. das Erbauen des zweistöckiges Rathauses "theatrum mercatorium", das auch als Kaufhaus fungierte. Das Rathaus und der Rathausturm waren Symbole für die Unabhängigkeit der Stadt. Im Untergeschoss waren die Räumlichkeiten er Reich- oder Rechtskrämer also der Großhändler. Im Obergeschoss waren Stadtverwaltung und seit 1336 Stadt-, Land- und Judengericht untergebracht. Der Rathausbau selbst ist 1328 erstmals erwähnt. An diesem Gebäude angelehnt waren Kammern der Tuch- oder Gewandschneider, nach Norden Krämerbuden und das Schmetter- oder Leinwandhaus und Fleisch - und Brotbänke.

In den Statuten der Kaufmannsgilde von 1336 wird ein Turm erwähnt, aber es ist unklar, ob damit der Rathausturm gemeint ist. Die Situation ist umso unklarer, als neben dem Kaufmannshaus ein zweiter, kleinerer Turm steht, der heute mit einem Mietshaus in der Hausnummer 1 überbaut ist.[1]

Der Turm des Baus brannte 1393 ab und wurde 1450 erneuert Turm. Eine Rathauskapelle wurde als vorgebaute Teil angefügt. 1528 brannten Rathaus und Turm und wurden 1528-48 neu gebaut. Nach dem großen Stadtbrand 1716 wurde beim Neubau die Kapelle in das Sitzungszimmer des Rats verlegt. Die Renaissancefassade wurde 1757 wiederhergestellt wobei Figuren von Bolko I.,Bernhard Bolko II. und Kaiser Karl IV. aufgestellt wurden. Im Siebenjährigen krieg brannte rannte der Turm 1757 bis zur Uhr ab. Der Turm wurde mit zweimal durchbrochener Haube im Barock neuerrichtet. Im Westen wurde später das Stadttheater angebaut.

Nach der polnischen Übernahme er Region kam es 1967 zum Einsturz des Rathaustturms, vermutlich aufgrund Abrisses zweier Häuser in der Nachbarschaft.

Baubestand

Der Ratsaal stammt noch aus der Frührenaissance mit zwei Portalen. Die übrigen Räume stammen aus dem 18. Jahrhundert mit Tonnengewölbe mit Stichkappen oder Spiegelgewölbe mit Stuck. Im Jahr 1960 wurden Fragmente von figuralen Wandmalereien gefunden, die auf 1537 datiert werden, demselben Datum wie am Portal er herzoglichen Burg.

Literatur

Heinrich Trierenberg, Antoni Bok: Rathäuser in Niederschlesien: deutsche Geschichte - polnische Gegenwart. Bergstadtverlag Wilhelm Gottlieb Korn, 2003, S. 112–114.

Einzelnachweise

  1. Ratusz w Świdnicy. In: polska-org.pl. Abgerufen am 8. August 2023 (polnisch).

Koordinaten: 50° 50′ 33,6″ N, 16° 29′ 13″ O]