„Pfatten“ – Versionsunterschied

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== Geschichte ==
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Pfatten wird [[855]]–[[864]] als ''„Vatina“'', [[1242]] als ''„Fatena“'', [[1296]] als ''„Pfetten“'' und [[1371]] als ''„Phætena“'' erwähnt.<ref>[[Egon Kühebacher]]: ''Die Ortsnamen Südtirols und ihre Geschichte.'' Band 1. Athesia: Bozen 1995. ISBN 88-7014-634-0, S. 311.</ref>
Pfatten wird [[855]]–[[864]] als ''„Vatina“'', [[1242]] als ''„Fatena“'', [[1296]] als ''„Pfetten“'' und [[1371]] als ''„Phætena“'' erwähnt.<ref>[[Egon Kühebacher]]: ''Die Ortsnamen Südtirols und ihre Geschichte.'' Band 1. Athesia: Bozen 1995. ISBN 88-7014-634-0, S. 311.</ref>
In Archäologenkreisen ist das kleine Gebiet wegen seines spätbronze- und früheisenzeitlichen [[Gräberfeld Stadlhof|Gräberfelds Stadlhof]] bekannt. Pfatten gehörte zum ehemaligen Landgericht [[Laimburg]], wie eine Urkunde von 1488 mit der Angabe ''„Pháttenn inn Laymburger gericht“'' belegt.<ref>{{Literatur| Autor=[[Hannes Obermair]]| Titel=Bozen Süd – Bolzano Nord. Schriftlichkeit und urkundliche Überlieferung der Stadt Bozen bis 1500| Band=Band 2| Verlag=Stadtgemeinde Bozen| Ort= Bozen| Jahr=2008| Seiten=197, Nr. 1241| ISBN=978-88-901870-1-8}}</ref> Es war von den [[Grafen von Tirol|Tiroler Landesfürsten]] bis 1410 an die Herren von Rottenburg verliehen, ehe es ab dem 15. Jahrhundert nur noch gemeinsam mit dem Gericht Kaltern ausgegeben wurde.<ref>[[Otto Stolz (Historiker)|Otto Stolz]]: ''Politisch-historische Landesbeschreibung von Südtirol. Teil 2: Viertel an der Etsch.'' Innsbruck: Wagner 1938, S. 202 ([https://digital.tessmann.it/tessmannDigital/Medium/Seite/12949/36 online])</ref>
In Archäologenkreisen ist das kleine Gebiet wegen seines spätbronze- und früheisenzeitlichen [[Gräberfeld Stadlhof|Gräberfelds Stadlhof]] bekannt. Pfatten gehörte zum ehemaligen Landgericht [[Laimburg]], wie eine Urkunde von 1488 mit der Angabe ''„Pháttenn inn Laymburger gericht“'' belegt.<ref>{{Literatur| Autor=[[Hannes Obermair]]| Titel=Bozen Süd – Bolzano Nord. Schriftlichkeit und urkundliche Überlieferung der Stadt Bozen bis 1500| Band=Band 2| Verlag=Stadtgemeinde Bozen| Ort= Bozen| Jahr=2008| Seiten=197, Nr. 1241| ISBN=978-88-901870-1-8}}</ref> Es war von den [[Grafen von Tirol|Tiroler Landesfürsten]] bis 1410 an die [[Rottenburg (Adelsgeschlecht)|Herren von Rottenburg]] verliehen, ehe es ab dem 15. Jahrhundert nur noch gemeinsam mit dem Gericht Kaltern ausgegeben wurde.<ref>[[Otto Stolz (Historiker)|Otto Stolz]]: ''Politisch-historische Landesbeschreibung von Südtirol. Teil 2: Viertel an der Etsch.'' Innsbruck: Wagner 1938, S. 202 ([https://digital.tessmann.it/tessmannDigital/Medium/Seite/12949/36 online])</ref>


Als jüngste [[Feuerwehr in Südtirol|Freiwillige Feuerwehr Südtirols]] wurde die Feuerwehr von Pfatten im Dezember 2005 gegründet.
Als jüngste [[Feuerwehr in Südtirol|Freiwillige Feuerwehr Südtirols]] wurde die Feuerwehr von Pfatten im Dezember 2005 gegründet.

Version vom 15. August 2019, 09:17 Uhr

Pfatten
(italienisch: Vadena)
Wappen
Wappen von Pfatten
Wappen von Pfatten
Karte
Staat:Italien
Region:Trentino-Südtirol
Provinz:Bozen – Südtirol
Bezirksgemeinschaft:Überetsch-Unterland
Einwohner:
(VZ 2011/31.12.2022)
1.021/1.076
Sprachgruppen:
(laut Volkszählung 2011)
38,06 % deutsch
61,50 % italienisch
0,44 % ladinisch
Koordinaten46° 25′ N, 11° 18′ OKoordinaten: 46° 25′ N, 11° 18′ O
Meereshöhe:243 m s.l.m.
Fläche:13,51 km²
Dauersiedlungsraum:6,8 km²
Nachbargemeinden:Eppan, Bozen, Branzoll, Kaltern, Leifers, Auer, Tramin
Postleitzahl:39051
Vorwahl:0471
ISTAT-Nummer:021105
Steuernummer:80006580213
Bürgermeister (2015):Alessandro Beati (Bürgerliste)

Pfatten (italienisch Vadena) ist eine Gemeinde mit 1076 Einwohnern (Stand 31. Dezember 2022) im Südtiroler Unterland in Italien, südlich von Bozen. Pfatten ist eine der fünf Gemeinden in Südtirol mit einer italienischsprachigen Bevölkerungsmehrheit.

Geografie

Das kleine Dorfzentrum von Pfatten, dahinter steil abfallende Wände des Mitterbergs

Pfatten befindet sich im Unterland, einem Abschnitt des Etschtals im Süden Südtirols. Das 13,51 km² große Gemeindegebiet erstreckt sich als schmaler langer Streifen, streckenweise beiderseits der Etsch, vom Stadtrand Bozens im Norden beginnend auf einer Länge von über 10 km Richtung Süden. Das kleine Dorfzentrum (230–240 m s.l.m.) sowie die meisten weiteren Weiler und Siedlungen der Gemeinde (Birti, Garnel, Keller, Mair, Neupfatten, Piglon, Schenk, Stadlhof-Laimburg, Wachsbleiche) befinden sich auf dem begrenzten Gebiet zwischen dem orografisch rechten (westlichen) Etschufer und dem Fuß des langgezogenen Mitterbergs, der die Unterlandler Talsohle von der erhöhten Hügellandschaft des Überetsch trennt. Zwei weitere Ortschaften liegen im äußersten Süden des Gemeindegebiets, wo Pfatten den Mitterberg überschreitet: Klughammer am Ufer des Kalterer Sees – mit Stadlhof-Laimburg über den Kreiter Sattel verbunden – sowie Gmund.

Nachbargemeinden Pfattens sind im Norden Bozen, entlang der Unterlandler Talsohle östlich der Etsch Leifers, Branzoll und Auer, im Süden Tramin sowie zum westlichen Überetsch hin Kaltern und Eppan.

Geschichte

Pfatten wird 855864 als „Vatina“, 1242 als „Fatena“, 1296 als „Pfetten“ und 1371 als „Phætena“ erwähnt.[1] In Archäologenkreisen ist das kleine Gebiet wegen seines spätbronze- und früheisenzeitlichen Gräberfelds Stadlhof bekannt. Pfatten gehörte zum ehemaligen Landgericht Laimburg, wie eine Urkunde von 1488 mit der Angabe „Pháttenn inn Laymburger gericht“ belegt.[2] Es war von den Tiroler Landesfürsten bis 1410 an die Herren von Rottenburg verliehen, ehe es ab dem 15. Jahrhundert nur noch gemeinsam mit dem Gericht Kaltern ausgegeben wurde.[3]

Als jüngste Freiwillige Feuerwehr Südtirols wurde die Feuerwehr von Pfatten im Dezember 2005 gegründet.

Bildung und Forschung

In Pfatten gibt es sowohl eine deutschsprachige als auch eine italienischsprachige Grundschule, die beide getrennt von in Leifers angesiedelten Schulsprengeln verwaltet werden.[4][5]

Auf Pfattner Gemeindegebiet befindet sich mit dem Versuchszentrum Laimburg eine landwirtschaftliche Forschungseinrichtung. In unmittelbarer Nachbarschaft besteht dort zudem mit der deutschsprachigen Fachschule für Obst-, Wein- und Gartenbau „Laimburg“ ein berufsbildendes Schulangebot.[6]

Sehenswertes

Hauptausflugsziel ist die in 576 m Höhe gelegene Ruine der Leuchtenburg auf einer Kuppe des Mitterbergs, von der aus sich dem Wanderer der Blick zum Kalterer See, zu den Dolomiten und ins Etschtal bietet. Etwas unterhalb der Leuchtenburg direkt am Kreiter Sattel befindet sich die Laimburg.[7]

Politik

Bürgermeister

Bürgermeister seit 1952:[8]

  • Alberto Mosna: 1952–1974
  • Alfredo Mosna: 1975–1990
  • Carlo Mosna: 1990–2005
  • Alessandro Beati: 2005–

Wappen

Die Leuchtenburg auf dem Mitterberg mit Blickrichtung Nordwesten ins Überetsch

Das Wappen aus dem Jahr 1969 stellt den Mitterberg dar, mit der Laimburg in dessen Mitte. Darunter befinden sich zwei Streifen, welche die Brennerautobahn und die Etsch darstellen.

Fahrsicherheitszentrum Pfatten

Im Norden des Gemeindegebiets von Pfatten besteht seit 2008 ein modernes Fahrsicherheitszentrum.

Literatur

  • Georg Tengler, Maria Luise Kiem (Red.): Pfatten. Landschaft und Geschichte. Athesia, Bozen 1991
Commons: Pfatten – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Egon Kühebacher: Die Ortsnamen Südtirols und ihre Geschichte. Band 1. Athesia: Bozen 1995. ISBN 88-7014-634-0, S. 311.
  2. Hannes Obermair: Bozen Süd – Bolzano Nord. Schriftlichkeit und urkundliche Überlieferung der Stadt Bozen bis 1500. Band 2. Stadtgemeinde Bozen, Bozen 2008, ISBN 978-88-901870-1-8, S. 197, Nr. 1241.
  3. Otto Stolz: Politisch-historische Landesbeschreibung von Südtirol. Teil 2: Viertel an der Etsch. Innsbruck: Wagner 1938, S. 202 (online)
  4. Schulsprengel Leifers. Südtiroler Bürgernetz, abgerufen am 26. Oktober 2014.
  5. Schulsprengel Leifers 1. Südtiroler Bürgernetz, abgerufen am 26. Oktober 2014.
  6. Fachschule für Obst-, Wein- und Gartenbau 'Laimburg'. Südtiroler Bürgernetz, abgerufen am 26. Oktober 2014.
  7. Gustav Pfeifer, Christian Terzer: Laimburg. In: Magdalena Hörmann-Weingartner (Hrsg.), Tiroler Burgenbuch. X. Band: Überetsch und Südtiroler Unterland. Verlagsanstalt Athesia, Bozen 2011, ISBN 978-88-8266-780-1, S. 267–280.
  8. Die Bürgermeister der Gemeinden Südtirols seit 1952. (PDF; 15 MB) In: Festschrift 50 Jahre Südtiroler Gemeindeverband 1954–2004. Südtiroler Gemeindenverband, S. 139–159, abgerufen am 16. November 2015.