„Pfatten“ – Versionsunterschied

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'''Pfatten''' ([[Italienische Sprache|italienisch]] ''Vadena'') ist eine [[Italienische Gemeinden|Gemeinde]] mit {{EWZ|IT|021105}} Einwohnern (Stand {{EWD|IT|021105}}) im [[Südtirol]]er [[Südtiroler Unterland|Unterland]] in [[Italien]], südlich von [[Bozen]]. Pfatten ist eine der fünf Gemeinden in Südtirol mit einer italienischsprachigen Bevölkerungsmehrheit.
'''Pfatten''' ([[Italienische Sprache|italienisch]] ''Vadena'') ist eine [[Italienische Gemeinden|Gemeinde]] mit {{EWZ|IT|021105}} Einwohnern (Stand {{EWD|IT|021105}}) südlich von [[Bozen]] in [[Südtirol]] in [[Italien]]. Pfatten, das nach dem gleichnamigen Hauptort benannt ist, ist eine der fünf Gemeinden in Südtirol mit einer italienischsprachigen Bevölkerungsmehrheit.


== Geografie ==
== Geografie ==
[[Datei:Pfattner Waende.JPG|mini|links|Das kleine Dorfzentrum von Pfatten, dahinter steil abfallende Wände des Mitterbergs]]
[[Datei:Pfattner Waende.JPG|mini|links|Das kleine Dorfzentrum von Pfatten, dahinter steil abfallende Wände des Mitterbergs]]
[[Datei:Schloss-Hof in Pfatten 2020.jpg|mini|links|Der Schloss-Hof in Pfatten gegen den Mitterberg]]
Pfatten befindet sich im [[Südtiroler Unterland|Unterland]], einem Abschnitt des [[Etschtal]]s im Süden Südtirols. Das 13,51 km² große Gemeindegebiet erstreckt sich als schmaler langer Streifen, streckenweise beiderseits der [[Etsch]], vom Stadtrand [[Bozen]]s im Norden beginnend auf einer Länge von über 10 km Richtung Süden. Das kleine Dorfzentrum (230–{{Höhe|240|IT|link=true}}) sowie die meisten weiteren [[Weiler]] und Siedlungen der Gemeinde (Birti, Garnel, Keller, Mair, Neupfatten, Piglon, Schenk, Stadlhof-Laimburg, Wachsbleiche) befinden sich auf dem begrenzten Gebiet zwischen dem [[Orographie|orografisch]] rechten (westlichen) Etschufer und dem Fuß des langgezogenen [[Mitterberg (Nonsberggruppe)|Mitterbergs]], der die Unterlandler Talsohle von der erhöhten Hügellandschaft des [[Überetsch]] trennt. Zwei weitere Ortschaften liegen im äußersten Süden des Gemeindegebiets, wo Pfatten den Mitterberg überschreitet: Klughammer am Ufer des [[Kalterer See]]s mit Stadlhof-Laimburg über den Kreiter Sattel verbunden – sowie Gmund.
Pfatten befindet sich größtenteils im [[Südtiroler Unterland|Unterland]], einem Abschnitt des [[Etschtal]]s im Süden Südtirols. Das 13,51 km² große Gemeindegebiet erstreckt sich als schmaler langer Streifen, streckenweise beiderseits der [[Etsch]], vom Stadtrand [[Bozen]]s im Norden beginnend auf einer Länge von über 10 km Richtung Süden. Das kleine Dorfzentrum (230–{{Höhe|240|IT|link=1}}) sowie die meisten weiteren [[Weiler]] und Siedlungen der Gemeinde (Birti, Garnel, Keller, Mair, Neupfatten, Piglon, Schenk, Stadlhof-Laimburg, Wachsbleiche) befinden sich in der Unterlandler Talsohle auf dem begrenzten Gebiet zwischen dem [[Orographisch links und rechts|orografisch rechten]] (westlichen) Etschufer und dem Fuß des langgezogenen [[Mitterberg (Etschtal)|Mitterbergs]]. Auf der Westseite des [[Kreiter Sattel]]s, wo das Gemeindegebiet den Mitterberg zum [[Überetsch]] hin überschreitet, liegt [[Klughammer (Pfatten)|Klughammer]] am Ufer des [[Kalterer See]]s; am Südende des Mitterbergs befindet sich [[Gmund (Pfatten)|Gmund]].


Nachbargemeinden Pfattens sind im Norden Bozen, entlang der Unterlandler Talsohle östlich der Etsch [[Leifers]], [[Branzoll]] und [[Auer (Südtirol)|Auer]], im Süden [[Tramin]] sowie zum westlichen Überetsch hin [[Kaltern]] und [[Eppan]].
Nachbargemeinden Pfattens sind im Norden Bozen, entlang der Unterlandler Talsohle östlich der Etsch [[Leifers]], [[Branzoll]] und [[Auer (Südtirol)|Auer]], im Süden [[Tramin]] sowie zum westlichen Überetsch hin [[Kaltern]] und [[Eppan]].


== Geschichte ==
== Geschichte ==
Siedlungsspuren aus der frühen und mittleren [[Bronzezeit]] (zwischen 1.700 und 1.300 vor Christus) wurden auf den Hügeln der [[Leuchtenburg (Südtirol)|Leuchtenburg]] und der [[Laimburg]] gefunden. Bei den Pfattner Rosszähnen sind noch Überreste einer [[Wallburg]] aus der späten [[Eisenzeit]] zu sehen.<ref>{{Internetquelle |url=https://maps.civis.bz.it/ |titel=GeoBrowser |hrsg=Provinz Bozen |abruf=2021-11-10}}</ref> Bedeutende spätbronze- und früheisenzeitliche Funde wurden am [[Gräberfeld Stadlhof]] gemacht.
Pfatten wird [[855]]–[[864]] als ''„Vatina“'', [[1242]] als ''„Fatena“'', [[1296]] als ''„Pfetten“'' und [[1371]] als ''„Phætena“'' erwähnt.<ref>[[Egon Kühebacher]]: ''Die Ortsnamen Südtirols und ihre Geschichte.'' Band 1. Athesia: Bozen 1995. ISBN 88-7014-634-0, S. 311.</ref>

In Archäologenkreisen ist das kleine Gebiet wegen seines spätbronze- und früheisenzeitlichen [[Gräberfeld Stadlhof|Gräberfelds Stadlhof]] bekannt. Pfatten gehörte zum ehemaligen Landgericht [[Laimburg]], wie eine Urkunde von 1488 mit der Angabe ''„Pháttenn inn Laymburger gericht“'' belegt.<ref>{{Literatur| Autor=[[Hannes Obermair]]| Titel=Bozen Süd – Bolzano Nord. Schriftlichkeit und urkundliche Überlieferung der Stadt Bozen bis 1500| Band=Band 2| Verlag=Stadtgemeinde Bozen| Ort= Bozen| Jahr=2008| Seiten=197, Nr. 1241| ISBN=978-88-901870-1-8}}</ref> Es war von den [[Grafen von Tirol|Tiroler Landesfürsten]] bis 1410 an die [[Rottenburg (Adelsgeschlecht)|Herren von Rottenburg]] verliehen, ehe es ab dem 15. Jahrhundert nur noch gemeinsam mit dem Gericht Kaltern ausgegeben wurde.<ref>[[Otto Stolz (Historiker)|Otto Stolz]]: ''Politisch-historische Landesbeschreibung von Südtirol. Teil 2: Viertel an der Etsch.'' Innsbruck: Wagner 1938, S. 202 ([https://digital.tessmann.it/tessmannDigital/Medium/Seite/12949/36 online])</ref>
Die Ersterwähnung Pfattens findet sich im [[mittelalter]]lichen [[Vigiliusbrief]] in der Form ''Uatina''.<ref>Diether Schürr: ''Zum Ursprung von Tramin – Termeno''. In: ''Archivio per l’Alto Adige'', 99–100/2005–2006, S. 405–424.</ref> Spätere Belege sind 1242 ''Fatena'', 1296 ''Pfetten'' und 1371 ''Phætena''.<ref>[[Egon Kühebacher]]: ''Die Ortsnamen Südtirols und ihre Geschichte.'' Band 1. Athesia: Bozen 1995, ISBN 88-7014-634-0, S. 311.</ref> Der Ortsname könnte [[Rätische Sprache|rätischen]] Ursprungs sein.<ref>Diether Schürr: ''Zum Ursprung von Tramin – Termeno.'' In: ''Archivio per l’Alto Adige.'' 99–100/2005–2006, S. 405–424.</ref>
Pfatten gehörte zum ehemaligen Landgericht [[Laimburg]], wie eine Urkunde von 1488 mit der Angabe ''„Pháttenn inn Laymburger gericht“'' belegt.<ref>{{Literatur |Autor=[[Hannes Obermair]] |Titel=Bozen Süd – Bolzano Nord. Schriftlichkeit und urkundliche Überlieferung der Stadt Bozen bis 1500 |Band=Band 2 |Verlag=Stadtgemeinde Bozen |Ort=Bozen |Datum=2008 |ISBN=978-88-901870-1-8 |Seiten=197, Nr. 1241}}</ref> Es war von den [[Grafen von Tirol|Tiroler Landesfürsten]] bis 1410 an die [[Rottenburg (Adelsgeschlecht)|Herren von Rottenburg]] verliehen, ehe es ab dem 15. Jahrhundert nur noch gemeinsam mit dem Gericht Kaltern ausgegeben wurde.<ref>[[Otto Stolz (Historiker)|Otto Stolz]]: ''Politisch-historische Landesbeschreibung von Südtirol. Teil 2: Viertel an der Etsch.'' Innsbruck: Wagner 1938, S. 202 ([https://digital.tessmann.it/tessmannDigital/Medium/Seite/12949/36 online])</ref>


Als jüngste [[Feuerwehr in Südtirol|Freiwillige Feuerwehr Südtirols]] wurde die Feuerwehr von Pfatten im Dezember 2005 gegründet.
Als jüngste [[Feuerwehr in Südtirol|Freiwillige Feuerwehr Südtirols]] wurde die Feuerwehr von Pfatten im Dezember 2005 gegründet.


== Bildung und Forschung ==
== Bildung und Forschung ==
In Pfatten gibt es sowohl eine deutschsprachige als auch eine italienischsprachige [[Grundschule (Südtirol)|Grundschule]], die beide getrennt von in Leifers angesiedelten [[Schulsprengel]]n verwaltet werden.<ref>{{Internetquelle|url=http://www.provinz.bz.it/de/institutionen/institutionen-kategorien.asp?bninf_inid=1003393|hrsg=[[Südtiroler Bürgernetz]]|titel=Schulsprengel Leifers|zugriff=2014-10-26}}</ref><ref>{{Internetquelle|url=http://www.provinz.bz.it/de/institutionen/institutionen-kategorien.asp?bninf_inid=1003136|hrsg=Südtiroler Bürgernetz|titel=Schulsprengel Leifers 1|zugriff=2014-10-26}}</ref>
Im Dorfzentrum des Hauptortes gibt es sowohl eine deutschsprachige als auch eine italienischsprachige [[Grundschule (Südtirol)|Grundschule]], die beide getrennt von in Leifers angesiedelten [[Schulsprengel]]n verwaltet werden.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.provinz.bz.it/de/institutionen/institutionen-kategorien.asp?bninf_inid=1003393 |titel=Schulsprengel Leifers |hrsg=[[Südtiroler Bürgernetz]] |abruf=2014-10-26}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=http://www.provinz.bz.it/de/institutionen/institutionen-kategorien.asp?bninf_inid=1003136 |titel=Schulsprengel Leifers 1 |hrsg=Südtiroler Bürgernetz |abruf=2014-10-26}}</ref>


Auf Pfattner Gemeindegebiet befindet sich mit dem [[Versuchszentrum Laimburg]] eine [[landwirtschaft]]liche [[Forschungseinrichtung]]. In unmittelbarer Nachbarschaft besteht dort zudem mit der deutschsprachigen ''Fachschule für Obst-, Wein- und Gartenbau „Laimburg“'' ein [[Berufsbildende Schule|berufsbildendes Schulangebot]].<ref>{{Internetquelle|url=http://www.provinz.bz.it/de/institutionen/institutionen-kategorien.asp?bninf_inid=1003161|hrsg=Südtiroler Bürgernetz|titel=Fachschule für Obst-, Wein- und Gartenbau 'Laimburg'|zugriff=2014-10-26}}</ref>
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== Sehenswertes ==
== Sehenswertes ==
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{{Siehe auch|Liste der Baudenkmäler in Pfatten|Liste der Naturdenkmäler in Pfatten}}
{{Siehe auch|Liste der Baudenkmäler in Pfatten|Liste der Naturdenkmäler in Pfatten}}


Hauptausflugsziel ist die in 576 m Höhe gelegene Ruine der [[Leuchtenburg (Südtirol)|Leuchtenburg]] auf einer Kuppe des Mitterbergs, von der aus sich dem Wanderer der Blick zum [[Kalterer See]], zu den [[Dolomiten]] und ins [[Etschtal]] bietet. Etwas unterhalb der Leuchtenburg direkt am Kreiter Sattel befindet sich die [[Laimburg]].<ref>Gustav Pfeifer, Christian Terzer: ''Laimburg''. In: Magdalena Hörmann-Weingartner (Hrsg.), ''Tiroler Burgenbuch. X. Band: Überetsch und Südtiroler Unterland''. Verlagsanstalt Athesia, Bozen 2011, ISBN 978-88-8266-780-1, S. 267–280.</ref>
Hauptausflugsziel ist die in 576 m Höhe gelegene Ruine der [[Leuchtenburg (Südtirol)|Leuchtenburg]] auf einer Kuppe des Mitterbergs, von der aus sich dem Wanderer der Blick zum [[Kalterer See]], zu den [[Dolomiten]] und ins [[Etschtal]] bietet. Etwas unterhalb der Leuchtenburg am [[Kreiter Sattel]] befindet sich die [[Laimburg]].<ref>Gustav Pfeifer, Christian Terzer: ''Laimburg.'' In: Magdalena Hörmann-Weingartner (Hrsg.): ''Tiroler Burgenbuch. X. Band: Überetsch und Südtiroler Unterland''. Verlagsanstalt Athesia, Bozen 2011, ISBN 978-88-8266-780-1, S. 267–280.</ref>


== Politik ==
== Politik ==
=== Bürgermeister ===
=== Bürgermeister ===
Bürgermeister seit 1952:<ref>{{Internetquelle | url=http://www.gvcc.net/gemeindeamt/html/GEMEINDEN50-Jahre-dt.pdf | titel=Die Bürgermeister der Gemeinden Südtirols seit 1952 | werk=Festschrift 50 Jahre Südtiroler Gemeindeverband 1954–2004 | hrsg=Südtiroler Gemeindenverband | seiten=139–159 | zugriff=2015-11-16 | format=PDF; 15 MB }}</ref>
Bürgermeister seit 1952:<ref>{{Internetquelle |url=http://www.gvcc.net/gemeindeamt/html/GEMEINDEN50-Jahre-dt.pdf |titel=Die Bürgermeister der Gemeinden Südtirols seit 1952 |werk=Festschrift 50 Jahre Südtiroler Gemeindenverband 1954–2004 |hrsg=[[Südtiroler Gemeindenverband]] |seiten=139–159 |format=PDF; 15 MB |abruf=2015-11-16}}</ref>
* Alberto Mosna: 1952–1974
* Alberto Mosna: 1952–1974
* Alfredo Mosna: 1975–1990
* Alfredo Mosna: 1975–1990
* Carlo Mosna: 1990–2005
* Carlo Mosna: 1990–2005
* Alessandro Beati: 2005–
* Alessandro Beati: 2005–2020
* Elmar Oberhofer: seit 2020


=== Wappen ===
=== Wappen ===
[[Datei:Leuchtenburg as seen from the Rosszähne.JPG|mini|Die Leuchtenburg auf dem Mitterberg mit Blickrichtung Nordwesten ins Überetsch]]
[[Datei:Leuchtenburg as seen from the Rosszähne.JPG|mini|Die Leuchtenburg auf dem Mitterberg mit Blickrichtung Nordwesten ins Überetsch]]
Das Wappen aus dem Jahr 1969 stellt den [[Mitterberg (Nonsberggruppe)|Mitterberg]] dar, mit der [[Laimburg]] in dessen Mitte. Darunter befinden sich zwei Streifen, welche die [[A22 (Italien)|Brennerautobahn]] und die [[Etsch]] darstellen.
Das Wappen aus dem Jahr 1969 stellt den [[Mitterberg (Etschtal)|Mitterberg]] dar, mit dem Kreiter Sattel und der [[Laimburg]] in der Mitte. Darunter befinden sich zwei Streifen, welche die [[A22 (Italien)|Brennerautobahn]] und die [[Etsch]] darstellen.


== Fahrsicherheitszentrum Pfatten ==
== Fahrsicherheitszentrum Pfatten ==
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== Literatur ==
== Literatur ==
* Georg Tengler, Maria Luise Kiem (Red.): ''Pfatten. Landschaft und Geschichte''. Athesia, Bozen 1991
* Georg Tengler, Maria Luise Kiem (Red.): ''Pfatten. Landschaft und Geschichte''. Athesia, Bozen 1991
* Fabrizio Miori (Koord.): ''Al di là del ponte. Vadena: storia e immagini = Über die Brücke. Pfatten: Bilder und Geschichten''. La Fabbrica del Tempo/Die Zeitfabrik (Hrsg.), 2011 [https://digital.tessmann.it/tessmannDigital/Medium/Seite/22610/1 (online)].


== Weblinks ==
== Weblinks ==
{{Commonscat|Vadena|Pfatten}}
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{{Wikivoyage|Pfatten}}
* [http://www.gemeinde.pfatten.bz.it Offizielle Website der Gemeinde Pfatten]
* [http://www.gemeinde.pfatten.bz.it/ Gemeinde Pfatten]
* {{Tirol Atlas|210105}}
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* {{Landschaftsplan Südtirol|65|Pfatten}}
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== Einzelnachweise ==
== Einzelnachweise ==
<references/>
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[[Kategorie:Ort in Südtirol]]
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[[Kategorie:Gemeinde in Südtirol]]
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[[Kategorie:Pfatten| ]]
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Aktuelle Version vom 11. Juni 2024, 07:31 Uhr

Pfatten
(italienisch: Vadena)
Wappen
Wappen von Pfatten
Wappen von Pfatten
Karte
Staat:Italien
Region:Trentino-Südtirol
Provinz:Bozen – Südtirol
Bezirksgemeinschaft:Überetsch-Unterland
Einwohner:
(VZ 2011/31.12.2022)
1.021/1.076
Sprachgruppen:
(laut Volkszählung 2011)
38,06 % deutsch
61,50 % italienisch
0,44 % ladinisch
Koordinaten46° 25′ N, 11° 18′ OKoordinaten: 46° 25′ N, 11° 18′ O
Meereshöhe:243 m s.l.m.
Fläche:13,51 km²
Dauersiedlungsraum:6,8 km²
Nachbargemeinden:Eppan, Bozen, Branzoll, Kaltern, Leifers, Auer, Tramin
Postleitzahl:39051
Vorwahl:0471
ISTAT-Nummer:021105
Steuernummer:80006580213
Bürgermeister (2020):Elmar Oberhofer (SVP)

Pfatten (italienisch Vadena) ist eine Gemeinde mit 1076 Einwohnern (Stand 31. Dezember 2022) südlich von Bozen in Südtirol in Italien. Pfatten, das nach dem gleichnamigen Hauptort benannt ist, ist eine der fünf Gemeinden in Südtirol mit einer italienischsprachigen Bevölkerungsmehrheit.

Geografie

Das kleine Dorfzentrum von Pfatten, dahinter steil abfallende Wände des Mitterbergs
Der Schloss-Hof in Pfatten gegen den Mitterberg

Pfatten befindet sich größtenteils im Unterland, einem Abschnitt des Etschtals im Süden Südtirols. Das 13,51 km² große Gemeindegebiet erstreckt sich als schmaler langer Streifen, streckenweise beiderseits der Etsch, vom Stadtrand Bozens im Norden beginnend auf einer Länge von über 10 km Richtung Süden. Das kleine Dorfzentrum (230–240 m s.l.m.) sowie die meisten weiteren Weiler und Siedlungen der Gemeinde (Birti, Garnel, Keller, Mair, Neupfatten, Piglon, Schenk, Stadlhof-Laimburg, Wachsbleiche) befinden sich in der Unterlandler Talsohle auf dem begrenzten Gebiet zwischen dem orografisch rechten (westlichen) Etschufer und dem Fuß des langgezogenen Mitterbergs. Auf der Westseite des Kreiter Sattels, wo das Gemeindegebiet den Mitterberg zum Überetsch hin überschreitet, liegt Klughammer am Ufer des Kalterer Sees; am Südende des Mitterbergs befindet sich Gmund.

Nachbargemeinden Pfattens sind im Norden Bozen, entlang der Unterlandler Talsohle östlich der Etsch Leifers, Branzoll und Auer, im Süden Tramin sowie zum westlichen Überetsch hin Kaltern und Eppan.

Geschichte

Siedlungsspuren aus der frühen und mittleren Bronzezeit (zwischen 1.700 und 1.300 vor Christus) wurden auf den Hügeln der Leuchtenburg und der Laimburg gefunden. Bei den Pfattner Rosszähnen sind noch Überreste einer Wallburg aus der späten Eisenzeit zu sehen.[1] Bedeutende spätbronze- und früheisenzeitliche Funde wurden am Gräberfeld Stadlhof gemacht.

Die Ersterwähnung Pfattens findet sich im mittelalterlichen Vigiliusbrief in der Form Uatina.[2] Spätere Belege sind 1242 Fatena, 1296 Pfetten und 1371 Phætena.[3] Der Ortsname könnte rätischen Ursprungs sein.[4] Pfatten gehörte zum ehemaligen Landgericht Laimburg, wie eine Urkunde von 1488 mit der Angabe „Pháttenn inn Laymburger gericht“ belegt.[5] Es war von den Tiroler Landesfürsten bis 1410 an die Herren von Rottenburg verliehen, ehe es ab dem 15. Jahrhundert nur noch gemeinsam mit dem Gericht Kaltern ausgegeben wurde.[6]

Als jüngste Freiwillige Feuerwehr Südtirols wurde die Feuerwehr von Pfatten im Dezember 2005 gegründet.

Bildung und Forschung

Im Dorfzentrum des Hauptortes gibt es sowohl eine deutschsprachige als auch eine italienischsprachige Grundschule, die beide getrennt von in Leifers angesiedelten Schulsprengeln verwaltet werden.[7][8]

Auf dem Gemeindegebiet befindet sich mit dem Versuchszentrum Laimburg eine landwirtschaftliche Forschungseinrichtung. In unmittelbarer Nachbarschaft bestehen dort zudem mit einer deutschsprachigen und einer italienischsprachigen Fachschule für Obst-, Wein- und Gartenbau berufsbildende Schulangebote.[9]

Sehenswertes

Hauptausflugsziel ist die in 576 m Höhe gelegene Ruine der Leuchtenburg auf einer Kuppe des Mitterbergs, von der aus sich dem Wanderer der Blick zum Kalterer See, zu den Dolomiten und ins Etschtal bietet. Etwas unterhalb der Leuchtenburg am Kreiter Sattel befindet sich die Laimburg.[10]

Politik

Bürgermeister

Bürgermeister seit 1952:[11]

  • Alberto Mosna: 1952–1974
  • Alfredo Mosna: 1975–1990
  • Carlo Mosna: 1990–2005
  • Alessandro Beati: 2005–2020
  • Elmar Oberhofer: seit 2020

Wappen

Die Leuchtenburg auf dem Mitterberg mit Blickrichtung Nordwesten ins Überetsch

Das Wappen aus dem Jahr 1969 stellt den Mitterberg dar, mit dem Kreiter Sattel und der Laimburg in der Mitte. Darunter befinden sich zwei Streifen, welche die Brennerautobahn und die Etsch darstellen.

Fahrsicherheitszentrum Pfatten

Im Norden des Gemeindegebiets von Pfatten besteht seit 2008 ein modernes Fahrsicherheitszentrum.

Literatur

  • Georg Tengler, Maria Luise Kiem (Red.): Pfatten. Landschaft und Geschichte. Athesia, Bozen 1991
  • Fabrizio Miori (Koord.): Al di là del ponte. Vadena: storia e immagini = Über die Brücke. Pfatten: Bilder und Geschichten. La Fabbrica del Tempo/Die Zeitfabrik (Hrsg.), 2011 (online).
Commons: Pfatten – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wikivoyage: Pfatten – Reiseführer

Einzelnachweise

  1. GeoBrowser. Provinz Bozen, abgerufen am 10. November 2021.
  2. Diether Schürr: Zum Ursprung von Tramin – Termeno. In: Archivio per l’Alto Adige, 99–100/2005–2006, S. 405–424.
  3. Egon Kühebacher: Die Ortsnamen Südtirols und ihre Geschichte. Band 1. Athesia: Bozen 1995, ISBN 88-7014-634-0, S. 311.
  4. Diether Schürr: Zum Ursprung von Tramin – Termeno. In: Archivio per l’Alto Adige. 99–100/2005–2006, S. 405–424.
  5. Hannes Obermair: Bozen Süd – Bolzano Nord. Schriftlichkeit und urkundliche Überlieferung der Stadt Bozen bis 1500. Band 2. Stadtgemeinde Bozen, Bozen 2008, ISBN 978-88-901870-1-8, S. 197, Nr. 1241.
  6. Otto Stolz: Politisch-historische Landesbeschreibung von Südtirol. Teil 2: Viertel an der Etsch. Innsbruck: Wagner 1938, S. 202 (online)
  7. Schulsprengel Leifers. Südtiroler Bürgernetz, abgerufen am 26. Oktober 2014.
  8. Schulsprengel Leifers 1. Südtiroler Bürgernetz, abgerufen am 26. Oktober 2014.
  9. Fachschule für Obst-, Wein- und Gartenbau 'Laimburg'. Südtiroler Bürgernetz, abgerufen am 26. Oktober 2014.
  10. Gustav Pfeifer, Christian Terzer: Laimburg. In: Magdalena Hörmann-Weingartner (Hrsg.): Tiroler Burgenbuch. X. Band: Überetsch und Südtiroler Unterland. Verlagsanstalt Athesia, Bozen 2011, ISBN 978-88-8266-780-1, S. 267–280.
  11. Die Bürgermeister der Gemeinden Südtirols seit 1952. (PDF; 15 MB) In: Festschrift 50 Jahre Südtiroler Gemeindenverband 1954–2004. Südtiroler Gemeindenverband, S. 139–159, abgerufen am 16. November 2015.