„Lukiškės-Gefängnis“ – Versionsunterschied

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Das '''Lukiškės-Gefängnis''' ([[Litauische Sprache|lit.]] ''Lukiškių kalėjimas'', offiz. ''Lukiškių tardymo izoliatorius-kalėjimas''; ''LTIK'') ist ein [[Gefängnis]] im Zentrum von [[Vilnius]], [[Litauen]], nicht weit vom [[Lukiškės-Platz]]. 2007 gab es 148 Verurteilte.
Das '''Lukiškės-Gefängnis''' ([[Litauische Sprache|lit.]] ''Lukiškių kalėjimas'', offiz. ''Lukiškių tardymo izoliatorius-kalėjimas''; ''LTIK'') war ein [[Gefängnis]] im Zentrum von [[Vilnius]], [[Litauen]], nicht weit vom [[Lukiškės-Platz]]. 2007 gab es etwa 1000 Gefangene und ungefähr 250 Gefängnisangestellte. Am 2. Juli 2019 wurde das Gefängnis offiziell geschlossen.


== Geschichte ==
== Geschichte ==
Der Gefängnisbau wurde 1904 eingeweiht. Projektautor war Architekt G. Trambickis. Das technische Projekt entwarf Ingenieur K. Kelčevskis. 1905 baute man die orthodoxe St.-Mikolaj-Kirche.
Der Gefängnisbau wurde 1904 eingeweiht. Projektautor war Architekt G. Trambickis. Das technische Projekt entwarf Ingenieur K. Kelčevskis. 1905 baute man die orthodoxe St.-Mikolaj-Kirche.


Im Juni 1941, während der [[Operation Barbarossa|deutschen Invasion der Sowjetunion]], wurden hier Gefangene durch den [[NKWD]] erschossen.
Im Juni 1941, während der [[Unternehmen Barbarossa|deutschen Invasion der Sowjetunion]], wurden hier Gefangene durch den [[NKWD]] [[Erschießung|erschossen]].


In der folgenden nationalsozialistischen Besetzung Litauens wurden hier Tausende von Juden aus dem [[Ghetto Wilna]] sowie Polen von der [[Gestapo]] und der litauischen Sicherheitspolizei "Saugmas" gefangengehalten. Die meisten von ihnen wurden im Wald von [[Ponary]] erschossen<ref>[http://books.google.ch/books?id=hRufKvqUkaAC&pg=PA66&sig=ACfU3U0ZowcA7ZgzO_7n-J_hDUoRWYM6tg&redir_esc=y#v=onepage&q&f=false Helmut Langerbein: Hitler's Death Squads. The Logic of Mass Murder] (engl.)</ref>. Bei der Rückeroberung durch sowjetische Truppen im Jahre 1944 kam das Gefängnis zurück an den NKWD, der hier Tausende polnischer Aktivisten und Mitglieder der [[Polnische Heimatarmee|Polnischen Heimatarmee]] gefangen hielt.
Während der folgenden nationalsozialistischen Besetzung Litauens wurden hier Tausende von Juden aus dem [[Ghetto Wilna]] sowie Polen von der [[Gestapo]] und der litauischen Sicherheitspolizei „Saugmas“ gefangengehalten. Die meisten von ihnen wurden [[Massaker von Ponary|im Wald von Ponary]] erschossen.<ref>[https://books.google.ch/books?id=hRufKvqUkaAC&pg=PA66 Helmut Langerbein: Hitler's Death Squads. The Logic of Mass Murder] (englisch)</ref> Bei der Rückeroberung durch sowjetische Truppen im Jahre 1944 kam das Gefängnis zurück an den NKWD, der hier Tausende polnischer Aktivisten und Mitglieder der [[Polnische Heimatarmee|Polnischen Heimatarmee]] gefangen hielt.

Am 2. Juli 2019 wurde das Gefängnis offiziell geschlossen. Es steht seitdem für Besichtigungen offen und wird als Eventlokation genutzt.


== Bekannte Gefangene ==
== Bekannte Gefangene ==

* [[Menachem Begin]], ehemaliger israelischer Premierminister
* [[Viktoras Ašmenskas]] (1912–2016), litauischer Sportpilot
* [[Menachem Begin]] (1913–1992), israelischer Premierminister
* [[Mykolas Biržiška]] (1882–1962), litauischer Jurist und Politiker, Mitglied des Seimas, Professor und Rektor der Vilniaus universitetas
* [[Bertrand Cantat]], französischer Sänger
* [[Bertrand Cantat]], französischer Sänger
* [[Petras Gražulis]] (* 1958), litauischer Politiker, Seimas-Mitglied
* [[Petras Klimas]] (1891–1969), litauischer Jurist und Politiker, Minister und Vizeminister, Diplomat (Botschafter)
* [[Sonia Madejsker]] (1914–1944), jüdische Partisanin
* [[Antanas Terleckas]] (1928–2023), litauischer Dissident


== Einzelnachweise ==
== Einzelnachweise ==
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== Weblinks ==
== Weblinks ==
* [https://www.nedelia.lt/express_nedelia/ekspress-nasha-zhizn/ekspress-history/page%2C1%2C1935-istorija-stroitelstva-tjurmy-lukishkes.html Geschichte des Baus des Lukiškės-Gefängnisses]
* [http://www.lukiskes.lt Website]
* [http://www.krantai.lt/bvs/naujienos.html?id=987&show=placiau Geschichte]


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[[Kategorie:Bauwerk in Vilnius]]
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[[Kategorie:Erbaut in den 1900er Jahren]]
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[[Kategorie:Lukiškės]]

[[Kategorie:Sowjetische Okkupation]]
[[en:Lukiškės Prison]]
[[lt:Lukiškių kalėjimas]]
[[pl:Więzienie na Łukiszkach]]
[[ru:Лукишкская тюрьма]]

Aktuelle Version vom 7. Mai 2023, 21:42 Uhr

Lukiškės-Gefängnis
Kirche

Das Lukiškės-Gefängnis (lit. Lukiškių kalėjimas, offiz. Lukiškių tardymo izoliatorius-kalėjimas; LTIK) war ein Gefängnis im Zentrum von Vilnius, Litauen, nicht weit vom Lukiškės-Platz. 2007 gab es etwa 1000 Gefangene und ungefähr 250 Gefängnisangestellte. Am 2. Juli 2019 wurde das Gefängnis offiziell geschlossen.

Geschichte

Der Gefängnisbau wurde 1904 eingeweiht. Projektautor war Architekt G. Trambickis. Das technische Projekt entwarf Ingenieur K. Kelčevskis. 1905 baute man die orthodoxe St.-Mikolaj-Kirche.

Im Juni 1941, während der deutschen Invasion der Sowjetunion, wurden hier Gefangene durch den NKWD erschossen.

Während der folgenden nationalsozialistischen Besetzung Litauens wurden hier Tausende von Juden aus dem Ghetto Wilna sowie Polen von der Gestapo und der litauischen Sicherheitspolizei „Saugmas“ gefangengehalten. Die meisten von ihnen wurden im Wald von Ponary erschossen.[1] Bei der Rückeroberung durch sowjetische Truppen im Jahre 1944 kam das Gefängnis zurück an den NKWD, der hier Tausende polnischer Aktivisten und Mitglieder der Polnischen Heimatarmee gefangen hielt.

Am 2. Juli 2019 wurde das Gefängnis offiziell geschlossen. Es steht seitdem für Besichtigungen offen und wird als Eventlokation genutzt.

Bekannte Gefangene

Einzelnachweise

  1. Helmut Langerbein: Hitler's Death Squads. The Logic of Mass Murder (englisch)

Koordinaten: 54° 41′ 29″ N, 25° 15′ 59″ O