„Heinrich Böhmcker“ – Versionsunterschied

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1936 gründete er – wohl um sein Image als Kunstbanause aufzubessern – den [[Eutiner Dichterkreis]], in dem „heimatverbundene“ norddeutsche Schriftsteller engen Kontakt mit Nazi-Größen pflegten.<ref>Lawrence D. Stokes: ''Kleinstadt und Nationalsozialismus: Ausgewählte Dokumente zur Geschichte von Eutin 1918–1945''. Neumünster: Wachholtz, 1984.. (Quellen und Forschungen zur Geschichte Schleswig-Holsteins; Bd. 82.) ISBN 3-529-02182-2</ref>
1936 gründete er – wohl um sein Image als Kunstbanause aufzubessern – den [[Eutiner Dichterkreis]], in dem „heimatverbundene“ norddeutsche Schriftsteller engen Kontakt mit Nazi-Größen pflegten.<ref>Lawrence D. Stokes: ''Kleinstadt und Nationalsozialismus: Ausgewählte Dokumente zur Geschichte von Eutin 1918–1945''. Neumünster: Wachholtz, 1984.. (Quellen und Forschungen zur Geschichte Schleswig-Holsteins; Bd. 82.) ISBN 3-529-02182-2</ref>


Nach der Auflösung des Landesteiles Lübeck wurde er am 16. April 1937 vom [[Reichsstatthalter]] [[Carl Röver]] in das Amt des Bürgermeisters von [[Bremen zur Zeit des Nationalsozialismus|Bremen]] eingesetzt. Mit diesem geriet Böhmcker in den Folgejahren jedoch immer wieder in Konflikt, da Röver die Stellung Oldenburgs stärken wollte und Böhmcker die Bremens. 1939 gelang es ihm, einige Gebietsveränderungen zugunsten der Stadt durchzusetzen. 1940 wurde ihm von der SA der Rang eines Obergruppenführers zugesprochen. Während seiner gesamten Amtszeit gelang es Böhmcker nicht, sein bereits aus Eutin bekanntes grobes Verhalten zu ändern. Zudem ließ er politische Gegner mit Nachdruck und ohne Rücksicht verfolgen.
Nach der Auflösung des Landesteiles Lübeck wurde er am 16. April 1937 vom [[Reichsstatthalter]] [[Carl Röver]] in das Amt des Bürgermeisters von [[Bremen zur Zeit des Nationalsozialismus|Bremen]] eingesetzt. Mit diesem geriet Böhmcker in den Folgejahren jedoch immer wieder in Konflikt, da Röver die Stellung Oldenburgs stärken wollte und Böhmcker die Bremens. Im Jahre 1939 gelang es ihm, einige Gebietsveränderungen zugunsten der Stadt durchzusetzen. 1940 wurde ihm von der SA der Rang eines Obergruppenführers zugesprochen. Während seiner gesamten Amtszeit, gelang es Böhmcker nicht, sein bereits aus Eutin bekanntes grobes Verhalten zu ändern. Zudem ließ er politische Gegner mit Nachdruck und ohne Rücksicht verfolgen.


=== Tod ===
=== Tod ===

Version vom 2. März 2009, 21:01 Uhr

Johann Heinrich Böhmcker (* 22. Juli 1896 in Bosau-Braak; † 16. Juni 1944 bei Hannover) war ein NSDAP-Politiker und Bremer Bürgermeister.

Leben

Anfänge

Böhmcker war der Sohn eines Bauern und besuchte das Voß-Gymnasium in Eutin. Im Ersten Weltkrieg diente er als Soldat, bevor er von 1919 bis 1921 in Kiel, Göttingen und München Rechtswissenschaften studierte. 1927 bestand er das Assessorenexamen des Referendariats und wurde anschließend selbstständiger Rechtsanwalt in Eutin.

Politisches Leben

Bereits 1925 war Böhmcker der Sturmabteilung (SA) beigetreten, zwei Jahre später folgte die Mitgliedschaft in der NSDAP. Weitere drei Jahre darauf, 1930, wählte man ihn in den Stadtrat Eutins und 1931 in den Oldenburgischen Landtag. Er fiel insbesondere durch emotional vorgetragene Reden und rabiates Verhalten auf, welches ihm schon nach kurzer Zeit den Spitznamen „Lattenheini“ einbrachte. 1932 wurde er Regierungspräsident des Landesteils Lübeck des Freistaates Oldenburg. In dieser Funktion befahl er 1933 die Errichtung des KZ Eutin - das ab Oktober 1934 z.T. als KZ Ahrensbök weitergeführt wurde. Im darauffolgenden Jahr übernahm er zudem die Führung der SA-Gruppe Nordsee.

1936 gründete er – wohl um sein Image als Kunstbanause aufzubessern – den Eutiner Dichterkreis, in dem „heimatverbundene“ norddeutsche Schriftsteller engen Kontakt mit Nazi-Größen pflegten.[1]

Nach der Auflösung des Landesteiles Lübeck wurde er am 16. April 1937 vom Reichsstatthalter Carl Röver in das Amt des Bürgermeisters von Bremen eingesetzt. Mit diesem geriet Böhmcker in den Folgejahren jedoch immer wieder in Konflikt, da Röver die Stellung Oldenburgs stärken wollte und Böhmcker die Bremens. Im Jahre 1939 gelang es ihm, einige Gebietsveränderungen zugunsten der Stadt durchzusetzen. 1940 wurde ihm von der SA der Rang eines Obergruppenführers zugesprochen. Während seiner gesamten Amtszeit, gelang es Böhmcker nicht, sein bereits aus Eutin bekanntes grobes Verhalten zu ändern. Zudem ließ er politische Gegner mit Nachdruck und ohne Rücksicht verfolgen.

Tod

Johann Heinrich Böhmcker verstarb am 16. Juni 1944 im Alter von 47 Jahren während einer Eisenbahnfahrt in der Nähe von Hannover. Da er seit 1943 am Endsieg gezweifelt haben soll, gibt sein Tod Historikern bis heute Anlass zu Mutmaßungen über eine eventuelle Ermordung.

Familie

Der Lübecker NSDAP-Senator Hans Böhmcker (1899-1942) war sein Vetter.

Einzelnachweise

  1. Lawrence D. Stokes: Kleinstadt und Nationalsozialismus: Ausgewählte Dokumente zur Geschichte von Eutin 1918–1945. Neumünster: Wachholtz, 1984.. (Quellen und Forschungen zur Geschichte Schleswig-Holsteins; Bd. 82.) ISBN 3-529-02182-2

Literatur

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