Helmut Kohl

Helmut Kohl als Bundeskanzler (1989)
DDR-Ministerratsvorsitzender Hans Modrow, Bundeskanzler Helmut Kohl, Oberbürgermeister (Ost-Berlin) Erhard Krack und Regierender Bürgermeister (West-Berlin) Walter Momper (v. l.) bei der Öffnung des Brandenburger Tores am 22. Dezember 1989
Unterschrift von Helmut Kohl

Helmut Josef Michael Kohl (* 3. April 1930 in Ludwigshafen am Rhein; † 16. Juni 2017 ebenda) war ein deutscher Politiker der CDU. Er war von 1969 bis 1976 dritter Ministerpräsident des Landes Rheinland-Pfalz und von 1982 bis 1998 sechster Bundeskanzler der Bundesrepublik Deutschland. Kohl hatte dieses Amt sechzehn Jahre und damit von allen bisherigen Amtsinhabern am längsten inne. Von 1973 bis 1998 war er Bundesvorsitzender, danach bis 2000 Ehrenvorsitzender seiner Partei.

Als einer der jüngsten CDU-Spitzenpolitiker reformierte Kohl in den 1970er Jahren seine Partei, die sich seit 1969 erstmals im Bundestag in der Oppositionsrolle befand. 1976 erzielte er als Spitzenkandidat der Union aus CDU und CSU mit 48,6 Prozent der Stimmen das bis dahin zweitbeste Ergebnis bei Bundestagswahlen, konnte aber die Regierung Schmidt nicht ablösen. Anschließend gab er sein Amt als rheinland-pfälzischer Ministerpräsident auf und übernahm als Vorsitzender der CDU/CSU-Fraktion die Rolle des Oppositionsführers im Deutschen Bundestag.

Nach dem Zerbrechen der sozialliberalen Koalition wurde Kohl am 1. Oktober 1982 durch das erfolgreiche konstruktive Misstrauensvotum gegen Helmut Schmidt zum Bundeskanzler gewählt und blieb an der Spitze einer Koalition mit der FDP für vier Legislaturperioden bis zu seiner Niederlage bei der Bundestagswahl 1998 im Amt. Er gestaltete den Prozess der deutschen Wiedervereinigung 1989/1990 entscheidend mit und gilt als ein Motor der europäischen Integration, die in den 1990er Jahren zur Bildung der Europäischen Union und zur Einführung des Euro führte.

Umstritten blieb er wegen seiner Rolle in der CDU-Spendenaffäre, nach deren Bekanntwerden er im Jahr 2000 den Ehrenvorsitz seiner Partei verlor. Nach dem Ende seiner politischen Karriere war er als Wirtschaftslobbyist tätig, unter anderem für die Credit Suisse und KirchMedia.

Herkunft, Studium und Beruf

Helmut Kohl wurde 1930 als drittes Kind des Finanzbeamten Hans Kohl (1887–1975) und dessen Frau Cäcilie (1891–1979, geborene Schnur) im Ludwigshafener Stadtteil Friesenheim geboren. Dort steht sein Geburtshaus in der Hohenzollernstraße; auf dem Friesenheimer Friedhof befindet sich das Familiengrab, in dem neben Kohls Eltern im Jahr 2001 auch seine erste Ehefrau Hannelore beigesetzt wurde.

Kohl wuchs zusammen mit seiner Schwester Hildegard (1922–2003)[1] und seinem Bruder Walter (1926–1944) in einer konservativ-katholisch geprägten Familie auf.[2] Die Geschwister verbrachten ihre Kindheit und Jugendzeit in Friesenheim. Eines der einschneidendsten Ereignisse in der Jugend Kohls war der frühe Tod seines Bruders, den er stets sehr verehrt hatte[3] und der Ende November 1944 als Soldat bei einem Tieffliegerangriff in Haltern (Kreis Recklinghausen) fiel.[3]

Kohl besuchte ab dem 1. April 1936 in Ludwigshafen-Friesenheim die Grundschule Rupprechtschule in der Nietzschestraße und ab 1940 die Oberrealschule. Im Jahre 1944 wurde Kohl mit 14 Jahren zum Dienst in einem Ludwigshafener Feuerlöschtrupp herangezogen und danach per Kinderlandverschickung nach Erbach im Odenwald und später nach Berchtesgaden gebracht.[2] Dort erhielt er als Mitglied der Hitlerjugend eine vormilitärische Ausbildung.[4] Zum Einsatz als Flakhelfer kam es nicht mehr.[4][5] Von Berchtesgaden ging er ab Ende April 1945 mit drei Schulkameraden zu Fuß nach Ludwigshafen, wo er im Juni ankam.[2] Da die zuvor besuchte Oberrealschule zunächst geschlossen war, begann Kohl im August 1945 eine landwirtschaftliche Lehre.[2] Im November 1945 konnte er wieder an die Oberrealschule zurückkehren und legte dort im März 1950 sein Abitur ab.[2]

Zum Sommersemester 1950 begann er ein Studium der Rechtswissenschaften und Geschichte in Frankfurt am Main. Zum Wintersemester 1951/52 wechselte er an die Universität Heidelberg, wo er Geschichte und Staatswissenschaften studierte und 1956 sein Studium abschloss.[2] Im selben Jahr wurde Kohl Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Alfred-Weber-Institut der Universität; 1958 wurde er mit der 161-seitigen Dissertationsarbeit Die politische Entwicklung in der Pfalz und das Wiedererstehen der Parteien nach 1945 bei Walther Peter Fuchs zum Dr. phil. promoviert. Anschließend wurde er in seiner Heimatstadt Direktionsassistent bei einer Eisengießerei und 1959 Referent beim Verband der Chemischen Industrie.

Politische Karriere

Schon als Schüler trat Kohl 1946 der CDU bei und war anschließend 1947 Mitbegründer der Jungen Union in seiner Heimatstadt Ludwigshafen. Seine politischen Aktivitäten verfolgte er auch während seines Studiums. 1959 wurde er Vorsitzender des CDU-Kreisverbandes Ludwigshafen, von 1960 bis 1969 war er Fraktionsführer der Stadtratsfraktion Ludwigshafen.

Auf Landesebene wurde er 1953 Mitglied des geschäftsführenden Vorstandes der CDU in der Pfalz, 1954 stellvertretender Landesvorsitzender der Jungen Union Rheinland-Pfalz, 1955 Mitglied des Landesvorstandes der CDU Rheinland-Pfalz und von März 1966 bis September 1974 deren Landesvorsitzender. 1959 wurde er als Abgeordneter in den rheinland-pfälzischen Landtag gewählt, in dem er ab 1963 CDU-Fraktionsvorsitzender war.

1966 wurde Kohl Mitglied des Bundesvorstandes der CDU, ab 1969 Stellvertretender Bundesvorsitzender und von 1973 bis 1998 Parteivorsitzender der CDU.

Ein wichtiger Förderer Helmut Kohls war der im Dritten Reich vermögend gewordene Industrielle Fritz Ries.

Ministerpräsident

Helmut Kohl in Ludwigshafen (1969)

Mit seiner Wahl zum Landesvorsitzenden der CDU Rheinland-Pfalz 1966 galt Kohl auch als designierter Nachfolger Peter Altmeiers im Amt des Ministerpräsidenten. Nach der Landtagswahl am 23. April 1967 wurde Altmeier zwar noch einmal als Ministerpräsident wiedergewählt, trat jedoch zur Mitte der Legislaturperiode zurück. Am 19. Mai 1969 wurde Kohl zu seinem Nachfolger gewählt.

Kabinett Kohl I (Rheinland-Pfalz), Kabinett Kohl II (Rheinland-Pfalz), Kabinett Kohl III (Rheinland-Pfalz)

Wichtige Entscheidungen in Kohls Amtszeit waren die Gebietsreform und die Gründung der Universität Trier-Kaiserslautern (heute: Universität Trier, Technische Universität Kaiserslautern). Gleichzeitig beschleunigte sich der Strukturwandel im weitgehend noch sehr ländlich geprägten Bundesland. Im Bereich des Schulwesens wurden auf der Ebene der Grundschulen die Konfessionsschulen, an denen die CDU auf Betreiben der katholischen Kirche jahrelang festgehalten hatte, durch Gemeinschaftsschulen ersetzt, an denen Schüler aller Konfessionen gemeinsam unterrichtet werden.

Ministerpräsident Helmut Kohl während des CDU-Bundesparteitags 1973, auf dem er zum Vorsitzenden gewählt wurde

Die Londoner Times erwähnte Kohl erstmals im Oktober 1969 im Zusammenhang mit den Überlegungen, wer künftiger Kanzlerkandidat der Union werden könnte:

„Herrn Strauß’ Hauptrivalen als Kanzlerkandidaten sind Dr. Helmut Kohl […] und Rainer Barzel. Dr. Kohl, 39, wird von vielen im Reformflügel als der Mann der Zukunft gesehen. Dr. Barzel, 45 Jahre alt, hochintelligent und kompetent, ist kein Stimmenfänger und hat ein unglückliches öffentliches Auftreten.“[6]

1971 kandidierte Kohl für die Nachfolge Kurt Georg Kiesingers als CDU-Bundesvorsitzender. Bei dieser Wahl unterlag er Rainer Barzel, dem Vorsitzenden der CDU/CSU-Bundestagsfraktion und Oppositionsführer im Deutschen Bundestag.

Nachdem Barzel 1972 zweimal mit dem Versuch gescheitert war, Bundeskanzler Willy Brandt (SPD) abzulösen (im April im Rahmen eines Misstrauensvotums sowie als Kanzlerkandidat im November 1972), trat er 1973 als CDU-Vorsitzender zurück. Kohl kandidierte 1973 erneut und wurde, diesmal ohne Gegenkandidat, gewählt. Er blieb über 25 Jahre hinweg bis zum 7. November 1998 Parteivorsitzender.

Oppositionsführer

Bei der Bundestagswahl 1976 am 3. Oktober 1976 trat Kohl erstmals als Kanzlerkandidat seiner Partei an. Die CDU/CSU verfehlte die absolute Mehrheit mit 48,6 Prozent der Stimmen knapp und die sozialliberale Koalition behauptete sich. Das war das bis dahin zweitbeste Wahlergebnis der CDU/CSU. Kohl trat nach der Wahl als Ministerpräsident zurück und wurde als Fraktionsvorsitzender der CDU/CSU-Fraktion im Deutschen Bundestag in Bonn Oppositionsführer. Sein Nachfolger als Ministerpräsident wurde am 2. Dezember 1976 Bernhard Vogel.

Einige Wochen nach der Bundestagswahl versuchte die CSU am 19. November auf Betreiben ihres Vorsitzenden Franz Josef Strauß mit den Beschlüssen von Wildbad Kreuth („Kreuther Trennungsbeschluss“), die Fraktionsgemeinschaft mit der CDU im Bundestag aufzukündigen, jedoch konnte Kohl mit der Gegendrohung, die CDU auf Bayern auszudehnen, die Fortführung durchsetzen. In den folgenden Jahren kam es zwischen Kohl und Strauß, ab 1978 auch Bayerischer Ministerpräsident, zu heftigen Auseinandersetzungen um die Führungsrolle in der Union. Strauß sprach Kohl des Öfteren öffentlich Führungsqualitäten und die Befähigung für das Amt des Bundeskanzlers der Bundesrepublik Deutschland ab. 1980 verzichtete Kohl auf eine erneute eigene Kandidatur als Bundeskanzler und überließ stattdessen Strauß diese Position.

Der Verzicht auf eine eigene Kandidatur erwies sich im Nachhinein als kluger politischer Schachzug Kohls, um seinen Widersacher Strauß als Rivalen um das mächtigste Amt im Staat auszuschalten. Kohl war überzeugt, dass Strauß als Bundeskanzler für die Mehrheit der Deutschen nicht wählbar war. Dennoch unterstützte er Strauß im Bundestagswahlkampf 1980 mit großem persönlichen Engagement und demonstrierte Solidarität gegenüber der CSU. Kohls Kalkül ging auf; Strauß erzielte 1980 das bis dahin schlechteste Wahlergebnis der Union bei einer Bundestagswahl nach 1949. Er konzentrierte sich fortan auf sein Amt als bayerischer Ministerpräsident und konnte von da an nicht mehr „Störfeuer“ gegen Kohl nach Bonn senden. Kohl war es damit nach seinem Ultimatum gegen die Beschlüsse von Wildbad Kreuth nun endgültig gelungen, seinen „Männerfreund“ und Widersacher Strauß als Rivalen um die Kanzlerkandidatur auszuschalten. Somit blieb Kohl weiterhin Oppositionsführer.

Strauß profilierte sich weiterhin auf dem rechten Flügel der Union; Kohl dagegen versuchte durch einen gemäßigten Kurs die Mitte anzusprechen und die FDP aus der Koalition mit der SPD zu lösen. Dies gelang Kohl 1982, als eine CDU/CSU-FDP-Koalition ihn per Misstrauensvotum zum Bundeskanzler wählte. Kohl sprach von einer geistig-moralischen Wende und äußerte, den Leistungsgedanken stärker betonen zu wollen. Neben der europäischen Einigung sah Kohl die Deutsche Wiedervereinigung als wichtiges Ziel an. Daneben war Kohl eher pragmatisch und folgte den politischen Tendenzen in seiner Partei bzw. in der Koalition.

Nach der Niederlage gegen Strauß um die Kanzlerkandidatur und dem Wahldebakel der CDU/CSU beschrieb die Londoner Financial Times Kohl kritisch:

„Niemand, nicht einmal der schlimmste Feind (und es gibt einige Konkurrenten um diesen Titel), wird Helmut Kohl vorwerfen, dass er ein Visionär oder brillanter Redner ist. Die Christdemokraten misstrauen solchen Qualitäten, und Herr Kohl, der Parteivorsitzende, hat ihr seine Einstellung mehrfach versichert, indem er jegliches Talent, das er für eine helle Idee oder scharfe Analyse hätte haben können, unterdrückt. […] Zwar bekam er [nach seiner fast dreistündigen Parteitagsrede] stürmischen Applaus; dem Klatschen ging jedoch eine Minute unsicherer Stille voran, weil die Delegierten nicht im Klaren waren, ob Herr Kohl fertig war oder nicht.“[7]

Kohl war von 1976 bis 2002 Mitglied des Deutschen Bundestages.

Kanzler

Kabinett Kohl I, Kabinett Kohl II, Kabinett Kohl III, Kabinett Kohl IV, Kabinett Kohl V

Die „Wende“

Am 17. September 1982 zerbrach die von Bundeskanzler Helmut Schmidt geführte sozial-liberale Koalition am Streit über die künftige Wirtschafts- und Sozialpolitik sowie an sicherheitspolitischer Uneinigkeit innerhalb der SPD. Anlass für den Bruch war u. a. ein Konzeptpapier der FDP zur Überwindung der wirtschaftlichen Schwierigkeiten, das von Otto Graf Lambsdorff ausgearbeitet worden war und neoliberale Positionen zur Reform des Arbeitsmarkts enthielt.[8] Am 20. September nahmen FDP und CDU/CSU Koalitionsgespräche auf.

Wende 1982
Helmut Kohl im Bundestagswahlkampf 1983

Kohl wurde für das Amt des Bundeskanzlers nominiert und am 1. Oktober 1982 im Rahmen des ersten erfolgreichen konstruktiven Misstrauensvotums in der Geschichte des Bundestages gegen den amtierenden Bundeskanzler Helmut Schmidt zum sechsten Bundeskanzler gewählt. Bundesaußenminister wurde, wie bereits in der sozial-liberalen Koalition, Hans-Dietrich Genscher. Der Koalitionswechsel war innerhalb der FDP sehr umstritten.

Da die FDP mit einer Koalitionsaussage zugunsten der SPD in den Wahlkampf 1980 gegangen war und Kohls Kanzlerschaft nicht aus Bundestagswahlen hervorgegangen war, gab es Zweifel an der demokratischen Grundlage des Machtwechsels, obwohl ein derartiger Wechsel ausdrücklich im Grundgesetz vorgesehen ist. Darum stellte Kohl im Bundestag die Vertrauensfrage, über die am 17. Dezember 1982 entschieden wurde. Nachdem die Regierungskoalition am Tag zuvor mit breiter Mehrheit den Bundeshaushalt für 1983 verabschiedet hatte, enthielt sich die Mehrzahl der Abgeordneten der Regierungskoalition vereinbarungsgemäß der Stimme, wodurch das gewünschte Ergebnis zustande kam: keine Mehrheit für den Bundeskanzler und damit die Möglichkeit, dem Bundespräsidenten die Auflösung des Parlamentes vorzuschlagen. Nach längerem Zögern entschied sich Bundespräsident Karl Carstens im Januar 1983 für die Auflösung des Bundestags und die Ausschreibung von vorgezogenen Neuwahlen für den 6. März 1983. Gegen diese Vorgehensweise klagten einige Abgeordnete vor dem Bundesverfassungsgericht. Dieses entschied, dass die Auflösung des Bundestages verfassungsgemäß erfolgt sei.

Die ersten Jahre der Kanzlerschaft

Gedenkplatte vor dem Beinhaus von Douaumont in Erinnerung an das Treffen zwischen François Mitterrand und Helmut Kohl im Jahr 1984

Bei der Bundestagswahl am 6. März 1983 gewann die Koalition aus CDU/CSU und FDP mit Stimmengewinnen für die CDU/CSU (48,8 Prozent, +4,3 Prozentpunkte) und deutlichen Stimmenverlusten für die FDP (7,0 Prozent, −3,6 Prozentpunkte) die Mehrheit der Sitze im Bundestag. Kohl, der zwischen 1976 und 1998 sechsmal als Kanzlerkandidat antrat, erzielte sein bestes Wahlergebnis und außerdem das zweitbeste der Unionsparteien in der Geschichte der Bundesrepublik. Kanzlerkandidat der Sozialdemokraten war der ehemalige Bundesjustizminister und ehemalige Münchener Oberbürgermeister Hans-Jochen Vogel.

Trotz des jahrelangen christdemokratischen Widerstands gegen die Ostpolitik der sozialliberalen Regierung setzte Helmut Kohl die Außen- und Deutschlandpolitik der vorangegangenen Regierung Schmidt in den wesentlichen Zügen fort. Zur Verhinderung einer Zahlungsunfähigkeit erhielt die DDR-Regierung durch Vermittlung des CSU-Vorsitzenden Strauß einen Milliardenkredit. Als Gegenleistung beseitigte die DDR-Regierung ab 1984 nach und nach die Selbstschussanlagen an der innerdeutschen Grenze und erteilte in großzügigerer Weise Ausreisegenehmigungen für Übersiedler aus der DDR in die Bundesrepublik.

In den ersten Jahren seiner Amtszeit setzte Kohl den noch unter der Regierung Schmidt gefassten NATO-Doppelbeschluss durch, der die Aufstellung neuer Atomwaffen in Westeuropa vorsah als Druckmittel, um die Sowjetunion zu Verhandlungen zur Begrenzung der atomaren Rüstung zu bewegen. Der Doppelbeschluss traf auf scharfen Widerstand insbesondere der Friedensbewegung. In der Kießling-Affäre 1983, in der Ermittlungspannen und strukturelle Probleme des Militärischen Abschirmdiensts der Bundeswehr deutlich wurden, stützte Kohl den in die Kritik geratenen Bundesverteidigungsminister Manfred Wörner.

Erich Honecker zu Besuch in Bonn (1987)

Im Bereich der Ausländerpolitik plante Kohl zunächst, wie er 1982 in einem Gespräch mit Margaret Thatcher erklärte, die Zahl der Türken in Deutschland um 50 Prozent zu reduzieren. Dies wurde erst 2013 bekannt und löste Empörung aus. Sein Sohn Peter Kohl, der mit einer Türkin verheiratet ist, kritisierte diese Aussage, ordnete sie aber in den historischen Kontext ein.[9]

In Israel sprach er am 24. Januar 1984 vor der Knesset über die ihm zuteilgewordene „Gnade der späten Geburt“, der Satz selbst stammte von Günter Gaus.[10]

Am 22. September 1984 trafen sich Kohl und der französische Staatspräsident François Mitterrand am Ort der Schlacht um Verdun, um gemeinsam der Toten der beiden Weltkriege zu gedenken. Das Foto ihres minutenlangen Händedrucks wurde ein Symbol der deutsch-französischen Aussöhnung. Kohl und Mitterrand wurde in den folgenden Jahren ein besonders enges Vertrauensverhältnis nachgesagt. Sie brachten gemeinsame Projekte wie das Eurokorps und den Fernsehsender Arte auf den Weg. Auch Fortschritte der europäischen Einigung wie der Vertrag von Maastricht und später die Einführung des Euro wurden wesentlich der engen deutsch-französischen Zusammenarbeit zugeschrieben.

Am 5. Mai 1985 legte Kohl gemeinsam mit US-Präsident Ronald Reagan in Bitburg einen Kranz auf dem dortigen Soldatenfriedhof nieder. Dies wurde in Teilen der deutschen und amerikanischen Öffentlichkeit heftig diskutiert, weil dort auch Angehörige der Waffen-SS beerdigt sind.

Im Zuge der Flick-Affäre um verdeckte Parteispenden des Flick-Konzerns wurde bekannt, dass Kohl zwischen 1974 und 1980 für die CDU 565.000 DM erhalten hatte. Im Untersuchungsausschuss des Bundestags und des Mainzer Landtags sagte er die Unwahrheit in Bezug auf seine Kenntnis des Zwecks einer Staatsbürgerlichen Vereinigung als Spendenbeschaffungsanlage und entging nach einer Anzeige von Otto Schily nur knapp einem Strafverfahren wegen uneidlicher Falschaussage.[11][12] CDU-Generalsekretär Heiner Geißler verteidigte ihn in einer Fernsehsendung mit dem berühmt gewordenen Kommentar, Kohl habe wohl einen „Blackout“ gehabt; seit dieser Zeit galt das Verhältnis beider Politiker zueinander als getrübt.[13]

Bei der Bundestagswahl 1987 verlor die CDU/CSU Stimmanteile ( - 4,5 Prozentpunkte); dennoch behielt die Regierungskoalition die Mehrheit und Kohl wurde im Amt bestätigt. Gegenkandidat der SPD war der nordrhein-westfälische Ministerpräsident Johannes Rau.

Nach jahrelangen Verhandlungen konnte im September 1987 erstmals ein Besuch eines DDR-Staatsoberhaupts in der Bundesrepublik realisiert werden. Erich Honecker, Staatsratsvorsitzender und Generalsekretär des ZK der SED, besuchte die Bundesrepublik Deutschland vom 7. bis 11. September 1987 und traf dabei mit Kohl in Bonn zusammen.[14] Dabei sprach Honecker eine Einladung zum Besuch der DDR an Kohl aus.

Besuch Erich Honeckers in der Bundesrepublik Deutschland 1987

Kohl unternahm als erster deutscher Bundeskanzler eine Privatreise in die DDR. Im Mai 1988 besuchte er spontan und ohne Begleitschutz für drei Tage mit seiner Frau und dem Sohn Peter einige Städte. Später bezeichnete er diese Reise als eine der bewegendsten seines Lebens.[15]

Der „Kanzler der Einheit“

Helmut Kohl in Krzyżowa (Kreisau, Schlesien; 1989)

Nachdem sich der Zusammenbruch der DDR abzeichnete und die Berliner Mauer am 9. November 1989 gefallen war, legte Kohl ohne vorherige Absprache mit dem Koalitionspartner und den westlichen Bündnispartnern am 28. November 1989 im Deutschen Bundestag ein „Zehn-Punkte-Programm zur Überwindung der Teilung Deutschlands und Europas“ vor. Am 18. Mai 1990 wurde der Staatsvertrag über die Währungs-, Wirtschafts- und Sozialunion mit der DDR unterzeichnet, in dem Kohl gegen den Widerstand des Bundesbankpräsidenten Karl Otto Pöhl einen Umtauschkurs von Mark der DDR in D-Mark von 1:1 bei Löhnen, Gehältern, Mieten und Renten durchsetzte. Dies erwies sich später als starke Belastung für die Betriebe der neuen Bundesländer.

Gemeinsam mit Außenminister Hans-Dietrich Genscher erreichte Kohl zusammen mit dem letzten und einzig demokratisch gewählten DDR-Ministerpräsidenten Lothar de Maizière in den sogenannten Zwei-plus-Vier-Gesprächen mit den vier Siegermächten des Zweiten Weltkriegs deren Zustimmung zur Wiedervereinigung Deutschlands und die Einbindung des wiedervereinigten Deutschlands in die NATO. Am 12. September 1990 wurde in Moskau der Zwei-plus-Vier-Vertrag unterzeichnet; die maßgeblichen Politiker der vier Großmächte waren damals Gorbatschow, Margaret Thatcher, George Bush sen. und François Mitterrand.

Die deutsche Einheit stärkte Kohls Position in der CDU. 1989 war es ihm auf dem Parteitag in Bremen nur mühsam gelungen, einen „Putschversuch“ seiner innerparteilichen Widersacher um Heiner Geißler, Rita Süssmuth und Lothar Späth abzuwehren.

Kanzler des wiedervereinigten Deutschlands

Ernennung Kohls zum ersten gesamtdeutschen Bundeskanzler durch Bundespräsident Richard von Weizsäcker (1991)
Bundeskanzler Helmut Kohl und US-Präsident Bill Clinton im Mai 1998 in Eisenach

Bei der Bundestagswahl 1990 erlitt die CDU/CSU trotz der Vollendung der deutschen Einheit leichte Verluste ( - 0,5 Prozentpunkte), Kohls Gegenkandidat der SPD war der saarländische Ministerpräsident Oskar Lafontaine. Am 17. Januar 1991 wählte der Deutsche Bundestag Kohl zum dritten Mal zum ersten Bundeskanzler des wiedervereinigten Deutschlands.

Als Folge des Vereinigungsprozesses stieg die Arbeitslosigkeit von 2,6 Millionen, entsprechend 7,3 Prozent im Jahre 1991 in der gesamtdeutschen Statistik auf Werte von über 3,6 Millionen Betroffenen in jedem der Jahre von 1994 bis 2007 an, mit einem ersten Höchstwert von 4,4 Millionen (12,7 Prozent) im Jahr 1997.[16] Vor diesem Hintergrund wurde Helmut Kohl 1991 in Halle von Demonstranten mit Eiern beworfen und sorgte die Anmerkung Kohls über einen „kollektiven Freizeitpark“ 1993 für einigen Unmut:[17]

„Eine erfolgreiche Industrienation, das heißt eine Nation mit Zukunft, läßt sich nicht als kollektiver Freizeitpark organisieren.“

Helmut Kohl; über die Produktivität der Bundesrepublik Deutschland: Regierungserklärung am 21. Oktober 1993[18]

Nach der knapp gewonnenen Bundestagswahl 1994, die für die CDU/CSU Verluste von 2,4 Prozentpunkten brachte, wurde Kohl erneut zum Bundeskanzler gewählt; diesmal setzte er sich gegen den rheinland-pfälzischen Ministerpräsidenten und SPD-Parteivorsitzenden Rudolf Scharping durch. Die folgenden Jahre waren von außenpolitischen Ereignissen geprägt: Das Schengener Abkommen trat am 26. März 1995 in Kraft, Frankfurt am Main wurde 1998 Sitz der neu geschaffenen Europäischen Zentralbank und der Euro wurde 1999 eingeführt. Innenpolitisch zeichnete sich auch wegen des SPD-dominierten Bundesrats und der damit eingeschränkten Handlungsfähigkeit der Bundesregierung eine Stagnation ab.

Bei der Bundestagswahl 1998 trat die SPD mit dem damaligen niedersächsischen Ministerpräsidenten Gerhard Schröder als Kanzlerkandidat an. Die CDU/CSU verlor 6,3 Prozentpunkte und erzielte ihr schlechtestes Ergebnis nach 1949. Die christlich-liberale Koalitionsregierung wurde von einer rot-grünen Koalition abgelöst, und Kohl wurde am 26. Oktober durch Bundespräsident Roman Herzog aus dem Amt entlassen. Die Politiker des Kabinetts Schröder aus SPD und Bündnis 90/Grünen standen schon vom Lebensalter her für einen Generationswechsel in der Politik, während Kohl und seine Politikergeneration als Jugendliche oder als Soldaten noch den Weltkrieg erlebt hatten.

Am 17. Oktober 1998 wurde er als erster deutscher Regierungschef anlässlich seines Dienstendes mit einem Großen Zapfenstreich vor dem Speyerer Dom geehrt.[19] Bei der Bundestagswahl 2002 bewarb sich Kohl nicht mehr um ein Bundestagsmandat.

Rolle bei der Einführung des Euro

François Mitterrand verknüpfte Frankreichs Zustimmung zur deutschen Wiedervereinigung mit Kohls Zustimmung zur „Vertiefung der Wirtschafts- und Währungsunion“, d. h. zur Einführung des Euro.[20] Kohl stimmte zu, ohne vorher mit Bundesbankpräsident Hans Tietmeyer darüber gesprochen zu haben.[21] Man schuf, wie im Delors-Bericht vorgeschlagen, in drei Schritten die Europäische Wirtschafts- und Währungsunion:

  • am 1. Juli 1990 mit der Herstellung des freien Kapitalverkehrs zwischen den EG-Staaten eingeleitet. Nachdem im Vertrag von Maastricht 1992 die rechtlichen Grundlagen für die weitere Umsetzung gelegt worden waren,
  • begann am 1. Januar 1994 die zweite Stufe mit der Gründung des Europäischen Währungsinstituts (EWI, die Vorgängerinstitution der EZB) und der Überprüfung der Haushaltslage der Mitgliedstaaten.
  • Die letzte Stufe wurde am 1. Januar 1999 mit der Gründung der Europäischen Zentralbank (EZB) und der endgültigen Festlegung der Euro-Wechselkurse der nationalen Währungen erreicht. Seitdem waren die Währungsparitäten der teilnehmenden Länder unverrückbar festgelegt.

Am 2. Mai 1998 beschlossen Staats- und Regierungschefs der Europäischen Gemeinschaft in Brüssel die Einführung des Euro.[22] Kohl war bewusst, dass er gegen den Willen einer breiten Bevölkerungsmehrheit handelte.[23] In einem Interview vom März 2002, das erst 2013 bekannt wurde, sagte Kohl: „In einem Fall war ich wie ein Diktator, siehe Euro.“ Ihm sei klar gewesen, dass das Durchsetzen des Euro Wählerstimmen kosten werde.[24] Er verlor die Bundestagswahl am 27. September 1998.

Im Zuge der Eurokrise wurden Kohl schwere, persönlich zu verantwortende Versäumnisse bei der Einführung des Euro vorgeworfen. So sagte 2012 sein langjähriger Parteifreund, der frühere sächsische Ministerpräsident Kurt Biedenkopf, Kohl sei der Zeitplan letztlich wichtiger gewesen als die Stabilität. Diese Einschätzung wurde von dem Historiker und Kohl-Biografen Hans-Peter Schwarz bestätigt.[25] Beispielsweise verzichtete Kohl auf dem EU-Gipfel von Dublin im Dezember 1996 – nach massivem französischem Druck – auf die eigentlich vorgesehene Festschreibung „automatischer“ Strafen bei Überschreiten der zulässigen Staatsverschuldung.[26]

Die Zeit nach der Kanzlerschaft

Parteispendenaffäre

In der CDU-Spendenaffäre nach der verlorenen Bundestagswahl 1998 verschwieg Kohl die Herkunft eines Betrags in Höhe von 2,1 Millionen DM, obwohl er gemäß dem Parteiengesetz, das er als Bundeskanzler selbst unterzeichnet hatte, und der darin verankerten Publikationspflicht zur Auskunft verpflichtet war. Bis zu seinem Tod nahm Kohl keine Stellung zu diesem Thema. Seine Argumentation, er habe das Geld von Spendern erhalten, denen er sein Ehrenwort gegeben habe, ihre Namen zu verschweigen, steht im Gegensatz zur geltenden Rechtslage und stieß seinerzeit auf heftige öffentliche Kritik. Um die der CDU durch die anschließende Sperrung der Wahlkampfkostenerstattung entstandenen finanziellen Einbußen wiedergutzumachen, organisierte er eine Spendensammelaktion, bei der 6 Millionen DM resultierten. Die größten Spender waren Leo Kirch mit einer Million DM und Erich Schumann mit 800.000 DM.[27][28]

Im August 2015 erklärte Wolfgang Schäuble in einer ARD-Fernsehdokumentation von Stephan Lamby, in Wahrheit habe es gar keine Spender gegeben, denen Kohl sein Ehrenwort hätte geben können. Vielmehr stammten die 2,1 Millionen DM aus Schwarzgeld-Konten der CDU, die bereits zu Zeiten der Flick-Affäre angelegt worden seien.[29] Schäuble relativierte diese Aussage jedoch wieder („Vielleicht gibt’s auch Spender“).[30]

Kohl und Boris Jelzin auf der Frankfurter Buchmesse 2000

Ein vom Bundestag eingesetzter Untersuchungsausschuss befasste sich von Dezember 1999 bis Juni 2002 mit der CDU-Spendenaffäre. Die Arbeit des Ausschusses wurde von heftigen parteipolitischen Auseinandersetzungen begleitet. Am 18. Januar 2000 musste Kohl wegen seiner Rolle in der Finanzaffäre auf den Ehrenvorsitz der CDU verzichten. Wegen des Verdachts der Untreue zum Nachteil seiner Partei eröffnete die Bonner Staatsanwaltschaft 2000 ein Ermittlungsverfahren gegen Kohl, das 2001 gegen Zahlung einer Geldbuße in Höhe von 300.000 DM wegen geringer Schuld gemäß § 153a StPO eingestellt wurde.

Umstrittener Kirch-Beratervertrag

Im Rahmen von Presseveröffentlichungen zum Insolvenzverfahren des Medienkonzerns Kirch-Gruppe wurde im Jahr 2003 bekannt, dass Kohl zu den Politikern zählte, die Leo Kirch durch umstrittene Beratungsverträge an sein Unternehmen gebunden hatte. Kohl hatte nach seiner Kanzlerschaft drei Jahre lang jeweils 600.000 DM erhalten. Seine Leistung sollte dabei „Beratung zu aktuellen sowie strategischen politischen Entwicklungen in Deutschland und Europa“ sein. Eine Mindestleistung war laut Medienberichten nicht festgeschrieben worden.[31] Kritiker wie Hans Herbert von Arnim wiesen darauf hin, Kirchs Medien- und Fernsehimperium habe während der Kanzlerschaft Kohls von einer besonders Kirch-freundlichen Medienpolitik profitiert. Hans-Christian Ströbele, damals Obmann der Grünen im Parteispenden-Untersuchungsausschuss des Bundestags, meinte dazu, der Beratervertrag lege einen „dringenden Verdacht der nachträglichen Bezahlung von Regierungshandeln“ beziehungsweise Vorteilsannahme nahe.[31]

Kohl hatte sich während seiner Amtszeit mehrmals für Leo Kirch eingesetzt, 1995 beim Telekom-Aufsichtsrat für die Verwendung von Kirchs d-box und 1997 bei der EU-Kommission für die Erlaubnis der Zusammenarbeit der Kirch-Gruppe mit Bertelsmann im Pay-TV-Bereich.[32][33] Das Bekanntwerden dieser Vorgänge, die erhebliche Auswirkungen auf die deutsche Medienlandschaft, insbesondere auf das für Kirch wichtige Privatfernsehen, hatten, führte parteiübergreifend zu erheblichen Irritationen und Verdachtsäußerungen, hatte jedoch für Kohl und die ebenfalls beschuldigten ehemaligen Post- und Fernmeldeminister Christian Schwarz-Schilling und Wolfgang Bötsch letztlich keine Konsequenzen.[34]

Angebliche Daten- und Aktenbeseitigung

Das Verschwinden von Akten und Computerdateien aus dem Bundeskanzleramt zu politisch sensiblen Themen, u. a. auch der CDU-Spendenaffäre, am Ende der letzten Amtszeit Kohls wurde zum Gegenstand eines parlamentarischen Untersuchungsausschusses unter Burkhard Hirsch (FDP)[35][36] und zu Ermittlungen der Staatsanwaltschaft. Diese ergaben jedoch keinen hinreichenden Tatverdacht, um die Eröffnung des Hauptverfahrens gegen einzelne Personen zu beschließen, weshalb sie eingestellt wurden. Laut dem zuständigen Staatsanwalt wurden Datenbestände des Kanzleramts gelöscht, und sechs Aktenbände, die die sogenannte Leuna-Affäre betrafen, waren ebenso verschwunden wie einzelne Dokumente über Rüstungs- und Flugzeuggeschäfte und den Verkauf von bundeseigenen Eisenbahnerwohnungen.[35] Diese Vorgänge wurden unter der ironischen Bezeichnung „Bundeslöschtage“ bekannt.

Später stellte sich heraus, dass die sechs Leuna-Ordner sowie Akten zu weiteren Privatisierungen als Kopien in mehreren Ministerien vorhanden waren.[37] Bei einem Ortstermin im Kanzleramt konnte die Staatsanwaltschaft teilweise Einsicht in die Unterlagen nehmen.[38] Ein Gutachten der Fraunhofer-Gesellschaft aus dem Jahr 2002 kam zu dem Ergebnis, dass sich eine systematische Löschung von Daten im Zusammenhang mit dem Regierungswechsel 1998 nicht belegen lasse.[39]

Um die beabsichtigte Veröffentlichung von Kohls Stasi-Unterlagen kam es in den Jahren 2000 bis 2004 zu einer umfangreichen verwaltungsgerichtlichen Auseinandersetzung (Fall Kohl). Im Ergebnis musste er die Veröffentlichung sensibler Informationen nicht dulden.

Politisches Engagement

Im Wahlkampf zu den Parlamentswahlen in Italien 2006 unterstützte Kohl ausdrücklich seinen Freund, den Herausforderer und ehemaligen EU-Kommissionspräsidenten Romano Prodi, für die Kandidatur des Mitte-links-Bündnisses L’Unione. Obwohl mit der in dem damals amtierenden Bündnis Casa delle Libertà vertretenen Forza Italia des damaligen Ministerpräsidenten Silvio Berlusconi ein Mitglied des von der CDU mitgestalteten Zusammenschlusses Europäische Volkspartei (EVP) kandidierte, erklärte Kohl anlässlich eines Besuchs in Rom: „Ich möchte, dass mein Aufenthalt hier als Unterstützung für Prodi verstanden wird, der ein großer Europäer ist.“[40]

Im Juli 2009 legte Kohl seine Ämter in der von seiner verstorbenen Frau gegründeten Hannelore-Kohl-Stiftung nieder; er begründete dies mit einer Übernahme der Stiftung durch Personen, „die in keiner Beziehung zu seiner verstorbenen Frau standen“.[41]

Anlässlich der Feiern zum 20. Jahrestag des Mauerfalls traf sich Kohl am 31. Oktober 2009 im Berliner Friedrichstadt-Palast noch einmal mit seinen damaligen Verhandlungspartnern, dem früheren sowjetischen Staatschef Michail Gorbatschow und dem damaligen US-Präsidenten George Bush senior. Die drei Staatsmänner erinnerten an die dramatischen Tage von damals.[42] Den Festlichkeiten am 9. November 2009 und dem Empfang des Bundespräsidenten für zahlreiche Staatschefs blieb Kohl fern.

Am 25. März 2011 schrieb Kohl in einem Gastbeitrag in der Zeitung Bild einen Artikel, in dem er vor einem zu schnellen Atomausstieg nach der Nuklearkatastrophe von Fukushima warnt.[43]

Helmut Kohl (2012)

Kohl engagierte sich für die Aufarbeitung der SED-Diktatur. 1996 gehörte er zu den Gründungsmitgliedern und Förderern des Bürgerbüros Berlin, eines Vereins zur Aufarbeitung von Folgeschäden der SED-Diktatur, an dessen Gründung neben Bürgerrechtlern wie Bärbel Bohley und Jürgen Fuchs auch Persönlichkeiten wie Ignatz Bubis beteiligt waren. Seit 2003 war er zudem Gründungsmitglied des Fördervereins der Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen. Er war Mitglied des Vereins „Atlantik-Brücke“.

Kohl war in den Jahren von 1999 bis 2000 Mitglied im internationalen Beirat der Credit Suisse.[44][45] Das zeitnahe Ruhen der Mitgliedschaft wurde in den Medien in unmittelbaren Zusammenhang mit der Spendenaffäre gestellt.[46][47] Im Jahr 1999 gründete Kohl in Ludwigshafen die Politik- und Strategieberatung P&S. Größter Kunde war zunächst KirchMedia.[48]

Privatleben

Helmut Kohl mit Familie in Leipzig (1975)

1960 heiratete Kohl die Fremdsprachensekretärin Hannelore Renner (1933–2001), die er seit 1948 kannte. Aus der Ehe gingen die beiden Söhne Walter (* 1963) und Peter (* 1965) hervor. In den folgenden Jahrzehnten war Kohl stets darauf bedacht, ein heiles Familienleben zu inszenieren.[49] Seit Beginn der 1970er-Jahre verbrachten seine Frau und er ihren vierwöchigen Sommerurlaub stets in St. Gilgen am Wolfgangsee, Österreich, in den ersten Jahren auch mit den beiden Kindern und immer in demselben Haus direkt am See.[50] Sommerinterviews aus den Ferien und gestellte Pressebilder einer anscheinend intakten Familie gehörten zum Programm.[50] Kohls Sohn Walter korrigierte in einem Buch später dieses Bild.[49] Hannelore Kohl nahm sich am 5. Juli 2001 im Alter von 68 Jahren das Leben,[49] nachdem sie zuvor jahrelang zurückgezogen gelebt hatte; sie soll unter einer sogenannten Lichtallergie gelitten haben.

Am 4. März 2004 stellte Kohl den ersten Teil seiner Memoiren unter dem Titel Erinnerungen, 1930–1982 vor. Der zweite Teil über die Regierungsjahre bis 1990 erschien am 3. November 2005, der dritte Teil über die Jahre bis 1994 am 16. November 2007, ein abschließender vierter Band ist geplant. Helmut Kohl führte einen Rechtsstreit mit dem Auftragsschreiber an seinen Memoiren, Heribert Schwan. Bei diesem Streit ging es um die Rechte an den Tonbändern, auf denen Arbeitsgespräche aus dem Jahr 2001 festgehalten sind. Die Veröffentlichung der Zitate stellt nach Auffassung des Oberlandesgerichts Köln einen Vertrauensbruch dar,[51] die Tonbänder seien an Kohl herauszugeben. Die – vom Oberlandesgericht zugelassene – Revision wies der Bundesgerichtshof zurück.[52]

Im November 2015 reichten Kohls Anwälte in diesem Zusammenhang eine Schadensersatzklage in Höhe von 5 Millionen Euro gegen die Autoren Schwan und Tilman Jens und den Verlag wegen „entstandenem immateriellen Schaden“ ein. Die Zitate hätten nicht nur „partei- und regierungsschädigende Auswirkungen“, sondern auch dem politischen Lebenswerk Kohls sowie seiner Freundschaft zu langjährigen Weggefährten geschadet.[53] Am 27. April 2017 urteilte das Landgericht Köln in erster Instanz, das Buch Vermächtnis: Die Kohl-Protokolle habe das Persönlichkeitsrecht von Helmut Kohl schwer verletzt. Kohl wurde u. a. eine Entschädigung von einer Million Euro zugesprochen.[54] Das Urteil ist nicht rechtskräftig. Die Anwälte der Beklagten hatten angekündigt, Rechtsmittel gegen die Entscheidung einzulegen, falls der Klage stattgegeben werde.[55]

Kohl musste sich ab 2007 mehreren schweren Operationen wegen teils komplizierter Erkrankungen unterziehen.[56][57][58] Im Februar 2008[59] erlitt er bei einem Sturz ein Schädel-Hirn-Trauma.[60] Er konnte seitdem kaum noch sprechen[59] und benutzte bei öffentlichen Auftritten einen Rollstuhl.

Helmut Kohl mit seiner zweiten Ehefrau Maike Kohl-Richter (2009)

Am 8. Mai 2008 heirateten er und Maike Richter (* 1964) in der Kapelle einer Reha-Klinik in Heidelberg im engsten Freundeskreis.[61] Die beiden Söhne Walter und Peter waren nicht eingeladen.[62] Trauzeugen waren der Medienunternehmer Leo Kirch und der Bild-Chefredakteur Kai Diekmann. Maike Richter hatte Kohl im Kanzleramt kennengelernt, wo die promovierte Volkswirtin von 1994 bis 1998 als Beamtin in der Wirtschaftsabteilung arbeitete. Sie lebte von 2005 bis zu seinem Tod mit Helmut Kohl in einer festen Beziehung.

Im Juli 2013 waren Helmut Kohl und der damalige Außenminister Guido Westerwelle Trauzeugen bei der Verpartnerung von Kohls Anwalt Stephan Holthoff-Pförtner und dessen Partner Klaus Sälzer, die am Tegernsee stattfand.[63][64]

Kohl bewohnte ab 1971 ein Haus im Ludwigshafener Stadtteil Oggersheim und ab 1999 eine Wohnung in Berlin-Grunewald. Er starb am 16. Juni 2017 im Alter von 87 Jahren in seinem Oggersheimer Haus. Helmut Kohl soll als erste Persönlichkeit in der Geschichte der EU mit einem europäischen Staatsakt geehrt werden.[65]

Öffentliche Rezeption

Auszeichnungen und Ehrungen (Auszug)

Datei:Urkunde Karlspreis 1988.jpg
Urkunde zum Karlspreis 1988 an François Mitterrand und Helmut Kohl
Die nach dem Altkanzler benannte
Helmut-Kohl-Rose, eine Teehybride

Witz, Satire und Parodie

Helmut Kohl war häufig Gegenstand von politischem und auch unpolitischem Humor. Eine der nachhaltigsten satirischen Darstellungen des Kanzlers entstammt dem deutschen Satiremagazin Titanic, das den Kopf des Kanzlers birnenförmig inklusive Stängel karikierte[79] – „Birne“ wurde ähnlich wie beim französischen Bürgerkönig Louis Philippe ein Schmähwort wie ein karikaturistisches Symbol für Helmut Kohl.

Parodiert wurden seine als mangelhaft geltenden Fremdsprachenkenntnisse und dabei besonders seine Artikulationsversuche in der englischen Sprache, seine auffällige Adipositas, seine Volkstümlichkeit wie provinzielle Herkunft, wozu auch der Begriff des Pfälzer Saumagens verwendet wurde. Kohl-Imitatoren wie der Parodist Stephan Wald nahmen sich seiner Pfälzer Sprachfärbung an, mitsamt der ihm eigenen hyperkorrigierten Aussprache des sch („Gechichte“). Dieter Hildebrandt persiflierte Kohls Angewohnheit, seine Texte mit wenig sinntragenden Phrasen („… und ich sage dies mit aller Deutlichkeit, meine Damen und Herren“) anzureichern, in einer Version von Matthias Claudius’ Gedicht Abendlied („Der Mond ist aufgegangen“).[80]

Spielfilm

Schriften

  • Die politische Entwicklung in der Pfalz und das Wiedererstehen der Parteien nach 1945. Dissertation, Universität Heidelberg 1958.
  • Hausputz hinter den Fassaden. Praktikable Reformen in Deutschland. Fromm, Osnabrück 1971, ISBN 3-7729-5015-9.
  • Zwischen Ideologie und Pragmatismus. Aspekte und Ansichten zu Grundfragen der Politik. Verlag Bonn Aktuell, Stuttgart 1973, ISBN 3-87959-014-1.
  • (Hrsg.): Konrad Adenauer 1876/1976. Belser, Stuttgart 1976, ISBN 3-7630-1163-3.
  • (Hrsg.): Der neue Realismus. Außenpolitik nach Iran und Afghanistan. Erb, Düsseldorf 1980, ISBN 3-88458-017-5.
  • (Hrsg.): Die CDU. Porträt einer Volkspartei. Rüber, Schwieberdingen 1981, ISBN 3-922622-02-X.
  • Der Weg zur Wende. Von der Wohlfahrtsgesellschaft zur Leistungsgemeinschaft. Herausgegeben von Dietrich Heissler. Husum-Druck- und Verlags-Gesellschaft, Husum 1983, ISBN 3-88042-190-0.
  • Reden und Berichte der Bundesregierung. Presse- und Informationsamt der Bundesregierung, Bonn (zahlreiche Einzelveröffentlichungen).
  • Deutschlands Zukunft in Europa. Reden und Beiträge des Bundeskanzlers. Herausgegeben von Heinrich Seewald. Busse Seewald, Herford 1990, ISBN 3-512-00979-4.
  • Die deutsche Einheit. Reden und Gespräche. Mit einem Vorwort von Michail Gorbatschow. Lübbe, Bergisch Gladbach 1992, ISBN 3-7857-0665-0.
  • Der Kurs der CDU. Reden und Beiträge des Bundesvorsitzenden 1973–1993. Hrsg. von Peter Hintze und Gerd Langguth. DVA, Stuttgart 1993, ISBN 3-421-06659-0.
  • „Ich wollte Deutschlands Einheit.“ Dargestellt von Kai Diekmann und Ralf Georg Reuth. Propyläen, Berlin 1996, ISBN 3-549-05597-8; Ullstein, Berlin 2010, ISBN 978-3-548-37349-2.
  • Mein Tagebuch 1998–2000. Droemer Knaur, München 2000, ISBN 3-426-27241-5.
  • Erinnerungen. 1930–1982. Droemer Knaur, München 2004, ISBN 3-426-27218-0.
  • Erinnerungen. 1982–1990. Droemer Knaur, München 2005, ISBN 3-426-27320-9.
  • Erinnerungen. 1990–1994. Droemer Knaur, München 2007, ISBN 978-3-426-27408-8.
  • Vom Mauerfall zur Wiedervereinigung. Meine Erinnerungen. Knaur-Taschenbuch-Verlag, München 2009, ISBN 978-3-426-78336-8.
  • Berichte zur Lage 1989–1998. Der Kanzler und Parteivorsitzende im Bundesvorstand der CDU Deutschlands. Bearbeitet von Günter Buchstab und Hans-Otto Kleinmann, Droste Verlag, Düsseldorf 2012, ISBN 978-3-7700-1915-1.
  • Aus Sorge um Europa: Ein Appell. Droemer Knaur, München 2014, ISBN 978-3-426-27663-1.
  • Vom Mauerfall zur Wiedervereinigung. Meine Erinnerungen. Droemer Knaur, München 2014, ISBN 978-3-426-27655-6. Gekürzte und überarbeitete Fassung.

Quellen

  • Günter Buchstab (Bearb.): Kohl: „Wir haben alle Chancen“. Die Protokolle des CDU-Bundesvorstands 1973–1976 (= Forschungen und Quellen zur Zeitgeschichte. Bd. 67). 2 Bde., Droste, Düsseldorf 2015, ISBN 978-3-7700-1920-5.

Literatur

Filmische Dokumentation:

  • Die Kohl-Rolle – Eine öffentliche Biographie. Sechsstündige Dokumentation von Anja Reschke aus 25 Jahren Helmut Kohl.
Commons: Helmut Kohl – Sammlung von Bildern

Anmerkungen

  1. Helmut Kohls Schwester ist tot. netzeitung.de, 29. September 2003, archiviert vom Original am 15. Oktober 2011; abgerufen am 12. Dezember 2011.
  2. a b c d e f Würdigung: 80. Geburtstag Helmut Kohl. Konrad Adenauer Stiftung, 2010, abgerufen am 12. Dezember 2011.
  3. a b Walter Kohl und die große Abrechnung mit dem Vater. Welt Online, 24. Januar 2011, abgerufen am 12. Dezember 2011.
  4. a b Helmut Kohl: Erinnerungen. 1930–1982. Droemer Knaur, München 2004, ISBN 3-426-27218-0, S. 38–39.
  5. Helmut Kohl – Jugendjahre und erste politische Erfahrungen 1930–1959. Konrad-Adenauer-Stiftung, Abgerufen am 20. August 2012.
  6. Roger Berthoud: Strauss begins to groom himself for Chancellorship. In: The Times, 18. Oktober 1969, S. 6. Übersetzt aus dem Englischen.
  7. Survey: Helmut Kohl. In: Financial Times England, 19. Oktober 1981, S. VII. Übersetzt aus dem Englischen.
  8. Manfred Görtemaker: Geschichte der Bundesrepublik Deutschland. Von der Gründung bis zur Gegenwart. C. H. Beck, München 1999, S. 592–596; Henning Köhler: Deutschland auf dem Weg zu sich selbst. Eine Jahrhundertgeschichte. Hohenheim-Verlag, Stuttgart 2002, S. 628–632.
  9. Helmut Kohls Sohn kritisiert die Äußerungen seines Vaters. In: Zeit Online, August 2013.
  10. Helmut Kohl trifft in Israel ein und spricht von der „Gnade der späten Geburt“. DeutschlandRadio, 24. Januar 2004, archiviert vom Original am 19. August 2009; abgerufen am 27. Januar 2012.
  11. Weiß ich nicht mehr. In: Der Spiegel. Nr. 9, 1986 (online).
  12. Kohl: Waren die Fragen zu schwierig? In: Der Spiegel. Nr. 18, 1986 (online).
  13. Kurz und verletzend. Der Spiegel, 3. März 1986, abgerufen am 4. Februar 2013.
  14. Honecker in Bonn – 07. bis 11. September 1987. Die DDR im WWW, abgerufen am 27. Januar 2012.
  15. Jan Schönfelder, Rainer Erices: Westbesuch. Die geheime DDR-Reise von Helmut Kohl. Bussert & Stadeler, Quedlinburg 2006.
  16. Registrierte Arbeitslose, Arbeitslosenquote (nach Gebietsstand) bei destatis.de (Statistisches Bundesamt)
  17. Unwort – Überfremdung, kollektiver Freizeitpark, ethnische Säuberung – gibt es eine böse Sprache? In: Der Spiegel. Nr. 7, 1994 (online).
  18. zitate.de
  19. Musik zum Zapfenstreich: Mit Tränen und Trompeten. In: Spiegel Online, abgerufen am 25. März 2016.
  20. Mitterrand forderte Euro als Gegenleistung für die Einheit. Spiegel Online, 25. September 2010; abgerufen am 10. Juli 2011.
  21. Weg ohne Wiederkehr. – Hinter der Fassade ihrer deutsch-französischen Freundschaft haben Helmut Kohl und François Mitterrand erbittert um Einheit und Euro gerungen, wie jetzt neue Dokumente aus dem Kanzleramt zeigen. War die Aufgabe der D-Mark der Preis für die Wiedervereinigung? In: Der Spiegel. Nr. 10, 1998 (online).
  22. Euro. hdg.de
  23. Jens Peter Paul: Bilanz einer gescheiterten Kommunikation. Fallstudien zur deutschen Entstehungsgeschichte des Euro und ihrer demokratietheoretischen Qualität. Dissertation, 2007. (PDF; 6,3 MB; 344 S.)
  24. "Bei der Euro-Einführung war ich ein Diktator". merkur.de;
  25. Biedenkopf wirft Kohl Mitschuld an Euro-Krise vor. Zeit Online, 2. September 2012.
  26. Hans-Peter Schwarz: Helmut Kohl. Eine politische Biographie. Deutsche Verlagsanstalt, München 2012, ISBN 978-3-421-04458-7, Teil V, Abschnitt Euro-Fighter.
  27. Helmut Kohl: Neues Verfahren wegen Steuerhinterziehung? In: Der Spiegel
  28. Kohls Scheck-Pott. In: Focus.
  29. Anja Krüger: Schäuble: Gab keine Spender. In: taz vom 20. August 2015, S. 7.
  30. Heribert Prantl: CDU-Affäre: Muss der Kohl-Spendenskandal neu geschrieben werden? In: Süddeutsche Zeitung, 18. August 2015.
  31. a b ARD veröffentlicht Kohls Beratervertrag bei Kirch. In: FAZ, 31. Juli 2007.
  32. Ein Freund und Gönner Helmut Kohls. In: Berliner Zeitung, 15. November 2001.
  33. Nicht akzeptabel. In: Der Spiegel. Nr. 52, 1997 (online).
  34. Marcel Rosenbach, Christoph Schult: Wie geschmiert. In: Der Spiegel. Nr. 17, 2003 (online).
  35. a b Daten gelöscht, Verfahren eingestellt. In: Die Zeit, Nr. 9/2004.
  36. Burkhard Hirsch: Bericht über Ermittlungen des Bundeskanzleramts zu ausgewählten Sachbereichen. In: Die Zeit, Nr. 19/2001/, S. 5–10.
  37. „Bundeslöschtage“ sind eine Legende. Berliner Morgenpost, 4. Oktober 2003, abgerufen am 25. Januar 2013.
  38. „Bundeslöschtage“? Akten des Kanzleramts doch nicht vernichtet. In: Die Welt, 15. April 2002.
  39. Gutachten: Es gab keine „Bundeslöschtage“. In: Die Welt, 25. August 2002.
  40. Kohl unterstützt Berlusconi-Gegner. Focus Online, 28. Februar 2006, abgerufen am 31. Januar 2012.
  41. Helmut Kohl verlässt Stiftung seiner verstorbenen Frau. Spiegel Online, 1. Juli 2009, abgerufen am 31. Januar 2012.
  42. Der große Auftritt des gezeichneten Helmut Kohl. Welt Online, 1. November 2009, abgerufen am 31. Januar 2012.
  43. Warum wir die Kern-Energie (noch) brauchen. Bild, 25. März 2011, abgerufen am 31. Januar 2012.
  44. Ex-Kanzler gehört zum Gremium einer Schweizer Großbank. Rheinische Post, 17. Februar 2001, abgerufen am 31. Mai 2013.
  45. Credit Suisse-Gewinn gesteigert. manager magazin online, 13. März 2001, abgerufen am 31. Mai 2013.
  46. Beiratsmitglied Kohl wird der „Credit Suisse“ peinlich. Der Tagesspiegel, 10. Februar 2000, abgerufen am 31. Mai 2013.
  47. Auf dem Basar der Beziehungen. Handelszeitung, 17. November 2010, abgerufen am 31. Mai 2013.
  48. Vertragspartner: Kirch, Kohl und der Kredit. Focus Online, 19. April 2003, abgerufen am 31. Mai 2013.
  49. a b c Kampf um Helmut Kohl. Spiegel Online, 26. Januar 2011, abgerufen am 12. Dezember 2011.
  50. a b Helmut Kohl und der Wolfgangsee. nachrichten.at, 31. März 2010, abgerufen am 12. Dezember 2011.
  51. OLG Köln 6 U 20/14 Urteil vom 1. August 2014 openjur.de
  52. BGH V ZR 206/14 Urteil vom 10. Juli 2015 pdf; Martin Gerecke: Im Auftrag des Altkanzlers. In: Legal Tribune Online. Abgerufen am 13. Juli 2015.
  53. Kohl leitet Millionenklage ein. Zeit Online, November 2015, abgerufen am 18. November 2015.
  54. Legal Tribune Online: Pressemitteilung des Landgerichts Köln Nr. 12/2017 vom 27. April 2017
  55. Legal Tribune Online: Rekord-Schmerzensgeld für Helmut Kohl. Abgerufen am 27. April 2017.
  56. Kein Zorn auf Thierse und keine Rache. Der Tagesspiegel, 16. November 2007, abgerufen am 12. Dezember 2011.
  57. Helmut Kohl wird 80 Jahre alt. Kölner Stadt-Anzeiger, 30. März 2010, abgerufen am 12. Dezember 2011.
  58. Ex-Kanzler Kohl tritt wieder öffentlich auf. nachrichten.t-online.de, 31. März 2009, abgerufen am 12. Dezember 2011.
  59. a b Heribert Schwan, Tilman Jens: Vermächtnis. Die Kohl-Protokolle. 2. Auflage. Heyne, München 2014, ISBN 978-3-453-20077-7, S. 54.
  60. Ehefrau von Altbundeskanzler: „Ich war kein Groupie von Helmut Kohl“. In: Spiegel Online, 1. Juni 2014.
  61. Kohls Söhne fehlten beim Jawort. Spiegel Online, 13. Mai 2008, abgerufen am 27. Januar 2012.
  62. „Du musst stehen“. Bild, 6. August 2008, abgerufen am 27. Januar 2012.
  63. Helmut Kohl Trauzeuge bei Verpartnerung. queer.de; Deutscher Altkanzler Kohl Trauzeuge bei Homo-Hochzeit. In: Die Presse.
  64. [1], Focus, 19. Juli 2013.
  65. Europäischer Staatsakt für Helmut Kohl im Gespräch. In: rheinpfalz.de. 16. Juni 2017, abgerufen am 16. Juni 2017.
  66. a b Aufstellung aller durch den Bundespräsidenten verliehenen Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich ab 1952 (PDF; 6,6 MB).
  67. Europäischer Handwerkspreis. Nordrhein-Westfälischer Handwerkstag e. V., abgerufen am 10. März 2015.
  68. Helmut Kohl – Orden und Ehrenzeichen. Konrad Adenauer Stiftung, abgerufen am 31. Mai 2013.
  69. Peres erhält Ritterwürde. Israelnetz, 21. November 2008, abgerufen am 31. Mai 2013.
  70. „Helmut Kohl ist und bleibt ein Denkmal“. Bild, 27. April 2010, abgerufen am 1. Februar 2012.
  71. Altkanzler Kohl spendet eine Million Euro Preisgeld. Hamburger Abendblatt, 22. Juni 2010, abgerufen am 1. Februar 2012.
  72. Altkanzler Helmut Kohl erhält Henry-Kissinger-Preis. Frankfurter Allgemeine Zeitung, 17. Mai 2011, abgerufen am 1. Februar 2012.
  73. Festakt der Konrad-Adenauer-Stiftung für Helmut Kohl: „Kanzler der Einheit – Ehrenbürger Europas – 1. Oktober 1982: Beginn der Ära Kohl“. phoenix, 27. September 2012, ehemals im Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen am 27. September 2012.@1@2Vorlage:Toter Link/www.phoenix.de (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven)
  74. Kohl auf Kleinformat: Merkel enthüllt Sonderbriefmarke. n24.de, 27. September 2012, abgerufen am 28. Mai 2015.
  75. Kohl Ehrenbürger seines Urlaubsortes am Wolfgangsee. Hamburger Abendblatt, 2. August 1985, archiviert vom Original am 18. Juli 2012; abgerufen am 1. Februar 2012.
  76. Dissidenten, Philosophen und Silvio Berlusconi. Spiegel Online, 8. Oktober 2009, abgerufen am 31. Januar 2012.
  77. Kein Nobelpreis für Kohl. Spiegel Online, 21. April 2007, abgerufen am 31. Januar 2012.
  78. Gorbatschow schlägt Kohl vor. Focus Online, 12. Juni 2007, abgerufen am 31. Januar 2012.
  79. vgl. z. B. Helmut Kohl, Kuchenkanzler. einestages; abgerufen am 8. Oktober 2014.
  80. Der Mond ist aufgegangen. Dieter Hildebrandt, abgerufen am 4. Juli 2015.