„Heil dir im Siegerkranz“ – Versionsunterschied

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Der ins Lied von Schumacher eingefügte „Siegerkranz“ bezog sich auf das Herausdrängen des französischen Revolutionsheers aus der Pfalz und dem Rheinland während des [[Erster Koalitionskrieg|ersten Koalitionskriegs]] durch die von Friedrich Wilhelm II. geführte preußische Armee. Nach der [[Deutsche Reichsgründung|Reichsgründung]], die dem preußischen König den Titel [[Deutscher Kaiser]] eingebracht hatte, ersetzte im Text der „Kaiser“ den „König“.<ref>Textfassung bei [[Friedrich Silcher]] und Friedrich Erk: ''Schauenburgs [[Allgemeines Deutsches Kommersbuch]].'' 55.-58. Auflage, Moritz Schauenburg, Lahr 1880, S. 47</ref>
Der ins Lied von Schumacher eingefügte „Siegerkranz“ bezog sich auf das Herausdrängen des französischen Revolutionsheers aus der Pfalz und dem Rheinland während des [[Erster Koalitionskrieg|ersten Koalitionskriegs]] durch die von Friedrich Wilhelm II. geführte preußische Armee. Nach der [[Deutsche Reichsgründung|Reichsgründung]], die dem preußischen König den Titel [[Deutscher Kaiser]] eingebracht hatte, ersetzte im Text der „Kaiser“ den „König“.<ref>Textfassung bei [[Friedrich Silcher]] und Friedrich Erk: ''Schauenburgs [[Allgemeines Deutsches Kommersbuch]].'' 55.-58. Auflage, Moritz Schauenburg, Lahr 1880, S. 47</ref>


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:Heil dir im Siegerkranz,
:Heil dir im Siegerkranz,
:Herrscher des Vaterlands!
:Herrscher des Vaterlands!
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:Heil Kaiser, dir!
:Heil Kaiser, dir!


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:Nicht Ross und nicht Reisige
:Nicht Ross und nicht Reisige
:sichern die steile Höh,
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:wie Fels im Meer.
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:Heilige Flamme, glüh,
:Heilige Flamme, glüh,
:glüh und erlösche nie
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:für Thron und Reich!
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:Handlung und Wissenschaft
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:hebe mit Mut und Kraft
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:an deinem Thron!
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:Sei, Kaiser Wilhelm, hier
:Sei, Kaiser Wilhelm, hier
:lang deines Volkes Zier,
:lang deines Volkes Zier,

Version vom 19. November 2012, 16:45 Uhr

Audio: Heil dir im Siegerkranz (instrumental)

Das Lied Heil dir im Siegerkranz war von 1795 bis 1918 die preußische Volkshymne. In den Jahren des Deutschen Kaiserreiches erklang es bei patriotischen Gelegenheiten mit Bezug zum Kaiser, wie Thronjubiläen und Geburts- und Todestage, gewöhnlich aber auch zu Anlässen wie dem Sedantag und zu den Reichsgründungsfeiern. Eine Nationalhymne im heutigen Sinne war es nicht, was insbesondere auf den bundesstaatlichen Aufbau des Deutschen Reichs zurückzuführen war. Vielmehr war es eines unter mehreren inoffiziellen oder halboffiziellen zu derartigen Anlässen angestimmten Liedern wie beispielsweise auch der Wacht am Rhein. Insbesondere die süddeutschen Staaten standen dem Lied skeptisch gegenüber.

Entstehung und Geschichte

Die Urfassung des Liedes stammt von Heinrich Harries, der sie im „Flensburger Wochenblatt für Jedermann“ am 27. Januar 1790 unter dem Titel „Lied für den dänischen Untertan, an seines Königs Geburtstags zu singen in der Melodie des englischen Volksliedes God save George the King“ anlässlich des Geburtstags König Christians VII. veröffentlicht hatte. Sie begann mit den Worten: „Heil dir, dem lieben Herrscher des Vaterlands! Heil Christian dir!“ In einer auf den preußischen König Friedrich Wilhelm II. umgedichteten Fassung von Balthasar Gerhard Schumacher erschien es am 17. Dezember 1793 als „Berliner Volksgesang“ in den „Berlinischen Nachrichten von Staats- und gelehrten Sachen“ (kurz als „Spenersche Zeitung“ bekannt) mit dem Untertitel „God Save the King“, womit auch hier die Melodie angegeben war. Das bald populär gewordene Lied erlangte staatsoffiziellen Charakter, nachdem es im Berliner Königlichen Nationaltheater in Gegenwart des Königs am 25. Mai 1795 gespielt worden war.

Melodie

Während des Ersten Weltkriegs veranlasste der Umstand, dass es seine Melodie mit der britischen Königshymne teilte, den Berliner Komponisten Hugo Kaun zusammen mit dem Verleger, Kommerzienrat und Reichstagsabgeordneten Julius Heinrich Zimmermann zu dem Versuch, eine neue Melodie auf „Heil dir im Siegerkranz“ einzuführen. Diese Absicht ignorierte jedoch, dass „God Save the King“ einen Urtyp der Monarchen gewidmeten feierlichen patriotischen Lieder darstellt, weshalb auch andere Fürstenhymnen zu dieser Melodie gesungen wurden, wie die russische Zarenhymne von 1816–1833 Molitwa Russkich oder die Bayernhymne Heil unserm König, Heil!, und noch werden, so die liechtensteinische Hymne Oben am jungen Rhein). Von Fürstenhymnen abgesehen hatten auch Nationalhymnen wie die frühere Schweizer Hymne Heil Dir Helvetia und das US-amerikanische Repräsentationslied „My Country, 'Tis of Thee“ dieselbe Melodie.

Text

Der ins Lied von Schumacher eingefügte „Siegerkranz“ bezog sich auf das Herausdrängen des französischen Revolutionsheers aus der Pfalz und dem Rheinland während des ersten Koalitionskriegs durch die von Friedrich Wilhelm II. geführte preußische Armee. Nach der Reichsgründung, die dem preußischen König den Titel Deutscher Kaiser eingebracht hatte, ersetzte im Text der „Kaiser“ den „König“.[1]

Liedtext

1.

Heil dir im Siegerkranz,
Herrscher des Vaterlands!
Heil, Kaiser, dir!
Fühl in des Thrones Glanz
die hohe Wonne ganz,
Liebling des Volks zu sein!
Heil Kaiser, dir!

2.

Nicht Ross und nicht Reisige
sichern die steile Höh,
wo Fürsten stehn:
Liebe des Vaterlands,
Liebe des freien Manns
gründet den Herrscherthron
wie Fels im Meer.

3.

Heilige Flamme, glüh,
glüh und erlösche nie
fürs Vaterland!
Wir alle stehen dann
mutig für einen Mann,
kämpfen und bluten gern
für Thron und Reich!

4.

Handlung und Wissenschaft
hebe mit Mut und Kraft
ihr Haupt empor!
Krieger- und Heldenthat
finde ihr Lorbeerblatt
treu aufgehoben dort
an deinem Thron!

5.

Sei, Kaiser Wilhelm, hier
lang deines Volkes Zier,
der Menschheit Stolz!
Fühl in des Thrones Glanz,
die hohe Wonne ganz,
Liebling des Volks zu sein!
Heil, Kaiser, dir!

Siehe auch

Literatur

  • Schurdel, Harry D.: Die Kaiserhymne. In: G – Geschichte: Menschen, Ereignisse, Epochen. Band 2, Nr. 3. Sailer, März 2002, ISSN 1617-9412, S. 53.

Einzelnachweis

  1. Textfassung bei Friedrich Silcher und Friedrich Erk: Schauenburgs Allgemeines Deutsches Kommersbuch. 55.-58. Auflage, Moritz Schauenburg, Lahr 1880, S. 47