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==Leben==
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Der Sohn eines Schönwalder Oberlehrers und Organisten, besuchte das Gymnasium in [[Frýdek-Místek|Friedeck]] und wohnte in einem katholischen Ordensheim. Er studierte von 1908-1914 und von 1919-1922 zunächst [[Mathematik]] und dann [[Physik]] an der [[Universität Wien]]. Anschließend folgte die Ausdehnung des Studiums auf weitere [[Naturwissenschaft|Naturwissenschaften]] (Astronomie, biologische Evolutionstheorie und Hirnphysiologie) und die [[Philosophie]]. Hierbei befasste er sich insbesondere mit den großen philosophischen Systemen und Problemen der Erkenntnistheorie. Seine Dissertation hat den Titel ''Über Transzendenz und Irrationalität''. Diese reichte Kröner 1922 bei [[Robert Reininger]] ein. 1929 heiratete er Ottilie Mayr. 1939 habilitierte Kröner sich in München mit dem ''Versuch einer Logik der Philosophie''. Von 1944 an war er Dozent in [[Graz]]. Nach dem Krieg war er zunächst als Pädagogischer Leiter der Grazer Volkshochschule tätig. Im Herbst 1951 kam Kröner auf Vermittlung von Gert Müller als Dozent für Philosophie der Wissenschaften zu Prof. [[Ferdinand Gonseth]] an die [[Eidgenössische Technische Hochschule Zürich|ETH Zürich]]. 1955 erhielt er einen Forschungskredit des Schweizerischen Nationalfonds für ''Untersuchungen über die wechselseitigen Beziehungen von Philosophie und Physik''. Doch Kröner verstarb, noch bevor dieses Projekt abgeschlossen werden konnte.
Der Sohn eines Schönwalder Oberlehrers und Organisten besuchte das Gymnasium in [[Frýdek-Místek|Friedeck]] und wohnte in einem katholischen Ordensheim. Er studierte von 1908-1914 und von 1919-1922 zunächst [[Mathematik]] und dann [[Physik]] an der [[Universität Wien]]. Anschließend folgte die Ausdehnung des Studiums auf weitere [[Naturwissenschaft|Naturwissenschaften]] (Astronomie, biologische Evolutionstheorie und Hirnphysiologie) und die [[Philosophie]]. Hierbei befasste er sich insbesondere mit den großen philosophischen Systemen und Problemen der Erkenntnistheorie. Seine Dissertation hat den Titel ''Über Transzendenz und Irrationalität''. Diese reichte Kröner 1922 bei [[Robert Reininger]] ein. 1929 heiratete er Ottilie Mayr. 1939 habilitierte Kröner sich in München mit dem ''Versuch einer Logik der Philosophie''. Von 1944 an war er Dozent in [[Graz]]. Nach dem Krieg war er zunächst als Pädagogischer Leiter der Grazer Volkshochschule tätig. Im Herbst 1951 kam Kröner auf Vermittlung von Gert Müller als Dozent für Philosophie der Wissenschaften zu Prof. [[Ferdinand Gonseth]] an die [[Eidgenössische Technische Hochschule Zürich|ETH Zürich]]. 1955 erhielt er einen Forschungskredit des Schweizerischen Nationalfonds für ''Untersuchungen über die wechselseitigen Beziehungen von Philosophie und Physik''. Doch Kröner verstarb, noch bevor dieses Projekt abgeschlossen werden konnte.


1929 war Kröner durch sein Hauptwerk ''Die Anarchie der philosophischen Systeme'' hervorgetreten.
1929 war Kröner durch sein Hauptwerk ''Die Anarchie der philosophischen Systeme'' hervorgetreten.
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Trotz seiner Kritik an Ideen des "Wiener Kreises", wie sie von [[Ernst Mach]] entwickelt und von [[Rudolf Carnap]] vertreten wurden, stand Kröner in regem Austausch mit Vertretern deds [[logischer Empirismus|logischen Empirismus]] und des [[Neopositivismus]], insbesondere mit [[Heinrich Gomperz]].
Trotz seiner Kritik an Ideen des "Wiener Kreises", wie sie von [[Ernst Mach]] entwickelt und von [[Rudolf Carnap]] vertreten wurden, stand Kröner in regem Austausch mit Vertretern deds [[logischer Empirismus|logischen Empirismus]] und des [[Neopositivismus]], insbesondere mit [[Heinrich Gomperz]].



== Literatur ==
== Literatur ==

Version vom 5. November 2008, 20:56 Uhr

Franz Kröner (* 12. Dezember 1889 in Schönwald, Nordmähren; † 24. April 1958) war ein österreichischer Philosoph.

Leben

Der Sohn eines Schönwalder Oberlehrers und Organisten besuchte das Gymnasium in Friedeck und wohnte in einem katholischen Ordensheim. Er studierte von 1908-1914 und von 1919-1922 zunächst Mathematik und dann Physik an der Universität Wien. Anschließend folgte die Ausdehnung des Studiums auf weitere Naturwissenschaften (Astronomie, biologische Evolutionstheorie und Hirnphysiologie) und die Philosophie. Hierbei befasste er sich insbesondere mit den großen philosophischen Systemen und Problemen der Erkenntnistheorie. Seine Dissertation hat den Titel Über Transzendenz und Irrationalität. Diese reichte Kröner 1922 bei Robert Reininger ein. 1929 heiratete er Ottilie Mayr. 1939 habilitierte Kröner sich in München mit dem Versuch einer Logik der Philosophie. Von 1944 an war er Dozent in Graz. Nach dem Krieg war er zunächst als Pädagogischer Leiter der Grazer Volkshochschule tätig. Im Herbst 1951 kam Kröner auf Vermittlung von Gert Müller als Dozent für Philosophie der Wissenschaften zu Prof. Ferdinand Gonseth an die ETH Zürich. 1955 erhielt er einen Forschungskredit des Schweizerischen Nationalfonds für Untersuchungen über die wechselseitigen Beziehungen von Philosophie und Physik. Doch Kröner verstarb, noch bevor dieses Projekt abgeschlossen werden konnte.

1929 war Kröner durch sein Hauptwerk Die Anarchie der philosophischen Systeme hervorgetreten. Zur philosophisch-logischen Untersuchung der systematischen wechselseitigen Beziehungen der philosophishen Systemen untereinander setzt Kröner hiermit zur Begründung einer besonderen philosophischen Hilfsdiszipin an, nämlich der Systematologie.

Trotz seiner Kritik an Ideen des "Wiener Kreises", wie sie von Ernst Mach entwickelt und von Rudolf Carnap vertreten wurden, stand Kröner in regem Austausch mit Vertretern deds logischen Empirismus und des Neopositivismus, insbesondere mit Heinrich Gomperz.

Literatur

  • Acham, Karl (2001). Franz Kröners Systematologie. Zum Versuch einer Topologie philosophischer Systeme. In Thomas Binder (Hrsg.) (2001). Bausteine zu einer Geschichte der Philosophie an der Universität Graz (S. 373-410). Amsterdam: Rodopi. ISBN 9042011513, 9789042011519
  • Tilitzki, Christian (2002). Die deutsche Universitätsphilosophie in der Weimarer Republik und im dritten Reich. Akademie Verlag.ISBN 3050036478, 9783050036472 (Zu Kröner S. 729ff)

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