„David (Michelangelo)“ – Versionsunterschied

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Nun ist er ein halbes Jahrtausend alt und die Zeit ist nicht spurlos an ihm vorübergegangen. Wind und Wetter haben seine Oberfläche ermatten lassen und sie angegriffen.
Nun ist er ein halbes Jahrtausend alt und die Zeit ist nicht spurlos an ihm vorübergegangen. Wind und Wetter haben seine Oberfläche ermatten lassen und sie angegriffen.
Daher wurde das Original 1873 in die florentiner [[Galleria dell' Academia]] (Kunstakademie) gebracht, wo es noch heute besichtigt werden kann. Auf der Piazza della Signoria steht eine Kopie des Werkes direkt vor dem [[Palazzo Vecchio]]. Eine weitere Kopie - in Bronze - steht südlich des Flusses Arno mitten auf dem [[Piazzale Michelangelo]].
Daher wurde das Original 1873 in die Florentiner [[Galleria dell' Academia]] (Kunstakademie) gebracht, wo es noch heute besichtigt werden kann. Auf der Piazza della Signoria steht eine Kopie des Werkes direkt vor dem [[Palazzo Vecchio]]. Eine weitere Kopie - in Bronze - steht südlich des Flusses Arno mitten auf dem [[Piazzale Michelangelo]].


Im Jahr 2004 wurde die Statue im florentiner Museo nazionale del Bargello restauriert.
Im Jahr 2004 wurde die Statue im florentiner Museo nazionale del Bargello restauriert.

Version vom 8. September 2005, 12:19 Uhr

Das Original im Museum

Die Skulptur des David wurde in den Jahren 1501 bis 1504 von Michelangelo (* 1475, † 1564) in Florenz, der künstlerischen Metropole der Toscana und Italiens, erschaffen.

Entstehung

Michelangelo hatte für diesen Zweck einen Sichtschutz um den Marmorblock errichtet und zeigte bis zur Enthüllung am 8. September 1504 niemandem seine Arbeit. So sind manche Details der Herstellung bis heute unklar, beispielsweise sind die Beine, die den tonnenschweren Torso darüber tragen müssen, sehr dünn und haben bis auf einen winzigen „Ast“ auf der Rückseite keine Stütze. Dass diese Konstruktion hält und vor allem die gesamte Zeit der Herstellung über hielt, kommt einem statischen Wunder gleich. Denn die hohe Kunst freistehende Statuen zu schaffen, war seit den antiken Griechen und teilweise Römern für viele Jahrhunderte beinahe in Vergessenheit geraten. Michelangelo war der erste Künstler nach der Antike, der eine großformatige, öffentlich aufgestellte, nackte menschliche Figur erschuf. Den griechischen Vorbildern, von denen so gut wie keines vollständig und ganz erhalten geblieben ist, steht er jedenfalls in nichts nach.

Motiv

Das Motiv des Jünglings David, der den Riesen Goliath mit einer einfachen Steinschleuder besiegte, ist aus der Bibel entliehen.

Der David von Michelangelo ist jedoch mitnichten der zarte Jüngling aus der Legende, viel mehr ist er muskulös, sehr männlich und mit seinen 4,09 Metern Körpergröße nicht gerade klein. Er scheint sich in seiner Lässigkeit geradezu seiner Überlegenheit bewusst.

Standort

Ursprünglich sollte die Statue vor dem Florentiner Dom stehen und den „Goliath“ Siena, eine benachbarte Stadt mit der Florenz seit jeher in arger Konkurrenz stand, mit seiner Schleuder „in Schach halten“. Mit der Statue wollte Florenz aggressiv seine Überlegenheit gegenüber Siena demonstrieren – scheinbar auf militärischem Gebiet, in Wirklichkeit aber eher auf künstlerischer Ebene.

Nach langen Diskussionen und Verhandlungen wurde die Statue dann allerdings vor dem Rathaus (Signoria) aufgestellt. Dort steht heute eine Nachbildung.

Heute

Nun ist er ein halbes Jahrtausend alt und die Zeit ist nicht spurlos an ihm vorübergegangen. Wind und Wetter haben seine Oberfläche ermatten lassen und sie angegriffen. Daher wurde das Original 1873 in die Florentiner Galleria dell' Academia (Kunstakademie) gebracht, wo es noch heute besichtigt werden kann. Auf der Piazza della Signoria steht eine Kopie des Werkes direkt vor dem Palazzo Vecchio. Eine weitere Kopie - in Bronze - steht südlich des Flusses Arno mitten auf dem Piazzale Michelangelo.

Im Jahr 2004 wurde die Statue im florentiner Museo nazionale del Bargello restauriert. Die Restauration erfolgte mit einem unfassbar aufwändigen und zeitraubenden Verfahren: Kleine angefeuchtete Papierschnipsel wurden vorsichtig auf die Oberfläche gelegt, nach kurzer Zeit wurden sie wieder ebenso vorsichtig abgezogen. So wurden winzige Schmutzpartikel und ähnliches von der Oberfläche entfernt, ohne sie weiter zu beschädigen.

Nachdem diese Arbeiten im Mai 2004 abgeschlossen waren, hafteten am David Ende 2004 wieder Verschmutzungen. Diese stammen, wie eine Studie ergab, von den Besuchern selbst. Hauptsächlich die Kleidung dient als Träger der Partikel. Der Luftstrom trägt die Partikel dann zum David. Im Jahr 2006 soll das mit einer Luftwand um die Statue verhindert werden. Zusätzlich wird über eine "Reinigung" der Gäste mittels Luft, etwa bei der Vorführung eines kleinen Films, nachgedacht.

Nicht alle Beschädigungen waren unvermeidlich: Die Füße, der einzige damals vom Boden aus leicht erreichbare Teil der Statue, wurden mehrmals von geistig verwirrten Personen teilweise deutlich sichtbar beschädigt. Die Zehen zum Beispiel sind heute nur noch schemenhaft erkennbar, da die Angreifer teilweise mit metallischen Gegenständen auf die Statue einschlugen oder sich Werkzeuge mitgebracht hatten. Durch eine hohe Trennwand ist die Statue heute deshalb kaum noch zu erreichen. Außerdem wird viel Personal beschäftigt, um Beschädigungen möglichst schnell verhindern zu können.