Berlin-Friedenau

Wappen Karte
Wappen der Landgemeinde Friedenau Lage des Ortsteil Friedenau im Bezirk Tempelhof-Schöneberg
Lage Friedenaus im Bezirk Tempelhof-Schöneberg von Berlin
Basisdaten
Bundesland: Berlin
Verwaltungsbezirk: Tempelhof-Schöneberg
Ortsteilnummer: 0702
Fläche: 1,68 km²
Höhe: rd. 40 m über NN
Geografische Lage: Vorlage:Koordinate Text Artikel
Einwohnerzahl: 26.314
(Quelle: StaLa Stand 31.12.2005)
Bevölkerungsdichte: 15.663 Einwohner je km²

Friedenau /ˌfriːdən'aʊ̯/ ist ein Ortsteil im Bezirk Tempelhof-Schöneberg von Berlin. Der zentrale und dennoch ruhige Charakter von Friedenau wird nicht nur durch die Rhein- und Hauptstraße als Einkaufsmeile geprägt, sondern durch die vielen kleinen und engen Wohnstraßen mit ihren Vorgärten, den Bäumen an den Straßen und den alten Häusern, von denen viele unter Denkmalschutz stehen. Die Besonderheit liegt in der teilweise hufeisenförmigen Aufteilung der Straßen um den – als Dorfanger konzipierten – zentral gelegenen Friedrich-Wilhelm-Platz, die hierdurch eine verbindende Struktur zueinander haben.

Geografie

Friedenau liegt auf dem Teltow-Höhenzug südlich des Berlin-Warschauer Urstromtales mit einer mittleren Höhe von etwa 40  Metern über Normalnull auf einer Fläche von 168 Hektar. Bis zum Brandenburger Tor sind es ca. sechs Kilometer. Die Nord-Süd-Ausdehnung beträgt rund 1,6 Kilometer, in West-Ost-Richtung sind es in Höhe des Friedrich-Wilhelm-Platzes etwa 1,2 Kilometer, entlang der nördlichen Ortsgrenze ca. 1,5 Kilometer.

Der Ortsteil grenzt im Norden parallel zur Ringbahnstrecke und im Westen entlang der Laubacher Straße an Wilmersdorf sowie im Süden entlang der Bornstraße an Steglitz. Die Ostgrenze Friedenaus zum Ortsteil Schöneberg verläuft entlang der Haupt- und Fregestraße. Mitunter werden auch die noch weiter östlich gelegenen Gebiete – wie z. B. der S-Bahnhof Friedenau, die Ceciliengärten und die Umgebung der Rubensstraße bis hin zum Auguste-Viktoria-Krankenhaus (AVK) – zu Friedenau gezählt.

Geschichte

Wappen der Landgemeinde Friedenau

Anders als viele der Außenbezirke Berlins geht Friedenau nicht auf einen historischen Dorfkern zurück, sondern wurde in Wilhelminischer Zeit neu gegründet. Der am 9. Juli 1871 ins Leben gerufene „Landerwerb- und Bauverein auf Actien“ erwarb zwischen 1871 und 1875 insgesamt 550 Morgen Land des Ritterguts Deutsch-Wilmersdorf, um dort einen Villenvorort zu gründen. Den Namen, der auf das Ende des deutsch-französischen Krieges im Jahr 1871 hinweist, gab ihm die Frau des Baumeisters Hermann Hähnel. Das Gelände wurde nach einem festen Siedlungsplan parzelliert. Bereits im gleichen Jahr entstand in der ehemaligen Ringstraße 3-5 (heute Dickhardtstraße) das erste Gebäude als Keimzelle des Ortes. Im Jahr 1874 wurde der Bebauungsplan amtlich anerkannt und Friedenau zur selbstständigen Landgemeinde erhoben. 1875 hatte Friedenau bereits 1104 Einwohner. Im Jahr 1912 waren es bereits rd. 43.000 Menschen, die sich hier niedergelassen hatten.

Planung und Umsetzung

Ursprünglich war Friedenau von J.A.W von Carstenn als Villenvorort englischen Stils konzipiert worden. Deshalb mussten sich die Grundbesitzer dazu verpflichten, keine Mietshäuser zu errichten. Aufgrund des Wohnraummangels in Berlin wurde aber 1887 eine neue Bauordnung erlassen. Viele Villen wurden abgerissen und stattdessen Mietshäuser errichtet. 1892 folgte eine weitere Bauordnung, die für den alten Teil Friedenaus die Höhe der Gebäude auf vier Geschosse beschränkte. In der Zeit nach der Jahrhundertwende wuchs die Bevölkerung der Gemeinde an und auch der westliche Teil Friedenaus wurde bebaut. Friedenau erlebte einen Aufschwung und es entstanden zahlreiche Bauten des öffentlichen Lebens, so auch zwischen 1913 und 1916 das Rathaus Friedenau.

1920 wurde die Landgemeinde Friedenau mit der – damals noch selbstständigen – Stadt Schöneberg als 11. Bezirk in das neu entstandene Groß-Berlin eingemeindet. Nach dem Zweiten Weltkrieg war Friedenau unter sowjetischer Besatzung für kurze Zeit ein eigenständiger Bezirk. Die Beschaulichkeit, die Friedenau nach dem Krieg noch hatte, endete in den 1960er Jahren mit der Umgestaltung der Bundesallee im Zusammenhang mit dem damit einhergehenden Bau der U-Bahn in Richtung Steglitz. Friedenau wurde damit verkehrstechnisch „geteilt“ und die Bundesallee als Durchgangsstraße gewann an Bedeutung. Dennoch übte der Ortsteil noch immer den Reiz eines etwas anderen Stadtquartiers aus, was sich in der Struktur der Bewohner niederschlug: Studenten, Künstler und junge Familien suchten die Ruhe verbunden mit der Nähe zur Großstadt. Auch heute noch schlagen sich diese Annehmlichkeiten in der guten Durchmischung der Bevölkerungsstruktur nieder.

Seit der Bezirksreform von 2001 ist Friedenau ein Ortsteil des neuen zusammengelegten siebten Berliner Bezirks Tempelhof-Schöneberg. Die offizielle Ortsteil-Nr. lautet 0702.

Denkwürdiges

Der kleine Ortsteil Friedenau bot in seiner verhältnismäßig kurzen Geschichte seit seiner Gründung immer wieder einmal Anlass zu berichtenswerten Gegebenheiten:

Gedenktafel für die Comedian Harmonists in der Stubenrauchstraße 47
  • Zur Jahreswende 1927/28 wurde das Vokalensemble Comedian Harmonists in der Stubenrauchstraße 47 gegründet. Die sechsköpfige Gesangsgruppe war international bekannt bis sie sich 1935 – politisch bedingt – auflösen musste.
  • In der Niedstraße stürzte während der Berliner Luftbrücke, die anlässlich der Blockade Berlins 1948/49 eingerichtet wurde, ein Rosinenbomber ab und zerstörte ein Gebäude.
  • Die Kommune 1 um Fritz Teufel, Dieter Kunzelmann, Rainer Langhans u.a. entstand am 1. Januar 1967 durch die Besetzung der Wohnung des Schriftstellers Uwe Johnson in der Niedstraße 14. Sie war die erste politisch motivierte Wohngemeinschaft in Deutschland.
  • In der Hauptstraße 78 wurde am 5. April 1986 auf die Diskothek La Belle ein Bombenanschlag verübt, bei dem zwei US-Soldaten und eine Türkin starben. Der Anschlag erregte weltweites Aufsehen. Als Auftraggeber des Attentats wurde später aufgrund umstrittener Indizien die Regierung Libyens identifiziert.

Kultur

Günter Grass, 2004

Friedenaus „Literaturmeile“ ist die Niedstraße, die zwischen Friedrich-Wilhelm- und Breslauer Platz liegt. Hier wohnten und wirkten zahlreiche Literaten und Künstler:

Von den ehemals zahlreichen Kinos, die es bis in die 1970er Jahre in Friedenau noch gab, sind nur noch das Cosima am Varziner Platz (Sieglindestr. 10) und das Cinema Bundesallee (Bundesallee 111) übrig geblieben.

Aus dem früheren Korso-Kino am Südwestkorso 64 (Ecke Taunusstraße) hat sich als kulturelle Institution das Kleine Theater seit den 1980er Jahren etabliert. Hier wurde u.a. jahrelang das Stück „Das Küssen macht so gut wie kein Geräusch“ mit sehr großem Erfolg gegeben.

Das Gebäude des ehemaligen Roxy-Kino in der Hauptstraße 78 erlangte 1986 traurige Berühmtheit, als auf die inzwischen dort eingezogene Diskothek La Belle ein Bombenanschlag ausgeübt wurde (siehe Anmerkung unter dem Punkt „Denkwürdiges“).

Wirtschaft

Die ursprüngliche Konzeption Friedenaus war schwerpunktmäßig auf das Wohnen in diesem Ortsteil ausgerichtet. Durch die schnelle und gute Anbindung des Schienenverkehrs Ende des 19. Jahrhunderts bildeteten sich kleine und mittlere Industriebetriebe, insbesondere im Bereich der südlichen Rheinstraße und der Bundesallee. Hierbei sind die folgenden Traditonsunternehmen erwähnenswert:

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Logo der Zeiss-Ikon-AG

Rund um die Hauptverkehrsachsen der Bundesallee, der Rhein- und Hauptstraße sowie dem Südwestkorso entstand zudem eine gesunde Infrastruktur von Gewerbetreibenden, die dem Ortsteil eine gewisse Anziehungskraft verlieh. Hierzu zählt auch der Wochenmarkt auf dem Breslauer Platz, der seit 1881 noch immer regelmäßig stattfindet (dienstags, donnerstags und samstags). Die Attraktivität Friedenaus spiegelt sich nicht zuletzt in der Liste der prominenten Anwohner wider.

Zu Gründungszeiten ließen sich entlang der Grenze zu Steglitz an der Bornstraße und den benachbarten Nebenstraßen insgesamt 27 Fuhrunternehmen und Speditionen nieder. Hierunter fanden sich ganz große Unternehmen wie das „Bahnamtliche Rollfuhrunternehmen für Wilmersdorf-Friedenau“, die „Friedenauer Gepäckfahrt Kopania & Co.“ oder das Fuhrgeschäft der „Witwe Pählchen“. Das wirtschaftliche Umfeld dieser Zeit stellte sich auch durch den zwischen den S-Bahnhöfen Innsbrucker Platz und Bundesplatz gelegenen Güterbahnhof Berlin-Wilmersdorf dar, der wegen der Inbetriebnahme eines neuen Containerbahnhofs in der Moabiter Heidestraße in den 1970er Jahren aufgegeben wurde.

Prominente Anwohner

Friedenau hat immer wieder Künstler, Literaten, Wissenschaftler und Politiker angezogen. Zu den bekanntesten Anwohnern gehörten:

Ehrengrab Marlene Dietrich, Friedhof in der Friedenauer Stubenrauchstraße


In Friedenau liegen außerdem auf dem Städtischen Friedhof Schöneberg III, Friedhof an der Stubenrauchstraße (früher Friedenauer Friedhof), begraben:

Verkehr

Schienenverkehr

Bahnsteig des S-Bahnhofs Innsbrucker Platz mit Blick in östliche Richtung

Die S-Bahnzüge der Wannseebahn machen seit 1874 Halt in der Nähe Friedenaus am Bahnhof Berlin-Friedenau. Ebenso halten an der nördlichen Ortsgrenze Züge der Ringbahn am Bundesplatz (bis 1993 hieß dieser Bahnhof Berlin-Wilmersdorf, davor bis 1938 Berlin-Wilmersdorf-Friedenau).

In Friedenau selbst liegt nur der S-Bahnhof der Ringbahn Innsbrucker Platz (S-Bahnlinien S41, S42 und S46). Dieser Bahnhof wurde 1910 an die in diesem Jahr eröffnete U-Bahn-Linie 4 angeschlossen.

Ebenso liegen in Friedenau die 1971 in Betrieb genommenen U-Bahnhöfe der Linie U9

Im Verlauf der Hauptstraße unter dem Autobahntunnel des Innsbrucker Platzes befindet sich ein – in der so genannten „200-km-Planung“ aus dem Jahr 1977 vorgesehener – Bahnhofssrohbau für die ursprünglich projektierte U-Bahnlinie U10 (alte Bezeichnung „Linie F“). Näheres hierzu unter Geschichte der Berliner U-Bahn.

Individualverkehr

Friedenau ist mit einem fast symmetischen Straßennetz durchzogen, bei dem der sich um 180° zurücklaufende Straßenzug der Stubenrauch- und der Handjerystraße eine verbindende Rolle zu den benachbarten Straßen spielt. Darüber hinaus sind die folgenden Hauptverkehrsachsen bedeutsam:

  • Quer durch Friedenau verläuft in nordöstlicher Richtung die Rheinstraße (vom Walther-Schreiber-Platz bis zum Breslauer Platz), die in Fortsetzung vom Breslauer Platz bis zum Innsbrucker Platz Hauptstraße heißt. Dieser Straßenzug bildet das geschäftliche Zentrum des Ortsteils mit zahlreichen Einkaufsmöglichkeiten und einer gut entwickelten Infrastruktur. Ursprünglich verlief hier die alte „Reichsstraße Nr. 1“, die später die Bundesstraße 1 wurde. Zwischenzeitlich wurde die B 1 auf die parallel verlaufende Stadtautobahn 103 (Westtangente) verschwenkt, um Friedenau und Steglitz vom Durchgangsverkehr zu entlasten.
  • Die Bundesallee als wichtige Nord-Süd-Verbindung verläuft vom Bundesplatz kommend bis zum Walther-Schreiber-Platz und teilt Friedenau somit in eine Ost- und eine Westhälfte. Am Friedrich-Wilhelm-Platz wird der Hauptverkehrsstrom der Bundesallee südöstlich über die Schmiljanstraße in Richtung Stadtautobahn A 103 zur Friedenauer Brücke (Anschlussstelle 3 – Saarstraße) bzw. weiter über die Thorwaldsenstraße in die südlichen Bezirke Berlins geleitet.
  • Der Südwestkorso beginnt an der Bundesallee in Höhe der Varziner Straße. Der Name bezieht sich auf die Richtung der Straße, in der sie – von Berlin aus gesehen – verläuft. An der Kreuzung zur Laubacher- /Wiesbadener Straße wechselt der Südwestkorso von Friedenau nach Wilmersdorf in Richtung Dahlem. Der Südwestkorso stellt das ruhigere Pendant zur geschäftigen Haupt- und Rheinstraße dar.

Orte und Gebäude

Der Zugang zu den Friedenauer Grundstücken ist über 64 Straßen und diverse Plätze möglich. Bei der Aufzählung ist eine ungewidmete Privatstraße enthalten. Einige Umbenennungen der Friedenauer Straßennamen erfolgten u.a. nach Flüssen in Elsaß-Lothringen, die dem Grundgedanken zur Namensgebung von Friedenau – zur Erinnerung an den in dem Jahre seiner Gründung geschlossenen Frankfurter Frieden (1871) – Ausdruck verleihen sollten.

Die Vielzahl der Gebäude in Friedenau stammen aus den Gründerjahren zu Anfang des 20. Jahrhunderts und verleihen dem Ortsteil einen entsprechenden Charme. Friedenau blieb im Zweiten Weltkrieg allerdings nicht von Bombardements der Alliierten verschont, die an verschiedenen Stellen Lücken in das Stadtbild rissen. Diese sind mittlerweile fast vollständig durch Neubauten gefüllt worden.

Plätze in Friedenau

Friedrich-Wilhelm-Platz
  • Friedrich-Wilhelm-Platz – der zentrale Platz Friedenaus – wurde ehemals von den in Nord-Süd-Richtung fließenden Verkehrsströmen angerförmig umfahren. Der Platz entstand um 1870 nach Plänen von J.A.W. v. Carstenn und Johannes Otzen als Platzerweiterung an der damaligen Kaiserstraße. 1887 wurde er gärtnerisch gestaltet. Die auf dem Platz anläßlich des 410. Geburtstags Martin Luthers am 10. November 1893 im neugotischen Stil eingeweihte evangelische Kirche „Zum Guten Hirten“ ist von weitem gut sichtbar (die Grundsteinlegung war am 22. Oktober 1891). Architekt der Kirche war Carl Dörflein. Im Jahr 1945 war geplant, den Friedrich-Wilhelm-Platz, der seinen Namen nach König Friedrich Wilhelm III. hat, in Engelsplatz umzubenennen. Diese Änderung wurde jedoch durch den damaligen Berliner Magistrat nicht bestätigt. Im Zusammenhang mit dem Bau der U-Bahn-Linie U9 (Inbetriebnahme im Jahr 1971) wurde er so umgestaltet, dass die Bundesallee seitdem den Friedrich-Wilhelm-Platz auf der östlichen Seite tangiert, um den inzwischen sehr stark gewordenen Durchgangsverkehr aufnehmen zu können.
Das Rathaus Friedenau am Breslauer Platz
  • Breslauer Platz in dreieckiger Form vor dem Rathaus Friedenau, auf dem wöchentlich an drei Tagen ein Wochenmarkt stattfindet. Die Grundsteinlegung für das von Hans Altmann im Jugendstil entworfene Rathaus war am 13. Oktober 1913 und wurde im Kriegsjahr 1916 fertig gestellt. Der Platz wurde wegen seines Baumbestandes ehemals als Birkenwäldchen bezeichnet. Von 1875-1964 hieß er dann Lauterplatz. Die heutige Namensgebung erfolgte am 1. Oktober 1964 nach der Hauptstadt Schlesiens. Sie wurde damit begründet, dass im damaligen Ost-Berlin die dortige Breslauer Straße umbenannt werde und der Bezirk Schöneberg – zu dem Friedenau verwaltungstechnisch gehört – Patenbezirk der Schlesier sei. Derzeit sind Planungen in Vorbereitung, den Platz wieder in seinen ursprünglichen Zustand zu versetzen. Hierzu soll die Lauterstraße auf dem kurzen Teilstück zwischen Nied- und Rheinstraße für den Durchgangsverkehr geschlossen und die Niedstraße vor dem Rathaus Friedenau für beide Fahrtrichtungen geöffnet werden.
Innsbrucker Platz
Kaisereiche
  • Innsbrucker Platz an der nordöstlichen Grenze gelegen (ein Teil des Platzes gehört zu Schöneberg), wurde ursprünglich als großes – mit Rasen und Zierblumen ausgestattetes – Rondell angelegt. Zwischen 1971 und 1979 wurde der Platz im Rahmen der Konzeption „autogerechte Stadt“ vollkommen umgestaltet und verlor dadurch seine ursprüngliche Form. Hierbei wurde der Platz zur Verlängerung der Stadtautobahn A 100 in Richtung Südosten komplett untertunnelt. Seitdem dient er als große innerstädtische Kreuzung zur Verteilung der Verkehrsströme zwischen der Haupt- und Wexstraße sowie der Stadtautobahn (Anschlussstelle 17).
  • Kaisereiche an der Kreuzung Rhein- /Saar- /Schmiljanstraße (ehemals Kirchstraße). Die auf dem Mittelstreifen stehende Eiche wurde am 22. März 1879 anlässlich der Goldenen Hochzeit von Kaiser Wilhelm I. und seiner Gemahlin Augusta gepflanzt, die auch an den 82. Geburtstag des Kaisers erinnern sollte. Der Platz war vorher nur als Rondell bezeichnet worden. Die Eiche musste 1883 ersetzt werden, weil der ursprünglich gepflanzte Baum starb.
  • Perelsplatz vor der Friedrich-Bergius-Realschule (dem ehemaligen Friedenauer Gymnasium), benannt nach Friedrich Justus Perels, Justiziar der Bekennenden Kirche, der am 24.04.1945 in Berlin-Plötzensee hingerichtet wurde. Er war in den 1920er Jahren Schüler des Friedenauer Gymnasiums. Der Platz hat die Form eines langgestreckten Rechtecks mit einer Parkanlage und dem – von Paul Aichele entworfenen 4,20 Meter hohen – Sintflutbrunnen, der seit 1932 an dieser Stelle steht. Er hatte vorher auf dem ehemaligen Hamburger Platz am Südwestkorso sein Domizil. Die Anlage wurde 1907 von Fritz Zahn entworfen und gebaut. Der bekannteste Schüler des Friedenauer Gymnasiums war seinerzeit übrigens der spätere Theaterkritiker Friedrich Luft („Stimme der Kritik“). Gegenüber dem Eingang der Schule steht das Denkmal zu Ehren der im Ersten Weltkrieg gefallenen Soldaten. Der Perelsplatz hieß von 1873 bis 1884 Berliner Platz, danach bis 1961 Maybachplatz, benannt nach dem preußischen Handelsminister und Minister für öffentliche Arbeiten.
Walther-Schreiber-Platz
  • Walther-Schreiber-Platz am südlichen „Zipfel“ Friedenaus stellt der Platz die Kreuzung Bundesallee, Rhein- /Schloß- und Schöneberger Straße dar, weshalb er auch als Rheineck bezeichnet wird. Bis 2005 befand sich an der Ecke Bundesallee /Bornstraße das „Kaufhaus Hertie (bis in die 1960er Jahre war es kleiner und hieß „Kaufhaus Held“). Der ursprüngliche Platz erhielt anlässlich des Baus der U-Bahn-Linie U9 im Jahr 1971 seine jetzige Form. Am südlichen Ende wird er auf Steglitzer Gebiet vom Einkaufszentrum „Forum Steglitz“ begrenzt. Derzeit entsteht am Walther-Schreiber-Platz ein neues Gebäude, in dem auch ein Hotel einziehen wird.
  • Renée-Sintenis-Platz (ehemals Wilmersdorfer Platz) 1872 als Rondell angelegt und 1967 benannt nach der – bis zu ihrem Tode 1965 zwanzig Jahre lang in der Innsbrucker Straße 23a in Berlin-Schöneberg lebenden – Künstlerin. Die kleine Bronzeskulptur eines Fohlens auf dem Platz erinnert seit 1971 an das Schaffen von Renée Sintenis. Am Platz steht das imposante Postgebäude (Postamt 410), auf dessen Fläche ursprünglich das Rathaus Friedenau errichtet werden sollte. Den Zuschlag erhielt dann aber das Grundstück am Breslauer Platz.
Friedrich Schiller, der Namenspatron einer kleinen Parkanlage in Friedenau
  • Schillerplatz an der Kreuzung Wiesbadener- /Stubenrauchstraße. Ursprünglich war der Platz als Pendant zum Wilmersdorfer Platz (heute Renée-Sintenis-Platz) in Form eines Rondells angelegt worden und hatte in den Anfängen der Gemeinde den Namen Schmargendorfer Platz. Er erhielt anläßlich des 100. Todestages des Dichters Friedrich Schiller im Mai 1905 seinen heutigen Namen. Zu dieser Zeit war er zu einem – mit gärtnerischen Anlagen versehenen – Schmuckplatz umgestaltet worden. Um in den 1960er Jahren den Verkehrsfluss zu gewährleisten (insbesondere dem der damaligen BVG-Buslinie „17“), wurde die Wiesbadener Straße verbreitert und die Stubenrauchstraße im rechten Winkel über sie geführt. Ursprünglich war 1960 vorgesehen, den Schillerplatz amtlich aufzuheben, was aber dann doch unterlassen wurde. Heute zeugt noch der Schiller-Park als kleine viergeteilte Grünanlage von der ehemaligen Form des Platzes.
  • Cosimaplatz im Mittelpunkt des Wagner-Viertels in Form eines quadratischen Platzes mit einer kleinen Parkanlage. Hier befand sich bis 1904 die Radrennbahn im damaligen Sportpark Friedenau. Dieser Sportpark wurde abgerissen und ab 1906 mit Mietshäusern bebaut. Der Platz ist nach Cosima, der Frau von Richard Wagner benannt.Die Umbenennung des ehemaligen Wagnerplatzes erfolgte 1935, um die häufigen Benennungen nach Wagner zu reduzieren. Das Wagner-Viertel hat seine Bezeichnung nach den umliegenden Straßen, deren Namensgeberinnen meist Figuren aus seinen Opern waren.
  • Varziner Platz vor dem viaduktartigen Durchgang zum S-Bahnhof Bundesplatz, unweit des Cosimaplatzes. Diese Einmündung der Sieglinde-, Brünnhilde- und Isoldestraße zur Varziner Straße hin war ursprünglich dem Durchgangsverkehr gewidmet. Anfang der 1980er Jahre wurde der Platz in seiner jetzigen Form zum verkehrsberuhigten Bereich umgebaut. Seinen Namen hat er seit 1983.
  • Liane-Berkowitz-Platz als kleine dreieckige Grünanlage zwischen Südwestkorso, Wilhelmshöher Straße und Rheingaustraße mit einem dekorativ verklinkerten Kiosk mit Bedürfnisanstalt des Architekten Hans Altmann aus dem Jahr 1920. Der Platz erhielt am 18. Januar 2000 seinen jetzigen Namen. Die Namenspatronin Liane Berkowitz war Widerstandskämpferin und wohnte am Viktoria-Luise-Platz 1 in Schöneberg, wo eine Gedenktafel an sie erinnert.
  • Adam-Kuckhoff-Platz, der 1990 seinen Namen erhielt, ist das Pendant zum Liane-Berkowitz-Platz in vergleichbarer Form auf der gegenüber liegenden Seite des Südwestkorsos. Der Platz wird neben dieser breiten Straßenachse von der – an der hier spitz zulaufenden – Laubacher Straße und der an dieser Stelle verkehrsberuhigten Wilhelmshöher Straße begrenzt. Adam Kuckhoff war Schriftsteller und starb als Widerstandskämpfer.
  • Der ehemalige Hamburger Platz befand sich an der Straßeneinmündung der Stubenrauch- und Görresstraße (ehemals Wilhelmstraße) am Südwestkorso (vormals Schwarzwaldstraße) in Höhe der Offenbacher und der Mainauer Straße. Die Gemeindevertretung Friedenau beabsichtigte, den bereits in der Carstennschen Planung vorgesehenen Hamburger Platz – eine spiegelbildliche Anlage zum heutigen Perelsplatz – als Gemeindefriedhof anzulegen. Am 20. Mai 1881 fand die Einweihung des Friedhofs statt. Der Platz umfaßte damit nur noch den Abschnitt an der Einmündung der Schwarzwaldstraße, Mainauer und Wilhelmstraße in die Stubenrauchstraße (heute etwa die Kreuzung Stubenrauchstraße /Südwestkorso /Görresstraße). Auf dem Platz, der angerförmig von der Straßenbahn auf beiden Seiten umfahren wurde, stand von 1909 bis 1931 der von Paul Aichele entworfene Sintflutbrunnen, der später auf dem Maybachplatz (heute Perelsplatz) seinen derzeitigen Standort fand. Der Platz musste wegen der Erweiterung des Friedenauer Friedhofs nach Süden hin aufgegeben werden, ist aber noch immer – wegen der sich hier ergebenden Öffnung der Straßen an dieser Stelle – als solcher zu erkennen. Er wurde in Adressbüchern und Plänen oft ohne Namen aufgeführt, und um 1933 aufgehoben.
  • Der Georg-Hermann-Garten wurde 1962 auf dem Gelände des ursprünglichen Ulmenhofes als Gedenkort für den 1943 in Auschwitz ermordeten Schriftsteller und Kunstkritiker Georg Hermann eingeweiht. Der Garten gehört zwar nicht zum öffentlichen Straßenland, ist aber für alle Besucher geöffnet. Die Zugänge liegen in der Bundesallee 79-81 und in der Stubenrauchstraße 6. In seinem Roman Der kleine Gast aus dem Jahr 1925 beschrieb Georg Hermann Friedenau seinerzeit liebevoll als idyllisches Gartenviertel und als „Eldorado der Tonzwerge“.
  • Eine kleine Grünanlage in dreieckiger Form an der Kreuzung der Rheingau-, Kreuznacher, Odenwald- und Bornstraße an der Grenze zu Steglitz ist bisher namenlos.

Straßen in Friedenau

Die nachstehend alphabetisch aufgeführten Straßen sind die im amtlichen Verzeichnis genannten Straßen in Friedenau, auch wenn mitunter andere Bereiche östlich von Friedenau hierzu gezählt werden (siehe Anmerkung unter „Geografie“).

  • Goßlerstraße[18]
  • Hackerstraße[19]
  • Hähnelstraße[20]
  • Handjerystraße[21]
  • Hauptstraße[22]
  • Hedwigstraße[23]
  • Hertelstraße[24]
  • Holsteinische Straße[25] (Straßenland teilweise in Steglitz).
  • Homuthstraße[26]
  • Illstraße[27]
  • Isoldestraße[28]
  • Kreisauer Straße[29]
  • Kreuznacher Straße[30]
  • Kundrystraße[31]
  • Laubacher Straße[32] (Straßenland in Wilmersdorf)
  • Lauterstraße[33]
  • Lefèvrestraße[34]
  • Mainauer Straße[35]
  • Moselstraße[36]
  • Niedstraße[37]
  • Odenwaldstraße[38]
  • Offenbacher Straße[39]
  • Ortrudstraße[40]
  • Peschkestraße[41]
  • Retzdorffpromenade[42]
  • Rheingaustraße[43]
  • Rheinstraße[44]
  • Roennebergstraße[45]
  • Rotdornstraße[46]
  • Saarstraße[47]
  • Sarrazinstraße[48]
  • Schmargendorfer Straße[49]
  • Schmiljanstraße[50]

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  • Straße am Güterbahnhof Wilmersdorf [64] (nicht gewidmete Straße)

Kleines Glossar zu den Namen der Friedenauer Straßen

Generell werden die Namen der Friedenauer Straßen über den entsprechend blau unterlegten Link direkt am Namen erklärt. Dieses Glossar gibt Auskunft über die Hintergründe der Namensgebung sowie historische Besonderheiten hierzu.

Der Märchenerzähler und Schriftsteller Wilhelm Hauff, nach dem eine der Friedenauer Straßen benannt ist
  1. Die Albe ist ein Nebenfluss der Saar.
  2. Friedrich Bache war Berliner Kommunalpolitiker und wurde zum Ehrenbürger von Friedenau und Gemeindeältesten ernannt. Die Straße hieß bis 1910 Straße 12.
  3. Die Bennigsenstraße hieß bis 1903 Straße 43 b. Sie ist benannt nach Rudolf von Bennigsen
  4. Louis (Ludwig) Blankenberg war Unternehmer und Kommunalpolitiker. Von 1873 bis 1895 hieß die Blankenbergstraße Bischofstraße.
  5. David Born (eigentlich David Buttermilch) war Direktor der Baugesellschaft des Landerwerb- und Bauverein auf Actien und gilt als Gründer von Friedenau. Von Born und dem Grundstücksspekulanten von Carstenn sollen die Worte stammen: „Die Vororte müssen die grüne Lunge der Großstadt werden.“
  6. Brünnhilde ist eine Figur aus Wagners Opern Die Walküre, Siegfried und Götterdämmerung.
  7. Die Bundesallee hieß bis 1950 Kaiserallee. Sie ist die längste und breiteste Straße Friedenaus.
  8. Friedrich Wilhelm Büsing war Gemeindeschöffe in Friedenau.
  9. Bis 1909 hieß sie Straße 14. In Wilmersdorf liegt sie im sogenannten Rheingauviertel, in dem die Straßen ihre Namen nach Gemeinden des Rheingaus erhielten. Sie ist benannt nach Deidesheim.
  10. Konrad Dickhardt war von 1959-1961 Schöneberger Bezirksbürgermeister. Die nach ihm benannte Straße hieß bis 1962 Ringstraße.
  11. Elsa von Brabandt ist eine Figur aus Wagners Oper Lohengrin.
  12. Die Benennung der damals neu angelegten Straße 11 erfolgte nach der Erstbepflanzung mit Eschenbäumen. 1945 war vorgesehen, die Eschenstraße in Fritz-Haber-Straße umzubenennen, was jedoch durch den Berliner Magistrat nicht bestätigt wurde.
  13. Eva ist eine Frauengestalt aus Wagners Oper Die Meistersinger von Nürnberg.
  14. Adolf Fehler war von 1892 bis 1903 Schöffe und stellvertretender Amts- und Gemeindevorsteher in Friedenau.
  15. Ludwig Ferdinand Frege war von 1846 bis 1883 Pfarrer in Schöneberg.
  16. Wilhelm Fröauf war Geheimer Rechnungsrat bei der Gewerbe-Akademie.
  17. Josef Görres war Schriftsteller und Historiker. Die nach ihm benannnte Görresstraße hieß bis 1937 Wilhelmstraße, dann Golzheimer Straße, nach 1945 Aufbaustraße bis sie dann 1947 ihren jetzigen Namen erhielt.
  18. Gustav von Goßler war preußischer Kultusminister.
  19. Carl Hacker war Geheimer Rechnungsrat im Kaiserlichen Kriegsministerium.
  20. Hermann Hähnel war Baumeister. Seiner Frau verdankt Friedenau seinen Namen.
  21. Prinz Handjery war von 1870-1885 der für Friedenau verantwortliche Landrat des Kreises Teltow.
  22. Sie bildete in Schöneberg die wichtigste, nämlich die Hauptstraße und hieß früher Friedenauer Straße. Das Teilstück zwischen Innsbrucker Platz und Rheinstraße wurde 1907 bzw. 1908 in Hauptstraße umbenannt.
  23. Benannt nach Hedwig Neumann, der einzigen Tochter des Schöneberger Pfarrers Ferdinand Frege.
  24. Albert August Robert Hertel war Geheimer Rechnungsrat und Berliner Kommunalpolitiker.
  25. Bis 1896 wurde sie als Straße 22 und Straße 26 im Bebauungsplan ausgewiesen.
  26. Johannes Homuth war Friedenauer Gemeindeverordneter.
  27. Von 1872-1875 hieß sie Kastanienstraße. Sie ist benannt nach der Ill, einem Nebenfluss des Rheins im österreichischen Bundesland Vorarlberg.
  28. Isolde ist eine Figur aus Wagners Oper Tristan und Isolde.
  29. Die Namensgebung (nach Kreisau in Niederschlesien) erfolgte 1910. Die Kreisauer Straße ist zudem die kürzeste Straße Friedenaus.
  30. Die Straße war bereits im Bebauungsplan der Gemarkung Friedenau von 1895 als Kreuznacher Straße vorgesehen. Sie ist nach Kreuznach im Rheingau benannt. In Wilmersdorf hieß sie bis 1903 Straße 12. Sie liegt im sogenannten Rheingauviertel, in dem die Straßen nach Orten des Rheingaus benannt wurden.
  31. Kundry ist eine Figur aus Wagners Oper Parsifal.
  32. Die Straße hat ihren Namen seit 1888. Von 1856-1880 hieß sie Steglitzer Weg und zwischen 1880-1888 Grüner Weg.
  33. Die Lauter ist ein linker Nebenfluss des Rheins. Vor 1875 hieß sie Grenzstraße.
  34. Robert Lefèvre war Gemeindeschöffe in Friedenau.
  35. Die Straße ist im Übersichtsplan Friedenaus von 1895 aufgeführt, aber erst 1908 im Friedenauer Adreßbuch vermerkt. Sie ist nach der Insel Mainau im Bodensee benannt. Die Schreibweise lautet um die Jahrhundertwende auch Meinauer Straße.
  36. Der frühere Name von 1872-1875 war Ahornstraße. 1926 wurde die Moselstraße zwischen der Ringstraße (heute Dickhardtstraße) und der früheren Gemarkungsgrenze Berlin-Schöneberg in Wilhelm-Hauff-Straße umbenannt.
  37. Die Niedstraße ist eine der ersten Straßen in Friedenau und hieß von 1872-1875 Querstraße III. Sie ist nach dem Fluss Nied benannt.
  38. Der Name (benannt nach dem Odenwald wurde um 1890 gegeben.
  39. Benannt nach Offenbach am Main. Bis 1909 Straße 13. Der Straßenabschnitt auf Friedenauer Gebiet befand sich südlich des Friedhofs an der Stubenrauchstraße, die Straße um den Friedhof hieß vorher Am Friedhof.
  40. Ortrud ist eine Figur aus Wagners Oper Lohengrin.
  41. Karl Hermann Peschke war Kommunalpolitiker und von 1892-1901 Gemeindevertreter in Steglitz.
  42. Willy Retzdorff war Kommunalpolitiker und arbeitete beim Berliner Hauptsteueramt. Er war von 1892-1902 Friedenauer Gemeindevertreter.
  43. Benannt nach dem Rheingau. Von 1873-1895 hieß sie Parallelstraße. Ursprünglich war der Verlauf der Rheingaustraße bis zur heutigen Varziner Straße vorgesehen.
  44. Die ehemalige Provinzialchaussee Berlin-Potsdam wurde 1875 wegen der Verbindung zwischen Berlin und dem Rhein umbenannt.
  45. Georg Roenneberg war von 1875-1892 Friedenauer Gemeindevorsteher.
  46. Die Benennung erfolgte nach der Erstbepflanzung dieser Straße mit Rotdornsträuchern im Jahr 1906.
  47. Von 1872-1875 hieß sie Bahnstraße. Um Verwechslungen mit Schöneberg und Berlin zu vermeiden, wurde sie in Friedenau 1875 in Saarstraße (nach der Saar) umbenannt. 1883 wurde die Chausseestraße in die Saarstraße einbezogen, dieser Abschitt wurde 1890 in Kirchstraße (heute Schmiljanstraße) umbenannt.
  48. Seit 1947 ist die ehemalige Bismarckstraße nach dem Geheimen Oberbaurat Otto Sarrazin benannt.
  49. Der Straßenverlauf folgte dem alten Landweg von Friedenau nach Schmargendorf. 1875 wurde der Name erneut bestätigt. Die Straße verlief von der Grenzstraße bis zur Gemarkungsgrenze Wilmersdorf. Um 1890 wurde der Teil vom Friedrich-Wilhelm-Platz bis zur Gemarkungsgrenze in Kassler Straße benannt, die parallel verlaufende Straße hieß nach dem Schloß bei Kassel Wilhelmshöher Straße.
  50. Hans Kurt Willi Schmiljan war Volkswirt und von 1955-1961 Berliner Gesundheitssenator. Die Schmiljanstraße hieß bis 1962 Kirchstraße, davor Saarstraße (1883-1890) und von 1876-1883 Chausseestraße.
  51. Bernhard Schnackenburg war ab 1903 Gemeindevorsteher von Friedenau. Von 1905-1909 wirkte er als Bürgermeister. Von 1909-1924 war er Oberbürgermeister von Hamburg-Altona.
  52. Die Benennung um 1895 erfolgte vermutlich nach Schwalbach im Rheingau (möglich wäre auch eine Benennung nach Schalbach im Taunus bzw. im Saarland).
  53. Senta ist eine Figur aus Wagners Oper Der fliegende Holländer.
  54. Sieglinde ist in der Nibelungensage die Mutter Siegfrieds.
  55. Friedrich Ludwig Wilhelm Stier war Bauingenieur.
  56. Benant nach Ernst von Stubenrauch. Frühere Namen: Nassauer Straße (vor 1874-1876), Promenade IV, Promenade V und Promenade VI in den Jahren 1876-1883 sowie Ringstraße (1883-1889).
  57. Die Straße hat seit 1909 ihren Namen und war als Hauptverbindung von der Kaiserallee (heute Bundesallee) zur damals neuerschlossenen Domäne Dahlem gedacht. In ihrem Verlauf war vorher die Schwarzwaldstraße ausgewiesen. In den Adreßbüchern von Friedenau waren beide Straßennamen noch bis 1910 aufgeführt.
  58. Die Straße hat seit 1898 ihren Namen. Sie ist nach dem Taunus benannt. 1934 wurde der auf Wilmersdorfer Gebiet liegende Abschnitt herausgelöst und in die Homburger Straße einbezogen. Die Taunusstraße verläuft seitdem nur noch in Friedenau.
  59. In Varzin (Ostpommern) besaß Reichskanzler Bismarck ein Rittergut.
  60. Eduard Wex war Bauingenieur und zwischen 1867-1877 leitend am Bau der Berliner Ringbahn beteiligt. Von 1881-1893 war er Präsident der Eisenbahndirektion Berlin. Bei der in Friedenau gelegenen Wexstraße handelt es sich um ein autobahnähnliches Fahrbahnteilstück im südlichen Bereich Richtung Innsbrucker Platz, das in die Anschlussstelle Nr. 17 (Westteil) der Stadtautobahn 100 übergeht.
  61. Die ursprüngliche Trasse dieser Straße war der Alte Landweg nach Schmargendorf.
  62. Die Straße trug zunächst den Namen Hauf- bzw. Hauffstraße, seit 1909 ist sie nach Wilhelm Hauff benannt. Die Moselstraße zwischen Ringstraße und der früheren Gemarkungsgrenze Berlin-Schöneberg wurde 1926 ebenfalls in Wilhelm-Hauff-Straße benannt.
  63. Die parallel verlaufende Wiesbadener Straße hieß ursprünglich Kasseler Straße, deshalb wurde die Wilhelmshöher Straße um 1890 nach dem Schloß Wilhelmshöhe bei Kassel benannt.
  64. Die parallel zur Bennigsenstraße zwischen Haupt- und Handjerystraße verlaufende Privatstraße ist nicht dem öffentlichen Straßenland gewidmet.

Kirchen und Glaubensgemeinschaften

  • Evangelische Gemeinschaft Friedenau, Friedrich-Wilhelm-Platz 7
  • Evangelische Kirchengemeinde Zum Guten Hirten, Bundesallee 76a
  • Evangelische Philippus-Kirche, Stierstraße 17-19
  • Evangelisch-methodistische Kirche, Friedenskirche, Handjerystr. 52/53
  • Heilsarmee Berlin-Friedenau, Fregestraße 12
  • Moschee, Hedwigstraße 15

Schulen in Friedenau

Grundschulen

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Rheingau-Gymnasium 1910
  • Fläming-Grundschule, Illstraße 4-6 (ursprünglich „I. Friedenauer Gemeindeschule“)
  • Ruppin-Grundschule, Offenbacher Straße 5a (ehemals „III. Friedenauer Gemeindeschule“)
  • Stechlinsee-Grundschule, Rheingaustraße 17

Weiterführende Schulen

  • Bobertal-Oberschule (Hauptschule), Offenbacher Straße 5a
  • Friedrich-Bergius-Oberschule (Realschule), Perelsplatz 6-9 (vormals „Friedenauer Gymnasium“)
  • Paul Natorp-Oberschule (Gymnasium), Goßlerstraße 13-15 (früher Königin-Luise-Lyzeum)
  • Rheingau-Gymnasium, Schwalbacher Str. 3-4 (ehemals „Reform-Realgymnasium und Oberrealschule“)

Lieder

Eine Achtelnote
Eine Achtelnote

Um 1880 entstand die Friedenauer „Nationalhymne“

Komm' mit nach Friedenau, da ist der Himmel blau,
da tanzt der Ziegenbock mit seiner Frau Galopp,
da lacht der lieben Kuh der Ochs so freundlich zu.
Komm' mit nach Friedenau, da ist der Himmel blau.
(Verfasser und Komponist unbekannt)
Eine Achtelnote
Eine Achtelnote

Auszug aus „Kinder, war'n das Zeiten“ von Carl Breer

Mein Friedenau, wie war's doch schön,
als du noch ledig und - alleen',
seit du mit Schöneberg getraut,
bist du schon etwas - abgebaut!

Literatur

  • Alfred Bürkner: Friedenau – Straßen, Häuser, Menschen. Stapp-Verlag, Berlin 1996, 232 Seiten, ISBN 3-87776-065-1
  • Christel und Heinz Blumensath: Das andere Friedenau – Spaziergänge durch 125 Jahre Kunst-, Literatur- und Baugeschichte. Bezirksamt Schöneberg zu Berlin, 1996
  • Hermann Ebling: Friedenau. Aus dem Leben einer Landgemeinde, 1871-1924. Zinsmeister und Grass, 1986
  • Peter Lemburg, Gabriele Schulz, Dietrich Worbs: Denkmale in Berlin, Bezirk Schöneberg, Ortsteil Friedenau aus der Reihe Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland herausgegeben vom Landesdenkmalamt Berlin und vom Bezirksamt Schöneberg von Berlin. Verlag Willmuth Arenhövel, Berlin 2000
  • Alle Berliner Straßen und Plätze, von der Gründung bis zur Gegenwart, vierbändiges Lexikon herausgegeben von Hans-Jürgen Mende. Verlag Neues Leben GmbH/Edition Luisenstadt, Berlin 1998

Weblinks