„Bergischer Kräher“ – Versionsunterschied

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Version vom 31. März 2014, 11:30 Uhr

Bergische Kräher - Hahn aufgenommen im Wissenschaftlichen Geflügelhof Sinsteden
Henne

Die Bergischen Kräher sind die älteste deutsche Hühnerrasse.

Merkmale

Das Hauptrassemerkmal der Bergischen Kräher ist der stark verlängerte Krähruf der Hähne, der bis zu 15 Sekunden andauern kann. Überlieferungen zufolge wurden die Vorfahren der Bergischen Kräher im Mittelalter vom Balkanraum nach Deutschland verbracht, wo heute noch ihre nächsten Verwandten, die Bosnischen Kräher, gezüchtet werden. Gestützt wird diese Theorie durch molekulargenetische Untersuchungen, die den Bergischen Krähern Verwandtschaftsbeziehungen zu südosteuropäischen Rassen bescheinigen. Nach einer anderen Theorie waren es spanische Mönche, die aus ihrem Heimatland langkrähende Hühner in das Bergische Land einführten.[1]

Bergische Kräher verkörpern eine langgestreckte, aufgerichtete Landhuhnform mit Einfachkamm, weißen Ohrscheiben und blauen Läufen. Charakteristisch ist der nach oben gewölbte Rücken. Die Zeichnung der Bergischen Kräher, die Dobbelung, verkörpert die stärktste Form der Säumung. Sie kommt nur bei den Bergischen Hühnerrassen, den Krähern und den Schlotterkämmen, vor. Zur Erhaltung des Hauptrassemerkmals werden jährlich Wettbewerbe veranstaltet, wobei die Krähruflänge gestoppt wird. Züchterisch betreut werden die Bergischen Kräher von der Vereinigung der Züchter Bergischer Hühnerrassen. Derzeit gibt es ca. 35 Zuchten. Damit ist die Rasse in Kategorie 2 (gefährdet) auf der Liste alter, heimischer Geflügelrassen von BDRG und GEH eingestuft.

Bergischer Zwergkräher

Aus den Bergischen Krähern wurde ab 1925 eine Zwergrasse gezüchtet, Bergischer Zwergkräher genannt. Der Ruf des Hahnes entspricht dem der Großklasse. Allerdings rufen Bergische Zwergkräher nicht so lang und der Ruf wird in einer höheren Tonlage vorgetragen. Beide Rassen werden im gleichen Sonderverein, gemeinsam mit anderen bergischen Rassen, betreut.

Bestand und Gefährdung

Bergische Kräher sind selten und gelten als gefährdete Haustierasse. Der BDRG sowie die GEH haben die Rasse in der "Roten Liste der gefährdeten Nutztierrassen 2013" in die höchste Gefährdungsklasse I (extrem gefährdet) eingestuft. Danach gab es 2009 in Deutschland nur noch 77 Hähne und 337 Hennen.[2]

Der Bergische Kräher wurde 2001 zusammen mit der Bayerischen Landgans, dem Bergischen Schlotterkamm und dem Krüper von der Gesellschaft zur Erhaltung alter und gefährdeter Haustierrassen (GEH) zur „Gefährdeten Nutztierrasse des Jahres“ erklärt.

Literatur

  • Horst Schmidt und Rudi Proll: Taschenatlas Hühner und Zwerghühner. Eugen Ulmer Verlag, Stuttgart 2005, ISBN 3-8001-4617-7.
  • Hans-Joachim Schille: Lexikon der Hühner. Komet-Verlag, ISBN 3-89836-447-X.
  • W. Schwarz und A. Six: Der Große Geflügelstandard in Farbe. Verlagshaus Reutlingen Oertel + Spörer, 7. Aufl., 2004, ISBN 978-3-88627-511-3.

Einzelnachweise

  1. Schmidt und Proll, S. 24
  2. Rote Liste der einheimischen Nutztierrassen in Deutschland 2013
Commons: Bergischer Kräher – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien