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Gustav Eisner (* 27. März 1884 in München; † 25. November 1941 in Kaunas) war ein deutscher Ingenieur, zu dessen besonderen Innvationen der preisgünsigste Sechszylinder-Pkw im Deutschland der 1920er Jahre zählte. Als Jude wurde er am 9. September 1941 verhaftet und im Barackenlager München Knorrstraße interniert, am 20. November 1941 nach Kaunas (Litauen) deportiert und am 25. November 1941 dort ermordet.

Leben

Gustav Eisner legte 1903 sein Abitur am einem humanistischen Gymnasium in München ab und begann unmittelbar anschließend ein Studium an der Technischen Hochschule München; dieses Studium schloß er 1908 als Diplom-Ingenieur ab.

im gleichen Jahr noch begann er sein Berufsleben als Ingenieur für Turbinen und Verbrennungsmotoren in der Schweiz, dort blieb er bis mindestens 1909. 1912 promovierte er zum Dr.-Ing. an der Technischen Hochschule München, das Thema seiner Doktorarbeit lautete: „Dampfturbinen mit veränderlicher Tourenzahl“ - Mit Ausbruch des Ersten Weltkrieges 1914 leistere er Kriegsdienst als Betriebsdirigent für Torpedos der Kaiserlichen Marine-Werft Kiel. Nach dessen Ende wurde er 1919 als Unteroffizier der Reserve entlassen.

Tätigkeit im Automobilbau

Nach seiner Entlassung beim Militär fand Eisner 1920 eine Anstellung als Konstrukteur bei der Karosseriewerken Schebera AG in Berlin. Seit 1922 gehörte die in Berlin ansässige Cyklon Maschinenfabrikzu diesem Konzern, sie hatte bis dahin vor allem Dreiradfahrzeuge zum Personen- und Lastentransport hergestellt. 1924 errichtete die Cyclon Automobilfabrik AG ein Zweigwerk in Mylau (Vogtland/Sachsen), und Eisner erhielt die Stelle als Chefkonstrukteur und Technischer Direktor bei der Cyklon Automobilfabrik AG. In diesem Zusammenhang war er verantwortlich für die Entwicklung des Pkw Cyklon 9/40 PS, dessen Produktionsstart mit besonderen Innovationen verbunden war. Ab 1.01.1927 war er Vorstand und Technischer Direktor der Gothaer Waggonfabrik AG und in Personalunion Direktor der Fahrzeugfabrik Eisenach AG. So wurde er nach der Entwicklung auch für die Produktion des Cyclon 9/40 PS, der in Eisenach als Dixi 9/40 PS gebaut wurde, verantwortlich. Der Cyklon 9/40 PS, angepriesen als "Deutschlands preisgünstigster Sechszylinder", erwies sich allerdings nicht als Erfolgsmodell, seine Produktion wurde 1929 eingestellt.

Von 1931 bis 1938 war Eisner als Berater bei diversen Automobilfirmen und Karosseriefirmen'in der Schweiz, Belgien, Italien und Frankreich tätig.

Späteres Leben und Ende

Im Jahr 1939 begann er als Jude vermehrt unter nationalsozialistischen Repressalien zu leiden: Sein Reisepass wurde eingezogen, das Führen von Kraftfahrzeugen wurde ihm verboten und sein Führerschein eingezogen. Um sich finanziell über Wasser zu halten, versetzte er bzw. verkaufte zwangsweise Wertgegenstände aus Familienbesitz beim städtischen Leihamt München, wohin er 1940 zu seiner Mutter übersiedelte. Er wurde am 9.09.1941 wegen seiner jüdischen Herkunft verhaftet und im Barackenlager München Knorrstraße interniert, am 20.11.1941 nach Kaunas (Litauen) deportiert und am 25.11.1941 dort ermordet.

Literatur

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Einzelnachweise

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