„Au (Breisgau)“ – Versionsunterschied

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[[Datei:Au vom Bettlerpfad 4.jpg|mini|hochkant=1.1|Au vom Bettlerpfad aus]]
'''Au''' ist eine [[Gemeinde]] wenige Kilometer südlich von [[Freiburg im Breisgau]] im Südwesten von [[Baden-Württemberg]]. Der Ort gehört zur [[Verwaltungsgemeinschaft Hexental]] mit Sitz im benachbarten [[Merzhausen]].

'''Au''' ({{IPA|aʊ̯|Tondatei=De-Au.ogg}}) ist eine [[Gemeinde]] wenige Kilometer südlich von [[Freiburg im Breisgau]] im Südwesten von [[Baden-Württemberg]]. Der Ort gehört zur [[Verwaltungsgemeinschaft Hexental]] mit Sitz im benachbarten [[Merzhausen]].


== Geographie ==
== Geographie ==
=== Geographische Lage ===
Au liegt im nördlichen [[Hexental]] zwischen dem [[Schönberg (Ebringen)|Schönberg]] im Westen und dem [[Schwarzwald]] im Osten.
Au liegt im nördlichen [[Hexental]] zwischen dem [[Schönberg (Ebringen)|Schönberg]] im Westen und dem [[Schwarzwald]] im Osten.


=== Gemeindegliederung ===
=== Gemeindegliederung ===
Zur Gemeinde Au gehören das Dorf Au, die Zinken Schönberg, Hof und Häuser Hägenhof und die Höfe Burghöfe, Finsterbach, Hasgelhöfe, Heimbachhof, Kaischenhof, Kopfackerhof und Schwabenhöfe. Im Gemeindegebiet liegen die [[Wüstung|abgegangenen Ortschaften]] Witraha und die [[abgegangene Burg]] Obhusen. Die Nennung des Ortes Niderhusun im Jahre 861 bezieht sich wahrscheinlich auf Niederhausen in der Gemeinde [[Rheinhausen (Breisgau)|Rheinhausen]] im [[Landkreis Emmendingen]].<ref>''Das Land Baden-Württemberg. Amtliche Beschreibung nach Kreisen und Gemeinden. Band IV: Regierungsbezirk Freiburg'' Kohlhammer, Stuttgart 1978, ISBN 3-17-007174-2. S. 134</ref>
Zur Gemeinde Au gehören das Dorf Au, die Zinken Schönberg, Hof und Häuser Hägenhof und die Höfe Burghöfe, Finsterbach, Hasgelhöfe, Heimbachhof, Kaischenhof, Kopfackerhof und Schwabenhöfe. Im Gemeindegebiet liegen die [[Wüstung|abgegangene Ortschaft]] Witraha und die [[Burgstall|abgegangenen Burgen]] [[Burg Obhusen|Obhusen]] und [[Burg Au|Au]]. Die Nennung des Ortes Niderhusun im Jahre 861 bezieht sich wahrscheinlich auf Niederhausen in der Gemeinde [[Rheinhausen (Breisgau)|Rheinhausen]] im [[Landkreis Emmendingen]].<ref>''Das Land Baden-Württemberg. Amtliche Beschreibung nach Kreisen und Gemeinden. Band IV: Regierungsbezirk Freiburg'' Kohlhammer, Stuttgart 1978, ISBN 3-17-007174-2. S. 134</ref>


=== Nachbargemeinden ===
=== Nachbargemeinden ===
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=== Geologie ===
=== Geologie ===
Durch Au verläuft die Hauptverwerfung des [[Oberrheinische Tiefebene|Oberrheingrabens]]. Die Seite zum [[Schönberg (Ebringen)|Schönberg]] wird von den Überresten großer Hangrutschungen geprägt.
Durch Au verläuft die Hauptverwerfung des [[Oberrheinische Tiefebene|Oberrheingrabens]]. Die Seite zum Schönberg wird von den Überresten großer Hangrutschungen geprägt.


== Geschichte ==
== Geschichte ==
Erstmals erwähnt wird Au in Urkunden des [[Fürstabtei St. Gallen|Klosters St. Gallen]] im Jahr 861. Im Mittelalter gab es hier sehr wahrscheinlich eine [[Burg Au|Burg]], von der aber keine Überreste mehr vorhanden sind. Die Ortsbezeichnung „Burghöfen“ macht diese Annahme aber sehr wahrscheinlich. Im [[Dreißigjähriger Krieg|Dreißigjährigen Krieg]] war Au am 5. August 1644 Schauplatz des zweiten Tages der [[Schlacht bei Freiburg im Breisgau|Schlacht bei Freiburg]].
Erstmals erwähnt wird Au in einer Urkunde des [[Fürstabtei St. Gallen|Klosters St. Gallen]] im Jahr 866.<ref>[[Stiftsarchiv St. Gallen|StiASG]], Urk. Bremen 34 ([https://www.e-chartae.ch/de/charters/view/269 Digitalisat bei e-chartae.ch]), abgerufen am 12. Juni 2020.</ref> 1112 verschenkte ein Heinrich von Au seinen Hof dem Kloster St. Peter. 1123 wird ein Liutfried von Au „miles“ = Ritter genannt. Zwischen 1150 und 1168 wird Hartmann von Aue geboren. Zwischen 1152 und 1186 wird nochmals ein Heinrich von Au erwähnt. In einer Verkaufsurkunde des Werner [[Herren von Endingen|Kolers]] dem jüngeren vom 21. März 1280 wird auch dessen Ehefrau Adelheid von Owe (Au) erwähnt.<ref>Generallandesarchiv Karlsruhe 21 Nr. 3606</ref> 1344 wird eine Burg in Au genannt.<ref>[https://www.au-hexental.de/unsere-gemeinde/geschichte/geschichte]</ref> Von 1444<ref>{{Internetquelle|url=https://www.leo-bw.de/web/guest/detail-gis/-/Detail/details/ORT/labw_ortslexikon/7773/Au+-+Altgemeinde%7ETeilort|titel=Au – Altgemeinde~Teilort|hrsg=leo-bw.de|abruf=2020-07-13}}</ref> bis 1581 hatten die [[Schnewlin#Schnewlin von Bernlapp|Schnewlin Bernlapp]] den Ort als [[Lehnswesen|Lehen]] der Österreicher inne, im Jahre 1696 wurde das Dorf an die [[Baden (Adelsgeschlecht, Liel)|Freiherren von Baden]] verkauft. Im [[Dreißigjähriger Krieg|Dreißigjährigen Krieg]] war Au am 5. August 1644 Schauplatz des zweiten Tages der [[Schlacht bei Freiburg im Breisgau|Schlacht bei Freiburg]].


== Politik ==
== Politik ==
[[Datei:Au, Rathaus und Bürgerhaus.jpg|miniatur|Rathaus und Bürgerhaus in Au]]
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=== Gemeinderat ===
=== Gemeinderat ===
Die [[Kommunalwahlen in Baden-Württemberg 2024|Kommunalwahl vom 9. Juni 2024]] führte bei einer Wahlbeteiligung von 81,8 % (2019: 79,0 %) zu folgendem Ergebnis:<ref>[https://wahlergebnisse.komm.one/lb/produktion/wahltermin-20240609/08315003/praesentation/ergebnis.html?wahl_id=2097&stimmentyp=0&id=ebene_-15280_id_24278 Gemeinde Au, Gemeinderatswahlen 2024, Vorläufiges Ergebnis], abgerufen am 17. Juni 2024</ref>
Nach der [[Kommunalwahl]] vom 7. Juni 2009 ergab sich bei einer Wahlbeteiligung von 68,14 % folgende Sitzverteilung:
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=== Bürgermeister ===
=== Bürgermeister ===
<!--Amtsvorgänger bitte mit Amtszeit und Partei ergänzen-->
<!--Amtsvorgänger bitte mit Amtszeit und Partei ergänzen-->
* 1980 bis 2003: Elmar Bitzenhofer
* 1980 bis 2003: Elmar Bitzenhofer
* seit 2004: Jörg Kindel
* seit 2004: Jörg Kindel, seit 2018 auch Bürgermeister der Nachbargemeinde Wittnau


== Wirtschaft und Infrastruktur ==
== Wirtschaft und Infrastruktur ==
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=== Verkehr ===
=== Verkehr ===
Die Buslinie 7208 der [[Südbadenbus|Südbadenbus GmbH]] verkehrt von Freiburg nach [[Bad Krozingen]].
Durch Au verläuft die L 123 (Hexentalstraße) von Freiburg nach [[Ehrenkirchen]]. Dort verkehrt auch die Buslinie 7208 Freiburg – [[Bad Krozingen]] der [[SüdbadenBus]] GmbH. Einzelne Fahrten der Linie 12 der [[Freiburger Verkehrs AG]] zwischen dem Stadtteil Vauban und Merzhausen werden, hauptsächlich im Tagesrandbereich, bis an den Südrand von Au verlängert.

Für den Radverkehr verläuft entlang der L 122 ein Radweg, der Au von [[Sölden (Schwarzwald)|Sölden]] und [[Wittnau (Breisgau)|Wittnau]] über [[Merzhausen]] und den [[Radverkehr in Freiburg im Breisgau#FR 7: Merzhauser Straße|FR 7]] an das Freiburger Radnetz anbindet. Alternativ kann über die ''Alte Straße'' und Merzhausen entlang des [[Lorettoberg (Freiburg im Breisgau)|Lorettoberges]] die [[Wiehre]] erreicht werden. Der Bau eines zweiten Radweges von Sölden nach Au auf der östlichen Seite wird zum Schutz der Radfahrer gefordert.<ref>{{Internetquelle |autor=Sophia Hesser |url=https://www.badische-zeitung.de/warum-kreisraete-bessere-wege-fuer-radfahrer-im-hexental-fordern |titel=Warum Kreisräte bessere Wege für Radfahrer im Hexental fordern |werk=Badische Zeitung |datum=2023-11-19 |abruf=2023-11-19}}</ref>

Durch Au verläuft die L 122 (Dorfstraße) von Freiburg nach [[Ehrenkirchen]].


== Persönlichkeiten ==
== Persönlichkeiten ==
=== Söhne und Töchter ===
=== Söhne und Töchter ===
Wahrscheinlich hat sich [[Hartmann von Aue]] (* etwa 1160, † nach 1220) nach Au benannt. Ob er tatsächlich aus einem hier urkundenden Ministerialengeschlecht stammt, ist aber nicht bewiesen – mögliche Herkunftsorte sind auch [[Obernau (Rottenburg)|Obernau]], heute Ortsteil von [[Rottenburg am Neckar|Rottenburg]]) und Au bei [[Ravensburg]] (Kloster Weißenau). Hartmann war einer der großen [[Epik]]er der [[Staufer]]zeit.
Möglicherweise hat sich [[Hartmann von Aue]] (* etwa 1160, † nach 1220) nach Au benannt. Ob er tatsächlich aus einem hier urkundenden Ministerialengeschlecht stammt, ist aber nicht bewiesen – weitere diskutierte Herkunftsorte sind auch [[Obernau (Rottenburg)|Obernau]], heute Ortsteil von [[Rottenburg am Neckar|Rottenburg]], und Au bei [[Ravensburg]] (Kloster Weißenau). Hartmann war einer der großen [[Epik]]er der [[Staufer]]zeit.


=== Weitere Persönlichkeiten ===
=== Weitere Persönlichkeiten ===
* Der [[Bundesverfassungsgericht|Bundesverfassungsrichter]] a. D. [[Ernst-Wolfgang Böckenförde]] lebt in Au im Breisgau.
* Der [[Bundesverfassungsgericht|Richter des Bundesverfassungsgerichts]] a. D. [[Ernst-Wolfgang Böckenförde]] (* 1930, † 2019) lebte in Au (Breisgau).
* Die Spitzensommeliere und Weinautorin [[Natalie Lumpp]] verbrachte ihre Kindheit und Jugend in Au im Breisgau.
* Die Spitzensommeliere und Weinautorin [[Natalie Lumpp]] (* 1971) verbrachte ihre Kindheit und Jugend in Au (Breisgau).


== Erholung ==
== Erholung ==
Überregional: Der historische [[Bettlerpfad]] von Merzhausen/Freiburg nach [[Badenweiler]] führt durch die Gemeinde.
Überregional: Der historische [[Bettlerpfad]] von Merzhausen/Freiburg nach [[Badenweiler]] führt durch die Gemeinde.


== Siehe auch ==
== Weblinks ==
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[[Burg Au]]
* [https://www.au-hexental.de/ Gemeinde Au]
* [https://www.leo-bw.de/web/guest/detail-gis/-/Detail/details/ORT/labw_ortslexikon/7772/Au Au] bei [[LEO-BW|leo-bw.de]]


== Einzelnachweise ==
== Einzelnachweise ==
<references />
<references />

== Weblinks ==
{{Commonscat}}
* [http://www.au-hexental.de/ Internetauftritt der Gemeinde Au]


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Aktuelle Version vom 17. Juni 2024, 17:03 Uhr

WappenDeutschlandkarte
Au (Breisgau)
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Au hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten:47° 57′ N, 7° 50′ OKoordinaten: 47° 57′ N, 7° 50′ O
Bundesland:Baden-Württemberg
Regierungsbezirk:Freiburg
Landkreis:Breisgau-Hochschwarzwald
Verwaltungs­gemeinschaft:Hexental
Höhe:359 m ü. NHN
Fläche:4 km2
Einwohner:1491 (31. Dez. 2022)[1]
Bevölkerungsdichte:373 Einwohner je km2
Postleitzahl:79280
Vorwahl:0761
Kfz-Kennzeichen:FR, MÜL, NEU
Gemeindeschlüssel:08 3 15 003
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Dorfstraße 25
79280 Au
Website:www.au-hexental.de
Bürgermeister:Jörg Kindel
Lage der Gemeinde Au im Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald
KarteFrankreichLandkreis WaldshutLandkreis LörrachFreiburg im BreisgauLandkreis EmmendingenSchwarzwald-Baar-KreisLandkreis RottweilAu (Breisgau)AuggenBad KrozingenBadenweilerBallrechten-DottingenBötzingenBollschweilBreisach am RheinBreitnauBuchenbachBuggingenEbringenEhrenkirchenEichstetten am KaiserstuhlEisenbach (Hochschwarzwald)Eschbach (Markgräflerland)Feldberg (Schwarzwald)FriedenweilerGlottertalGottenheimGundelfingen (Breisgau)HartheimHeitersheimHeitersheimHeuweilerHinterzartenHorbenIhringenKirchzartenLenzkirchLöffingenMarch (Breisgau)MerdingenMerzhausenMüllheim im MarkgräflerlandMüllheim im MarkgräflerlandMünstertal/SchwarzwaldNeuenburg am RheinNeuenburg am RheinOberried (Breisgau)PfaffenweilerSt. Peter (Hochschwarzwald)St. MärgenSchallstadtSchluchsee (Gemeinde)Sölden (Schwarzwald)Staufen im BreisgauStegenSulzburgTitisee-NeustadtUmkirchVogtsburg im KaiserstuhlWittnau (Breisgau)
Karte
Au vom Bettlerpfad aus

Au ([aʊ̯Audiodatei abspielen) ist eine Gemeinde wenige Kilometer südlich von Freiburg im Breisgau im Südwesten von Baden-Württemberg. Der Ort gehört zur Verwaltungsgemeinschaft Hexental mit Sitz im benachbarten Merzhausen.

Geographie

Au liegt im nördlichen Hexental zwischen dem Schönberg im Westen und dem Schwarzwald im Osten.

Gemeindegliederung

Zur Gemeinde Au gehören das Dorf Au, die Zinken Schönberg, Hof und Häuser Hägenhof und die Höfe Burghöfe, Finsterbach, Hasgelhöfe, Heimbachhof, Kaischenhof, Kopfackerhof und Schwabenhöfe. Im Gemeindegebiet liegen die abgegangene Ortschaft Witraha und die abgegangenen Burgen Obhusen und Au. Die Nennung des Ortes Niderhusun im Jahre 861 bezieht sich wahrscheinlich auf Niederhausen in der Gemeinde Rheinhausen im Landkreis Emmendingen.[2]

Nachbargemeinden

Nachbargemeinden sind Horben im Südosten, Wittnau (Breisgau) im Südwesten, Ebringen im Westen und Merzhausen im Norden (alle Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald) sowie die Stadt Freiburg im Breisgau im Osten.

Geologie

Durch Au verläuft die Hauptverwerfung des Oberrheingrabens. Die Seite zum Schönberg wird von den Überresten großer Hangrutschungen geprägt.

Geschichte

Erstmals erwähnt wird Au in einer Urkunde des Klosters St. Gallen im Jahr 866.[3] 1112 verschenkte ein Heinrich von Au seinen Hof dem Kloster St. Peter. 1123 wird ein Liutfried von Au „miles“ = Ritter genannt. Zwischen 1150 und 1168 wird Hartmann von Aue geboren. Zwischen 1152 und 1186 wird nochmals ein Heinrich von Au erwähnt. In einer Verkaufsurkunde des Werner Kolers dem jüngeren vom 21. März 1280 wird auch dessen Ehefrau Adelheid von Owe (Au) erwähnt.[4] 1344 wird eine Burg in Au genannt.[5] Von 1444[6] bis 1581 hatten die Schnewlin Bernlapp den Ort als Lehen der Österreicher inne, im Jahre 1696 wurde das Dorf an die Freiherren von Baden verkauft. Im Dreißigjährigen Krieg war Au am 5. August 1644 Schauplatz des zweiten Tages der Schlacht bei Freiburg.

Politik

Rathaus und Bürgerhaus in Au
Kirche St. Johannes

Gemeinderat

Die Kommunalwahl vom 9. Juni 2024 führte bei einer Wahlbeteiligung von 81,8 % (2019: 79,0 %) zu folgendem Ergebnis:[7]

Partei / ListeStimmenanteilG/V %pSitzeG/V
Wählervereinigung Au40,3 %+ 7,14 Sitze+ 1
WBU*/Grüne33,5 %− 5,73 Sitze− 1
Nachhaltig für Au26,2 %3 Sitze
CDU− 27,3− 3

G/V = Gewinn/Verlust im Vergleich mit 2019     *Wählergemeinschaft für Bürgernähe und Umweltschutz

Bürgermeister

  • 1980 bis 2003: Elmar Bitzenhofer
  • seit 2004: Jörg Kindel, seit 2018 auch Bürgermeister der Nachbargemeinde Wittnau

Wirtschaft und Infrastruktur

Wirtschaft

Da nahezu die Hälfte der Gemeindefläche landwirtschaftlich genutztes Gelände ist, spielt dieser Wirtschaftszweig noch eine erhebliche Rolle. Darunter fällt auch Weinbau, der schon 868 in einer Urkunde im Zusammenhang mit Au erwähnt wird. Weinbau wird unter anderem betrieben vom Weingut Wissler mit seiner Lage Auer Altberg, das 1789 erstmals urkundlich erwähnt wurde.

Neben der Eigenschaft als landwirtschaftliche Gemeinde wird Au aber immer mehr auch zu einer Wohngemeinde von Beschäftigten, die ins nahe Freiburg oder in dessen Umgebung pendeln.

Verkehr

Die Buslinie 7208 der Südbadenbus GmbH verkehrt von Freiburg nach Bad Krozingen.

Für den Radverkehr verläuft entlang der L 122 ein Radweg, der Au von Sölden und Wittnau über Merzhausen und den FR 7 an das Freiburger Radnetz anbindet. Alternativ kann über die Alte Straße und Merzhausen entlang des Lorettoberges die Wiehre erreicht werden. Der Bau eines zweiten Radweges von Sölden nach Au auf der östlichen Seite wird zum Schutz der Radfahrer gefordert.[8]

Durch Au verläuft die L 122 (Dorfstraße) von Freiburg nach Ehrenkirchen.

Persönlichkeiten

Söhne und Töchter

Möglicherweise hat sich Hartmann von Aue (* etwa 1160, † nach 1220) nach Au benannt. Ob er tatsächlich aus einem hier urkundenden Ministerialengeschlecht stammt, ist aber nicht bewiesen – weitere diskutierte Herkunftsorte sind auch Obernau, heute Ortsteil von Rottenburg, und Au bei Ravensburg (Kloster Weißenau). Hartmann war einer der großen Epiker der Stauferzeit.

Weitere Persönlichkeiten

Erholung

Überregional: Der historische Bettlerpfad von Merzhausen/Freiburg nach Badenweiler führt durch die Gemeinde.

Commons: Au – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Statistisches Landesamt Baden-Württemberg – Bevölkerung nach Nationalität und Geschlecht am 31. Dezember 2022 (CSV-Datei) (Hilfe dazu).
  2. Das Land Baden-Württemberg. Amtliche Beschreibung nach Kreisen und Gemeinden. Band IV: Regierungsbezirk Freiburg Kohlhammer, Stuttgart 1978, ISBN 3-17-007174-2. S. 134
  3. StiASG, Urk. Bremen 34 (Digitalisat bei e-chartae.ch), abgerufen am 12. Juni 2020.
  4. Generallandesarchiv Karlsruhe 21 Nr. 3606
  5. [1]
  6. Au – Altgemeinde~Teilort. leo-bw.de, abgerufen am 13. Juli 2020.
  7. Gemeinde Au, Gemeinderatswahlen 2024, Vorläufiges Ergebnis, abgerufen am 17. Juni 2024
  8. Sophia Hesser: Warum Kreisräte bessere Wege für Radfahrer im Hexental fordern. In: Badische Zeitung. 19. November 2023, abgerufen am 19. November 2023.