Liste der Bischöfe von Breslau

Wappen des Bistums Breslau nach Siebmachers Wappenbuch von 1605

Die Liste der Bischöfe von Breslau stellt die Bischöfe, Fürstbischöfe und Erzbischöfe des Erzbistums Breslau vor.

Religiöses Zentrum ist der Breslauer Dom St. Johannes des Täufers (poln. Bazylika Archikatedralna św. Jana Chrzciciela).

Die Bischöfe werden von den Weihbischöfen in Breslau unterstützt.

Bischofsliste

Nr.BischofvonbisAnmerkungDarstellungWappen
01Johann1000Nachdem das Bistum nach Johann wieder untergegangen ist, beginnt die Zählweise erst mit Johann I. (1062–1072).
02Hieronymus10461062
03Johann I.10621072
04Peter I.10741111
05Siroslaus I.11121120
06Haymo11201126
07Robert I.11271142
08Robert II.11421146[1]
09Johann II.11461149
Siegel
10Walter11491169
11Siroslaus II.11701198
12Jaroslaw von Oppeln11981201
13Cyprian12011207
14Lorenz12071232
Nr.Fürstbischof (seit 1240)vonbisAnmerkungDarstellungWappen
15Thomas I.12321268
Wappen
Wladislaw von Schlesien12681270Wladislaw hatte sich bereits um die Bischofsstühle in Bamberg (1257) und Passau (1265) bemüht und wurde schließlich zum Erzbischof von Salzburg erhoben (1265–1270). Als er schließlich zum Bischof von Breslau erwählt wurde, wollte er das Salzburger Amt nicht aufgeben und der Papst verweigerte daher die Zustimmung, so dass er in Breslau lediglich als Administrator arbeitete.
Thomas II.12701292
Wappen
Johann III. Romka12921301
Wappen
Heinrich von Würben13021319
Siegel
Vitus von Habdank13191326In einer schismatischen Wahl wählte das Domkapitel Vitus und Lutold von Kremsier, von denen sich keiner von beiden durchsetzen konnte und beide schließlich resignierten. Nikolaus von Banz war in diesem Zeitraum der Sedisvakanz als Administrator eingesetzt.
Lutold von Kremsier13191326In einer schismatischen Wahl wählte das Domkapitel Lutold und Vitus von Habdank, von denen sich keiner von beiden durchsetzen konnte und beide schließlich resignierten. Nikolaus von Banz war in diesem Zeitraum der Sedisvakanz als Administrator eingesetzt.
Nikolaus von Banz13191326Nach der Doppelwahl von Vitus von Habdank und Lutold von Kremsier war Nikolaus als Administrator eingesetzt.
Nanker13261341
Siegel

Wappen
Preczlaw von Pogarell13421376
Hochgrab

Familienwappen
Dietrich von Klattau13761380Dietrich wurde 1376 gewählt und schließlich 1378 durch den Avignoner Papst Clemens VII. bestätigt. Er blieb jedoch in Avignon und verstarb dort 1387.
Johannes von Neumarkt13801380Johannes wurde 1380 gewählt und durch den römischen Papst Urban VI. bestätigt. Er verstarb noch vor seinem Amtsantritt.
Malerei
Heinrich von Liegnitz13791381Heinrich stammte aus der Familie der schlesischen Piasten und war nichtregierender Herzog von Liegnitz. Aufgrund der instabilen religiösen Verhältnisse war er als Administrator bestellt. Nach dem Breslauer Bierkrieg gab er das Amt an seinen Bruder ab.
Wenzel von Liegnitz13821417Wenzel folgte seinem Bruder Heinrich von Liegnitz als Administrator (1381–1382) nach und nahm anschließend die Bischofswürde an. Er resignierte 1417 und lebte auf Schloss Ottmachau, wo er 1419 starb.
Grabmal
Konrad von Oels14171447Konrad trug den Titel eines Herzogs von Oels und Bernstadt. In den Hussitenkriegen wurde das Bistum verwüstet.
Peter II. Nowag14471456
Grabmal

Wappen
Jodok von Rosenberg14561467
Grabmal

Familienwappen
Rudolf von Rüdesheim14681482
Grabmal
Johann IV. Roth14821506
Grabmal

Familienwappen
Johann V. Thurzo15061520
Grabmal

Familienwappen
Jakob von Salza15201539
Wappen
Balthasar von Promnitz15391562
Familienwappen
Kaspar von Logau15621574
Wappen
Martin von Gerstmann15741585
Andreas von Jerin15851596
Zeitgenössisches Gemälde
Bonaventura Hahn15961599Die Wahl Bonaventuras von 1596 wurde durch den Kaiser für ungültig erklärt und der Papst zwang ihn 1599 zur Resignation.
Medaille
Paul Albert15991600Paul Albert verstarb nach der Wahl, noch vor der Weihe.
Wappen
Johann VI. von Sitsch16001608
Wappen
Karl von Österreich16081624Karl trug den Titel eines Erzherzogs von Innerösterreich.
Gemälde

Wappen des Erzherzogtums der Habsburger
Karl Ferdinand Wasa16251655
Zeitgenössisches Gemälde

Wappen
Johann Balthasar Liesch von Hornau16351655Da Karl Ferdinand Wasa nicht in Breslau residierte übernahm Johann Balthasar Liesch die Funktion des Administrators.
Leopold Wilhelm von Österreich16561662
Zeitgenössisches Gemälde

Wappen des Erzherzogtums der Habsburger
Karl Joseph von Österreich16631664Dem jungen Erzherzog stand Sebastian von Rostock als Koadjutor zur Seite. Karl Joseph verstarb im Alter von 14 Jahren.
Gemälde

Wappen des Erzherzogtums der Habsburger
Sebastian von Rostock16651671
Wappen
Friedrich von Hessen-Darmstadt16711682
Zeichnung
Karl von Liechtenstein16821683Karl resignierte auf päpstliche Order zugunsten des Olmützer Bischofsstuhls.
Gemälde

Wappen
Franz Ludwig von Pfalz-Neuburg16831732Franz Ludwig übernahm die Bischofswürde für die ursprünglich sein Bruder Wolfgang Georg Friedrich von der Pfalz vorgesehen war.
Porträt

Wappen
Philipp Ludwig Kardinal Graf von Sinzendorf17321747
Zeitgenössischer Stich

Wappen
Philipp Gotthard von Schaffgotsch17481795Philipp Gotthard war bereits seit 1744 Koadjutor. Im Siebenjährigen Krieg residierte er im österreichischen Teil des Bistums.
Gemälde

Wappen
Johann Moritz von Strachwitz17571781Johann Moritz verwaltete den im Siebenjährigen Krieg abgetrennten preußischen Teil des Bistums. Seit 1761 war er zugleich Weihbischof.
Familienwappen
Anton Ferdinand von Rothkirch und Panthen17811795Anton Ferdinand war Verwalter des preußischen Teils und Weihbischof.
Joseph Christian Franz zu Hohenlohe-Waldenburg-Bartenstein17951817Joseph Christian Franz war bereits seit 1787 Koadjutor des preußischen Teils.
Wappen
Emanuel von Schimonsky18241832Emanuel war bereits Kapitularvikar und Apostolischer Administrator (1817–1824).
Zeitgenössische Radierung

Wappen
Leopold von Sedlnitzky18361840Leopold war bereits Kapitularvikar (1832–1836). Er resignierte 1840.
Wappen
Ignaz Ritter18401843Ignaz Ritter war Kapitularvikar mit Aussichten auf den Bischofsstuhl. Unter seinem Nachfolger bekleidete er das Amt des Generalvikars.
Joseph Knauer18431844Joseph wurde 1841 gewählt und 1843 geweiht. Er war Großdechant der Grafschaft Glatz (1809–1843).
Gemälde

Wappen
Daniel Latussek18441845Daniel war Kapitularvikar und seit 1838 Weihbischof.
Melchior Kardinal Freiherr von Diepenbrock18451853
Gemälde

Wappen
Heinrich Förster18531881
Zeitgenössischer Stich

Wappen
Hermann Gleich18811882Hermann war Kapitularvikar und seit 1875 Weihbischof.
Robert Herzog18821886
Wappen
Hermann Gleich18861887Kapitularvikar
Georg von Kopp18871914
Zeitgenössische Abbildung

Wappen
Nr.Erzbischof (seit 1930)vonbisAnmerkungDarstellungWappen
Adolf Bertram19141945Adolf war von 1930 bis zum 6. Juli 1945 erster Erzbischof. Das Bistum Berlin wurde am 13. August 1930 gegründet. Breslau gehört seit dem Ende des Zweiten Weltkrieges zu Polen.
Zeitgenössische Abbildung

Wappen
Nr.KapitularvikarvonbisAnmerkungDarstellungWappen
Ferdinand Piontek19451945Ferdinand war Kapitularvikar vom 16. Juli 1945 bis 31. August 1945.
Karol Milik19451951Am 1. September 1945 erfolgte die Aufteilung in die Jurisdiktionsbezirke Breslau, Oppeln, Landsberg an der Warthe und Görlitz, die jeweils von eigenen Administratoren bzw. Kapitularvikaren betreut wurden. Karol war Administrator im Jurisdiktionsbezirk Breslau.
Grabmal
Kazimierz Lagosz19511956
Bolesław Kominek19561972Bolesław war seit 1951 Weihbischof. 1972 wurde eine kirchenrechtliche Neugliederung vorgenommen. Opole und Gorzów Wielkopolski wurden selbständige Bistümer, Görlitz wurde Apostolische Administratur und ab 1994 ebenfalls Bistum, für die deutschen Vertriebenen wurde eine Visitation gegründet.
Foto

Wappen
Nr.ErzbischofvonbisAnmerkungDarstellungWappen
Bolesław Kominek19721974Bolesław war der erste Erzbischof nach dem Zweiten Weltkrieg.
Foto

Wappen
Wincenty Urban19741976Kapitularvikar
Henryk Roman Gulbinowicz19762004
Foto

Wappen
Marian Gołębiewski20042013
Foto

Wappen
Józef Kupny2013

Literatur

Bischofslisten

Weiterführende Literatur

  • Joseph Jungnitz: Die Grabstätten der Breslauer Bischöfe, Breslau 1895
  • K. Kastner: Breslauer Bischöfe, Breslau 1929
  • Erwin Gatz (Hrsg.), unter Mitarbeit von Clemens Brodkorb: Die Bischöfe des Heiligen Römischen Reiches 1198 bis 1448. Ein biographisches Lexikon. Duncker & Humblot, Berlin 2001, ISBN 3-428-10303-3.
  • Erwin Gatz (Hrsg.), unter Mitarbeit von Clemens Brodkorb: Die Bischöfe des Heiligen Römischen Reiches 1448 bis 1648. Ein biographisches Lexikon. Duncker & Humblot, Berlin 1996, ISBN 3-428-08422-5.
  • Erwin Gatz (Hrsg.), unter Mitarbeit von Stephan M. Janker: Die Bischöfe des Heiligen Römischen Reiches 1648 bis 1803. Ein biographisches Lexikon. Duncker & Humblot, Berlin 1990, ISBN 3-428-06763-0.
  • Erwin Gatz (Hrsg.): Die Bischöfe der deutschsprachigen Länder 1785/1803 bis 1945. Ein biographisches Lexikon. Duncker & Humblot, Berlin 1983, ISBN 3-428-05447-4.
  • Józef Pater: Die Neubesiedelung Niederschlesiens im Kontext der Neugründung des Bistums Breslau in den Jahren 1945 bis 1951. In: Kulturen in Begegnung. Collegium Pontes, Wrocław–Görlitz 2004, ISBN 83-7432-018-4.
Commons: Bischöfe von Breslau – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. in der polnischen Wikipedia ist noch ein Konrad 1142-1146 verzeichnet, pl:Konrad (biskup wrocławski)