Harriet Tubman

Harriet Tubman, etwa 1885

Harriet Tubman (* ca. 1820 als Araminta Ross im Dorchester County, Maryland; † 10. MΓ€rz 1913 in Auburn, New York) war die bekannteste afroamerikanische Fluchthelferin der Hilfsorganisation Underground Railroad. Sie half von etwa 1849 bis zum Ende des Sezessionskrieges geflΓΌchteten Sklaven, aus den SΓΌdstaaten in die Nordstaaten der USA oder nach Kanada zu gelangen.

Nachdem sie im Jahr 1849 selbst erfolgreich der Sklaverei entflohen war, kehrte sie unter dem Codenamen Moses mehrmals in die SΓΌdstaaten zurΓΌck, um anderen Sklaven auf ihrer Flucht behilflich zu sein. Im Sezessionskrieg arbeitete sie neben ihrer TΓ€tigkeit als Krankenschwester und KΓΆchin als Kundschafterin fΓΌr die Nordstaaten. In ihren spΓ€teren Lebensjahren engagierte sie sich in der Frauenbewegung.

Nach ihrem Tod war Harriet Tubman weitgehend in Vergessenheit geraten, zΓ€hlt jedoch heute in den USA zu den bekanntesten historischen PersΓΆnlichkeiten des Abolitionismus. Dazu haben unter anderem zahlreiche KinderbΓΌcher beigetragen, die seit den 1960er Jahren erschienen sind und ihr Leben teils dramatisch ΓΌberzeichnen.

Leben

Wichtige Orte im Leben von Harriet Tubman

Familienhintergrund

Über die Abstammung von Harriet Tubman ist nur bekannt, dass Modesty, ihre Großmutter mΓΌtterlicherseits, auf einem Sklavenschiff in die Vereinigten Staaten gebracht wurde.[1] WΓ€hrend ihrer Kindheit wurde Harriet Tubman wiederholt erzΓ€hlt, dass sie von den Ashanti abstamme, einem Volk, das auf dem Gebiet des heutigen Staates Ghana beheimatet ist. Es gibt keine Belege, die diese Aussage bestΓ€tigen oder widerlegen.[2] Über den Großvater auf mΓΌtterlicher Seite ist nichts bekannt. Es ist nicht auszuschließen, dass Harriet Green – die Mutter von Harriet Tubman – von einem Weißen gezeugt wurde.[3][2] Harriet Green arbeitete als KΓΆchin fΓΌr die Familie Brodess[4] und war zunΓ€chst Sklavin von Mary Pattison Brodess. SpΓ€ter war Edward Brodess, der Sohn von Mary Brodess, ihr Sklavenhalter. 1808 heiratete Harriet Green den Sklaven Ben Ross, der dem zweiten Ehemann von Mary Pattison Brodess, Anthony Thompson, β€žgehΓΆrteβ€œ. Anthony Thompson besaß eine große Plantage in der NΓ€he des Blackwater River in Dorchester County, Maryland.[5] Ben Ross, der geschickt im Umgang mit Holz war, war fΓΌr alle Schreinerarbeiten auf dieser Plantage zustΓ€ndig.[2] Nach Gerichtsunterlagen zu urteilen hatte das Ehepaar insgesamt neun Kinder.[6]

Entsprechend den testamentarischen Bestimmungen eines Vorbesitzers wurde Harriet Tubmans Vater Ben Ross im Jahr 1840 freigelassen. Er arbeitete weiterhin als Vorarbeiter fΓΌr die Thompson-Familie, die ihn zuvor als Sklaven besessen hatte.[7] Auch fΓΌr Harriet Green war in einem Testament des frΓΌheren Besitzers festgelegt, dass sie mit 45 Jahren freigelassen werden sollte. Anders als die Thompson-Familie ignorierte die Pattison- und Brodess-Familie diese VerfΓΌgung jedoch, als sie die Sklaven erbten. Es gab fΓΌr einen Sklaven keinerlei MΓΆglichkeiten, diese testamentarische Bestimmung durchzusetzen.[8]

Kindheit

Harriet Tubman wurde als Araminta β€žMintyβ€œ Ross geboren. Weder das Geburtsjahr noch der Geburtsort von Harriet Tubman sind sicher. Die Historikerin Kate Larson geht von einer Geburt im Jahre 1822 aus und schließt dies unter anderem aus einer dokumentierten Bezahlung einer Hebamme.[9] Jean Humez hΓ€lt dagegen das Jahr 1820 fΓΌr am wahrscheinlichsten, hΓ€lt aber auch 1822 fΓΌr mΓΆglich.[4] Catherine Clinton weist darauf hin, dass Harriet Tubman ihr Geburtsjahr wiederholt mit 1825 angab, wΓ€hrend ihre Sterbeurkunde 1815 als Geburtsjahr nennt und auf dem Grabstein das Jahr 1820 als Geburtsjahr eingemeißelt ist.[10] In den Unterlagen, mit denen sie ihre Kriegsrente beantragte, nannte Harriet Tubman allerdings sowohl die Jahre 1820, 1822 und 1825, was ein Indiz dafΓΌr ist, dass auch Harriet Tubman ihr Geburtsjahr nicht kannte.

Edward Brodess, nach Mary Brodess der Besitzer von Harriet Green, verkaufte drei von Harriet Tubmans Àlteren Schwestern an andere Sklavenhalter. Der Kontakt zwischen ihnen und der Familie riss dadurch ab.[11] Als ein SklavenhÀndler aus Georgia auch Harriet Tubmans jüngsten Bruder Moses erwerben wollte, versteckte Harriet Green mit Hilfe anderer Sklaven sowie freier Schwarzer ihren Sohn für über einen Monat.[12] Schließlich kam es zu einer offenen Konfrontation zwischen Edward Brodess und Harriet Green. Als Edward Brodess und der HÀndler aus Georgia die Sklavenquartiere aufsuchten, um das Kind zu greifen, drohte Harriet Green, dass sie dem ersten, der ihre Behausung betrÀte, den Kopf einschlagen werde.[13] Edward Brodess verzichtete daraufhin auf einen Verkauf des Kindes.[14] Mehrere Biografen von Harriet Tubman vertreten die Ansicht, dass dieser Vorfall erheblich zu Harriet Tubmans Überzeugung beitrug, dass ein Widerstand mâglich und lohnend sei.[14][15]

Da Harriet Tubmans Mutter im Herrenhaus arbeitete, hatte sie nur wenige MΓΆglichkeiten, sich um ihre Kinder zu kΓΌmmern. Bereits als kleines Kind versorgte Harriet Tubman die noch jΓΌngeren Geschwister.[16] Im Alter von fΓΌnf oder sechs Jahren sah ihr Besitzer sie als arbeitsfΓ€hig an und vermietete sie mehrfach an andere Sklavenhalter. Ihre erste β€žLeihbesitzerinβ€œ war eine Frau mit dem Namen β€žMiss Susanβ€œ, in deren Diensten Harriet Tubman auf ein Baby aufpassen sollte, wenn es in seiner Wiege schlief. Wachte das Kind auf und schrie, wurde Harriet Tubman dafΓΌr mit der Peitsche bestraft. Harriet Tubman berichtete spΓ€ter, dass sie sich an einen Tag erinnere, an dem sie noch vor dem FrΓΌhstΓΌck nicht weniger als fΓΌnf Mal auf diese Weise bestraft wurde. Sie wies noch am Ende ihres Lebens Narben von diesen Strafen auf.[17] Als ihr nach dem Diebstahl von etwas Zucker erneut eine Bestrafung drohte, versteckte sie sich fΓΌr fΓΌnf Tage im Schweinestall eines Nachbarn, bis der Hunger sie zwang, in Miss Susans Haus zurΓΌckzukehren.[18] WΓ€hrend sie an den Plantagenbesitzer James Cook ausgeliehen war, musste sie in den nahegelegenen SΓΌmpfen die fΓΌr Bisamratten aufgestellten Fallen ΓΌberprΓΌfen. Selbst eine Masernerkrankung war kein Anlass, sie von dieser Arbeit zu entbinden, die sie unter anderem dazu zwang, durch Wasser zu waten, das ihr bis zur HΓΌfte reichte. Als sie schließlich so schwer erkrankte, dass sie arbeitsunfΓ€hig war, wurde sie wieder zu ihrem Besitzer zurΓΌckgeschickt. Kurz nachdem ihre Mutter sie wieder gesund gepflegt hatte, vermietete man sie erneut fΓΌr Plantagenarbeiten an verschiedene Sklavenbesitzer.[19] Harriet Tubman berichtete spΓ€ter, dass sie in dieser Zeit vor allem an Heimweh gelitten habe und verglich sich einmal mit dem boy on the Swanee River, eine Anspielung auf Stephen Fosters Ballade Old Folks at Home.[19] Mit zunehmendem Alter wurden die Aufgaben, die man ihr zuwies, kΓΆrperlich anstrengender. Man setzte sie bei Waldarbeiten sowie auf den Plantagenfeldern ein, wo PflΓΌgen oder das FΓΌhren des Ochsengespanns zu ihren typischen Aufgaben gehΓΆrte.[20]

Die Kopfverletzung

Als Teenager erlitt Harriet Tubman eine schwerwiegende Kopfverletzung, die sie für den Rest ihres Lebens beeintrÀchtigen sollte. Sie war zu einem Laden geschickt worden, um VorrÀte zu kaufen. Dort traf sie auf einen Sklaven einer anderen Plantagenbesitzerfamilie, der sich ohne Erlaubnis von der Feldarbeit entfernt hatte. Sein hinzukommender Aufseher verlangte von Harriet Tubman, dass sie ihm helfe, den Sklaven zu fesseln. Als sie sich weigerte und der Sklave fortlief, griff der Aufseher ein zwei Pfund schweres Gewicht von der Ladentheke, warf damit nach dem Sklaven, verfehlte aber sein Ziel und traf stattdessen Harriet Tubman am Kopf. Sie erzÀhlte spÀter, es habe ihren SchÀdel gebrochen, und führte es auf ihr dickes Haar zurück, dass sie überhaupt überlebte.[21] Bewusstlos und blutend wurde sie zu der Plantage zurückgebracht, auf der sie zum Zeitpunkt des Vorfalls arbeitete. Zwei Tage lang ließ man sie ohne weitere medizinische Versorgung auf der Bank eines Webstuhls liegen.[21] Danach wurde sie wieder zur Feldarbeit zurückgeschickt. Blut und Schweiß sei ihr immer noch über das Gesicht gelaufen, so dass sie kaum sehen konnte, beschrieb Harriet Tubman es spÀter selbst.[21] Mit der Begründung, dass sie keinen Pfennig wert sei, schickte ihr Leihbesitzer sie schließlich zu Edward Brodess zurück, der erfolglos versuchte, sie zu verkaufen.[22]

Die Kopfverletzung fÀllt in eine Zeit, in der sich Harriet Tubman zunehmend zu einer religiâsen Person entwickelte. Bereits wÀhrend ihrer Kindheit hatte ihre Mutter ihr Geschichten aus der Bibel erzÀhlt.[23] Die Bibelinterpretation der weißen Sklavenbesitzer, die aus den Schriften der Bibel vor allem die Pflicht der Sklaven zu Gehorsamkeit herauslasen, lehnte Harriet Tubman allerdings ab. Nach der Kopfverletzung begann Harriet Tubman zunehmend Halluzinationen und sehr lebhafte TrÀume zu haben, die sie bis an ihr Lebensende als ein Zeichen von Gott wertete.[13] Wiederholt war sie für lÀngere Zeit bewusstlos, obwohl sie spÀter behauptete, sie wÀre sich dabei immer ihrer Umgebung bewusst gewesen. Ihre Biografin Kate Larson vermutet, dass Harriet Tubman infolge der Kopfverletzung an Narkolepsie litt.[24]

Heirat

Harriet Tubman heiratete etwa um das Jahr 1844 den freien Schwarzen John Tubman.[25] Über ihren Ehemann und ihre Ehezeit ist wenig bekannt. Die Verbindung war jedoch in jedem Fall auf Grund ihres Sklavenstatus kompliziert. Der Rechtsstatus der Mutter bestimmte den Rechtsstatus ihrer Kinder, so dass alle Nachkommen aus dieser Ehe ebenfalls Sklaven gewesen wΓ€ren. Ehen zwischen Freien und Sklaven kamen an der OstkΓΌste von Maryland hΓ€ufig vor. In dieser Region war mehr als die HΓ€lfte der schwarzen BevΓΆlkerung frei, und viele afro-amerikanische Familien bestanden aus freien und versklavten Mitgliedern. Harriet Tubmans Biografin Kate Larson vermutet, dass beim Eheschluss geplant war, dass John Tubman seine Frau bei erster Gelegenheit freikaufen werde.[26] Etwa um die Zeit der Eheschließung Γ€nderte sie ihren Vornamen β€žAramintaβ€œ oder β€žMintyβ€œ in Harriet. Kate Larson nimmt an, dass dies unmittelbar nach der Eheschließung passierte,[25] wΓ€hrend Catherine Clinton davon ausgeht, dass die Γ„nderung des Vornamens erst stattfand, als Harriet Tubman konkrete PlΓ€ne hatte, aus der Sklaverei zu entfliehen.[27]

Der erste Fluchtversuch

1849 erkrankte Harriet Tubman erneut, was ihren Wert als Sklavin erheblich minderte. Edward Brodess versuchte daraufhin, sie zu verkaufen, konnte aber keinen Abnehmer finden.[28] Harriet Tubman reagierte auf diese Verkaufsversuche mit Gebeten an Gott, in denen sie bat, dass er Edward Brodess zur Einsicht bringe:[29] β€žIch betete bis zum 1. MΓ€rz die NΓ€chte hindurch fΓΌr meinen Herren und die ganze Zeit brachte er Leute, die mich besahen und die mich kaufen sollten.β€œ[30] Als es Anfang MΓ€rz 1849 schien, als habe Edward Brodess einen KΓ€ufer gefunden, Γ€nderte sie ihre Gebete und bat Gott darum, Edward Brodess zu tΓΆten.[30] Eine Woche darauf starb Edward Brodess, was bei Harriet Tubman Reue ΓΌber ihre Gebete auslΓΆste.[31] TatsΓ€chlich erhΓΆhte der Tod von Edward Brodess die Wahrscheinlichkeit, dass Harriet Tubman an einen anderen Plantagenbesitzer verkauft und dadurch ihre Familie auseinandergerissen wΓΌrde.[32] Seine Witwe Eliza begann, den Besitz aufzulΓΆsen und in diesem Rahmen auch die Sklaven der Familie zu verkaufen.[33] Harriet Tubman wollte allerdings nicht abwarten, welche PlΓ€ne die Brodess-Familie in Bezug auf sie hegte. Obwohl ihr Ehemann versuchte, sie davon abzubringen, entschloss sich Harriet Tubman, nach Norden zu fliehen.[34]

Annonce im Cambridge Democrat, die 300 USD-Belohnung fΓΌr die Wiederergreifung der entlaufenen Sklaven Araminta (Minty) und ihre BrΓΌder Harry und Ben verspricht
Flusssystem des Choptank – eine der Routen, die Harriet Tubman nutzte

Harriet Tubman und ihre BrΓΌder Ben und Henry entflohen am 17. September 1849. Harriet Tubman war an Anthony Thompson vermietet worden, dem im benachbarten Landkreis Caroline eine große Plantage gehΓΆrte. Es ist sehr wahrscheinlich, dass auch ihre BrΓΌder dort fΓΌr Anthony Thompson arbeiteten. Daher bemerkte Eliza Brodess mit hoher Wahrscheinlichkeit fΓΌr einige Zeit nicht, dass drei ihrer Sklaven entlaufen waren. Erst zwei Wochen spΓ€ter gab sie eine Anzeige im Cambridge Democrat auf, die jedem bis zu 100 US-Dollar Belohnung versprach, der ihr einen der entlaufenen Sklaven zurΓΌck brΓ€chte.[35] Die drei Geschwister kehrten jedoch freiwillig zurΓΌck: Kaum waren sie in Richtung Norden aufgebrochen, kamen Harriet Tubmans BrΓΌder Zweifel an ihrer Entscheidung. Ben war gerade erst Vater geworden und beide BrΓΌder waren besorgt ΓΌber die Gefahren, die vor ihnen lagen. Harriet Tubman war gezwungen, mit ihnen zurΓΌckzukehren.[35]

Die Flucht nach Pennsylvania

Wenig spΓ€ter entfloh Harriet Tubman erneut, dieses Mal ohne ihre BrΓΌder.[36] Ihre Familie versuchte sie ΓΌber ihren erneuten Fluchtversuch zu informieren, indem sie in Gegenwart einer anderen Sklavin, der sie vertraute, ein Lied sang, das versteckt eine Abschiedsbotschaft enthielt:[37] I’ll meet you in the morning, I’m bound for the promised land (β€žIch treffe Dich am Morgen, Ich breche auf ins versprochene Landβ€œ). Die genaue Fluchtroute von Harriet Tubman ist nicht bekannt. Da auch andere Sklaven diesen Fluchtweg nutzten, nannte Harriet Tubman erst gegen Ende ihres Lebens Einzelheiten. Trotzdem sind viele Details unbekannt geblieben.[38] Bekannt ist, dass sie das Netzwerk von Fluchthelfern nutzte, das als Underground Railroad bezeichnet wird. Dieser informelle, aber gut organisierte Verbund bestand aus freien Schwarzen und weißen Sklavereigegnern. Zu den wichtigsten aktiven weißen Sklavereigegnern zΓ€hlten Mitglieder der Religionsgemeinschaft Religious Society of Friends, auch QuΓ€ker genannt.[36] Im Preston-Gebiet nahe der Plantage von Dr. Anthony Thompson lebte eine sehr große QuΓ€ker-Gemeinde und es ist wahrscheinlich, dass Harriet Tubman hier Unterschlupf fand.[39] Von dort aus nahm sie wahrscheinlich eine Fluchtroute, die auch von vielen anderen Sklaven genutzt wurde: In nordΓΆstlicher Richtung fΓΌhrte diese Route entlang des Choptank River, dann durch den US-amerikanischen Bundesstaat Delaware nach Pennsylvania.[40] Dieser Fluchtweg hatte eine LΓ€nge von etwa 145 Kilometern; zu Fuß benΓΆtigte man dafΓΌr zwischen fΓΌnf Tagen und drei Wochen.[41] Harriet Tubman legte einen großen Teil der Strecke bei Nacht zurΓΌck und nutzte den Polarstern als Orientierungshilfe. Eine stΓ€ndige Gefahr waren Slavecatcher (β€žSklavenfΓ€ngerβ€œ), die entflohene Sklaven aufgriffen, um die fΓΌr sie ausgesetzten Belohnungen zu kassieren. Eine Flucht bei Nacht senkte das Risiko, von ihnen entdeckt und ergriffen zu werden.[42] Die Fluchthelfer der Underground Railroad griffen außerdem auf eine Reihe von Tricks zurΓΌck, um die Fliehenden vor der Entdeckung zu schΓΌtzen. In einem der Haushalte, in dem Harriet Tubman zu Beginn ihrer Flucht Unterschlupf fand, ließ die Hausherrin sie den Hof kehren; so entstand der Eindruck, sie wΓΌrde fΓΌr die Familie arbeiten. Nach Einbruch der Dunkelheit versteckte die Familie sie auf einem Wagen und brachte sie zum nΓ€chsten Unterschlupf.[43] Da Harriet seit ihrer Kindheit immer wieder zu Arbeiten auf andere Plantagen geschickt worden war, war sie vertraut mit den WΓ€ldern und Sumpfgebieten dieser Region; wahrscheinlich verbarg sie sich dort tagsΓΌber.[40] Ihre Empfindungen beim Überschreiten der Grenze nach Pennsylvania beschrieb Harriet Tubman Jahre spΓ€ter:

β€žAls ich merkte, dass ich die Grenze ΓΌberschritten hatte, schaute ich auf meine HΓ€nde, um zu sehen, ob ich immer noch dieselbe Person war. Es war alles so herrlich; die Sonne schimmerte wie Gold durch die BΓ€ume und ΓΌber die Felder und ich fΓΌhlte mich, als wΓ€re ich im Himmel.[44]β€œ[37]

β€žMosesβ€œ

Unmittelbar nachdem Harriet Tubman sich in Philadelphia niedergelassen hatte, begann sie sich nach ihrer Familie zurückzusehnen. Über diese Zeit berichtete sie spÀter:

β€žIch war eine Fremde in einem fremden Land. Mein Vater, meine Mutter, meine BrΓΌder und Schwester waren [in Maryland]. Aber ich war frei und sie sollten auch frei sein.β€œ[45]

Sie nahm eine Reihe verschiedener Arbeiten an und begann, Geld zu sparen.[46] Mittlerweile hatte der Kongress der Vereinigten Staaten jedoch das Fugitive Slave Law of 1850 verabschiedet. Selbst in den US-amerikanischen Bundesstaaten, die die Sklaverei für unrechtmÀßig erklÀrt hatten, musste die Exekutive nun bei der Festsetzung entflohener Sklaven behilflich sein. Wer Sklaven bei ihrer Flucht half, hatte mit schweren Strafen zu rechnen. Entflohene Sklaven, die sich in Bundesstaaten niedergelassen hatten, in denen die Sklaverei unrechtmÀßig war, konnten sich dort nicht mehr sicher fühlen. Viele von ihnen zogen weiter nach Norden, um sich in Kanada niederzulassen.[47]

Bostoner Plakat aus dem Jahre 1851, das entflohene Sklaven davor warnte, dass sie von Wachpersonal und Polizisten entfΓΌhrt und zu ihren frΓΌheren Besitzern zurΓΌckgebracht werden kΓΆnnten

Im Dezember 1850 erfuhr Harriet Tubman, dass ihre Nichte Kessiah gemeinsam mit ihren zwei kleinen Kindern, dem sechsjΓ€hrigen James Alfred und dem Baby Araminta, verkauft werden sollte. Von der Vorstellung entsetzt, dass dieser Teil ihrer Familie voneinander getrennt werden sollte, kehrte Harriet Tubman nach Maryland zurΓΌck. Diese freiwillige RΓΌckkehr mit dem Ziel, anderen Sklaven auf der Flucht behilflich zu sein, mit der Harriet Tubman das Risiko auf sich nahm, erkannt und ihren frΓΌheren Besitzern ΓΌbergeben zu werden, unterscheidet Harriet Tubman von den meisten anderen Fluchthelfern der Underground Railroad.

In Baltimore versteckte sie sich im Haus ihres Schwagers Tom Tubman, bis die Sklavenauktion anstand, in der Kessiah und ihre Kinder versteigert werden sollten. Kessiahs Ehemann, ein freier Schwarzer mit dem Namen John Bowley, gab das hΓΆchste Gebot fΓΌr seine Frau ab und erhielt tatsΓ€chlich den Zuschlag. WΓ€hrend er vorgab, Vorkehrungen fΓΌr die Entrichtung des Kaufpreises zu treffen, floh Kessiah mit ihren Kindern in ein sogenanntes safe House, einen der Haushalte, die fliehenden Sklaven Unterschlupf boten. Nach Einbruch der Dunkelheit brachte John Bowley seine Familie in einem Holzboot in das 100 Kilometer entfernte Baltimore, wo sie mit Harriet Tubman zusammentrafen, die die gesamte Familie nach Philadelphia brachte.[48]

Im folgenden FrΓΌhjahr kehrte Harriet Tubman erneut nach Maryland zurΓΌck, um weitere Mitglieder ihrer Familie in die Freiheit zu fΓΌhren. Dieses Mal begleitete sie ihren Bruder Moses und zwei weitere MΓ€nner, deren IdentitΓ€t unbekannt ist, in die Freiheit.[49] Es ist wahrscheinlich, dass Harriet Tubman bei diesen ersten Fluchthilfen vor allem mit dem weißen Sklavereigegner und QuΓ€ker Thomas Garrett zusammenarbeitete, der in Wilmington (Delaware) lebte.[50] Die Nachrichten von den erfolgreichen Fluchten ermutigten ihre Familie, ebenfalls eine Flucht ins Auge zu fassen. Harriet Tubmans Biografen, Kate Larson und Catherine Clinton, halten auch fest, dass sie mit jeder Reise zurΓΌck nach Maryland an Mut und Sicherheit gewann.[51][49] Die erfolgreichen Fluchten ließen Harriet Tubman unter dem Namen β€žMosesβ€œ bekannt werden – eine Anspielung auf den Propheten Moses, der gemÀß dem Alten Testament die HebrΓ€er aus Γ„gypten in die Freiheit fΓΌhrte.[52] Gelegentlich liest man, dass das Spiritual Go down Moses auf Harriet Tubman verweist. Der Volkskundler Harold Courlander hΓ€lt es durchaus fΓΌr mΓΆglich, dass eine Reihe von Sklaven dieses Spiritual so deutete. Er verweist aber auch darauf, dass vielen der auf Plantagen lebenden Sklaven aufgrund ihrer Semi-Isolation der Name Harriet Tubman unbekannt sein musste und fΓΌr sie dieses Spiritual eine rein religiΓΆse Thematik hatte.[53]

Im Herbst 1851 kehrte Harriet Tubman erstmals seit ihrer Flucht nach Dorchester County, Maryland zurück. Ihr Ziel war es, ihren Ehemann John zu finden und mit ihm nach Philadelphia zurückzukehren. John hatte jedoch mittlerweile eine andere Frau geheiratet. Als Harriet Tubman ihm die Nachricht schickte, sie sei da, um ihn nach Norden zu bringen, lehnte er mit der Begründung ab, dass er glücklich sei, wo er gerade lebe. Harriet Tubman wollte ihn deshalb zunÀchst zur Rede stellen, sah dann aber davon ab, weil sie zuletzt zu dem Schluss kam, dass er nicht der Mühe wert sei. Statt seiner brachte sie eine andere Gruppe von Sklaven nach Philadelphia.[49] John Tubman, der mit seiner zweiten Frau eine Familie gründete, kam 16 Jahre spÀter bei einer Streitigkeit mit einem Weißen ums Leben.[54]

Helfer und Fluchtwege

In elf Jahren kehrte Harriet Tubman insgesamt 13 Mal an die OstkΓΌste von Maryland zurΓΌck. Sie fΓΌhrte von dort insgesamt etwa 70 Sklaven persΓΆnlich nach Pennsylvania. Unter den Befreiten waren unter anderem auch ihre anderen drei BrΓΌder Henry, Ben und Robert, deren jeweilige Ehefrauen und einige ihrer Kinder. Weiteren fΓΌnfzig bis sechzig FlΓΌchtenden gab sie Instruktionen, ΓΌber welche Wege sie am besten nach Norden gelangen wΓΌrden.[55] Ihre gefΓ€hrliche Arbeit verlangte ihr einiges an Einfallsreichtum ab. Zunehmend nutzte sie die Wintermonate, um Gruppen in die Freiheit zu fΓΌhren, weil in den lΓ€ngeren NΓ€chten das Risiko niedriger war, dass ihre Gruppe gesehen wΓΌrde.[52] Wenn die Gruppe feststand, die mit ihr Richtung Norden fliehen wΓΌrde, brachen sie gewΓΆhnlich am Samstagabend auf, da die Zeitungen, mit denen ihre Flucht bekannt wΓΌrde, erst am Montag erscheinen wΓΌrden.[56] Mit Hilfe von zuvor vereinbarten Gospelliedern signalisierte sie ihren Mitreisenden, ob irgendeine Gefahr bestand oder ob sie sich gefahrlos aus ihren Verstecken bewegen kΓΆnnten.[57]

Karte mit einigen der Routen, die die Fluchthelfer der Underground Railroad nutzten

Harriet Tubman war in Maryland stÀndig der Gefahr ausgesetzt, von einem der Weißen wiedererkannt zu werden, für die sie als Sklavin gearbeitet hatte. Einmal entging sie wÀhrend einer Zugfahrt der Entdeckung durch einen früheren Arbeitgeber, weil sie sich hinter einer Zeitung verstecken konnte.[58] Um mâglichst unauffÀllig zu wirken, trug sie auf einer anderen Reise als Kopfbedeckung eine Haube sowie zwei lebende Hühner unter dem Arm. Das sollte den Anschein vermitteln, sie sei eine Haussklavin, die etwas für ihre Besitzer besorge. Als sie merkte, dass ein Weißer, für den sie einstmals gearbeitet hatte, direkt auf sie zuging, riss sie an der Schnur, mit der die Füße der Hühner zusammengebunden waren. WÀhrend sie so tat, als beruhige sie die Hühner wieder, vermochte sie so zu verhindern, dass er ihr ins Gesicht blicken konnte.[59]

In einem Interview im Jahre 1897 mit dem Autor Wilbur Siebert nannte Harriet Tubman einige der Details ΓΌber ihre Arbeit fΓΌr die Underground Railroad. Sie fand mehrfach Unterschlupf bei Sam Green, einem freien schwarzen Prediger, der in East New Market, Maryland lebte. Sie versteckte sich wiederholt in der NΓ€he ihres Elternhauses in Caroline County. Von dort aus reiste sie in nordΓΆstlicher Richtung nach Delaware ΓΌber Sandtown und Willow Grove nach Camden. In Camden fand sie UnterstΓΌtzung bei William und Nat Brinkley sowie Abraham Gibbs, die ihr jeweils halfen, ΓΌber Dover und Smyrna nach Blackbird zu gelangen. Weitere Mitarbeiter der Underground Railroad waren ihr behilflich, den Chesapeake und Delaware Kanal in Richtung New Castle und Wilmington zu ΓΌberqueren. In Wilmington organisierte der QuΓ€ker Thomas Garrett die Weiterreise entweder zu William Still oder zu den HΓ€usern anderer UnterstΓΌtzer der Underground Railroad im Gebiet rund um die Stadt Philadelphia. Der Farbige William Still zΓ€hlt wie Harriet Tubman zu den wichtigsten PersΓΆnlichkeiten der Underground Railroad. Historiker gehen heute davon aus, dass William Still hunderten von fliehenden Sklaven behilflich war, von Philadelphia aus in die US-amerikanischen Bundesstaaten New York, New England oder gar nach Kanada zu fliehen. Seit der Verabschiedung des Fugitive Slave Law of 1850 war die Region um Philadelphia, das direkt an die SΓΌdstaaten angrenzte, fΓΌr geflohene Sklaven kein sicheres Gebiet mehr. In den weiter nΓΆrdlich gelegenen Bundesstaaten war das Risiko deutlich geringer, dass Slavecatcher dort nach entflohenen Sklaven suchen wΓΌrden.[60] Wirklich sicher fΓΌr entflohene Sklaven war allerdings nur noch Kanada.

Frederick Douglass, der sich wie Harriet Tubman fΓΌr die Befreiung versklavter Schwarzer engagierte

Im Dezember 1851 brachte Harriet Tubman erstmals elf FlΓΌchtlinge nach Kanada. Es ist unbekannt, wer alles zu dieser Gruppe gehΓΆrte, aber vermutlich war die Familie Bowley dabei, die sie im Herbst 1850 nach Philadelphia gefΓΌhrt hatte. Es gibt Hinweise, die es sehr plausibel machen, dass Harriet Tubman und ihre Gruppe auf dem Weg nach Kanada Unterschlupf bei Frederick Douglass fanden.[61] In einer seiner Autobiografien berichtet er davon, dass er einmal elf FlΓΌchtlingen gleichzeitig Unterschlupf gewΓ€hrte: β€žSie mussten bei mir bleiben, bis ich genΓΌgend Geld zusammenhatte, das fΓΌr die Weiterreise nach Kanada ausreichte. Es war die grâßte Gruppe, die ich jemals beherbergt hatte und ich hatte Probleme, so viele mit Essen und Platz zu versorgenβ€¦β€œ[62] Sowohl die Anzahl der FlΓΌchtenden als auch der Zeitpunkt macht es sehr wahrscheinlich, dass es sich dabei um Harriet Tubmans Gruppe handelte.[61]

Frederick Douglass und Harriet Tubman zeigten fΓΌreinander hohe WertschΓ€tzung. 1868 schrieb Frederick Douglass ihr einen Brief, in der er ihr erlΓ€uterte, warum er ihre Arbeit so hoch werte:

β€œYou ask for what you do not need when you call upon me for a word of commendation. I need such words from you far more than you can need them from me, especially where your superior labors and devotion to the cause of the lately enslaved of our land are known as I know them. The difference between us is very marked. Most that I have done and suffered in the service of our cause has been in public, and I have received much encouragement at every step of the way. You, on the other hand, have labored in a private way. I have wrought in the dayβ€”you in the night. β€¦ The midnight sky and the silent stars have been the witnesses of your devotion to freedom and of your heroism. Excepting John Brownβ€”of sacred memoryβ€”I know of no one who has willingly encountered more perils and hardships to serve our enslaved people than you have.”

β€žAls Du mich um eine Empfehlung batest, hast Du mich um etwas gebeten, was Du nicht brauchst. Ich brauche Deine Empfehlung viel mehr als Du meine – ganz besonders, weil Deine herausragende Arbeit und Dein Engagement im Kampf fΓΌr die Versklavten unseres Lands allen so gut bekannt ist wie mir. Der Unterschied zwischen uns ist erheblich. Das meiste, was ich getan habe […] geschah in der Γ–ffentlichkeit und ich habe bei allem viel UnterstΓΌtzung erhalten. Du dagegen hast im Stillen gearbeitet. Ich habe am Tag gekΓ€mpft und Du in der Nacht […] Nur der nΓ€chtliche Himmel und die stillen Sterne waren Zeuge Deines Freiheitskampfes und Deines Mutes. Von John Brown abgesehen […] kenne ich keinen, der freiwillig soviel Gefahren und Entbehrungen auf sich genommen hat, um unseren versklavten Mitmenschen zu helfen.β€œ[63]

Harriet Tubmans ReligiositΓ€t war fΓΌr sie eine wesentliche Quelle fΓΌr die Kraft, wiederholt die gefΓ€hrliche Reise nach Maryland anzutreten. Die Halluzinationen, an denen sie seit ihrer Kopfverletzung litt, waren fΓΌr sie ein Zeichen gΓΆttlicher Vorsehung. Sie war zutiefst davon ΓΌberzeugt, dass Gott fΓΌr ihre Sicherheit sorgen werde.[64] Der QuΓ€ker Thomas Garrett sagte ΓΌber sie: β€žIch kenne keine andere Person, egal welcher Hautfarbe, die so viel Vertrauen in die Stimme Gottes hatteβ€œ.[65] Auf ihren Reisen hatte sie einen Revolver bei sich und zeigte wenig Scheu, ihn zu benutzen. Sklaven, die nach einem Fluchtbeginn zu ihren Besitzern zurΓΌckkehren wollten, stellten fΓΌr die ΓΌbrigen Fliehenden ein hohes Risiko dar, weil sie Fluchthelfer und -weg verraten konnten.[66] Harriet Tubman hat spΓ€ter davon berichtet, dass sie einen Fliehenden nur dadurch von der RΓΌckkehr abhalten konnte, indem sie ihm die Pistole an den Kopf hielt und ihn zu erschießen drohte.[67] Die Waffe war auch ein Schutz vor Slavecatchern und ihren bissigen Hunden.

Kopfgeld fΓΌr Harriet Tubman?

Den Sklavenbesitzern an der OstkΓΌste von Maryland war nicht bewusst, dass die entlaufene, kΓΆrperlich kleine und behinderte Sklavin Minty in so viele erfolgreiche Fluchtversuche von Sklaven involviert war. Statt Harriet Tubman vermuteten sie in den spΓ€ten 1850er Jahren, dass ein weißer Sklavereigegner ihre Sklaven nach Norden brachte. Sie erwogen zwischenzeitlich sogar die MΓΆglichkeit, dass der β€žweißeβ€œ Aktivist und militante Sklavereigegner John Brown mittlerweile an der OstkΓΌste aktiv sei. Die angeblichen 40.000 US-Dollar Kopfgeld (entsprΓ€che heute ungefΓ€hr 787.000 US-Dollar[68]), die fΓΌr die Ergreifung von Harriet Tubman ausgesetzt worden sein sollen und ΓΌber die man gelegentlich bis heute in Verbindung mit Harriet Tubman liest, sind in Wirklichkeit niemals versprochen worden. Der Ursprung dieses GerΓΌchts ist aber bekannt: Im Jahre 1868 versuchte eine Sklavereigegnerin mit Namen Salley Holley fΓΌr Harriet Tubman eine Rente durchzusetzen und verfasste zu diesem Zweck unter anderem einen Zeitungsartikel. Darin schrieb sie, fΓΌr die Sklavenhalter von Maryland wΓ€ren 40.000 US-Dollar fΓΌr die Ergreifung von Harriet Tubman nicht zu hoch gewesen.[69] Wie unrealistisch diese Zahl ist, zeigt die Kaufkraft dieser Summe und der Vergleich mit anderen Belohnungen. FΓΌr 400 USD konnte man zu dieser Zeit bereits eine kleine Farm kaufen. FΓΌr die Ergreifung der AttentΓ€ter von Abraham Lincoln setzte die US-amerikanische Bundesregierung jeweils 25.000 US-Dollar aus. WΓ€re jemals ein Kopfgeld von 40.000 US-Dollar auf Harriet Tubman ausgesetzt gewesen, hΓ€tte dies wegen der ungewΓΆhnlichen HΓΆhe in den gesamten USA fΓΌr Schlagzeilen gesorgt. So finden sich aber weder irgendwelche Belege fΓΌr diese Summe noch fΓΌr die angeblichen 12.000 US-Dollar bzw. 10.000 US-Dollar, die gleichfalls gelegentlich als Belohnung fΓΌr die Ergreifung von Harriet Tubman genannt werden.[69][70]

WΓ€hrend ihrer gesamten Zeit als Fluchthelferin der Underground Railroad ist weder Harriet Tubman jemals ergriffen noch einer der Sklaven eingefangen worden, die sie nach Norden brachte. Jahre spΓ€ter sagte Harriet Tubman in einer Rede ΓΌber sich selbst:

β€žIch war fΓΌr acht Jahre Schaffnerin der Underground Railroad und ich kann von mir behaupten, was nur wenige andere Schaffner sagen kΓΆnnen – ich habe meinen Zug nie entgleisen lassen und ich habe niemals einen meiner Passagiere verloren.β€œ[71]

John Brown und der Überfall auf Harpers Ferry

Mit einer ihrer letzten Reisen im Jahre 1857 brachte Harriet Tubman ihre Eltern nach Norden. Ihr Vater Ben Ross hatte Harriet Green im Jahre 1855 fΓΌr zwanzig Dollar von Eliza Brodess kaufen kΓΆnnen, so dass beide nun den Status freier Schwarzer hatten.[72] Ben Ross hatte jedoch entflohenen Sklaven Unterschlupf gewΓ€hrt, so dass fΓΌr das Ehepaar die Gefahr bestand, verhaftet zu werden. Harriet Tubman brachte sie ins kanadische St. Catharines, wo mittlerweile mehrere von Harriet Tubmans Verwandten lebten.[73]

John Brown

Im April 1858 wurde Harriet Tubman John Brown vorgestellt. Er zΓ€hlte zu den Sklavereigegnern, die bereit waren, auch Gewalt zu gebrauchen, um die Sklaverei in den Vereinigten Staaten zu beenden.[74] Γ„hnlich wie Harriet Tubman fΓΌhlte sich auch John Brown von Gott dazu berufen, gegen die Sklaverei vorzugehen, und vertraute darauf, dass Gottes Schutz ihn vor den Racheaktionen der Sklavenhalter bewahren werde. Harriet Tubman war ΓΌberzeugt davon, sie habe in einer prophetischen Vision die Begegnung mit John Brown vorhergesehen.[75]

Zum Zeitpunkt ihres ersten Zusammentreffens war John Brown damit beschΓ€ftigt, einen Angriff auf Sklavenhalter zu planen. Andere Sklavereigegner wie Frederick Douglass und William Lloyd Garrison hielten wenig von seinem Vorhaben, durch KΓ€mpfe einen eigenen Staat fΓΌr befreite Sklaven zu schaffen. John Brown dagegen war ΓΌberzeugt, dass es nach ersten gewaltsamen Konfrontationen zu AufstΓ€nden unter den Sklaven kommen wΓΌrde, die sich ΓΌber die gesamten SΓΌdstaaten der Vereinigten Staaten erstrecken wΓΌrden.[76] β€žGeneral Tubmanβ€œ, wie er Harriet Tubman nannte, war wegen ihrer Kenntnisse der Gegebenheiten und der potentiellen UnterstΓΌtzer im Grenzgebiet der US-amerikanischen Bundesstaaten Pennsylvania, Maryland und Delaware fΓΌr ihn eine der wesentlichen UnterstΓΌtzer.[74] Am 8. Mai 1858 hielt John Brown ein Treffen in Chatham-Kent, Ontario, ab, bei dem er erstmals Details eines Überfalls auf Harpers Ferry, West Virginia, nannte.[77] Der Plan blieb allerdings nicht geheim. John Brown musste daher das Vorhaben verschieben und nutzte diese Zeit, um Gelder zu sammeln. Harriet Tubman unterstΓΌtzte ihn sowohl bei seinen BemΓΌhungen um Geldmittel als auch beim Ausarbeiten eines detaillierteren Planes fΓΌr den Angriff auf Harpers Ferry.[78]

Harriet Tubman war zu diesem Zeitpunkt vor allem damit beschΓ€ftigt, auf Treffen von Sklavereigegnern zu sprechen und sich um ihre Verwandten zu kΓΌmmern. Im Herbst 1859, als John Brown und seine MΓ€nner ihren Angriff durchfΓΌhrten, war Harriet Tubman nicht dabei.[79] Einige Historiker sind der Ansicht, dass sie sich zu dem Zeitpunkt in New York aufhielt und krank war.[79] Andere Historiker vermuten, dass sie zu dem Zeitpunkt versuchte, geflohene und mittlerweile in Kanada lebende Sklaven zu einer Teilnahme am Kampf gegen die Sklavenhalter zu bewegen.[80] Kate Larson dagegen hΓ€lt es fΓΌr wahrscheinlicher, dass sie zu dem Zeitpunkt in Maryland war, wo sie entweder fΓΌr die PlΓ€ne von John Brown warb oder erneut Familienmitglieder zur Flucht nach Norden bewegen wollte.[81] Kate Larson hΓ€lt allerdings auch fest, dass Harriet Tubman mittlerweile mΓΆglicherweise die Zweifel von Frederick Douglass an der DurchfΓΌhrbarkeit des Planes teilte.[81]

TatsΓ€chlich scheiterte der Angriff auf Harpers Ferry und der gefangen genommene John Brown wurde im Dezember 1859 gehΓ€ngt. FΓΌr viele Sklavereigegner wurde sein fehlgeschlagener Angriff zu einem Symbol des Widerstands; er selber galt als nobler MΓ€rtyrer. Harriet Tubman pries ihn bis an ihr Lebensende und betonte mit den Worten [H]e done more in dying, than 100 men would in living (ΓΌbersetzt etwa β€žer hat durch seinen Tod mehr bewirkt als 100 andere durch ihr Lebenβ€œ), welche einigende Wirkung von seinem Tod ausgegangen sei.[82]

Auburn und Margaret

Die Gedenktafel wurde errichtet von den BΓΌrgern von Auburn 1914

Zu Beginn des Jahres 1859 verkaufte der Sklavereigegner und US-Senator William H. Seward ein kleines StΓΌck Land, das im Randbezirk der Stadt Auburn im Bundesstaat New York lag, fΓΌr 1200 Dollar an Harriet Tubman.[83] In der Stadt Auburn lebten viele Personen, die sich im Kampf gegen die Sklaverei engagierten und Harriet Tubman fΓΌhlte sich dort hinreichend sicher, um ihre Eltern zu sich zu holen.[84] Aber auch in Auburn mussten entflohene Sklaven damit rechnen, auf Basis des Fugitive Slave Law an ihre Besitzer ΓΌberstellt zu werden. Harriet Tubmans Geschwister hatten deshalb erhebliche Vorbehalte gegen diesen Umzug. Die Historikerin Catherine Clinton geht davon aus, dass Harriet Tubmans VerΓ€rgerung ΓΌber die sogenannte Dred-Scott-Entscheidung der Anlass war, dass sie in die USA zurΓΌckkehrte.[84] Das Haus am Rand von Auburn wurde zum Zentrum im Leben von Harriet Tubman. Sie nahm ΓΌber Jahre dort sowohl Verwandte als auch Untermieter auf und bot Schwarzen auf dem Weg nach Kanada Unterschlupf.[54]

Kurz nach dem Erwerb ihres Hauses in Auburn kehrte Harriet Tubman ein weiteres Mal nach Maryland zurΓΌck und kehrte mit ihrer β€žNichteβ€œ Margaret zurΓΌck.[84] Es gibt bislang keinen Konsens ΓΌber die IdentitΓ€t von Margarets Eltern. Harriet Tubman selber deutete an, es habe sich um freie Schwarze gehandelt. Das MΓ€dchen ließ in Maryland einen Zwillingsbruder und ein liebevolles Zuhause zurΓΌck.[85] Margarets spΓ€tere Tochter Alice bezeichnete das Ganze als β€žKidnappingβ€œ: β€žSie entriss ein Kind damit der Geborgenheit eines guten Zuhauses und brachte sie an einen Ort, wo sich niemand um sie kΓΌmmerte.β€œ[86] Die Historikerinnen Clinton und Larson halten es fΓΌr mΓΆglich, dass Margaret die leibliche Tochter von Harriet Tubman war.[87][88] Kate Larson weist darauf hin, dass die beiden einander ungewΓΆhnlich eng verbunden waren und argumentiert, dass Harriet Tubman, die den Kummer eines von seiner Mutter getrennten Kindes aus eigenem Erleben kannte, nicht mutwillig eine Familie auseinandergerissen hΓ€tte.[88] Catherine Clinton weist außerdem auf die starke Γ„hnlichkeit zwischen Harriet Tubman und Margaret hin, die auch Alice, die Tochter von Margaret, eingesteht.[87] FΓΌr diese Hypothese gibt es jedoch keine konkreten Belege.[89]

Im November 1860 reiste Harriet Tubman ein letztes Mal nach Maryland, um Sklaven bei der Flucht behilflich zu sein. WΓ€hrend der 1850er Jahre war es Harriet Tubman nicht gelungen, ihre Schwester Rachel und deren zwei Kinder in den Norden der Vereinigten Staaten zu bringen. Bei ihrer RΓΌckkehr nach Dorchester County im Jahre 1860 erfuhr sie, dass Rachel mittlerweile verstorben war. Die Flucht ihrer beiden versklavten Kinder Ben und Angerine hΓ€tte Harriet Tubman allerdings nur durch eine Bestechungszahlung von 30 USD bewerkstelligen kΓΆnnen. Über das Geld verfΓΌgte sie nicht, so dass sie die Kinder zurΓΌcklassen musste. Ihr spΓ€teres Schicksal ist unbekannt. Statt ihrer fΓΌhrte Harriet Tubman eine andere Gruppe nach Norden, mit der sie am 28. Dezember 1860 wieder in Auburn eintraf.

Union General David Hunter zΓ€hlte wie Harriet Tubman zu den entschiedenen Gegnern der Sklaverei

Der Amerikanische BΓΌrgerkrieg

Im Jahre 1861 begann der Amerikanische BΓΌrgerkrieg. Harriet Tubman sah einen Sieg der Union als wesentlichen Schritt auf dem Weg zur Abschaffung der Sklaverei. Gemeinsam mit Gegnern der Sklaverei aus Boston und Philadelphia versuchte sie daher durch ihre aktive Mitarbeit die Nordstaatenarmee zu unterstΓΌtzen. Diese bestand zu Beginn vor allem in einer Versorgung von FlΓΌchtlingen in den Lagern um Port Royal, South Carolina.[90]

In Port Royal traf Harriet Tubman auf General David Hunter, einen entschiedenen Sklavereigegner. Er erklÀrte alle Sklaven, die nach Fort Monroe geflohen waren, zur Kriegsbeute und gab ihnen dann die Freiheit. Aus den befreiten Sklaven wollte er außerdem ein Regiment formen.[91] US-PrÀsident Abraham Lincoln war dies jedoch zu radikal und er tadelte General Hunter für seine Maßnahmen.[91] Harriet Tubman verurteilte Abraham Lincolns Antwort und seine generelle Unwilligkeit, die Sklaverei in den USA zu beenden, aus moralischen wie aus pragmatischen Gründen. Entsprechend ihrem Weltbild war sie fest davon überzeugt, dass Gott die Nordstaaten nur dann siegen lassen werde, wenn sie das Unrecht der Sklaverei beendeten.[92] In Port Royal arbeitete Harriet Tubman als Krankenschwester und kümmerte sich auch um die, die an Pocken erkrankt waren. Die Tatsache, dass sie sich dabei nicht ansteckte, gab den Gerüchten, dass sie unter einem besonderen Schutz durch Gott stünde, weitere Nahrung.[93] Ihr Recht, sich von der Feldküche mit versorgen zu lassen, wurde von einer Reihe von befreiten Sklaven allerdings auch als Bevorzugung gewertet. Um Spannungen zu vermeiden, verzichtete Harriet Tubman darauf. Für ihren Lebensunterhalt verkaufte sie Root Beer und Pasteten, die sie abends selbst herstellte.[93]

Kundschafterin der Unionstruppen

Zum 1. Januar 1863 erklΓ€rte Abraham Lincoln mit der Emanzipationsproklamation die Sklaverei in den von der Union abgefallenen Bundesstaaten fΓΌr beendet. FΓΌr Harriet Tubman war dies der Anlass, noch entschiedener die Truppen der Union zu unterstΓΌtzen und sie begann, fΓΌr diese als Kundschafterin zu arbeiten. Sie gehΓΆrte zunΓ€chst einer Gruppe an, die (im Auftrag des Kriegsministers Edwin M. Stanton) die noch von den KonfΓΆderierten besetzte Umgebung von Port Royal erkunden und kartieren sollte. Die SΓΌmpfe und FlusslΓ€ufe von South Carolina glichen denen an der OstkΓΌste von Maryland und ihre FΓ€higkeit und Erfahrungen, sich in einem solchen Gebiet unentdeckt zu bewegen, waren dafΓΌr wertvoll.[94][95] Wenig spΓ€ter arbeitete sie als Kundschafterin von Colonel James Montgomery und versorgte ihn mit Informationen, die wesentlich fΓΌr die erfolgreiche Eroberung von Jacksonville in Florida waren.[95]

Ein Holzschnitt, der Harriet Tubman wΓ€hrend des nordamerikanischen BΓΌrgerkrieges zeigt

Auch wΓ€hrend des Angriffs von James Montgomery und seinen Truppen auf eine Reihe von Plantagen entlang des Combahee Rivers kam Harriet Tubman als Kundschafterin eine wesentliche Rolle zu. Am Morgen des 2. Juni 1863 fΓΌhrte Harriet Tubman drei Dampfschiffe, die Unionstruppen an Bord hatten, durch den verminten Flusslauf des Combahee Rivers.[96] Sobald sie an Land waren, setzten die Union-Truppen die dort befindlichen Plantagen in Brand, zerstΓΆrten die Infrastruktur und erbeuteten Nahrungsmittel im Wert von tausenden von Dollar.[97] Das Pfeifen der Dampfschiffe wurden von den Sklaven entlang des Ufers als Zeichen zur Flucht begriffen. Harriet Tubman beschrieb spΓ€ter, wie in diesem chaotischen Moment Frauen mit noch dampfenden ReistΓΆpfen in den HΓ€nden und SΓ€cken voll quietschender Ferkel ΓΌber der Schulter an Bord flohen, wΓ€hrend ihre kleinen Kinder sich an ihre HΓ€lse klammerten. Ihre Besitzer versuchten mit Peitschen- und Waffengewalt die Massenflucht zu verhindern, doch ihre BemΓΌhungen waren in dem Tumult nahezu erfolglos.[97][98] In dem Augenblick, in dem die konfΓΆderierten Truppen heran eilten, legten die Dampfschiffe in Richtung Beaufort, South Carolina ab.[99]

Mehr als siebenhundert Sklaven wurden durch jenes als Combahee River Raid bezeichnete Vorgehen befreit.[100][98] Zeitungsartikel priesen Harriet Tubmans Patriotismus und Energie und hoben hervor, wie erfolgreich sie unter den frisch befreiten Sklaven dafür warb, sich den Truppen der Union anzuschließen.[101] Nach dem erfolgreichen Angriff auf die Plantagen am Combahee River arbeitete sie für Colonel Robert Gould Shaw wÀhrend des Angriffs auf Fort Wagner. Der Legende nach war sie diejenige, die ihm seine letzte Mahlzeit brachte.[101] Die verlustreiche Schlacht um Fort Wagner beschrieb Harriet Tubman spÀter mit den Worten:

β€žUnd dann sahen wir Blitze und das waren die Gewehre, und dann hΓΆrten wir Donner und das waren die Kanonen, und dann hΓΆrten wir Regen fallen und das waren die Tropfen von Blut, und als wir losgingen um die FrΓΌchte zu holen, waren es tote MΓ€nner, die wir ernteten.β€œ[102]

Harriet Tubman arbeitete für zwei weitere Jahre für die Truppen der Union. Sie kümmerte sich um frisch befreite Sklaven, kundschaftete die noch von konfâderierten Truppen beherrschten Regionen aus und arbeitete schließlich als ungelernte Krankenschwester in Virginia.[103] Sie kehrte in dieser Zeit in AbstÀnden immer wieder nach Auburn zurück, um sich um ihre Familie zu kümmern.[104] Selbst nach dem Ende des Bürgerkrieges verblieb sie noch für einige Monate im Dienst der Truppen, bevor sie endgültig nach Auburn zurückkehrte.[105] Harriet Tubman erhielt in dieser Zeit niemals regulÀren Lohn. Auch in den Folgejahren wurde ihr zunÀchst jegliche EntschÀdigung oder Rente verweigert.[106][107] Ihr inoffizieller Status machte es schwierig, ihre Arbeit für die Truppen zu dokumentieren, und die Behârden der US-Regierung brauchten lange, um diese anzuerkennen.[108] Erst 1899 erhielt Harriet Tubman eine Pension für ihre Leistungen in dem 1865 beendeten Bürgerkrieg. Da sie in großer Armut lebte, waren ihre Schwierigkeiten, eine offizielle Pension zu erhalten, für sie besonders schmerzhaft.[109]

Harriet Tubman steht am Àußersten linken Rand; sitzend mit Stock ihr Mann Davis, und neben Tubman steht die spÀter adoptierte Tochter Gertie Tubman, Aufnahme etwa um 1887 vor Harriet Tubmans Haus in Auburn

Die Jahre nach dem BΓΌrgerkrieg

Harriet Tubman verbrachte den Rest ihres Lebens in Auburn, wo sie sich um ihre Familie sowie andere bedürftige Personen kümmerte. Den Lebensunterhalt für sich und ihre Eltern verdiente sie mit einer Reihe unterschiedlicher Jobs. Sie vermietete außerdem Zimmer ihres Hauses.[54] Zu ihren Untermietern zÀhlte auch der Bürgerkriegsveteran Nelson Davis, der in Auburn als Maurer arbeitete. Die beiden verliebten sich ineinander, und obwohl er 22 Jahre jünger als Harriet Tubman war, heirateten sie am 18. MÀrz 1869. 1874 adoptierten sie gemeinsam ein Kleinkind mit dem Namen Gertie.[110]

Finanzielle UnterstΓΌtzung fand Harriet Tubman durch die Personen, die sie aus der Zeit des Kampfes gegen die Sklaverei kannten. Sarah H. Bradfort verfasste ihre erste, 132 Seiten lange Biografie, die 1869 unter dem Titel Scenes in the Life of Harriet Tubman (Szenen aus dem Leben der Harriet Tubman) erschien. Der Verkauf des Buches brachte Harriet Tubman etwa 1.200 USD ein.[111] Auch wenn das Buch aus heutiger Sicht sehr subjektiv geschrieben ist und Sarah Bradfort sich eine Reihe kΓΌnstlerischer Freiheiten nahm,[112] ist es nach wie vor eine wichtige Quelle ΓΌber das Leben von Harriet Tubman. Sarah H. Bradfort publizierte 1886 einen weiteren Band unter dem Titel Harriet, the Moses of her people (Harriet, der Moses ihres Volkes). Diese Publikation hatte unter anderem auch das Ziel, die finanziell angespannte Situation der Harriet Tubman zu erleichtern.[113]

Wegen ihrer Schulden – unter anderem war sie mit den Zahlungen fΓΌr ihr Haus und GrundstΓΌck am Rand von Auburn im RΓΌckstand – wurde Harriet Tubman Opfer eines Schwindels. Zwei MΓ€nner mit Namen Stevenson und John Thomas behaupteten, sie hΓ€tten in ihrem Besitz Gold, das sie aus South Carolina herausgeschmuggelt hΓ€tten.[114][115] Sie boten Harriet Tubman diesen Schatz, der nach ihren Angaben 5.000 USD wert war, fΓΌr eine Barzahlung von 2.000 USD an. Ihr Vertrauen erweckten sie unter anderem, weil sie behaupteten, sie wΓΌrden einen von Harriet Tubmans Verwandten kennen, und sie beherbergte sie fΓΌr einige Tage in ihrem Haus.[115] Harriet Tubman war sich bewusst, dass in den SΓΌdstaaten viele Weiße Wertsachen vergraben hatten, als sich die Unionstruppen nΓ€herten. HΓ€ufig waren es Schwarze, die man damit beauftragte, entsprechende Gruben auszuheben. Die Geschichte war daher durchaus plausibel und ihr finanzieller Engpass sowie eine gewisse GutglΓ€ubigkeit sorgten dafΓΌr, dass Harriet Tubman sich auf den Handel einließ.[114] Das Geld dafΓΌr lieh sie sich von einem wohlhabenden Bekannten. Sobald die zwei MΓ€nner Harriet Tubman zur angeblichen Übergabe des Goldes in einen Wald gelockt hatten, griffen sie sie jedoch an, betΓ€ubten sie mit Chloroform und stahlen ihr das Geld.[116][114] Die Γ–ffentlichkeit im Bundesstaat New York reagierte auf den Vorfall mit EmpΓΆrung und wΓ€hrend einige Harriet Tubman wegen ihrer NaivitΓ€t tadelten, sympathisierten viele mit ihr wegen ihrer finanziellen NΓΆte.[117] Der Vorfall rief der Γ–ffentlichkeit auch ihre Leistungen wΓ€hrend des Sezessionskrieges ins GedΓ€chtnis, fΓΌr die sie bislang keinerlei Kompensation erhalten hatte. Gerry Whiting Hazelton, ein Mitglied des US-ReprΓ€sentantenhauses aus Wisconsin, versuchte ΓΌber dieses eine Sonderzahlung von 2.000 USD an Harriet Tubman zu bewirken, um sie fΓΌr ihre Leistungen als Kundschafterin, Spionin und Krankenschwester im Dienste der Unionstruppen zu entschΓ€digen. Der Vorschlag wurde abgelehnt.[117]

Susan B. Anthony war eine der fΓΌhrenden Frauenrechtlerinnen der USA

Die US-amerikanische Frauenrechtsbewegung

Harriet Tubman wandte sich in ihren spΓ€ten Lebensjahren zunehmend der Frauenrechtsbewegung zu und arbeitete mit prominenten US-amerikanischen Frauenrechtlerinnen wie Susan B. Anthony und Emily Howland zusammen.[118] Sie warb unter anderem auf Veranstaltungen in New York, Boston und Washington, D.C. fΓΌr das Wahlrecht der Frauen. Dabei beschrieb sie ihre AktivitΓ€ten wΓ€hrend und nach dem Sezessionskrieg und argumentierte, dass der Einsatz und die Opferbereitschaft zahlreicher Frauen gezeigt habe, dass sie MΓ€nnern ebenbΓΌrtig seien.[119] Als 1896 die β€žNational Federation of Afro-American Womenβ€œ gegrΓΌndet wurde, war Harriet Tubman die Hauptrednerin des ersten Zusammenkommens.[120] Diese AktivitΓ€ten sorgten dafΓΌr, dass Harriet Tubman wieder in den Fokus der Γ–ffentlichkeit geriet. Ein Magazin mit dem Namen β€žThe Woman’s Eraβ€œ (Das Zeitalter der Frau) verΓΆffentlichte eine Artikelserie ΓΌber einflussreiche Frauen und widmete einen Artikel Harriet Tubman. Eine Zeitung der Frauenrechtsbewegung belegt eine Serie von EmpfΓ€ngen in Boston, auf denen Harriet Tubman und ihr Dienst um die US-amerikanische Nation gewΓΌrdigt wurde. Nach wie vor verfΓΌgte Harriet Tubman ΓΌber wenige Geldmittel und musste eine Kuh verkaufen, um sich das Zugticket fΓΌr die Anreise zu diesen Feierlichkeiten leisten zu kΓΆnnen.[121]

Krankheit und Tod

Um die Jahrhundertwende engagierte sich Harriet Tubman zunehmend in der African Methodist Episcopal Zion Church in Auburn. Im Jahr 1903 schenkte sie der Kirche einen Teil ihres GrundstΓΌckes mit der Auflage, darauf ein Heim fΓΌr alte und mittellose Farbige zu errichten.[122] Bis zur ErΓΆffnung des Heimes vergingen allerdings fΓΌnf Jahre und Harriet Tubman war zusΓ€tzlich verΓ€rgert darΓΌber, dass der kirchliche TrΓ€ger des Heimes festlegte, dass zukΓΌnftige Heimbewohner eine AufnahmegebΓΌhr von 100 USD entrichten sollten. Obwohl das im Widerspruch zu ihrem Schenkungsgedanken stand, war sie der Ehrengast, als das β€žHarriet Tubman Home for the oldβ€œ am 23. Juni 1908 erΓΆffnet wurde.[122]

Harriet Tubman um 1910
Booker T. Washington (1903)

Nach wie vor litt Harriet Tubman unter den Folgen der Kopfverletzung, die sie als Jugendliche erlitten hatte. Bereits in den spΓ€ten 1890er Jahren hatte sie sich einer Operation in Bostons Massachusetts General Hospital unterzogen, weil sie wegen der Schmerzen und des stΓ€ndigen β€žSummensβ€œ in ihrem Kopf nicht mehr schlafen konnte. Nach ihren eigenen Angaben wurde dabei die SchΓ€deldecke angehoben, was ihr erhebliche Erleichterung verschaffte.[123] 1911 war sie kΓΆrperlich so hinfΓ€llig, dass sie in das von ihr gestiftete Heim ziehen musste. Eine New Yorker Zeitung beschrieb sie als krank und mittellos, was dazu fΓΌhrte, dass eine Reihe von Bewunderern ihr erneut Geld zukommen ließen. Umgeben von Freunden und Familienmitgliedern verstarb Harriet Tubman im Alter von etwa 93 Jahren am 10. MΓ€rz 1913 an den Folgen einer LungenentzΓΌndung.[124]

β€ž[B]ereits als 13jΓ€hriges MΓ€dchen besaß sie den Muth, einen ihrer weißen Peiniger, der einen armen kranken Sclaven unbarmherzig geschlagen hatte, anzugreifen, was ihre eigene Lage natΓΌrlich nicht verbesserte. Kaum 19 Jahre alt, gelang es Harriet, ihrem Herrn zu entfliehen und, den grâßten Gefahren trotzend, zu Fuß die nΓΆrdlichen Staaten zu erreichen, wo die Sklaverei bereits abgeschafft war. Dort wurde sie fΓΌr frei erklΓ€rt und mit grâßtem Eifer begann sie sofort selbstΓ€ndig zu arbeiten und jeden Heller, den sie sich vom Munde absparen konnte, beiseite zu legen. Sobald sie eine genΓΌgende Summe beisammen hatte, machte sie sich auf den Weg nach dem SΓΌden, und wo immer sie Sclaven antraf, die sich auf der Flucht befanden, half sie ihnen, das Land der Freiheit zu gewinnen. […] Sie wusste den FlΓΌchtlingen so versteckte Wege zu zeigen und sie vor ihren Verfolgern so geschickt zu verbergen, dass keiner ihrer SchΓΌtzlinge in die HΓ€nde seiner Peiniger fiel. Nachdem das kΓΌhne MΓ€dchen zahlreiche Excursionen dieser Art mit bestem Erfolg ausgefΓΌhrt hatte, bildeten die Sclavenhalter eine Verbindung und setzten 10000 Dollars demjenigen aus, der ihnen Harriet Tubman in die HΓ€nde liefern wΓΌrde. Aber gleich einer Jeanne d'Arc, wie durch eine hΓΆhere Macht beschΓΌtzt, entging sie allen ihr gelegten Fallen. […] Die noch sehr rΓΌstige Greisin hat nun durch die BegrΓΌndung des Heims bei Auburne ihren edelherzigen, von reinster Menschenliebe geleiteten Bestrebungen die Krone aufgesetzt.β€œ

– Bericht in den Innsbrucker Nachrichten vom 15. MΓ€rz 1898[70]

Postume Ehrungen und nationale Wahrnehmung

Nach ihrem Tod wurde Harriet Tubman mit militÀrischen Ehren auf dem Fort Hill Cemetery in Auburn begraben.[125] Die Stadt Auburn ließ zu ihrem Andenken eine Plakette am GerichtsgebÀude anbringen. Obwohl die Plakette stolz darüber bekundet, dass eine so prominente Person Bürgerin der Stadt Auburn war, hat es Kritik erregt, dass auf der Plakette Harriet Tubman in nicht korrektem Englisch zitiert wird. Das darauf wiedergegebene Zitat I nebber run my train off de track, das man vermutlich wegen seiner grâßeren AuthentizitÀt dem korrekteren I never run my train off the track vorzog, gilt heute nicht mehr als politisch korrekt und ist kritisiert worden, weil es ihr Ansehen als US-amerikanische Patriotin und entschiedene Humanistin untergrabe.[126] Immerhin war jedoch Booker T. Washington Hauptredner wÀhrend der damaligen Gedenkfeier anlÀsslich der Anbringung der Plakette.[127] Das von Harriet Tubman ins Leben gerufene Altenheim wurde nach 1920 aufgegeben, aber spÀter von der African Methodist Episcopal Zion Church renoviert und dient heute als Museum und Bildungszentrum.[128]

Nach den beiden Biographien von Sarah Bradford erschien erst 1942 eine weitere, an ein erwachsenes Publikum gerichtete. Zahlreiche, zum Teil dramatisch ΓΌberzeichnete Versionen von Harriet Tubmans Leben waren zuvor fΓΌr Kinder erschienen. Earl Conrad wollte jedoch mit seiner Biografie wissenschaftlichen Anforderungen genΓΌgen. Er brauchte vier Jahre, bis er einen Verleger fΓΌr das Buch mit dem Titel Harriet Tubman: Negro Soldier and Abolitionist (β€žHarriet Tubman: Negersoldatin und Sklavereigegnerinβ€œ) fand. Trotz des Bekanntheitsgrades von Harriet Tubman brauchte es mehr als sechzig Jahre, bis erneut seriΓΆse Biographien ΓΌber Harriet Tubman erschienen. Jean Humez publizierte 2003 ein Buch, das einige der Lebensgeschichten von Harriet Tubman aufgriff. Die beiden Biografien der Historikerinnen Kate Larson und Catherine Clinton erschienen im Jahre 2004.

Nach einer am Ende des 20. Jahrhunderts in den Vereinigten Staaten durchgefΓΌhrten Umfrage zΓ€hlt Harriet Tubman dort bis heute zu den bekanntesten PersΓΆnlichkeiten der US-amerikanischen Geschichte. Lediglich Betsy Ross und Paul Revere haben einen hΓΆheren Bekanntheitsgrad.[129] Generationen von Afro-Amerikanern war sie ein Vorbild im Kampf um die BΓΌrgerrechte. Politiker aus allen politischen Lagern haben sie in Reden geehrt.[130] Zur Erinnerung an Harriet Tubman tragen Dutzende von Schulen ihren Namen,[131] neben dem Harriet Tubman Home in Auburn erinnert auch das Harriet Tubman Museum in Cambridge an sie.[131] 1944 wurde ein Liberty-Frachter der US-Marine, die SS Harriet Tubman, auf ihren Namen getauft. Sie war die erste Schwarze, die in dieser Weise geehrt wurde. Die feministische Gruppe Combahee River Collective, die in den 1970er Jahren den Rassismus innerhalb der Frauenbewegung kritisierte, nannte sich nach der von Harriet Tubman organisierten Sklavenbefreiung.

Harriet Tubman wurde in die Anthologie Daughters of Africa aufgenommen, die 1992 von Margaret Busby in London und New York herausgegeben wurde.

Im Jahr 1978 gedachte das United States Postal Service mit einer Briefmarkenserie afro-amerikanischer PersΓΆnlichkeiten. Die erste Briefmarke dieser Reihe trΓ€gt das PortrΓ€t von Harriet Tubman.[132] Im selben Jahr zeigte NBC den zweiteiligen Film A woman called Moses mit Cicely Tyson in der Hauptrolle.

Nach Harriet Tubman war 1994 ein Venuskrater auf der nârdlichen VenushemisphÀre benannt worden: Venuskrater Tubman.[133] Im Jahr 2014 wurde auf Vorschlag eines Teams der Astrophysikerin Carrie Nugent[134] ein Asteroid des Àußeren Hauptgürtels nach Harriet Tubman benannt: (241528) Tubman.[135]

Bis zum April 2016 beteiligten sich Millionen von BΓΌrgern an einer Umfrage unter Finanzminister Jack Lew, wer auf der neu zu gestaltenden 20-Dollar-Note erscheinen sollte. Schon davor gewann Tubman mit 118.328 Stimmen eine Abstimmung der Non-Profit-Organisation Womenon20s vor etwa Wilma Mankiller, Eleanor Roosevelt und Rosa Parks.[136][137][138] Im Jahr 2016 gab Finanzminister Jack Lew bekannt, dass 2020 der neue 20-US-Dollar-Schein das PortrΓ€t von Tubman zeigen sollte.[139] Tubman wΓ€re damit die einzige Frau auf der Vorderseite eines Dollar-Scheins.[140] Allerdings stellte der nachfolgende Finanzminister Steven Mnuchin das Vorhaben seines VorgΓ€ngers im August 2017 zurΓΌck, nachdem Donald Trump es als β€žpure political correctnessβ€œ verspottet hatte.[141] Mnuchin stellte in Frage, ob weiterhin Personen auf neugestalteten US-Dollar-Noten abgebildet werden sollen.[142] Im Mai 2019 gab Mnuchin bekannt, dass die Ausgabe von 20-Dollar-Scheinen mit dem PortrΓ€t von Tubman auf das Jahr 2028 verschoben wurde, einen Zeitpunkt, zu dem Trump nicht mehr im Amt sein wΓΌrde.[143] Am 25. Januar 2021, fΓΌnf Tage nach seiner AmtseinfΓΌhrung als PrΓ€sident, belebte Joe Biden laut Pressesprecherin Jen Psaki den Plan wieder, das PortrΓ€t des wegen Sklavenbesitzes und Verbrechen gegen die indigene BevΓΆlkerung kontrovers diskutierten 7. PrΓ€sidenten der Vereinigten Staaten, Andrew Jackson, durch das PortrΓ€t von Harriet Tubman zu ersetzen.[144][145]

Im Heiligenkalender der Episkopalkirche der Vereinigten Staaten von Amerika ist der 20. Juli[146] und im Kalender der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Amerika (ELCA) der 10. MΓ€rz[147] ein Gedenktag fΓΌr Harriet Tubman.

Im Herbst 2019 kam die Verfilmung ihrer Geschichte unter dem Titel Harriet in die Kinos. Kasi Lemmons fΓΌhrte Regie; Cynthia Erivo spielte die Hauptrolle.

Die kanadische Bundesregierung, vertreten durch den fΓΌr das Historic Sites and Monuments Board of Canada zustΓ€ndigen Minister, ehrte Tubman am 3. August 2005 fΓΌr ihr Wirken in der Underground Railroad und erklΓ€rte sie zu einer β€žPerson von nationaler historischer Bedeutungβ€œ.[148]

Literatur

Commons: Harriet Tubman β€“ Album mit Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. ↑ Clinton, S. 5
  2. ↑ a b c Larson, S. 10
  3. ↑ Clinton, S. 6
  4. ↑ a b Humez, S. 12
  5. ↑ Clinton, S. 12
  6. ↑ Larson, S. 311–312
  7. ↑ Clinton, S. 23–24
  8. ↑ Clinton, S. 28–29
  9. ↑ Larson, S. 16
  10. ↑ Clinton, S. 4
  11. ↑ Clinton, S. 10
  12. ↑ Larson, S. 34
  13. ↑ a b Larson, S. 47
  14. ↑ a b Clinton, S. 13
  15. ↑ Humez, S. 14
  16. ↑ Humez, S. 13
  17. ↑ Clinton, S. 17–18
  18. ↑ Larson, S. 40
  19. ↑ a b Larson, S. 38
  20. ↑ Larson, S. 56
  21. ↑ a b c Larson, S. 42
  22. ↑ Clinton, S. 22
  23. ↑ Clinton, S. 20
  24. ↑ Larson, S. 42–43
  25. ↑ a b Larson, S. 62
  26. ↑ Larson, S. 63
  27. ↑ Clinton, S. 33
  28. ↑ Larson, S. 72
  29. ↑ Clinton, S. 31
  30. ↑ a b Zitiert in Bradford (1971), S. 14–15
  31. ↑ Larson, S. 73
  32. ↑ Clinton, S. 31–32
  33. ↑ Larson, S. 74–77
  34. ↑ Larson, S. 77
  35. ↑ a b Larson, S. 78/79
  36. ↑ a b Larson, S. 80
  37. ↑ a b Zitiert in Bradford (1971), S. 19
  38. ↑ Larson, S. 82.
  39. ↑ Larson, S. 81.
  40. ↑ a b Clinton, S. 37.
  41. ↑ Clinton, S. 38.
  42. ↑ Clinton, S. 37–38.
  43. ↑ Larson, S. 83.
  44. ↑ Im Original lautet das Zitat: β€šWhen I found I had crossed that line, I looked at my hands to see if I was the same person. There was such a glory over everything; the sun came like gold through the trees, and over the fields, and I felt like I was in Heaven.β€˜
  45. ↑ Zitiert in Bradford (1971), S. 20; im englischen Originalzitat ist das β€žsieβ€œ gleichfalls betont.
  46. ↑ Larson, S. 88
  47. ↑ Clinton, S. 60
  48. ↑ Larson, S. 89–90
  49. ↑ a b c Larson, S. 90/91
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  68. ↑ Diese Zahl wurde mit der Vorlage:Inflation ermittelt, ist auf volle 1.000 US-Dollar gerundet und vergleicht 1868 mit Januar 2024.
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  93. ↑ a b Clinton, S. 156/157
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  106. ↑ Clinton, S. 193–195
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  108. ↑ Clinton, S. 193
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  145. ↑ siehe auch FAZ.net 25. April 2021: Ehre oder Beleidigung?
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