Yamaha Tracer 900

Yamaha Motors

Yamaha MT-09 Tracer auf der Tokyo Motor Show 2015
Yamaha Tracer 900
Hersteller Yamaha
Produktionszeitraum 2015 bis 2021
Klasse Sporttourer
Motordaten
Dreizylinder-Reihenmotor
Hubraum (cm³) 847 cm³
Getriebe 6 Gänge
Radstand (mm) 1.440 mm
Maße (L × B × H, mm): 2.160 × 950 × 1.345
Sitzhöhe (cm) 845 mm – 860 mm
Leergewicht (kg) 210 kg
Nachfolgemodell Yamaha Tracer 9

Die Yamaha Tracer 900 ist ein Sporttourer des japanischen Motorradherstellers Yamaha.

Historie

Die 2014 angekündigte Yamaha Tracer 900 wurde im März 2015 als MT-09 Tracer in die Märkte eingeführt. Dieses Modell basiert auf dem erfolgreichen Naked Bike MT-09 und kombiniert deren leistungsstarken 847-ccm-Dreizylinder-Motor mit einem Sporttouring-orientierten Design.[1]

Name

Das Motorrad wurde in den meisten Märkten als „MT-09 Tracer“ und in Nordamerika als „FJ-09“ eingeführt. Ab 2016 wurde das Motorrad in Europa in „Tracer 900“ umbenannt, im selben Jahr wurde die Tracer 700 in Europa eingeführt, die auf der MT-07 basiert. In Japan, Südamerika, Australien und Neuseeland wurde es unter dem ursprünglichen Namen „MT-09 Tracer“ weitergeführt. Ab dem Modelljahr 2019 wurde sie in den Vereinigten Staaten in „Tracer 900“ umbenannt. Im Jahre 2021 überarbeitete Yamaha die Tracer 900 grundlegend und benannte sie in Tracer 9 um.[2][3]

Technik

Der flüssigkeitsgekühlte Dreizylinder-Reihenmotor mit 847 cm³ Hubraum und vier Ventilen pro Zylinder leistet 115 PS (84,5 kW) bei 10.000/min; ein maximales Drehmoment von 88 Nm liegt bei einer Drehzahl von 8500/min an. Die vier Zylinder haben eine Bohrung von 78 mm, die Kolben einen Hub von 59,1 mm. Das Verdichtungsverhältnis beträgt 11,5 : 1. Angepasste Auspuffkrümmer sowie unterschiedlich lange Zuführungen zum Ansaugtrakt unterstützen die Leistungsabgabe.[4][5]

Kraftübertragung

Die Yamaha MT-09 Tracer hat ein konventionelles Kraftradsechsganggetriebe mit Schaltwalze sowie einer mechanisch zu betätigenden Mehrscheiben-Ölbadkupplung, einer speziellen Art der Lamellenkupplung.

Rahmen und Fahrwerk

Das Motorrad hat einen Leichtmetall-Brückenrahmen, eine Upside-Down Gabel sowie eine Hinterradschwinge mit unter der Sitzbank liegendem Zentralfederbein. Die Federelemente sind in der Zugstufe verstellbar und am Heckfederbein lässt sich die Druckstufe des Stoßdämpfers ändern. Die Wahl des Fahrmodus wirkt sich nicht auf die Fahrwerkseinstellung aus (kein elektronisch einstellbares Fahrwerk).

Elektronik

Mit einer einstellbaren Ansteuerung der Motorelektronik kann der Fahrer zwischen den Modi STD (Standard), A (Sport) und B (Regen) wechseln und damit ein verändertes Ansprechverhalten des Motors bewirken. Im B-Modus spricht der Motor sanfter an und verliert 10 PS Höchstleistung. Neben serienmäßigem ABS hat das Motorrad eine abschaltbare Traktionskontrolle und einen Quickshifter für schnelle Gangwechsel ohne Kupplung.[6]

Modell

Eine Yamaha Tracer 900 als Fahrzeug der Polizei Brunei

Erste Generation

2015 bis 2016 (MT-09 Tracer weltweit und FJ-09 in den USA)

Die Technik der Tracer 900 basiert direkt auf der MT-09. Zusätzlich verfügt sie über eine Teilverkleidung und eine Windschutzscheibe, einen größeren Kraftstofftank, Handprotektoren, einen Mittelständer, eine 12-Volt-Steckdose sowie eine ein- und ausschaltbare Traktionskontrolle. Weiterhin bietet sie ein überarbeitetes Kraftstoffkennfeld und drei Fahrmodi. Das Armaturenbrett stammt direkt von der XT1200Z Super Ténéré. Die Tracer 900 hat LEDs für Scheinwerfer, Rückleuchten und Bremslichter. Der Lenker ist höher und breiter und befindet durch den weiter vorn positionierten Sitzes näher am Fahrer, was eine aufrechtere Sitzposition ermöglicht. Der hintere Hilfsrahmen ist größer und robuster und bietet werkseitige Befestigungspunkte für Seitenkoffer. Die Hinterradaufhängung ist länger als die der MT-09 und hat steifere Federn sowie mehr Dämpfung und Vorspannung.

Die amerikanische Variante FJ-09 ist in ihrer Geschwindigkeit elektronisch auf 191 km/h (119 mph) begrenzt.[7]

2017

Ab 2017 wurde das Modell mit einer dreistufig einstellbaren Traktionskontrolle und einer neuen Kupplungseinheit ausgestattet, die Unterstützung und eine Rutschkupplung bietet, ähnlich der Technik, die auch bei den Modellen XSR900 und FZ-09/MT-09 zu finden ist.

Zweite Generation

2018 bis 2020 (Tracer 900 und Tracer 900 GT)

Von 2018 bis 2020 führte Yamaha eine verbesserte Variante des Modells unter dem Namen „Tracer 900 GT“ ein.[8] Diese Version behält den gleichen Motor, Rahmen und Karosseriedesign der Standard-Tracer bei, bietet jedoch serienmäßig (nun in passender Farbe) Satteltaschen, einen Tempomaten, beheizte Griffe, eine verlängerte Hinterradschwinge sowie ein aktualisiertes TFT-Farbdisplay, das dem der Yamaha R1 ähnelt. Außerdem verfügt sie über ein neues Windschutzscheibendesign, das während der Fahrt mit einer Hand justiert werden kann, im Gegensatz zum älteren Zweiknopfsystem, das für die Einstellung im Stillstand gedacht war.[9][10]

Commons: Yamaha Tracer 900 – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Yamaha MT-09 Tracer | Test - Fazit - Zubehör. Abgerufen am 19. Juni 2024 (deutsch).
  2. Yamaha MT-09 Tracer im Toptest: Grace, Space, Pace. 19. Februar 2015, abgerufen am 19. Juni 2024.
  3. Yamaha MT-09 Tracer - erster Test. 15. Dezember 2014, abgerufen am 19. Juni 2024.
  4. Yamaha MT-09 Tracer im PS-Fahrbericht: Viel Motorrad für wenig Geld. 13. Januar 2015, abgerufen am 19. Juni 2024.
  5. Yamaha Tracer 900 ► Technische Daten - MOTORRADonline.de. 22. Januar 2021, abgerufen am 19. Juni 2024.
  6. 2015 | Yamaha MT-09 Tracer mit Testvideo und Fazit. 3. Januar 2015, abgerufen am 19. Juni 2024 (deutsch).
  7. Yamaha Tracer 900 • Modelljahr 2017. Abgerufen am 19. Juni 2024 (deutsch).
  8. Drehfreude trifft Komfort: Fahrvorstellung: Yamaha Tracer 900 GT - WELT. 17. April 2018, abgerufen am 19. Juni 2024.
  9. Überzeugt die überarbeitete Yamaha Tracer 900 2018. 17. April 2018, abgerufen am 19. Juni 2024 (deutsch).
  10. MotorradundReisen Yamaha Tracer 900. Abgerufen am 19. Juni 2024.