„Vadim Glowna“ – Versionsunterschied
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* 1993: [[Tatort: Bauernopfer|Tatort – Bauernopfer]] | * 1993: [[Tatort: Bauernopfer|Tatort – Bauernopfer]] |
Version vom 20. Januar 2019, 17:30 Uhr
![](https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/c/c6/Glowna.jpg/220px-Glowna.jpg)
![](https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/0/0f/Vadimglowna.jpg/220px-Vadimglowna.jpg)
![](https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/f/fc/VadimGlownaLu.jpg/220px-VadimGlownaLu.jpg)
![](https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/0/06/Grabst%C3%A4tte_Trakehner_Allee_1_%28Westend%29_Vadim_Glowna2.jpg/220px-Grabst%C3%A4tte_Trakehner_Allee_1_%28Westend%29_Vadim_Glowna2.jpg)
Vadim Glowna (* 26. September 1941 in Eutin, Schleswig-Holstein; † 24. Januar 2012 in Berlin[1]) war ein deutscher Schauspieler, Regisseur, Drehbuchautor und Filmproduzent.
Leben
Vadim Glowna wurde 1941 in der holsteinischen Kreisstadt Eutin geboren, wuchs nach der Trennung seiner Eltern aber als Schlüsselkind in Hamburg auf. Der polnische Nachname Glowna stammt von seinem Stiefvater, der zuerst als Kapitän eines Schiffes und in der Nachkriegszeit als Pilot bei der Lufthansa arbeitete.[2] Das Familienleben war nicht fürsorglich, da die Mutter einen eigenen Blumenladen bewirtschaften musste. Vadim brach daher in jugendlichem Alter mehrfach aus, indem er auf eigene Faust tagelang loszog und ohne Nachricht wegblieb. Ein Studium der Theologie brach er ab und schlug sich als Seemann, Hotelpage, Taxifahrer, Schlagzeuger und Journalist durch. Ein Statistenjob brachte ihn schließlich auf die Idee, eine Schauspielschule zu besuchen. Danach bekam er 1962/63 eine Rolle in dem Weihnachtsmärchen Es war einmal am Hamburger Schauspielhaus. Glowna wurde daraufhin vom Theaterintendanten Kurt Hübner entdeckt und an dessen Bremer Theater gefördert.[3] In der Spielzeit 1972/73 trat er in Hamburg noch einmal in drei Produktionen unter der Regie von Claus Peymann, Niels-Peter Rudolph und Dieter Giesing auf.
Ab Mitte der 1960er Jahre wirkte Glowna in über 160 Kino- und Fernsehfilmen mit, unter anderem mit Romy Schneider und Claude Chabrol. Sein Debüt als Regisseur hatte er 1981 mit dem Spielfilm Desperado City, für den er bei den Filmfestspielen in Cannes ausgezeichnet wurde.
1980 gründete Glowna mit seiner damaligen Ehefrau Vera Tschechowa – sie waren von 1967 bis 1991 verheiratet − die Produktionsfirma Atossa-Film. Das Ehepaar wohnte jahrelang im geerbten Vorstadthaus in München-Obermenzing; und Vadim Glowna adoptierte Tschechowas Sohn, den späteren Filmkomponisten Nikolaus Glowna.[4] 2000 hatte er eine Professur für Filmregie (Regie und Kamera) an der Kunstakademie Düsseldorf übernommen. Später siedelte Vadim Glowna nach Berlin über.
Im November 2006 lief Glownas erster Kinofilm seit vierzehn Jahren an. Das Haus der schlafenden Schönen basiert auf dem Buch Die schlafenden Schönen (deutscher Buchtitel) von Yasunari Kawabata. Angeregt wurde das Projekt durch den mit ihm befreundeten Schriftsteller Bodo Kirchhoff. Glowna schrieb das Drehbuch, führte die Regie, spielte selbst die Hauptrolle und produzierte den Film. In diesem übernahmen Maximilian Schell und Angela Winkler weitere tragende Rollen.
Glowna war ein gefragter Charakterdarsteller von Außenseitern.[5] Er war leicht erkennbar an seiner heiseren, kehligen Stimme.
Vadim Glownas letztes Projekt, das er als Regisseur und Produzent (Atossa-Film) verwirklichen wollte, war ein Film über Che Guevara in Hamburg, Che lebt...! nach dem Drehbuch von Volker Führer – Glowna sah es als Abschlussteil seiner Hamburg-Trilogie (nach Desperado City und Dies rigorose Leben), eine Liebeserklärung an diese Stadt.
Im September 2006 veröffentlichte der Ullstein Verlag unter dem Titel Der Geschichtenerzähler – Erinnerungen Glownas Memoiren. Einen seiner letzten Auftritte hatte Glowna in der Psychodrama-Serie Bloch: Der Fremde. Diese Folge wurde am 20. Juni 2012 im Ersten ausgestrahlt.
Vadim Glowna starb im Januar 2012 im Alter von 70 Jahren in einem Berliner Krankenhaus nach kurzer, schwerer Krankheit an Diabetes und wurde auf dem Waldfriedhof Heerstraße in Berlin-Westend (Grab-Nr. 8D) beigesetzt.[6]
Auszeichnungen
- 1981: Caméra d’Or für den besten Erstlingsfilm bei den Filmfestspielen von Cannes für Desperado City
- 1982: Gilde-Filmpreis in Gold für Desperado City
- 2000: Preis der deutschen Filmkritik für seine Darstellung in Die Unberührbare
- 2011: Bremer Stadtmusikantenpreis
Werke
Als Regisseur (Auswahl)
Kino
- 1978: Das verschollene Inka-Gold (Regie mit Walter Ulbrich)
- 1981: Desperado City
- 1983: Dies rigorose Leben
- 1984: Tschechow in meinem Leben
- 1987: Des Teufels Paradies
- 1990: Eines Tages irgendwann
- 1992: Der Brocken
- 2006: Das Haus der schlafenden Schönen
- 2007: Seven Heroes
Bei fast allen genannten Spielfilmen schrieb Glowna auch das Drehbuch.
Fernsehen
- 1976: Derrick – Schock (Fernsehserie)
- 1993: Tatort – Bauernopfer (Fernsehreihe, auch Drehbuch)
- 1995: Eine Frau wird gejagt (Fernsehfilm)
- 1998: Der Schnapper – Blumen für den Mörder (Fernsehfilm)
Darüber hinaus mehrere Regiearbeiten für Fernsehserien wie Peter Strohm (1996), Siska (6 Folgen zwischen 1998 und 2008) und Der Alte (18 Folgen zwischen 1996 und 2010).
Als Darsteller
Spielfilme (Auswahl)
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Fernsehfilme (Auswahl)
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Darüber hinaus Fernsehserienauftritte in Der Alte, Ein Fall für zwei, Rosa Roth, Die Männer vom K3, Der letzte Zeuge (Bitter im Abgang), Polizeiruf 110, Nachtschicht und (Nachtschicht – Tod im Supermarkt).
Hörspiele und Hörbücher (als Sprecher)
- 1997: Drei Mörder (Hörspiel von Jost Nickel (alias Dietmar Bittrich); mit Christian Redl, Ulrich Pleitgen, Holger Rink)
- 1999: Das Bild (Hörbuch zum gleichnamigen Thriller von Stephen King)
- 2000: Die Päpstin (Hörspiel nach dem gleichnamigen Roman von Donna Woolfolk Cross, Der Audioverlag; mit Angelica Domröse, Hilmar Thate, Thomas Holtzmann u. a.)
- 2001: Ringkampf (Hörspiel von Thea Dorn; mit Margit Bendokat, Wolfgang Michael u. a.)
- 2002: Elementarteilchen (Hörspiel zum Buch von Michel Houellebecq; mit Blixa Bargeld, Michael Tregor, Lena Stolze, Horst Mendroch u. a.)
- 2003: König Sufus und das Wunderhuhn (Hörspiel von Tankred Dorst; mit Alina Gilitschenski u. a.)
- 2004: Die kleine Klokröte (Hörspiel von Jan Jepsen; mit Julia Hummer u. a.)
- 2005: Morgen und Abend (Hörspiel von Jon Fosse; mit Peter Fitz)
- 2005: Malibu (Hörspiel von Leon de Winter; mit Christian Redl, Hans Peter Hallwachs u. a.)
- 2008: POKE (Hörspiel von Evrim Sen und Denis Moschitto)
- 2009: Angst hat keine Augen (Hörspiel von Roswitha Quadflieg)
- 2010: Atemschaukel (Hörspiel zum Roman von Herta Müller)
Bücher
- Desperado City. Wie ein Film entsteht. Hanser, München 1981, ISBN 3-446-13301-1.
- Der Geschichtenerzähler. Erinnerungen. Ullstein, Berlin 2006, ISBN 3-550-07859-5.
Weblinks
- Vadim Glowna bei IMDb
- Vadim Glowna bei filmportal.de
- Lebenslauf in Kino.de
- Literatur von und über Vadim Glowna im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
Einzelnachweise
- ↑ Jens Dirksen: Vadim Glowna – der Mann für die markanten Außenseiter ist tot. In: DerWesten vom 26. Januar 2012.
- ↑ Jürgen Overkott: Vadim Glowna: „John Lennon spannte mein Mädchen aus“. In: DerWesten vom 11. Januar 2009, Interview.
- ↑ Peter von Becker: Kurt Hübner : Der Herausforderer. In: Tagesspiegel vom 23. August 2007.
Ulrich Seidler: Was wären Zadek und Stein ohne ihn? Der Theaterintendant Kurt Hübner ist 90-jährig verstorben : Bremer Frühling. In: Berliner Zeitung vom 24. August 2007. - ↑ Vadim Glowna im Munzinger-Archiv (Artikelanfang frei abrufbar)
- ↑ Peter Luley: Zum Tode Vadim Glownas. Der milde Extremist. In: Spiegel online vom 26. Januar 2012: „Ein wenig hat Vadim Glowna die Außenseiterrolle, die er in vielen Filmen mit so viel Inbrunst interpretiert hat, wohl auch in seinem Leben kultiviert.“
- ↑ knerger.de: Das Grab von Vadim Glowna
Personendaten | |
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NAME | Glowna, Vadim |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Schauspieler, Regisseur, Drehbuchautor, Filmproduzent |
GEBURTSDATUM | 26. September 1941 |
GEBURTSORT | Eutin, Schleswig-Holstein, Deutschland |
STERBEDATUM | 24. Januar 2012 |
STERBEORT | Berlin |