„Siegfried Rundel“ – Versionsunterschied

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== Leben ==
== Leben ==
[[Datei:SRundel-2009.jpg|thumb|Siegfried Rundel im Jahr 2009]]
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Bei Siegfried Rundel zeigte sich schon früh seine große Begeisterung und intuitive Begabung für Musik. Er spielte [[Posaune]] im Musikverein [[Bußmannshausen]] und versuchte sich schon als Jugendlicher an ersten eigenen Kompositionen und Arrangements. Zu seinen Lehrern gehörten Vorreiter der deutschen Blasmusikentwicklung, wie beispielsweise [[Hans Felix Husadel]], [[Gustav Lotterer]] und [[Hellmut Haase-Altendorf]]. Siegfried Rundel musste zunächst den Beruf des [[Werkzeugmacher]]s erlernen, nutzte aber jede Gelegenheit, um sowohl sein Musikwissen als auch seine praktischen Fähigkeiten als [[Komponist]] und [[Dirigent]] auszubauen. 1961 wurde ihm die Dirigentenstelle in [[Rot an der Rot]] angeboten und wenige Jahre darauf folgten parallel dazu die Dirigentenstellen in [[Baltringen]] und [[Ummendorf (bei Biberach)|Ummendorf]]. Später wurde er Kreisverbandsjugendleiter im Blasmusik-Kreisverband [[Biberach]] sowie stellvertretender Kreisdirigent.
Siegfried Rundel gründete 1964 in [[Rot an der Rot]] einen [[Musikverlag]], der überwiegend Werke für Blasinstrumente anbietet, darunter konzertante Werke und sinfonische Blasmusik, moderne und volkstümliche Unterhaltungsmusik, Werke für gemischte und kammermusikalische Besetzungen, Unterrichtsliteratur und Tonträger. Als Arrangeur und Komponist gab er über 200 Werke heraus.

Siegfried Rundel wurde sehr schnell bewusst, dass für Laien-Blasorchester im ländlichen Bereich ein großer Mangel an spielbaren Werken herrschte. Die damals vorhandene Literatur war überwiegend veraltet und oft zu schwer für einen normalen [[Musikverein]]. Aus dieser Problematik heraus folgte 1964 die Gründung des eigenen [[Musikverlag]]es, zunächst nebenberuflich und überwiegend als Notenvertrieb. Nach und nach erweiterte er das Verlagsangebot und beschloss 1968, sich seinen Traum zu erfüllen und die verlegerische Tätigkeit zum Hauptberuf zu machen.

Siegfried Rundel selbst schrieb über 40 Eigenkompositionen und 200 Arrangements. Seine Bearbeitungen setzte er kompetent und stilecht um; gleichzeitig vermochte er, den Werken seine persönliche Handschrift zu verleihen. Ob [[Polka]]s, [[Marsch|Märsche]] oder [[Transkription]]en klassischer Literatur, Siegfried Rundel legte stets großen Wert auf den einzigartigen mitteleuropäischen Blasorchesterklang und wollte die Musik für jeden zugänglich machen. Seine Frau Antonie war von Anfang an tatkrägtig in den Verlag eingebunden und auch die drei Kinder wuchsen von klein auf in das Verlagsgeschehen hinein. 2001 übernahmen die beiden Söhne Stefan und Thomas dann die Geschäftsleitung. Siegfried Rundel war weiterhin wichtiger Bestandteil des Verlages und arbeitete an Kompositionen und Arrangements, solange es sein gesundheitlicher Zustand erlaubte. Am 9. April 2009 verstarb Siegfried Rundel nach schwerer Krankheit in [[Memmingen]].

== Musikverlag RUNDEL ==
Der Musikverlag RUNDEL bietet überwiegend Werke für [[Blasorchester]] an und deckt dabei alle Schwierigkeitsstufen ab. Im Verlagskatalog finden sich unter anderem Originalkompositionen erfahrener wie aufstrebender Komponisten, Bearbeitungen klassischer Werke, Blasorchester-Musicals, Jugendorchesterserien, alte Märsche in zeitgemäßer Neuauflage, traditionelle böhmisch-mährische Blasmusik, Werke für gemischte und kammermusikalische Besetzungen, Unterrichtsliteratur und Tonträger.
1969, fünf Jahre nach Verlagsgründung und ein Jahr, nachdem Siegfried Rundel sich der verlegerischen Tätigkeit als Hauptberuf gewidmet hatte, stießen die ersten eigenen Produktionen des Musikverlages RUNDEL bei den Kapellen und Vereinen auf große Begeisterung, da es zuvor kaum spielbare Literatur für ländliche Blasorchester gab. Siegfried Rundel konnte im Lauf der Jahre zahlreiche Komponisten für sich gewinnen, die seine Philosophie, spielbare Originalwerke und Arrangements für Laien-Blasorchester zu schaffen, ebenso überzeugt vertraten wie er. Im RUNDEL-Katalog findet man unter anderem Autoren wie [[Hans Hartwig]] und [[Walter Tuschla]], später auch [[Franz Watz]], [[Kurt Gäble]], [[Manfred Schneider]], [[Albert Loritz]] und [[Kees Vlak]].
Die Musik der östlichen Länder, vor allem die tschechische Musik, hatte Siegfried Rundel schon immer in ganz besonderer Weise fasziniert und berührt. Nach dem [[Fall der Mauer]] suchte er daher den Kontakt zu Komponisten aus dem [[Ostblock|ehemaligen Ostblock]], deren Werke bis dahin für die westliche Musikwelt nicht zugänglich gewesen waren. Er konnte Autoren der ehemaligen [[DDR]] wie [[Josef Bönisch]], [[Klaus-Peter Bruchmann]] und [[Siegmund Goldhammer]] für sich gewinnen und auch hervorragende tschechische Autoren, wie beispielsweise [[Zdeněk Lukáš]], [[Karel Bělohoubek]], [[Evžen Zámečník]] und [[Pavel Staněk]], den er in besonderem Maße schätzte und bewunderte.
Nach der Übernahme der Geschäftsleitung im Jahr 2001 führen die Söhne Stefan und Thomas Rundel bestehenden Verbindungen zu bewährten Komponisten weiter, suchen aber auch verstärkt den Kontakt zur jungen Komponistengeneration. So konnten sich beispielsweise [[Markus Götz]] und [[Thiemo Kraas]] mit ihren Werken einen festen Platz im Verlagsprogramm erarbeiten.
Der Musikverlag RUNDEL sucht stets die Balance zwischen Bodenständigkeit und Vision. Dabei stehen der Grundsatz von Qualität und Spielbarkeit im Sinne von Siegfried Rundel immer an erster Stelle.



== Werke ==
== Werke ==

Version vom 16. April 2010, 11:54 Uhr

Siegfried Rundel (* 27. April 1940 in Bußmannshausen; † 9. April 2009 in Memmingen) war ein deutscher Komponist, Arrangeur und Musikverleger.

Leben

Siegfried Rundel im Jahr 2009
Friedhof Bruderschaftskirche St. Johann (Rot an der Rot), Ruhestätte von Siegfried Rundel[1]

Bei Siegfried Rundel zeigte sich schon früh seine große Begeisterung und intuitive Begabung für Musik. Er spielte Posaune im Musikverein Bußmannshausen und versuchte sich schon als Jugendlicher an ersten eigenen Kompositionen und Arrangements. Zu seinen Lehrern gehörten Vorreiter der deutschen Blasmusikentwicklung, wie beispielsweise Hans Felix Husadel, Gustav Lotterer und Hellmut Haase-Altendorf. Siegfried Rundel musste zunächst den Beruf des Werkzeugmachers erlernen, nutzte aber jede Gelegenheit, um sowohl sein Musikwissen als auch seine praktischen Fähigkeiten als Komponist und Dirigent auszubauen. 1961 wurde ihm die Dirigentenstelle in Rot an der Rot angeboten und wenige Jahre darauf folgten parallel dazu die Dirigentenstellen in Baltringen und Ummendorf. Später wurde er Kreisverbandsjugendleiter im Blasmusik-Kreisverband Biberach sowie stellvertretender Kreisdirigent.

Siegfried Rundel wurde sehr schnell bewusst, dass für Laien-Blasorchester im ländlichen Bereich ein großer Mangel an spielbaren Werken herrschte. Die damals vorhandene Literatur war überwiegend veraltet und oft zu schwer für einen normalen Musikverein. Aus dieser Problematik heraus folgte 1964 die Gründung des eigenen Musikverlages, zunächst nebenberuflich und überwiegend als Notenvertrieb. Nach und nach erweiterte er das Verlagsangebot und beschloss 1968, sich seinen Traum zu erfüllen und die verlegerische Tätigkeit zum Hauptberuf zu machen.

Siegfried Rundel selbst schrieb über 40 Eigenkompositionen und 200 Arrangements. Seine Bearbeitungen setzte er kompetent und stilecht um; gleichzeitig vermochte er, den Werken seine persönliche Handschrift zu verleihen. Ob Polkas, Märsche oder Transkriptionen klassischer Literatur, Siegfried Rundel legte stets großen Wert auf den einzigartigen mitteleuropäischen Blasorchesterklang und wollte die Musik für jeden zugänglich machen. Seine Frau Antonie war von Anfang an tatkrägtig in den Verlag eingebunden und auch die drei Kinder wuchsen von klein auf in das Verlagsgeschehen hinein. 2001 übernahmen die beiden Söhne Stefan und Thomas dann die Geschäftsleitung. Siegfried Rundel war weiterhin wichtiger Bestandteil des Verlages und arbeitete an Kompositionen und Arrangements, solange es sein gesundheitlicher Zustand erlaubte. Am 9. April 2009 verstarb Siegfried Rundel nach schwerer Krankheit in Memmingen.

Musikverlag RUNDEL

Der Musikverlag RUNDEL bietet überwiegend Werke für Blasorchester an und deckt dabei alle Schwierigkeitsstufen ab. Im Verlagskatalog finden sich unter anderem Originalkompositionen erfahrener wie aufstrebender Komponisten, Bearbeitungen klassischer Werke, Blasorchester-Musicals, Jugendorchesterserien, alte Märsche in zeitgemäßer Neuauflage, traditionelle böhmisch-mährische Blasmusik, Werke für gemischte und kammermusikalische Besetzungen, Unterrichtsliteratur und Tonträger. 1969, fünf Jahre nach Verlagsgründung und ein Jahr, nachdem Siegfried Rundel sich der verlegerischen Tätigkeit als Hauptberuf gewidmet hatte, stießen die ersten eigenen Produktionen des Musikverlages RUNDEL bei den Kapellen und Vereinen auf große Begeisterung, da es zuvor kaum spielbare Literatur für ländliche Blasorchester gab. Siegfried Rundel konnte im Lauf der Jahre zahlreiche Komponisten für sich gewinnen, die seine Philosophie, spielbare Originalwerke und Arrangements für Laien-Blasorchester zu schaffen, ebenso überzeugt vertraten wie er. Im RUNDEL-Katalog findet man unter anderem Autoren wie Hans Hartwig und Walter Tuschla, später auch Franz Watz, Kurt Gäble, Manfred Schneider, Albert Loritz und Kees Vlak. Die Musik der östlichen Länder, vor allem die tschechische Musik, hatte Siegfried Rundel schon immer in ganz besonderer Weise fasziniert und berührt. Nach dem Fall der Mauer suchte er daher den Kontakt zu Komponisten aus dem ehemaligen Ostblock, deren Werke bis dahin für die westliche Musikwelt nicht zugänglich gewesen waren. Er konnte Autoren der ehemaligen DDR wie Josef Bönisch, Klaus-Peter Bruchmann und Siegmund Goldhammer für sich gewinnen und auch hervorragende tschechische Autoren, wie beispielsweise Zdeněk Lukáš, Karel Bělohoubek, Evžen Zámečník und Pavel Staněk, den er in besonderem Maße schätzte und bewunderte. Nach der Übernahme der Geschäftsleitung im Jahr 2001 führen die Söhne Stefan und Thomas Rundel bestehenden Verbindungen zu bewährten Komponisten weiter, suchen aber auch verstärkt den Kontakt zur jungen Komponistengeneration. So konnten sich beispielsweise Markus Götz und Thiemo Kraas mit ihren Werken einen festen Platz im Verlagsprogramm erarbeiten. Der Musikverlag RUNDEL sucht stets die Balance zwischen Bodenständigkeit und Vision. Dabei stehen der Grundsatz von Qualität und Spielbarkeit im Sinne von Siegfried Rundel immer an erster Stelle.


Werke

  • Annafest-Polka 3. Klasse
  • Ascona
  • Biberacher Kreismarsch
  • Blasmusik macht Laune
  • Blütenwalzer
  • Crans Montana
  • Die fesche Toni
  • Fuhrmannsmarsch
  • Ein Haus voll Glorie schauet
  • Ein wunderschöner Tag
  • Eine Polka für dich
  • Ferienfahrt
  • Fesche Jugend
  • Finkel's Blasmusik
  • Flott voran
  • Freundschaftsklänge
  • Für meine Freunde
  • Gott zur Ehre
  • Gschpielt und bloasa Heft 1
  • Heut sind wir fidel (DN: Allen bekannt)
  • In Harmonie vereint
  • Ins Land hinaus
  • Marcia festiva
  • Melodie und Harmonie
  • Musikantengruß
  • Musikantentreffen
  • Musikantentreffen
  • Saluto Lugano
  • San Angelo
  • Schloß Horneburg
  • So klingt's aus Stadt und Land
  • Telstar
  • Tip Top Marsch-Serie
  • Unser Schwabenland
  • Unsere Schönste
  • Unterm Kirschbaum
  • Urlaubsfreuden
  • Vier Choräle für Bläser
  • Vier leichte Choräle für Trauerfeierlichkeiten
  • Von der Alb zur Donau
  • Wir grüßen mit Musik
  • Zwei Herzen

Arrangements

  • Böhmischer Traum (Polka), 1999, Komponist Norbert Gälle
  • Der alte Schäfer (Walzerlied), 1996, Komponist Peter Schad
  • Ein Denkmal für die Blasmusik (Polka), 2001, Komponist Michael Kuhn
  • Morgenblüten (Polka) [Kmotřenka], 2000, Komponist Antonín Žváček
  • Slavonická Polka (Polka), 1980, Komponist Vladimír Fuka
  • Wir Freunde feiern böhmisch (Polka), 2006, Komponist Marc Winterhalder

Literatur

  • Wolfgang und Armin Suppan (Hrsg.:), Das neue Lexikon des Blasmusikwesens. 4. Auflage des Lexikon des Blasmusikwesens. – Freiburg-Tiengen, Blasmusikverlag Schulz, 1994. 2009: 5. Auflage, HEBU-Musikverlag.
  • In der Deutschen Nationalbibliothek (DNB). Arrangements:

DNB, Böhmischer Traum, DNB, Der alte Schäfer, DNB, Ein Denkmal für die Blasmusik, DNB, Morgenblüten, DNB, Polka, DNB, Wir Freunde feiern böhmisch

Einzelnachweise

  1. Sterbeanzeige mit Foto aus der Allgäuer Zeitung. 14. April 2009, abgerufen am 11. Juli 2009.