„Nowa Wieś (Krakau)“ – Versionsunterschied

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== Geschichte ==
== Geschichte ==
Im Jahr 1257 erhielten die [[Vogt|Vögte]] der in diesem Jahr angelegten Stadt Krakau die Ackerfelder im Gebiet der späteren Dörfer [[Czarna Wieś (Krakau)|Czarna Wieś]], [[Łobzów (Krakau)|Łobzów]] und Nowa Wieś. Sie wurden nach dem [[Krakauer Aufstand des Vogtes Albert]] (1311/1312) vom polnischen König beschlagnahmt. Das neue Dorf ''per locacionem Nove Ville'', polnisch Nowa Wieś, wurde im Jahr 1367 von König [[Kasimir III. (Polen)|Kasimir dem Großen]] nach Deutschem Recht gegründet.<ref name=nw>{{cite web|title=Królewska wieś na skraju miasta|publisher=dziennikpolski24.pl|url=https://dziennikpolski24.pl/krolewska-wies-na-skraju-miasta/ar/2546250|date=2009-01-31|accessdate2019-06-21|language=pl}}</ref> Der lateinische Name ''Nova Villa'' wurde im Mittelalter benutzt, z.&nbsp;B. von [[Jan Długosz]] (1470–1480), später wurde der polnische Name ''Nowa Wieś'' mit dem Adjektiv ''Łobzowska'' (1564)<ref name=rymut>{{Literatur |Autor=[[Kazimierz Rymut]] |Titel= Nazwy miejscowe północnej części dawnego województwa krakowskiego |Verlag=[[Polska Akademia Nauk]]. Instytut Języka Polskiego |Ort=Wrocław |Datum=1967 |Seiten=114|Sprache=pl |Online=[http://rcin.org.pl/dlibra/docmetadata?id=24805&dirds=1&tab=1 online]}}</ref> oder ''Królewska'' (königliches) zugefügt.
Im Jahr 1257 erhielten die [[Vogt|Vögte]] der in diesem Jahr angelegten Stadt Krakau die Ackerfelder im Gebiet der späteren Dörfer [[Czarna Wieś (Krakau)|Czarna Wieś]], [[Łobzów (Krakau)|Łobzów]] und Nowa Wieś. Sie wurden nach dem [[Krakauer Aufstand des Vogtes Albert]] (1311/1312) vom polnischen König beschlagnahmt. Das neue Dorf ''per locacionem Nove Ville'', polnisch Nowa Wieś, wurde im Jahr 1367 von König [[Kasimir III. (Polen)|Kasimir dem Großen]] nach Deutschem Recht gegründet.<ref name=nw>{{cite web|title=Królewska wieś na skraju miasta|publisher=dziennikpolski24.pl|url=https://dziennikpolski24.pl/krolewska-wies-na-skraju-miasta/ar/2546250|date=2009-01-31|accessdate2019-06-21|language=pl}}</ref> Der lateinische Name ''Nova Villa'' wurde im Mittelalter benutzt, z.&nbsp;B. von [[Jan Długosz]] (1470–1480), später wurde der polnische Name ''Nowa Wieś'' mit dem Adjektiv ''Łobzowska'' (1564)<ref name=rymut>{{Literatur |Autor=[[Kazimierz Rymut]] |Titel= Nazwy miejscowe północnej części dawnego województwa krakowskiego |Verlag=[[Polska Akademia Nauk]]. Instytut Języka Polskiego |Ort=Wrocław |Datum=1967 |Seiten=114|Sprache=pl |Online=[http://rcin.org.pl/dlibra/docmetadata?id=24805&dirds=1&tab=1 online]}}</ref> oder ''Królewska'' (königliches) hinzugefügt.


Das Dorf gehörte zunächst zum [[Königreich Polen]] (ab 1569 in der [[Polen-Litauen|Adelsrepublik Polen-Litauen]]), [[Woiwodschaft Krakau (bis 1795)|Woiwodschaft Krakau]], Kreis Proszowice (später Kreis Kraków).
Das Dorf gehörte zunächst zum [[Königreich Polen]] (ab 1569 in der [[Polen-Litauen|Adelsrepublik Polen-Litauen]]), [[Woiwodschaft Krakau (bis 1795)|Woiwodschaft Krakau]], Kreis Proszowice (später Kreis Kraków).


Bei der [[Teilungen Polens|dritten Teilung Polens]] wurde Nowa Wieś 1795 Teil des [[Kaisertum Österreich|habsburgischen Kaiserreichs]]. In den Jahren 1815–1846 gehörte das Dorf zur [[Republik Krakau]], und wurde damals zu ''Nowa Wieś Narodowa'' (''nationales Neudorf'') umbenannt.<ref name=rymut/>
Bei der [[Teilungen Polens|dritten Teilung Polens]] wurde Nowa Wieś 1795 Teil des [[Kaisertum Österreich|habsburgischen Kaiserreichs]]. In den Jahren 1815–1846 gehörte das Dorf zur [[Republik Krakau]] und wurde in ''Nowa Wieś Narodowa'' (''nationales Neudorf'') umbenannt.<ref name=rymut/>


1846 wurde es als Teil des [[Großherzogtum Krakau|Großherzogtums Krakau]] wieder in die Länder des Kaisertums Österreich annektiert. Ab dem Jahr 1855 gehörte Nowa Wieś zum [[Bezirk Krakau]]. An der Wende des 20. Jahrhunderts begann die Urbanisierung.
1846 wurde es als Teil des [[Großherzogtum Krakau|Großherzogtums Krakau]] wieder in die Länder des Kaisertums Österreich annektiert. Ab dem Jahr 1855 gehörte Nowa Wieś zum [[Bezirk Krakau]]. An der Wende des 20. Jahrhunderts begann die Urbanisierung.
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Am 1. April 1910 wurde die Gemeinde nach Krakau eingemeindet. Im Jahr 1921 hatte der Stadtteil XV. Nowa Wieś 254 Gebäude mit 4107 Einwohnern, davon war die Mehrheit polnischer Nationalität (4047) und römisch-katholisch (3920), außerdem zählte die größte religiöse Minderheit der Juden 162 Menschen (nach der Nationalitätenangabe: 44).<ref name="j1921">{{Literatur |Autor=Główny Urząd Statystyczny |Titel=Skorowidz miejscowości Rzeczypospolitej Polskiej. Województwo krakowskie i Śląsk Cieszyński |Ort=Warszawa |Datum=1925 |Sprache=pl |Online=[[:c:File:Woj.krakowskie i Sląsk Cieszynski miejscowości.pdf|Woj.krakowskie i Sląsk Cieszynski miejscowości.pdf]] |Seiten=17 [PDF: 27]|Format=PDF}}</ref>
Am 1. April 1910 wurde die Gemeinde nach Krakau eingemeindet. Im Jahr 1921 hatte der Stadtteil XV. Nowa Wieś 254 Gebäude mit 4107 Einwohnern, davon war die Mehrheit polnischer Nationalität (4047) und römisch-katholisch (3920), außerdem zählte die größte religiöse Minderheit der Juden 162 Menschen (nach der Nationalitätenangabe: 44).<ref name="j1921">{{Literatur |Autor=Główny Urząd Statystyczny |Titel=Skorowidz miejscowości Rzeczypospolitej Polskiej. Województwo krakowskie i Śląsk Cieszyński |Ort=Warszawa |Datum=1925 |Sprache=pl |Online=[[:c:File:Woj.krakowskie i Sląsk Cieszynski miejscowości.pdf|Woj.krakowskie i Sląsk Cieszynski miejscowości.pdf]] |Seiten=17 [PDF: 27]|Format=PDF}}</ref>


In der [[Zwischenkriegszeit]] gründeten die Professoren der Krakauer Universitäten eine Villenbebauung, daneben wurden auch einige große Gebäude erbaut. Im Zweiten Weltkrieg errichteten die deutschen Besatzer unter der Leitung von [[Theodor Bauder]] einige Dutzend mehrgeschossigen Gebäude nach dem „Licht und Luft” Prinzip. Die Mustersiedlung, die größte solche Investition im ganzen [[Generalgouvernement]], wurde durch neuen [[Straßenbahn Krakau|Straßenbahnlinie]] „nur für Deutsche” zugänglich.<ref name=nw/><ref>{{cite web|author=Kamila Twardowska|title=Osiedle niemieckie przy ul. Królewskiej|url=http://szlakmodernizmu.pl/szlak/baza-obiektow/osiedle-niemieckie|language=pl}}</ref>
In der [[Zwischenkriegszeit]] gründeten die Professoren der Krakauer Universitäten eine Villenbebauung, daneben wurden auch einige große Gebäude erbaut. Im Zweiten Weltkrieg errichteten die deutschen Besatzer unter der Leitung von [[Theodor Bauder]] einige Dutzend mehrgeschossiger Gebäude nach dem „Licht und Luft” Prinzip. Die Mustersiedlung, die größte solche Investition im ganzen [[Generalgouvernement]], wurde durch eine neue [[Straßenbahn Krakau|Straßenbahnlinie]] „nur für Deutsche” zugänglich.<ref name=nw/><ref>{{cite web|author=Kamila Twardowska|title=Osiedle niemieckie przy ul. Królewskiej|url=http://szlakmodernizmu.pl/szlak/baza-obiektow/osiedle-niemieckie|language=pl}}</ref>


== Einzelnachweise ==
== Einzelnachweise ==

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Nowowiejski-Platz
Die deutsche Siedlung aus dem Zweiten Weltkrieg
Biprostal-Gebäude

Nowa Wieś ist ein Stadtteil von Krakau in Polen, im Verwaltungsbezirk Krowodrza, nordwestlich der Krakauer Altstadt.

Geschichte

Im Jahr 1257 erhielten die Vögte der in diesem Jahr angelegten Stadt Krakau die Ackerfelder im Gebiet der späteren Dörfer Czarna Wieś, Łobzów und Nowa Wieś. Sie wurden nach dem Krakauer Aufstand des Vogtes Albert (1311/1312) vom polnischen König beschlagnahmt. Das neue Dorf per locacionem Nove Ville, polnisch Nowa Wieś, wurde im Jahr 1367 von König Kasimir dem Großen nach Deutschem Recht gegründet.[1] Der lateinische Name Nova Villa wurde im Mittelalter benutzt, z. B. von Jan Długosz (1470–1480), später wurde der polnische Name Nowa Wieś mit dem Adjektiv Łobzowska (1564)[2] oder Królewska (königliches) hinzugefügt.

Das Dorf gehörte zunächst zum Königreich Polen (ab 1569 in der Adelsrepublik Polen-Litauen), Woiwodschaft Krakau, Kreis Proszowice (später Kreis Kraków).

Bei der dritten Teilung Polens wurde Nowa Wieś 1795 Teil des habsburgischen Kaiserreichs. In den Jahren 1815–1846 gehörte das Dorf zur Republik Krakau und wurde in Nowa Wieś Narodowa (nationales Neudorf) umbenannt.[2]

1846 wurde es als Teil des Großherzogtums Krakau wieder in die Länder des Kaisertums Österreich annektiert. Ab dem Jahr 1855 gehörte Nowa Wieś zum Bezirk Krakau. An der Wende des 20. Jahrhunderts begann die Urbanisierung.

Im Jahr 1900 verfügte die Gemeinde Nowa Wieś Narodowa über eine Fläche von 92 Hektar mit 146 Häusern und 2373 Einwohnern, davon war die Mehrheit römisch-katholisch (2271) und polnischsprachig (2220), außerdem gab es 92 Juden, 11 Bewohner waren deutschsprachig.[3]

Am 1. April 1910 wurde die Gemeinde nach Krakau eingemeindet. Im Jahr 1921 hatte der Stadtteil XV. Nowa Wieś 254 Gebäude mit 4107 Einwohnern, davon war die Mehrheit polnischer Nationalität (4047) und römisch-katholisch (3920), außerdem zählte die größte religiöse Minderheit der Juden 162 Menschen (nach der Nationalitätenangabe: 44).[4]

In der Zwischenkriegszeit gründeten die Professoren der Krakauer Universitäten eine Villenbebauung, daneben wurden auch einige große Gebäude erbaut. Im Zweiten Weltkrieg errichteten die deutschen Besatzer unter der Leitung von Theodor Bauder einige Dutzend mehrgeschossiger Gebäude nach dem „Licht und Luft” Prinzip. Die Mustersiedlung, die größte solche Investition im ganzen Generalgouvernement, wurde durch eine neue Straßenbahnlinie „nur für Deutsche” zugänglich.[1][5]

Einzelnachweise

  1. a b Królewska wieś na skraju miasta. dziennikpolski24.pl, 31. Januar 2009; (polnisch).
  2. a b Kazimierz Rymut: Nazwy miejscowe północnej części dawnego województwa krakowskiego. Polska Akademia Nauk. Instytut Języka Polskiego, Wrocław 1967, S. 114 (polnisch, online).
  3. Ludwig Patryn (Hrsg.): Gemeindelexikon der im Reichsrate vertretenen Königreiche und Länder, bearbeitet auf Grund der Ergebnisse der Volkszählung vom 31. Dezember 1900, XII. Galizien. Wien 1907 (online).
  4. Główny Urząd Statystyczny: Skorowidz miejscowości Rzeczypospolitej Polskiej. Województwo krakowskie i Śląsk Cieszyński. Warszawa 1925, S. 17 [PDF: 27] (polnisch, Woj.krakowskie i Sląsk Cieszynski miejscowości.pdf).
  5. Kamila Twardowska: Osiedle niemieckie przy ul. Królewskiej. (polnisch).

Koordinaten: 50° 4′ N, 19° 55′ O