„Lasse Thoresen“ – Versionsunterschied

[gesichtete Version][gesichtete Version]
Inhalt gelöscht Inhalt hinzugefügt
K Abkürzung korrigiert, Kleinkram
K tk, wl, etc
Zeile 1: Zeile 1:
[[Datei:Nominert til Nordisk rads musikkpris 2010 (cropped).jpg|mini|Lasse Thoresen 2010 anlässlich seiner Nominierung zum Nordischen Musikpreis]]
[[Datei:Nominert til Nordisk rads musikkpris 2010 (cropped).jpg|mini|Lasse Thoresen 2010 anlässlich seiner Nominierung zum Nordischen Musikpreis]]
'''Lasse Thoresen''' (* [[18. Oktober]] [[1949]] in [[Oslo]]) ist ein [[Norwegen|norwegischer]] [[Komponist]] und Musikpädagoge im Bereich der [[Neue Musik|zeitgenössischen klassischen Musik]].<ref name=":0">Norwegian Academy of Music: Lasse Thoresen.</ref> Thoresen brachte alte skandinavische Volksmusik mit kontemporären Kompositionstechniken in Verbindung.<ref name=":0" />

'''Lasse Thoresen''' (* [[18. Oktober]] [[1949]] in [[Oslo]]) ist ein [[Norwegen|norwegischer]] Komponist und Musikpädagoge im Bereich der zeitgenössischen klassischen Musik.<ref name=":0">Norwegian Academy of Music: Lasse Thoresen.</ref> Thoresen brachte alte skandinavische Volksmusik mit kontemporären Kompositionstechniken in Verbindung.<ref name=":0" />


== Leben und Werk ==
== Leben und Werk ==
Thoresen spielte seit seiner frühen Jugend Klavier. Sein erstes öffentliches Konzert gab er im Jahr 1967. Er studierte an der [[Norwegische Musikhochschule|Norwegischen Musikhochschule]] bei [[ Fartein Valen]] Musiktheorie und bei [[Finn Mortensen]] Komposition. 1972 schloss er dort sein Studium ab. Anschließend absolvierte er Vertiefungsstudien in elektroakustischer Musik bei [[Werner Kaegi (Musiker)|Werner Kaegi]] in Utrecht sowie in ''Musique Concrète'' und ''Spektralmusik'' in Paris.<ref name=":1">Abschnitt nach: Norwegian Academy of Music: Lasse Thoresen.</ref>
Lasse Thoresen spielte seit seiner frühen Jugend [[Klavier]]. Sein erstes öffentliches Konzert gab er im Jahr 1967. Er studierte an der [[Norwegische Musikhochschule|Norwegischen Musikhochschule]] bei [[ Fartein Valen]] Musiktheorie und bei [[Finn Mortensen]] Komposition. 1972 schloss er dort sein Studium ab. Anschließend absolvierte er Vertiefungsstudien in [[Elektroakustische Musik|elektroakustischer Musik]] bei [[Werner Kaegi (Musiker)|Werner Kaegi]] in Utrecht sowie in ''[[Musique concrète]]'' und ''[[Spektralmusik]]'' in Paris.<ref name=":1">Abschnitt nach: Norwegian Academy of Music: Lasse Thoresen.</ref>


Seit 1975 wirkte Thoresen an der Norwegischen Musikhochschule als Professor für Komposition, Elektroakustik und Sonologie.<ref name=":0" /> 2007 war Thoresen Gastprofessor an der [[ESMUC]] in Barcelona. In den Jahren 2013 und 2014 lehrte er als Gastprofessor an der [[McGill University]] in Montreal.<ref name=":1" />
Seit 1975 wirkte Thoresen an der Norwegischen Musikhochschule als Professor für Komposition, Elektroakustik und Sonologie.<ref name=":0" /> 2007 war Thoresen Gastprofessor an der [[ESMUC]] in Barcelona. In den Jahren 2013 und 2014 lehrte er als Gastprofessor an der [[McGill University]] in Montreal.<ref name=":1" />


Thoresen schrieb zahlreiche Auftragsstücke. Das Klavier-Trio ''Bird of the heart'' wurde auf dem ''Internationalen Musikfestival von Bergen'' 1982 von dem ''Oslo Trio'' uraufgeführt. Es wurde im Anschluss daran von zahlreichen Klaviertrios in europäischen und kanadischen Konzertsälen interpretiert. Das ''Sinfonische Konzert für Violine und Orchester'' von 1984 wurde in zahlreichen Ländern Europas (auch in Deutschland) aufgeführt. Das Werk ''Emergence'' von 1987 wurde von den ''Osloer Philharmonikern'' unter ihrem Dirigenten [[Mariss Jansons]] auf einer Konzerttournee durch Europa unter anderem in Wien aufgeführt. Drei Jahre in Folge, 2004 bis 2006, war Thoresen [[Artist in Residence|Composer in Residence]] beim ''Festival Présence'', dem großen Musikfestival von Radio France in Paris. 2010 gewann Thoresen mit seinem Vokalsextett Opus 42 den ''renommierten Nordisk råds musikkpris''. Hier wendete er neue Gesangstechniken und die Mikrotonalität an. Diese Werk ist stark von alter skandinavischer Volksmusik inspiriert. Er schrieb auch spirituelle Musik wie z.&nbsp;B. das Stück zur Eröffnung des [[Bahai-Weltzentrum]]s am [[Karmel (Gebirge)|Berg Carmel]].<ref name=":1" />
Thoresen schrieb zahlreiche Auftragsstücke. Das Klavier-Trio ''Bird of the heart'' wurde auf dem ''Internationalen Musikfestival von Bergen'' 1982 von dem ''Oslo Trio'' uraufgeführt. Es wurde im Anschluss daran von zahlreichen Klaviertrios in europäischen und kanadischen Konzertsälen interpretiert. Das ''Sinfonische Konzert für Violine und Orchester'' von 1984 wurde in zahlreichen Ländern Europas (auch in Deutschland) aufgeführt. Das Werk ''Emergence'' von 1987 wurde von den ''Osloer Philharmonikern'' unter ihrem Dirigenten [[Mariss Jansons]] auf einer Konzerttournee durch Europa unter anderem in Wien aufgeführt. Drei Jahre in Folge, 2004 bis 2006, war Thoresen [[Artist in Residence|Composer in Residence]] beim ''Festival Présence'', dem großen Musikfestival von Radio France in Paris. 2010 gewann Thoresen mit seinem Vokalsextett Opus 42 den renommierten ''Nordisk råds musikkpris''. Hier wendete er neue Gesangstechniken und die [[Mikrotonale Musik|Mikrotonalität]] an. Diese Werk ist stark von alter skandinavischer Volksmusik inspiriert. Er schrieb auch spirituelle Musik wie z.&nbsp;B. das Stück zur Eröffnung des [[Bahai-Weltzentrum]]s am [[Karmel (Gebirge)|Berg Carmel]].<ref name=":1" />


Generell ist das Werk Thoresen beeinflusst von norwegischer Volksmusik, der französischen [[Spektralmusik]], von [[Harry Partch]]s Tonsystem der [[Reine Stimmung|Reinen Stimmung]] sowie von Thoresens eigenen ethnomusikalischen Studien in Norwegen und in Asien. Seine Werke seit 1985 basieren auf mikrotonalen Prinzipien. Seine Ansätze zur Instrumentierung sind durch Nähe zur [[Spektromorphologie]] und zu den Theorien von [[Pierre Schaeffer]] gekennzeichnet. Einspielungen seiner Werke finden sich hauptsächlich bei den norwegischen Labeln ''Simax'' und ''Aurora''.<ref name=":1" />
Generell ist das Werk Thoresen beeinflusst von norwegischer Volksmusik, der französischen Spektralmusik, von [[Harry Partch]]s Tonsystem der [[Reine Stimmung|Reinen Stimmung]] sowie von Thoresens eigenen ethnomusikalischen Studien in Norwegen und in Asien. Seine Werke seit 1985 basieren auf mikrotonalen Prinzipien. Seine Ansätze zur Instrumentierung sind durch Nähe zur [[Spektromorphologie]] und zu den Theorien von [[Pierre Schaeffer]] gekennzeichnet. Einspielungen seiner Werke finden sich hauptsächlich bei den norwegischen Labeln ''Simax'' und ''Aurora''.<ref name=":1" />

== Werke von Lasse Thoresen (Auswahl) ==
== Werke (Auswahl) ==
* The Garden op tyekst van Bahai (1976)
* ''The Garden op tyekst van Bahai.'' (1976)
* Carmel eulogies (1995)
* ''Carmel eulogies.'' (1995)
* En broderfolkskonsert (2005)
* ''En broderfolkskonsert.'' (2005)


== Quellen ==
== Quellen ==
Zeile 32: Zeile 32:


{{SORTIERUNG:Thoresen, Lasse}}
{{SORTIERUNG:Thoresen, Lasse}}

[[Kategorie:Komponist (Norwegen)]]
[[Kategorie:Komponist (Norwegen)]]
[[Kategorie:Musikpädagoge]]
[[Kategorie:Musikpädagoge]]

Version vom 11. April 2020, 19:04 Uhr

Lasse Thoresen 2010 anlässlich seiner Nominierung zum Nordischen Musikpreis

Lasse Thoresen (* 18. Oktober 1949 in Oslo) ist ein norwegischer Komponist und Musikpädagoge im Bereich der zeitgenössischen klassischen Musik.[1] Thoresen brachte alte skandinavische Volksmusik mit kontemporären Kompositionstechniken in Verbindung.[1]

Leben und Werk

Lasse Thoresen spielte seit seiner frühen Jugend Klavier. Sein erstes öffentliches Konzert gab er im Jahr 1967. Er studierte an der Norwegischen Musikhochschule bei Fartein Valen Musiktheorie und bei Finn Mortensen Komposition. 1972 schloss er dort sein Studium ab. Anschließend absolvierte er Vertiefungsstudien in elektroakustischer Musik bei Werner Kaegi in Utrecht sowie in Musique concrète und Spektralmusik in Paris.[2]

Seit 1975 wirkte Thoresen an der Norwegischen Musikhochschule als Professor für Komposition, Elektroakustik und Sonologie.[1] 2007 war Thoresen Gastprofessor an der ESMUC in Barcelona. In den Jahren 2013 und 2014 lehrte er als Gastprofessor an der McGill University in Montreal.[2]

Thoresen schrieb zahlreiche Auftragsstücke. Das Klavier-Trio Bird of the heart wurde auf dem Internationalen Musikfestival von Bergen 1982 von dem Oslo Trio uraufgeführt. Es wurde im Anschluss daran von zahlreichen Klaviertrios in europäischen und kanadischen Konzertsälen interpretiert. Das Sinfonische Konzert für Violine und Orchester von 1984 wurde in zahlreichen Ländern Europas (auch in Deutschland) aufgeführt. Das Werk Emergence von 1987 wurde von den Osloer Philharmonikern unter ihrem Dirigenten Mariss Jansons auf einer Konzerttournee durch Europa unter anderem in Wien aufgeführt. Drei Jahre in Folge, 2004 bis 2006, war Thoresen Composer in Residence beim Festival Présence, dem großen Musikfestival von Radio France in Paris. 2010 gewann Thoresen mit seinem Vokalsextett Opus 42 den renommierten Nordisk råds musikkpris. Hier wendete er neue Gesangstechniken und die Mikrotonalität an. Diese Werk ist stark von alter skandinavischer Volksmusik inspiriert. Er schrieb auch spirituelle Musik wie z. B. das Stück zur Eröffnung des Bahai-Weltzentrums am Berg Carmel.[2]

Generell ist das Werk Thoresen beeinflusst von norwegischer Volksmusik, der französischen Spektralmusik, von Harry Partchs Tonsystem der Reinen Stimmung sowie von Thoresens eigenen ethnomusikalischen Studien in Norwegen und in Asien. Seine Werke seit 1985 basieren auf mikrotonalen Prinzipien. Seine Ansätze zur Instrumentierung sind durch Nähe zur Spektromorphologie und zu den Theorien von Pierre Schaeffer gekennzeichnet. Einspielungen seiner Werke finden sich hauptsächlich bei den norwegischen Labeln Simax und Aurora.[2]

Werke (Auswahl)

  • The Garden op tyekst van Bahai. (1976)
  • Carmel eulogies. (1995)
  • En broderfolkskonsert. (2005)

Quellen

  • Lasse Thoresen. Norwegian Academy of Music, archiviert vom Original am 9. August 2019; abgerufen am 10. April 2020 (englisch).
Commons: Lasse Thoresen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. a b c Norwegian Academy of Music: Lasse Thoresen.
  2. a b c d Abschnitt nach: Norwegian Academy of Music: Lasse Thoresen.