Franz Kornemann kam im Februar 1896 in Brilon zur Welt.<ref name=":1" /> Sein Vater Heinrich war Anstreicher, seine Mutter Maria, geb. Hillebrand. Er besuchte die Briloner Volksschule (heute die Altentagesstätte der Propsteigemeinde St. Petrus und Andreas) und ging daraufhin in eine Lehre als [[Dekorationsmalerei|Dekorationsmaler]] nach [[Münster]].
Franz Kornemann kam im Februar 1896 in Brilon zur Welt.<ref name=":1" /> Sein Vater Heinrich war Anstreicher, seine Mutter Maria, geb. Hillebrand. Er besuchte die Briloner Volksschule (heute die Altentagesstätte der Propsteigemeinde St. Petrus und Andreas) und ging daraufhin in eine Lehre als [[Dekorationsmalerei|Dekorationsmaler]] nach [[Münster]].
Version vom 24. Juni 2024, 21:31 Uhr
Datei:Franz Kornemann.jpgFranz Kornemann in seinem Briloner Atelier, ca. 1968Franz Kornemann arbeitet am Entwurfskarton für das Sgraffito der Muse der Dichtung und Geschichte, Atelier des Künstlers in Brilon
Franz Kornemann kam im Februar 1896 in Brilon zur Welt.[1] Sein Vater Heinrich war Anstreicher, seine Mutter Maria, geb. Hillebrand. Er besuchte die Briloner Volksschule (heute die Altentagesstätte der Propsteigemeinde St. Petrus und Andreas) und ging daraufhin in eine Lehre als Dekorationsmaler nach Münster.
Erster Weltkrieg
Ab 1915, im Alter von 19 Jahren, nahm Kornemann am Ersten Weltkrieg teil und wurde zunächst in Rumänien (19. August 1916),[2] dann in der Schlacht um Verdun (14. Juni 1918) schwer verwundet.[3] Nach einer Oberschenkelamputation zog er zurück in sein Elternhaus in Brilon.[1]
Fortbildung und Studium
Ab 1919 besuchte Kornemann für zweieinhalb Jahre die Kunstgewerbeschule in Dortmund[1] (heute Hochschule Dortmund, Fachbereich Architektur und Design)[1] und war im Anschluss als Mitarbeiter seines Kunstprofessors Wilhelm Jöker tätig.
1931 schuf Kornemann in Gemeinschaftsarbeit mit Margarete Liebau sein sechs Chorfenster (ca. 7 m × 2 m) für die St. Nikolaikirche in Eisleben.[5][6] Die Stadtverwaltung Düsseldorf kaufte am 3. Januar 1938 ein Aquarell von Franz Kornemann für ihre Sammlung an (o.T. Aquarell, Nr. 37/62).[7]
1938 heirateten Franz Kornemann und Margarete Liebau. Ein Jahr später kam ihr Sohn Till zur Welt. Franz und Margarete Kornemann lebten und arbeiteten in Düsseldorf, bis ihre Wohnung und das Atelier 1942 ausgebombt wurden. Die junge Familie kam daraufhin zunächst in Kornermann's Elternhaus in Brilon unter.
Am 10. Januar 1945 fielen 266 Bomben auf die Stadt Brilon. Kornemann hielt diesen Moment in einem Gemälde fest, das heute im Feuerwehrgerätehaus hängt.[8][9]
Von 1949 bis 1952 baute Kornermann ein Haus mit Atelier in Brilon und arbeitete als Kunst- und Glasmaler. Er entwarf dort Glasfenster für Kirchen und das dortige Rathaus, Sgraffiti und Mosaike, Aquarelle und Ölbilder. Seine Bilder aus dieser Zeit zeigen zum größten Teil Themen aus der sauerländischen Heimat des Künstlers.
Im Alter von 74 Jahren starb Franz Kornemann am 25. Februar 1969 in Brilon.[1]
1931, Liebes-, Propheten-, Schöpfungs-, Heils-, Leiden- und Siegesfenster; Chorfenster, St. Nicolaikirche in Eisleben. ca. 7 m × 2 m. Das wichtigste kirchlich sakrale Gemeinschaftswerk der Glaskunst von Franz Kornemann und Margarete Liebau.[14][15][16][4][10]
ca. 1953, Heilige Nacht, Die Flucht, Kapelle Maria Hagen, Bontkirchen, Brilon.[17][18]
Franz Kornemann, Fenster im Bürgersaal im Rathaus Brilon. Till Eulenspiegel und Kaufmann ca . , Fenster zum Thema "Leben der alten Hansestadt", Bürgersaal, Rathaus Brilon,[19]
↑ abcdefghijkmw: Öffentliche Geschichte und private Chroniken. Bilder von Franz Kornemann im Heimatmuseum. In: Westfalenpost GmbH & Co Verlags-KG (Hrsg.): Westfalenpost. Funke Medien NRW GmbH, Hagen 10. Dezember 1996.
↑Deutsche Verlustlisten 1914 bis 1919. Preußen 611. Berlin 1916, S.14209 (genealogy.net).
↑Deutsche Verlustlisten 1914 bis 1919. (Pr. 1163). Berlin 1918, S.24279 (genealogy.net).
↑ abcdeDr. L. R.: Hingabe an die edle Glasmalkunst, Im Atelier des Künstler-Ehepaares Franz Kornemann, Brilon. In: Westfalenpost. Nr. 50, 29. Februar 1952.
↑Das Quedlinburger Kreisblatt schrieb dazu: „Der im 35. Lebensjahr stehende Künstler (…) reicht mit diesem Werke etwas Monumentales, das ihn berechtigen wird, weitere große Aufgaben zu lösen. Wie die Komposition im ganzen und im Einzelnen vollendet ist, wie die konstruktiven Gedanken der Einheit, Ruhe und Geschlossenheit, doch auch Rhythmus und quellendes Leben verliehen haben, so ist auch die Erfüllung der Fläche intuitiv gemeistert.“ Ausstellung Neuzeitlicher Kirchenfenster. Sakrale Kunst – Vom Schaffen Franz Kornemanns. 58. Jahrgang Auflage. Klöppel (Deutschland), Quedlinburg 17. September 1931.
↑Georg Dehio: Dehio - Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler / Sachsen-Anhalt Bd. 2. In: Dehio Vereinigung e.V. (Hrsg.): Dehio - Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler. 1. Auflage. Sachsen-Anhalt Bd. 2. Deutscher Kunstverlag (DKV), Berlin 1999, ISBN 978-3-422-03065-7, S.454 (1040 S.).
↑ abAusstellung Neuzeitlicher Kirchenfenster. Sakrale Kunst - Vom Schaffen Franz Kornemanns. 58. Jahrgang Auflage. Klöppel (Deutschland), Quedlinburg 17. September 1931.
↑Martin Papenbrock: "Entartete Kunst", Exilkunst, Widerstandskunst in westdeutschen Ausstellungen nach 1945. In: Schriften der Guernica-Gesellschaft. Band3. VDG, Verlag und Datenbank für Geisteswissenschaften, 1996, ISBN 3-932124-09-X, S.79.
↑Robert Meyer: Gesolei Grosse Ausstellung Düsseldorf 1926 für Gesundheitspflege, soziale Fürsorge und Leibesübungen. Hrsg.: L. Schwann. 1. Auflage. Band1. Düsseldorf 1927, Kap. "Die Ausstellungsbauten in technisch-organisatorischer Beziehung", S.82.
↑Ute Einhoff: Die Gesolei und die Düsseldorfer Architektur der 20er Jahre. Hrsg.: Jürgen Wiener. 1. Auflage. Bachem, Köln 2001, ISBN 978-3-7616-1445-7, S.58.
↑Annette Jansen-Winkeln: Werke des Künstlers Franz Kornemann. In: Forschungsstelle Glasmalerei Des 20. Jahrhunderts. Forschungsstelle Glasmalerei Des 20. Jahrhunderts, Januar 2024, abgerufen am 14. April 2024.