U 31 (U-Boot, 1914)

U 31 p1
Schiffsdaten
FlaggeDeutsches Reich Deutsches Reich
SchiffstypU-Boot
BauwerftGermaniawerft, Kiel
Baunummer191
Baukosten2.891.000 Mark
Stapellauf7. Januar 1914
Indienststellung18. September 1914
VerbleibIm Januar 1915 gesunken
Schiffsmaße und Besatzung
Länge64,70 m (Lüa)
Breite6,32 m
Tiefgang (max.)3,56 m
Verdrängungaufgetaucht: 685 t
getaucht: 878 t
 
Besatzung35 Mann
Maschinenanlage
Maschine2 × 6-Zyl.-Diesel
2 × AEG-Elektromotor
Maschinen­leistung1.850 PS (1.361 kW)
Propeller2 × dreiflügelig ⌀ 1,60 m
Einsatzdaten U-Boot
Aktionsradiusüber Wasser bei 8 kn: 8790 sm
unter Wasser bei 5 kn: 80 sm
Tauchzeit100 s
Tauchtiefe, max.50 m
Höchst-
geschwindigkeit
getaucht
9,7 kn (18 km/h)
Höchst-
geschwindigkeit
aufgetaucht
16,4 kn (30 km/h)
Bewaffnung
Sonstiges
Einsätze1 Feindfahrt

U 31 war ein diesel-elektrisches U-Boot der deutschen Kaiserlichen Marine, das im Ersten Weltkrieg zum Einsatz kam.

Einsätze

U 31 lief am 7. Januar 1914 bei der Germaniawerft in Kiel vom Stapel und wurde am 18. September 1914 in Dienst gestellt. Der erste und einzige Kommandant des U-Bootes war Siegfried Wachendorff.

U 31 führte nur eine unvollständige Feindfahrt durch, auf der keine Versenkungen erzielt wurden.[1]

Verbleib

Am 13. Januar 1915 lief U 31 zum Operationsgebiet „Hoofden–Smith Knoll“ vor der Südostküste Englands aus. Seither galt das Boot als verschollen. Alle 35 Besatzungsmitglieder einschließlich des Kommandanten Oberleutnant zur See Wachendorff starben.[2]

Die vom Wrack geborgene Fahrttabelle, mit der das Wrack identifiziert werden konnte.

Im September 2012 spürte das niederländische Unternehmen Fugro, das im Auftrag von ScottishPower und Vattenfall den Meeresgrund mit Sonar für den Bau eines Windparks untersuchte, rund 55 Meilen (ca. 89 km) vor der Küste von Norfolk[3] in 30 m Wassertiefe ein Wrack auf, das man dort nicht erwartet hatte. Zunächst wurde vermutet, es handele sich bei dem Fund um das letzte noch vermisste niederländische U-Boot O 13 aus dem Zweiten Weltkrieg. Anhand von Filmaufnahmen, die Taucher anschließend von dem Wrack machten und einer Metalltafel, die mit „SM Unterseeboot U.31“ beschriftet ist und die niederländische Marinetaucher aus der Brücke des Bootes bargen, konnte das U-Boot eindeutig identifiziert werden.[4][5]

Laut dem Unterwasser-Archäologen Mark Dunkley ist davon auszugehen, dass U 31 durch eine Mine zerstört wurde und mitsamt der 35-köpfigen Besatzung auf den Meeresboden sank.[6][7] Der Fundort des U-Boots ist nun eine offizielle Kriegsgräberstätte, der dort geplante Windpark wird an anderer Stelle errichtet.[8][9][10]

Literatur

  • Bodo Herzog: Deutsche U-Boote 1906–1966. Karl Müller Verlag, Erlangen 1993, ISBN 3-86070-036-7.
  • Paul Kemp: Die deutschen und österreichischen U-Boot-Verluste in beiden Weltkriegen. Urbes, Gräfelfing vor München 1998, ISBN 3-924896-43-7.
Commons: U 31 – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Fußnoten

  1. Bodo Herzog: Deutsche U-Boote 1906–1966. Karl Müller Verlag, Erlangen 1993, S. 67.
  2. Paul Kemp: Die deutschen und österreichischen U-Boot-Verluste in beiden Weltkriegen. Urbes, Gräfelfing vor München 1998, S. 11.
  3. Lost WW1 German U-boat wreck found off Norfolk coast. In: bbc.com. 21. Januar 2016, abgerufen am 23. Januar 2016.
  4. Seabed Scanning for East Anglian windfarm reveals Uncharted WWI German Submarine. In: www.scottishpowerrenewables.com. Abgerufen am 21. Januar 2016.
  5. Wreck found off Norfolk coast identified as first world war U-boat in: The Guardian, 21. Januar 2016, abgerufen am 21. Januar 2016
  6. Wrack vor britischer Küste als deutsches U-Boot identifiziert. In: dpa.de. 22. Januar 2016, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 22. Januar 2016; abgerufen am 22. Januar 2016.
  7. Spiegel Online vom 22. Januar 2016: Fund vor der britischen Küste: Forscher identifizieren deutsches U-Boot-Wrack.
  8. Emily Gosden: WW1 U-boat mystery solved after wreck discovered by offshore wind farm developers. In: The Daily Telegraph, 20. Januar 2016, abgerufen am 23. Januar 2016
  9. Ralf Bagner: Deutsches U-Boot-Wrack aus 1. Weltkrieg am Baufeld East Anglia entdeckt. In: spiegel.de. 22. Januar 2016, abgerufen am 23. Januar 2016.
  10. Johann Althaus: So starben die Männer von „Seiner Majestät U-31“. In: welt.de. 22. Januar 2016, abgerufen am 23. Januar 2016.