The Division Bell Tour

The Division Bell Tour
von Pink Floyd
PräsentationsalbumThe Division Bell
Anfang der Tournee30. März 1994
Ende der Tournee29. Oktober 1994

Konzerte insgesamt
(nach Kontinent)

Konzerte insgesamt110
Chronologie
A Momentary Lapse of Reason Tour
(1987–89)
The Division Bell Tour

Die The Division Bell Tour war eine Konzerttournee der britischen Rockband Pink Floyd. Sie diente zur Promotion des Albums The Division Bell (1994) und war zugleich die letzte reguläre Tournee der Band.

Hintergrund

Nach mehrwöchigen Proben in einem Hangar der Norton Air Force Base in Kalifornien und auf einer Soundstage in den Universal Studios Florida begannen Pink Floyd ihre Division Bell Tour am 30. März 1994 in Miami und gaben zwischen März und September 1994 Konzerte in Nordamerika und auf dem europäischen Kontinent. Im Oktober schloss sich eine finale Konzertreihe von 14 Shows im Londoner Earls Court an. Das Abschlusskonzert am 29. Oktober 1994 in London war der letzte reguläre Live-Auftritt der Band, bevor es am 2. Juli 2005 zu ihrer einmaligen Reunion mit Roger Waters im Rahmen des Live 8-Konzertes kam.

Die Konzerte dieser Tour boten noch mehr Spezialeffekte als die vorherige A Momentary Lapse of Reason Tour (1987–89). Die Konzertbühne war 180 Fuß (55 m) lang, verfügte über einen 130 Fuß (40 m) hohen Bogen und war der Bauart der Hollywood Bowl nachempfunden. Insgesamt wurden für die Bühne 700 Tonnen Stahl, transportiert von 53 Sattelschleppern, verbaut. Dazu waren ein Tourneepersonal von 161 Personen und eine Anfangsinvestition von 4 Millionen US-Dollar plus 25 Millionen US-Dollar an laufenden Kosten vonnöten. Das Bühnenbild wurde von Stufish Entertainment Architecture unter der Leitung des Architekten Mark Fisher entworfen. Für die Licht- und Lasershow wurden Lasertechnologien benutzt, die für die Atomforschung und die Hochgeschwindigkeitsfotografie entwickelt worden waren. Zusätzlich wurde für die Aufführung des Songs Comfortably Numb auch eine kinetische Skulptur verwendet, die in ihrer Form und Funktion einer Diskokugel ähnelte. Die Kugel wurde auf über 20 m Höhe gezogen und von außen angestrahlt, wobei zunächst der bekannte Effekt einer sehr großen Spiegelkugel entstand. Zum Höhepunkt des Songs öffnete sich die Skulptur blütenartig und gab den Blick auf einen 12 kW starken Scheinwerfer und weitere Spiegelelemente frei.

Die Division Bell Tour wurde vor schätzungsweise 5 Millionen Menschen in 68 Städten gespielt; zu jedem der Konzerte kamen durchschnittlich 45.000 Zuschauer.

Die Europatournee wurde vom Autohersteller Volkswagen gesponsert, der auch eine Sonderedition eines seiner Modelle (den „Golf Pink Floyd“) herausbrachte. Dabei handelte es sich um einen Standard-Golf mit Pink-Floyd-Aufklebern und einer Premium-Stereoanlage, zudem besaß er (auf Drängen der Band) einen umweltfreundlichen Motor. 1995 sagte David Gilmour in einem Interview, dass ihm das Sponsoring unangenehm sei: „Ich möchte nicht, dass [Volkswagen] sagen kann, dass sie eine Verbindung zu Pink Floyd haben oder dass sie Teil unseres Erfolgs sind. Daher werden wir es nicht wieder tun.“ Zugleich gab er an, er habe das Geld, das er durch das Sponsoring verdiente, für wohltätige Zwecke gespendet.

Ende 1994 wurde die Division Bell Tour schließlich als die bis dato erfolgreichste Konzerttournee aller Zeiten mit einem weltweiten Bruttogewinn von über 150 Millionen Pfund (ca. 250 Millionen US-Dollar) angegeben. Allein in Nordamerika wurden bei 59 Konzerten Einnahmen in Höhe von 103,5 Millionen US-Dollar erzielt. Dieser Rekord war jedoch nur von kurzer Dauer, bereits im August 1995 endete die Voodoo Lounge Tour der Rolling Stones mit einem weltweiten Umsatz von über 300 Millionen US-Dollar. Nach wie vor sind die Rolling Stones, AC/DC, Metallica, U2, The Police, Bon Jovi, Madonna und der ehemalige Pink Floyd-Bassist Roger Waters die einzigen Acts, die jemals einen höheren weltweiten Umsatz mit einer Tour erzielt haben, selbst inflationsbereinigt.

Liveaufnahmen

Während des europäischen Tourneeabschnitts der Division Bell Tour entstanden Aufnahmen für das 1995 veröffentlichte Livealbum Pulse. Unter dem gleichen Titel erschien im selben Jahr der dazugehörige Konzertfilm auf VHS, nach mehreren Verzögerungen wurde er 2006 auch auf DVD veröffentlicht. Sowohl VHS als auch DVD dokumentieren das vollständige – live per Pay-per-View im TV übertragene – Konzert vom 20. Oktober 1994 in London.

Setlist

Während der gesamten Tour wurden zwei typische Setlisten verwendet, die jeweils nach dem Titel One of These Days von einer 15- bis 20-minütigen Pause unterbrochen wurden. Die erste wurde während der gesamten Tour verwendet, die zweite, bei der Pink Floyd zum ersten Mal seit 1975 ihr Album The Dark Side of the Moon in voller Länge aufführten, wurde erstmals am 15. Juli 1994 in Pontiac (Michigan) gespielt und wechselte sich seitdem für den Rest der Tour mit der ersten typischen Setlist ab.

Setlist 1

Setlist 2

  • Shine On You Crazy Diamond (Parts 1–5, Part 7)
  • Learning to Fly
  • High Hopes
  • Take It Back
  • Coming Back to Life oder A Great Day for Freedom
  • Sorrow
  • Keep Talking
  • Another Brick in the Wall (Part 2)
  • One of These Days
  • Speak to Me
  • Breathe
  • On the Run
  • Time
  • Breathe (reprise)
  • The Great Gig in the Sky
  • Money
  • Us and Them
  • Any Colour You Like
  • Brain Damage
  • Eclipse
  • Wish You Were Here
  • Comfortably Numb
  • Run Like Hell

Tourdaten

Nr.DatumStadtLandVeranstaltungsortgeschätzte BesucherzahlAnmerkungen
Leg 1 – Nordamerika
130. März 1994Miami GardensVereinigte StaatenVereinigte StaatenJoe Robbie Stadium54.738
23. April 1994San AntonioAlamodome44.331
35. April 1994HoustonRice Stadium45.021
49. April 1994Mexiko-StadtMexikoAutódromo Hermanos Rodríguez90.476
510. April 1994
614. April 1994San DiegoVereinigte StaatenVereinigte StaatenJack Murphy Stadium51.610
716. April 1994PasadenaRose Bowl Stadium129.060
817. April 1994
920. April 1994OaklandOakland–Alameda County Coliseum155.662
1021. April 1994
1122. April 1994
1224. April 1994TempeSun Devil Stadium63.827
1326. April 1994El PasoSun Bowl34.945
1428. April 1994IrvingTexas Stadium87.400
1529. April 1994
161. Mai 1994BirminghamLegion Field55.169
173. Mai 1994AtlantaBobby Dodd Stadium71.272
184. Mai 1994
196. Mai 1994TampaTampa Stadium55.987
208. Mai 1994NashvilleVanderbilt Stadium41.169
2110. Mai 1994RaleighCarter-Finley Stadium46.656
2212. Mai 1994ClemsonMemorial Stadium50.569
2314. Mai 1994New OrleansLouisiana Superdome41.475
2418. Mai 1994FoxboroughFoxboro Stadium137.175
2519. Mai 1994
2620. Mai 1994
2722. Mai 1994MontréalKanadaStade Olympique187.302
2823. Mai 1994
2924. Mai 1994
3026. Mai 1994ClevelandVereinigte StaatenVereinigte StaatenMunicipal Stadium108.205
3127. Mai 1994
3229. Mai 1994ColumbusOhio Stadium75.250
3331. Mai 1994PittsburghThree Rivers Stadium55.054
342. Juni 1994PhiladelphiaVeterans Stadium152.264
353. Juni 1994
364. Juni 1994
376. Juni 1994SyracuseCarrier Dome38.901
3810. Juni 1994New York CityYankee Stadium103.690
3911. Juni 1994
4014. Juni 1994IndianapolisHoosier Dome44.762
4116. Juni 1994AmesCyclone Stadium46.273
4218. Juni 1994DenverMile High Stadium69.788
4320. Juni 1994Kansas CityArrowhead Stadium57.003
4422. Juni 1994MinneapolisHubert H. Humphrey Metrodome60.000
4525. Juni 1994VancouverKanadaBC Place Stadium109.000
4626. Juni 1994
4728. Juni 1994EdmontonCommonwealth Stadium57.701
481. Juli 1994WinnipegWinnipeg Stadium42.616
493. Juli 1994MadisonVereinigte StaatenVereinigte StaatenCamp Randall Stadium60.960
505. Juli 1994TorontoKanadaExhibition Stadium158.593
516. Juli 1994
527. Juli 1994
539. Juli 1994Washington, D.C.Vereinigte StaatenVereinigte StaatenRobert F. Kennedy Memorial Stadium98.570
5410. Juli 1994
5512. Juli 1994ChicagoSoldier Field51.981
5614. Juli 1994PontiacPontiac Silverdome111.355
5715. Juli 1994
5817. Juli 1994East RutherfordGiants Stadium118.554
5918. Juli 1994
Leg 2 – Europa
6022. Juli 1994LissabonPortugalEstádio José Alvalade150.000
6123. Juli 1994
6225. Juli 1994San SebastiánSpanienSpanienEstadio Anoeta39.500
6327. Juli 1994BarcelonaEstadi Olímpic de Montjuïc55.926
6430. Juli 1994ChantillyFrankreichFrankreichHippodrome de Chantilly
6531. Juli 1994
662. August 1994KölnDeutschlandMüngersdorfer Stadion55.000
674. August 1994MünchenOlympiastadion65.000
686. August 1994BaselSchweizSt. Jakob-Stadion112.000
697. August 1994
709. August 1994MontpellierFrankreichFrankreichEspace Grammont30.000
7111. August 1994BordeauxEsplanade des Quinconces
7213. August 1994HockenheimDeutschlandHockenheimring80.000
7316. August 1994HannoverNiedersachsenstadion120.000
7417. August 1994
7519. August 1994Wiener NeustadtOsterreichÖsterreichFlugplatz Ost90.000
7621. August 1994BerlinDeutschlandMaifeld60.000
7723. August 1994GelsenkirchenParkstadion70.000
7825. August 1994KopenhagenDanemarkParken50.000
7927. August 1994GöteborgSchwedenSchwedenUllevi Stadion43.000
8029. August 1994OsloNorwegenValle Hovin60.000
8130. August 1994
xx1. September 1994HelsinkiFinnlandOlympiastadion
822. September 1994WerchterBelgienFestivalweide60.000Rock Werchter
833. September 1994RotterdamNiederlandeNiederlandeStadion Feijenoord150.000
844. September 1994
855. September 1994
867. September 1994PragTschechienVelký strahovský stadion150.000
879. September 1994StraßburgFrankreichFrankreichStade de la Meinau24.000
8811. September 1994LyonStade de Gerland50.000Gesamtbesucherzahl beider Shows am 11. und 23. September 1994
8913. September 1994TurinItalienItalienStadio delle Alpi69.041
9015. September 1994UdineStadio Friuli25.132
9117. September 1994ModenaArea Ex Mercato BestiameFesta de L’Unità
9219. September 1994RomStudi di Cinecittà
9320. September 1994
9421. September 1994
9523. September 1994LyonFrankreichFrankreichStade de Gerland
9625. September 1994LausanneSchweizStade Olympique de la Pontaise15.786
Leg 3 – Großbritannien
xx12. Oktober 1994LondonEnglandEnglandEarls Courtverlegt auf den 17. Oktober 1994
9713. Oktober 1994LondonEarls Court273.474
9814. Oktober 1994
9915. Oktober 1994
10016. Oktober 1994
10117. Oktober 1994
10219. Oktober 1994
10320. Oktober 1994
10421. Oktober 1994
10522. Oktober 1994
10623. Oktober 1994
10726. Oktober 1994
10827. Oktober 1994
10928. Oktober 1994
11029. Oktober 1994

Band

  • David Gilmour: Gesang, Gitarre, Pedal-Steel-Gitarre
  • Nick Mason: Schlagzeug, Percussion
  • Richard Wright: Keyboards, Hintergrundgesang, Gesang bei Astronomy Domine, Time und Comfortably Numb
  • Guy Pratt: Bass, Hintergrundgesang, Gesang bei Comfortably Numb und Run Like Hell
  • Jon Carin: Keyboards, Hintergrundgesang, Gesang bei Comfortably Numb und Hey You
  • Gary Wallis: Percussion, Schlagzeug
  • Tim Renwick: Gitarre, Hintergrundgesang
  • Dick Parry: Saxophon
  • Sam Brown: Hintergrundgesang, Gesang bei The Great Gig in the Sky
  • Claudia Fontaine: Hintergrundgesang, Gesang bei The Great Gig in the Sky
  • Durga McBroom: Hintergrundgesang, Gesang bei The Great Gig in the Sky