DDR-Einzelmeisterschaft im Schach 1963

Die 13. DDR-Einzelmeisterschaft im Schach fand vom 13. Februar bis 1. März 1963 in Aschersleben statt.

Allgemeines

Die Teilnehmer hatten sich über das sogenannte Dreiviertelfinale sowie ein System von Vorberechtigungen und Freiplätzen für diese Meisterschaft qualifiziert. Das Dreiviertelfinale wurde im Gegensatz zu früheren Austragungen im Schweizer System absolviert.

Meisterschaft der Herren

Günther Möhring aus Halle holte seinen ersten und einzigen DDR-Meistertitel. Er war zu diesem Zeitpunkt 26 Jahre alt und arbeitete als Mathematiklehrer. Zu den Höhepunkten des Turniers gehörte Möhrings Gewinnpartie gegen Werner Golz mit 111 Zügen und 13-stündiger Dauer. Als Überraschung wurde die Platzierung des Berliner Mathematikstudenten Bodo Starck gewertet. Großmeister Uhlmann fand nach frühen Niederlagen gegen seinen Klubkameraden Kahn und gegen Schröder nicht zu Normalform. Titelverteidiger Pietzsch kam sogar nur in die untere Tabellenhälfte.

Abschlusstabelle

Teilnehmer010203040506070809101112131415161718Punkte
01Günther Möhring1½½½001½½1111111112½
02Burkhard Malich0½½½½½½1½11½1111112
03Bodo Starck½½1½½1½½½0½11½1½111
04Heinz Liebert½½0½½111½½½1½101111
05Reinhart Fuchs½½½½½½½1½½½11½11½11
06Siegfried Mühlberg1½½½½00½½11½½11½110½
07Wolfgang Uhlmann1½00½111½½100101110
08Werner Golz0½½0½10½½1½1½01110
09Jürgen Mädler½0½00½0½11½½11½110
10Fritz Baumbach½½½½½½½½0½½½½011109
11Wolfgang Pietzsch001½½0½00½1½11½½10
12Anton Csulits00½½½00½½½010½1110
13Artur Hennings0½000½10½½½0½½1½107
14Manfred Kahn000½0½1½0½01½0½½10
15Detlef Neukirch00½0½001010½½100005
16Christian Schröder00010010½0½00½1000
17Eberhard Geissert00½00½0000½0½½1100
18Gerhard Weber0000½0000000001110

Dreiviertelfinale

Das Dreiviertelfinale der Herren fand im August 1962 in Pirna statt, wo im Ruderhaus an der Elbe gespielt wurde. Hauptschiedsrichter war Walter Friedemann. Das Turnier wurde im Schweizer System über neun Runden ausgetragen. Spieler mit gleicher Punktzahl und gleicher Buchholz-Wertung sind auf einen gemeinsamen Platz gesetzt.

RangNamePunkte
1Gerhard Weber6
2Detlef Neukirch6
3Reinhart Fuchs6
4Eberhard Geissert6
5Klaus Tiemer
6Albert Zirngibl
7/8Artur Hennings5
7/8Christian Schröder5
9/10Anton Csulits5
9/10Manfred Kahn5
11Egon Storch5
12Horst Broberg
13Kurt Bienert
14Heinz Rätsch
15Manfred Türke4
16Werner Nitsche4
17Klaus Müller4
18Kurt Krause
19Ulrich Kobe
20Erich Thiele3
21D. Grabert3
22Bruno Bundke1

Meisterschaft der Damen

Waltraud Nowarra wurde zum dritten Mal in Folge (zum vierten Mal insgesamt) DDR-Meisterin. Die früheren Titel hatte sie noch unter ihrem Geburtsnamen Schameitat gewonnen. Hier gewann sie mit großem Vorsprung vor zwei Konkurrentinnen, die später den Titel einer FIDE-Meisterin errangen.

Abschlusstabelle

Teilnehmerin010203040506070809101112Punkte
01Waltraud Nowarra11½1½11111110
02Eveline Kraatz0½1½½½11½110
03Gabriele Ortlepp0½½½10111110
04Ingrid Hänsel½0½½011111½07
05Luise Baumann0½½½½1½½11107
06Irene Winter½½01½½½011½06
07Jutta Zura0½100½0½1110
08Johanna Feierabend0000½½1011105
09Rita Jäschke0000½1½10½10
10Barbara Zobel0½0000010½½0
11Elfriede Ungethüm00000000½½102
12Jutta Eggers000½0½000½00

Dreiviertelfinale

Das Dreiviertelfinale der Damen fand im September 1962 in Mühlhausen statt. Schiedsrichterin war Therese Scholz. Gespielt wurde im "Haus der Deutsch-Sowjetischen Freundschaft". Die 18 Teilnehmerinnen traten in einem Turnier nach Schweizer System über sieben Runden gegeneinander an.

RangNamePunkte
1Rita Jäschke5
2Irene Winter5
3Elfriede Ungethüm5
4Johanna Feierabend
5Jutta Eggers
6Margarete Kleinschmidt4
7Elfriede Paschke4
8Jutta Zura4
9Liddy Knoch
10Ingrid Ernst
11Hildegard Heucke3
12Ariane Gustav3
13Hella Baumgart3
14Gertrud Schameitat3
15I. Held
16Sophie Skladny2
17Brigitte Dzallas2
18Martha Daunke[1]1

Jugendmeisterschaften

Altersklassemännlichweiblich
KinderWalzer Goltzsch (Pionierhaus Leipzig)Gisela Grund (Pionierhaus Leipzig)
JugendRainer Gnauck (SC Leipzig)Ingrid Pölkow (SSG Oberschule Malchow)

Anmerkungen

  1. In der Quelle als "Dauncke" geschrieben, an anderer Stelle aber als "Berlins Altmeisterin Daunke" erwähnt.

Quellen

  • Schach, Hefte 3/1963 und 4/1963 zur Endrunde
  • Schach, Heft 9/1962 zum Dreiviertelfinale der Herren
  • Schach, Heft 10/1962 zum Dreiviertelfinale der Damen
  • Schach, Heft 9/1963 zur Jugendmeisterschaft