Wahlen zum Senat der Vereinigten Staaten 1974

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Wahlen zum Senat 1974
Siegel des Senats der Vereinigten Staaten
Siegel des Senats der Vereinigten Staaten
5. November 1974
34 Senatoren der Klasse III

Demokraten
Davor57  
Danach61  
  
61 % der Sitze
Republikaner
Davor41  
Danach37  
  
37 % der Sitze
Unabhängige[1]
Davor1  
Danach1  
  
1 % der Sitze
Konservative[2]
Davor1  
Danach1  
  
1 % der Sitze

Wahlergebnisse nach Bundesstaat
Karte der Wahlergebnisse nach Bundesstaat
  24 Wahlen/Sitze gewonnen  
Demokraten
  10 Wahlen/Sitze gewonnen  
Republikaner
  0 Wahlen/Sitze gewonnen  
Unabhängige
  0 Wahlen/Sitze gewonnen  
Konservative

Gewählter Senat
61
1
1
38
61 38 
Sitzverteilung:
  • Demokraten 61
  • Republikaner 38
  • Unabhängige 1
  • Konservative 1

  • Mehrheitspartei
    Vor der Wahl
    Demokraten
    Gewählt
    Demokraten


    Die Wahlen zum Senat der Vereinigten Staaten 1974 zum 94. Kongress der Vereinigten Staaten fanden am 5. November statt. Sie waren Teil der Wahlen in den Vereinigten Staaten an diesem Tag, den Halbzeitwahlen (engl. midterm election) in der Mitte von Präsident Richard Nixons zweiter Amtszeit. Nixon war jedoch im August wegen der Watergate-Affäre zurückgetreten, anschließend hatte ihn sein Nachfolger Gerald Ford begnadigt, was neben wirtschaftlichen Problemen im Gefolge der Ölpreiskrise von 1973 zu starken Verlusten der Republikaner führte.

    Zur Wahl standen die 34 Sitze der Klasse III, Nachwahlen für vorzeitig aus dem Amt geschiedene Senatoren fanden keine statt. 20 dieser Senatoren gehörten der Demokratischen Partei an, 14 den Republikanern.[3] 23 Amtsinhaber konnten ihren Sitz verteidigen, 15 Demokraten und 8 Republikaner. Die Demokraten gewannen 4 Sitze von den Republikanern, die Republikaner einen von den Demokraten. In New Hampshire wurde die Wahl angefochten, dieser bisher republikanische Sitz blieb daher zunächst unbesetzt. Damit konnten die Demokraten ihre Mehrheit im Senat von 57 auf 60 Sitze ausbauen, während die Republikaner von 41 auf 37 fielen. Der Senatssitz der Konservativen und der unabhängige Senator hatten nicht zur Wahl gestanden.

    In New Hampshire wurde die sehr knapp ausgegangene Wahl angefochten, was sich ohne Ergebnis bis Juli 1975 hinzog (siehe unten). In einer Nachwahl gewann der demokratische Kandidat John A. Durkin im September den bisher republikanischen Sitz. Damit hatten die Demokraten 61 Sitze.

    Zu Veränderungen nach der Wahl siehe auch Liste der Mitglieder des Senats im 94. Kongress der Vereinigten Staaten.

    Ergebnisse

    Die Gewinner dieser Wahlen wurden am 3. Januar 1975 in den Senat aufgenommen, also bei Zusammentritt des 94. Kongresses. Alle Sitze dieser Senatoren gehören zur Klasse III.

    StaatAmtierender SenatorParteiErgebnisNeuer Senator
    AlabamaJames Browning AllenDemokratwiedergewähltJames Browning Allen
    AlaskaMike GravelDemokratwiedergewähltMike Gravel
    ArizonaBarry GoldwaterRepublikanerwiedergewähltBarry Goldwater
    ArkansasJ. William FulbrightDemokratvon Demokraten gehaltenDale Bumpers
    ColoradoPeter H. DominickRepublikanerZugewinn DemokratenGary Hart
    ConnecticutAbraham A. RibicoffDemokratwiedergewähltAbraham A. Ribicoff
    FloridaEdward GurneyRepublikanerZugewinn DemokratenRichard Stone
    GeorgiaHerman TalmadgeDemokratwiedergewähltHerman Talmadge
    HawaiiDaniel InouyeDemokratwiedergewähltDaniel Inouye
    IdahoFrank ChurchDemokratwiedergewähltFrank Church
    IllinoisAdlai StevensonDemokratwiedergewähltAdlai Stevenson
    IndianaBirch BayhDemokratwiedergewähltBirch Bayh
    IowaHarold HughesDemokratvon Demokraten gehaltenJohn Culver
    KalifornienAlan CranstonDemokratwiedergewähltAlan Cranston
    KansasBob DoleRepublikanerwiedergewähltBob Dole
    KentuckyMarlow CookRepublikanerZugewinn DemokratenWendell Ford
    LouisianaRussell B. LongDemokratwiedergewähltRussell B. Long
    MarylandCharles MathiasRepublikanerwiedergewähltCharles Mathias
    MissouriThomas EagletonDemokratwiedergewähltThomas Eagleton
    NevadaAlan BibleDemokratZugewinn RepublikanerPaul Laxalt
    New HampshireNorris CottonRepublikanerWahlanfechtungvakant
    New YorkJacob K. JavitsRepublikanerwiedergewähltJacob K. Javits
    North CarolinaSam ErvinDemokratvon Demokraten gehaltenRobert Burren Morgan
    North DakotaMilton YoungRepublikanerwiedergewähltMilton Young
    OhioHoward MetzenbaumDemokratvon Demokraten gehaltenJohn Glenn
    OklahomaHenry BellmonRepublikanerwiedergewähltHenry Bellmon
    OregonBob PackwoodRepublikanerwiedergewähltBob Packwood
    PennsylvaniaRichard SchweikerRepublikanerwiedergewähltRichard Schweiker
    South CarolinaFritz HollingsDemokratwiedergewähltFritz Hollings
    South DakotaGeorge McGovernDemokratwiedergewähltGeorge McGovern
    UtahWallace F. BennettRepublikanervon Republikanern gehaltenJake Garn
    VermontGeorge AikenRepublikanerZugewinn DemokratenPatrick Leahy
    WashingtonWarren G. MagnusonDemokratwiedergewähltWarren G. Magnuson
    WisconsinGaylord NelsonDemokratwiedergewähltGaylord Nelson
    • wiedergewählt: ein gewählter Amtsinhaber wurde wiedergewählt.

    Bundesstaaten

    New Hampshire

    In New Hampshire war die Wahl extrem knapp ausgegangen. Nach der ersten Auszählung der Stimmen hatten der Republikaner Louis C. Wyman und der Demokrat John A. Durkin jeweils 49,7 % der Stimmen erhalten, mit 355 Stimmen Vorsprung für Wyman. Durkin verlangte eine neue Stimmenauszählung, diese ergab eine Mehrheit von 10 Stimmen für ihn. Daraufhin verlangte Wyman eine erneute Auszählung, nach der er 2 Stimmen mehr hatte als Durkin. Am 31. Dezember 1974 trat der bisherige Senator Norris Cotton zurück, um Wyman eine höhere Seniorität zukommen zu lassen, ein Verfahren, das in den USA häufig angewandt wird. Gouverneur Meldrim Thomson ernannte Wyman daraufhin für die restlichen drei Tage der Amtszeit von Cotton zum Senator.

    Durkin focht die Wahl daraufhin vor dem Senat an, der nach der Verfassung das letzte Wort bezüglich der Wahl seiner Mitglieder hat. Im United States Senate Committee on Rules and Administration kam es zu einem Patt, der Fall ging mehrfach zwischen dem Committee und dem ganzen Senat hin und her. Als die Gefahr bestand, dass sich die Blockade über die Sommerpause hinaus ziehen könnte, forderte die Washington Post im Juli Wyman und Durkin auf, sich irgendwie zu einigen. Daraufhin schlug Wyman eine Wiederholung der Wahl vor, was Durkin nach einer ersten Ablehnung akzeptierte.

    Der Senat erklärte den Sitz mit Wirkung vom 8. Juli vakant, Gouverneur Thomson ernannte Norris Cotton für die Zeit bis zur Wahl zum Senator. Die Wahl fand am 16. September statt. Bei deutlich höherer Wahlbeteiligung gewann Durkin mit 53,6 % gegen Wyman, der 43 % der Stimmen erhielt, sein absoluter Vorsprung betrug mehr als 27000 Stimmen.

    Quellen

    Einzelnachweise

    1. Der Unabhängige Harry F. Byrd junior stimmt mit den Demokraten.
    2. Der Konservative James L. Buckley stimmt mit den Republikanern.
    3. Party Division. US-Senat, abgerufen am 8. September 2023 (englisch).