Rafaela

Basisdaten
Fläche:	156 km2
Lage	31° 15′ S, 61° 29′ W-31.25-61.48333333333390Koordinaten: 31° 15′ S, 61° 29′ W
Höhe ü. d. M.:	90 m
Einwohnerzahl (2023):	110.709
Dichte:	710 Einw./km²
Verwaltung
Provinz:	Santa Fe Santa Fe
Departamento:	Castellanos
Gliederung:	42 Stadtteile Barrios
Bürgermeister:	Leonardo Viotti (UCR)
Sonstiges
Postleitzahl:	2300
Telefonvorwahl:	03492
Website von Rafaela
Karte

Rafaela ist eine Stadt in Argentinien, die sich im Zentrum-Westen der Provinz Santa Fe befindet. Sie ist der Hauptort des Departamento Castellanos und gleichzeitig das drittgrößte und wichtigste urbane Zentrum der Provinz, nach Rosario und der Provinzhauptstadt Santa Fe. Sie ist als „Die Perle des Westens“ bekannt, aufgrund ihrer natürlichen, kulturellen und architektonischen Schönheiten. Die geschätzte Bevölkerung der Stadt im Jahr 2022 betrug 111.000 Einwohner, laut dem Bericht der sozioökonomischen Erhebung des ICEDeL,^[1] dem statistischen Institut der Stadt.

Der Name wurde von ihrem Gründer, Guillermo Lehmann, zu Ehren von Rafaela Rodríguez de Egusquiza gewählt, der Ehefrau seines Freundes und Geschäftspartners Félix Egusquiza, die die ursprünglichen Besitzer des Gebiets waren.

Rafaela liegt im Zentrum-Westen der Provinz Santa Fe, am Rande der Nationalstraße 34. Sie befindet sich 96 km nordwestlich der Stadt Santa Fe, 234 km von Rosario, 292 km von Córdoba und 530 km von Buenos Aires Stadt entfernt. Darüber hinaus ist ihre Lage strategisch günstig für die Häfen am Pazifik, da sie sich auf der Handelsroute zu diesen befindet, dank ihrer Nähe zur Nationalstraße 19.

In wirtschaftlicher Hinsicht zeichnet sie sich durch ihre metallverarbeitende und Milchindustrie aus, da sie sich im Herzen des Milchbeckens befindet, welches das größte und reichste des Landes ist und ihr wichtigstes Kapital darstellt.^[2] Die Stadt ist ein "Tor zur Welt" in Bezug auf die Verbindung ihrer Industrien mit den meisten Ländern Amerikas, Europas, des Fernen Ostens und Kleinasiens.

Im kulturellen Bereich ist sie als „Hauptstadt des Theaters“ bekannt, aufgrund der Anzahl historischer Theater wie dem Centro Ciudad de Rafaela mit seinem Juan B. Lasserre-Saal – der aus dem Jahr 1932 stammt – oder der Sociedad Italiana, Kulturzentren wie dem Centro Cultural La Máscara – gegründet 1996 –, Amphitheatern und Ausstellungsräumen, aber vor allem aufgrund des anerkannten und traditionellen Theaterfestivals von Rafaela, das seit 2005 stattfindet.

Rafaela liegt im Übergangsraum zwischen der feuchten Pampa und den Buschwäldern des Gran Chaco auf einer Höhe von 90 Meter. Das Umland wird intensiv landwirtschaftlich genutzt, so dass von der ursprünglichen Landschaft wenig übriggeblieben ist.

Das Klima ist subtropisch und das ganze Jahr über feucht. Die durchschnittliche jährliche Niederschlagsmenge beträgt 951 Millimeter. Die Temperaturen erreichen durchschnittlich zwischen 6 und 18 Grad Celsius im Winter und 18 und 31 Grad Celsius im Sommer.

Rafaela wurde 1881 vom Geschäftsmann Guillermo (Wilhelm) Lehmann (geboren in Sigmaringendorf, der heutigen Partnerstadt Rafaelas) gegründet. Die Stadt wuchs daraufhin sehr schnell und wurde 1890 ans Eisenbahnnetz angeschlossen. Sie entwickelte sich bald zu einer der reichsten Städte der Region. Heute zählt die Stadt rund 90.000 Einwohner.^[3]

• Deutschland Sigmaringendorf, Deutschland (seit 1981)
• Italien Fossano, Italien (seit 2001)

Die Stadt besitzt mehrere Bauwerke aus den letzten Jahren des 19. Jahrhunderts. Es stechen hervor die Kathedrale und das Geschäftshaus Ripamonti.

Rafaela besitzt eine berühmte Autorennbahn, in der mehrere nationale Wettbewerbe ausgetragen werden. Außerdem hat der Fußballverein Atlético de Rafaela hier seinen Sitz, der seine Heimspiele im Estadio Monumental Rafaela austrägt und schon mehrmals in der ersten Liga Argentiniens (Primera División) vertreten war. Ein weiterer großer Fußballklub im Ort ist Sportivo Ben Hur.

Rafaela ist vor allem von der Industrie geprägt, wobei Textil-, Papier-, Metall- und Agrarindustrie überwiegen. Sie ist außerdem das Zentrum einer landwirtschaftlich reichen Region, was sich in mehreren Dienstleistungsbetrieben bemerkbar macht. Rafaela ist eine der bedeutendsten Städte einer als Cuenca lechera bezeichneten Region in den argentinischen Provinzen Santa Fe und Córdoba, die insbesondere von der Produktion von Milchprodukten gekennzeichnet ist.

Die Entfernung bis zur Provinzhauptstadt Santa Fé über die Ruta Provincial 70 beträgt 90 Kilometer. Die in Nord-Süd-Richtung verlaufende Ruta Nacional 34 verbindet Rafaela mit Rosario (230 km) und Buenos Aires (530 km). Eine Alternative hierzu ist die Ferrocarril Nuevo Central Argentino, die die gleichen Städte miteinander verbindet. Am südlichen Rand der Stadt liegt der Flugplatz Rafaela.

• Jorge G. Rocca, argentinisch-US-amerikanischer Physiker
• Hermes Binner (1943–2020), Politiker
• Héctor Cassina (1943–1985), Radrennfahrer
• Nestor Giovannini (* 1961), Boxer
• Gustavo Alfaro (* 1962), Fußballspieler und -trainer
• Javier Frana (* 1966), Tennisspieler
• Marcelo Nicola (* 1971), Basketballspieler und -trainer
• Sebastián Porto (* 1978), Motorradrennfahrer
• María Emilia Salerni (* 1983), Tennisspielerin
• Cristian Gómez (1987–2015), Fußballspieler
• Florencia Molinero (* 1988), Tennisspielerin
• Áxel Werner (* 1996), Fußballtorhüter
• Nicolás Castro (* 2000), Fußballspieler
• Facundo Colidio (* 2000), Fußballspieler
• Felipe Sánchez (* 2004), Fußballspieler

• Wilhelm Lehmann (1840–1886), Gründer der Stadt

Commons: Rafaela – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

• Portal Rafaela (spanisch)

1. ↑ Informe final Relevamiento socioeconómico. In: ICEDeL. 1. August 2005, abgerufen am 31. Oktober 2019 (spanisch). 
2. ↑ Cuenca Lecheraacc. Archiviert vom Original am 15. November 2007; abgerufen am 7. Juli 2024 (spanisch). 
3. ↑ Anton Speh (asp): Partnerschaft mit Rafaela besteht seit 30 Jahren. Sigmaringendorf erwartet im September eine große Delegation aus Argentinien – Ortsverwaltung sucht noch nach Unterkünften für die Gäste. In: Schwäbische Zeitung vom 9. August 2011