Der Architekt Peter Leonhardt (* 22. September 1924 in Nürnberg; † 18. Januar 2005 daselbst) entwarf 1954 bis 1986 in Franken zahlreiche Kirchenbauten nach den Grundsätzen des Zweiten Vatikanischen Konzils.

Leben und Wirken

Peter Leonhardt war Sohn des deutschen Architekten Winfried Leonhardt, dessen Architekturbüro er 1961 übernahm.
1942 wurde er zum Kriegsdienst eingezogen. Er wurde verwundet, geriet in Kriegsgefangenschaft und kehrte 1947 nach Nürnberg zurück.^[1]

1949 bis 1953 studierte er an der Technischen Universität München Architektur (u. a. bei Hans Döllgast), er absolvierte als Dipl.-Ing. „Allein 18 große Kirchen baute er in Nordbayern – und zehn kleinere. Oft entwarf er dazu Kindergärten, Gemeindezentren und Pfarrhäuser. Vier Altenheime und drei Friedhofsgebäude stammen von ihm (…) Wohnungen und Reihenhäuser für Siedlungswerke entwarf er, ein Mehrfamilienhaus in Nürnberg und ein Dutzend Privathäuser in der Region.“^[2]

Zu seinen Kirchenbauten zog er Künstler seiner Generation bei: u. a. Paul Lankes, Michael Mathias Prechtl, Rudolf Wachter und Egino Weinert.^[3]

Blankziegelmauerwerk (u. a. „St. Wolfgang“ in Nürnberg), Sichtbeton (auch Beton-Elementgefüge: St. Otto in Nürnberg-Laufamholz), unverblendetes Natursteinmauerwerk als Ausfachung des Stahlbetonrahmens („St. Peter und Paul“ in Schwabach) oder ortsnahen Nagelfluh („St. Josef“ in Altötting) setzt er zeitgemäß ein. Die Pfarrkirche „Verklärung Christi“ (1957–59) in Forchheim war noch ein Langbau, wenngleich mit einer weit vorgezogenen Altarinsel mit Volksaltar, danach plante er variantenreich Zentralbauten.

Kirchenbauten

• 1954–56 Nürnberg, Allerheiligen (Erzdiözese Bamberg)
• 1956–58 Nürnberg, St. Wolfgang (Erzdiözese Bamberg)
• 1957–59 Forchheim, Verklärung Christi (Erzdiözese Bamberg)
• 1958–59 Kornburg bei Nürnberg, Maria Königin (Diözese Eichstätt)
• 1960–63 Wassertrüdingen, Heilig Geist (Diözese Eichstätt)
• 1961–63 Schnabelwaid, St. Otto (Diözese Regensburg)
• 1962–65 Burgthann, Christkönig (Diözese Eichstätt)
• 1963 Wendelstein, St. Nikolaus (Diözese Eichstätt)
• 1964 Nürnberg-Langwasser, Zum Guten Hirten (Diözese Eichstätt)
• 1960–65 Pegnitz, Herz Jesu (Erzdiözese Bamberg)
• 1962–65 Königstein, St. Michael (Erzdiözese Bamberg)
• 1966 Nürnberg-Laufamholz, St. Otto (Erzdiözese Bamberg)
• 1962–67 Nürnberg, St. Bonifaz (Erzdiözese Bamberg)
• 1963–67 Ansbach, Christkönig (Erzdiözese Bamberg)
• 1965–67 Nürnberg, St. Josef (Erzdiözese Bamberg)
• 1968^[4] Altötting, St. Josef (Diözese Passau)
• 1964–68 Schwabach, St. Peter und Paul (Diözese Eichstätt)
• 1968–70 Nürnberg, Verklärung Christi (Erzdiözese Bamberg)
• 1969–72, Eckenhaid, Mariä Unbefleckte Empfängnis (Erzdiözese Bamberg)
• 1979 Nürnberg, St. Benedikt (Erzdiözese Bamberg)
• 1985–86 Nürnberg, Caritas-Pirckheimer-Kapelle/Kirche St. Klara (Erzdiözese Bamberg)

Quelle:^[5][5]. Außerdem Erweiterungen, Umbauten und Renovierungen^[5]

Literatur

• Hans-Peter Weigel (Hg.), Architekt Peter Leonhardt. Kirchen der 60er. Lindenberg im Allgäu (Kunstverlag Josef Fink) o. J. (2012), ISBN 978-3-89870-508-0
• Kirchenführer (hg. vom Katholischen Pfarramt Verklärung Christi): Katholische Pfarrkirche Verklärung Christi Forchheim. Forchheim, o. J. (2019)

Weblinks

Commons: Peter Leonhardt – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

• Pfarrkirche Sankt Josef in Altötting
• Der Online-Kirchenführer zur Christkönigskirche in Burgthann enthält Zitate aus Texten von Peter Leonhardt.

Einzelnachweise

1. ↑ Siehe Birgit Leonhardt: Peter Leonhardt – Architekt. Ein Lebenslauf. In: Hans-Peter Weigel (Hg.), Architekt Peter Leonhardt. Kirchen der 60er. Lindenberg im Allgäu (Kunstverlag Josef Fink) o. J. (2012), ISBN 978-3-89870-508-0, S. 23
2. ↑ Birgit Leonhardt: Peter Leonhardt – Architekt. Ein Lebenslauf, a. a. O, S. 23
3. ↑ Siehe Hans-Peter Weigel: Kirche als Gesamt-Kunstwerk – Leonhardt und seine Künstler, in: Hans-Peter Weigel (Hg.), Architekt Peter Leonhardt. Kirchen der 60er. Lindenberg im Allgäu (Kunstverlag Josef Fink) o. J. (2012), ISBN 978-3-89870-508-0, S. 74–93
4. ↑ Im Jahr 1968 wurde "St. Josef" in Altötting zur Pfarrei erhoben. Der Bau wurde 1964–1967 realisiert.
5. ↑ ^{a b c} Siehe Hans-Peter Weigel (Hg.): Architekt Peter Leonhardt. Kirchen der 60er. Lindenberg im Allgäu (Kunstverlag Josef Fink) o. J. (2012), ISBN 978-3-89870-508-0, S. 22