Molzbach

Molzbach
Stadt Hünfeld
Koordinaten: 50° 40′ N, 9° 48′ OKoordinaten: 50° 40′ 1″ N, 9° 47′ 59″ O
Höhe: 319 (313–337) m ü. NHN
Fläche: 6,06 km²[1]
Einwohner: 163 (31. Dez. 2015)[2]
Bevölkerungsdichte: 27 Einwohner/km²
Eingemeindung: 1. Februar 1971
Postleitzahl: 36088
Vorwahl: 06652

Molzbach ist ein Stadtteil von Hünfeld im osthessischen Landkreis Fulda.

Geographische Lage

Der Stadtteil Molzbach liegt an den nordwestlichen Ausläufern der Rhön, im Naturpark Hessische Rhön und am Westrand des Biosphärenreservats Rhön. Der Hauptort Hünfeld befindet sich nordwestlich von Molzbach. Nördlich des vom Nüst-Zufluss Molzbach durchflossenen Ortes erhebt sich der Rößberg.

Geschichte

Ortsgeschichte

Die vorgeschichtliche Besiedlung wird durch zahlreiche Hügelgräber der Bronze-, Hallstatt- und La-Tène-Zeit bewiesen, die nördlich des Ortes am Bomberg und südlich des Ortes am Sandstrauch freigelegt wurden. Grabbeigaben des Mädchens von Molzbach befinden sich im Konrad-Zuse-Museum in Hünfeld.

Die älteste bekannte schriftliche Erwähnung von Molzbach erfolgte im Jahr 1334.[1] Die katholische Filialkirche St. Anna wurde 1850/51 erbaut.

Zum 1. Februar 1971 wurde die bis dahin selbständige Gemeinde Molzbach im Zuge der Gebietsreform in Hessen auf freiwilliger Basis in die Stadt Hünfeld eingemeindet.[3][4] Für Molzbach wurde, wie für die übrigen bei der Gebietsreform nach Hünfeld eingegliederten Gemeinden, ein Ortsbezirk gebildet.[5]

Verwaltungsgeschichte im Überblick

Die folgende Liste zeigt die Staaten und Verwaltungseinheiten,[Anm. 1] denen Molzbach angehört(e):[1][6]

Bevölkerung

Einwohnerentwicklung

  • 23 Feuerstellen, 171 Seelen[1]
Molzbach: Einwohnerzahlen von 1812 bis 2015
Jahr  Einwohner
1812
  
171
1834
  
207
1840
  
210
1846
  
209
1852
  
206
1858
  
196
1864
  
181
1871
  
178
1875
  
172
1885
  
166
1895
  
159
1905
  
177
1910
  
178
1925
  
174
1939
  
179
1946
  
329
1950
  
295
1956
  
229
1961
  
196
1967
  
183
1970
  
186
1982
  
188
1990
  
?
2001
  
201
2011
  
177
2015
  
163
Datenquelle: Histo­risches Ge­mein­de­ver­zeich­nis für Hessen: Die Be­völ­ke­rung der Ge­mei­nden 1834 bis 1967. Wies­baden: Hes­sisches Statis­tisches Lan­des­amt, 1968.
Weitere Quellen: LAGIS[1]; Private Website[2][8]; Zensus 2011[9]

Einwohnerstruktur 2011

Nach den Erhebungen des Zensus 2011 lebten am Stichtag dem 9. Mai 2011 in Molzbach 177 Einwohner. Darunter waren 3 (1,7 %) Ausländer. Nach dem Lebensalter waren 33 Einwohner unter 18 Jahren, 66 zwischen 18 und 49, 42 zwischen 50 und 64 und 36 Einwohner waren älter.[9] Die Einwohner lebten in 69 Haushalten. Davon waren 18 Singlehaushalte, 18 Paare ohne Kinder und 27 Paare mit Kindern, sowie 6 Alleinerziehende und keine Wohngemeinschaften. In 18 Haushalten lebten ausschließlich Senioren und in 42 Haushaltungen lebten keine Senioren.[9]

Religionszugehörigkeit

• 1885: 166 katholische (= 100 %) Einwohner[1]
• 1961: 3 evangelische (= 1,53 %), 193 katholische (= 98,47 %) Einwohner[1]

Politik

Für Molzbach besteht ein Ortsbezirk (Gebiete der ehemaligen Gemeinde Molzbach) mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher nach der Hessischen Gemeindeordnung. Der Ortsbeirat besteht aus fünf Mitgliedern. Bei der Kommunalwahlen in Hessen 2021 betrug die Wahlbeteiligung zum Ortsbeirat 75,69 %. Alle Kandidaten gehörten der „Bürgerliste Molzbach“ an.[10] Der Ortsbeirat wählte Udo Tischler zum Ortsvorsteher.[11]

Regelmäßige Veranstaltungen

Am ersten Sonntag nach Aschermittwoch wird traditionell das Hutzelfeuer abgebrannt. Es soll den Winter austreiben und den Frühling einläuten.

Verkehr

Den öffentlichen Personennahverkehr stellt die Lokale Nahverkehrsgesellschaft Fulda mit der Buslinie 75 sicher.

Literatur

  • Adrian Seib: Kulturdenkmäler in Hessen. Landkreis Fulda II. Burghaun, Eiterfeld, Hünfeld, Nüsttal, Rasdorf. Landesamt für Denkmalpflege Hessen (Herausgeber und Verlag), Wiesbaden 2011, ISBN 978-3-8062-2607-2, S. 352–357.
  • Literatur über Molzbach nach Register In: Hessische Bibliographie

Weblinks

Commons: Molzbach – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Anmerkungen und Einzelnachweise

Anmerkungen

  1. Bis zur Trennung der Rechtsprechung von der Verwaltung waren die Ämter sowohl Gericht als auch Verwaltungsorgan.
  2. Trennung zwischen Justiz (Justizamt Hünfeld) und Verwaltung.
  3. Der Norddeutsche Bund war der erste deutsche Bundesstaat unter der Führung Preußens. Er war die geschichtliche Vorstufe des Deutschen Reichs.
  4. Am 1. Februar 1971 als Ortsbezirk zur Stadt Hünfeld.

Einzelnachweise

  1. a b c d e f g Molzbach, Landkreis Fulda. Historisches Ortslexikon für Hessen. (Stand: 16. Oktober 2018). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
  2. a b Bevölkerungsstatistik des Landkreises Fulda. (PDF), abgerufen im Oktober 2020.
  3. Gemeindegebietsreform: Zusammenschlüssen und Eingliederungen von Gemeinden vom 20. Januar 1971. In: Der Hessische Minister des Inneren (Hrsg.): Staatsanzeiger für das Land Hessen. 1971 Nr. 6, S. 248, Abs. 25 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 6,2 MB]).
  4. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart / Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 399.
  5. Hauptsatzung. (PDF; 128 kB) § 5. In: Webauftritt. Stadt Hünfeld, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 9. Oktober 2020; abgerufen im Oktober 2020.
  6. Michael Rademacher: Land Hessen. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.
  7. Verordnung vom 30sten August 1821, die neue Gebiets-Eintheilung betreffend, Anlage: Übersicht der neuen Abtheilung des Kurfürstenthums Hessen nach Provinzen, Kreisen und Gerichtsbezirken. Sammlung von Gesetzen etc. für die kurhessischen Staaten. Jahr 1821 – Nr. XV. – August. (kurhess GS 1821) S. 75.
  8. Chronik von Molzbach. In: Private Website. Abgerufen im Oktober 2020.
  9. a b c Ausgewählte Daten über Bevölkerung und Haushalte am 9. Mai 2011 in den hessischen Gemeinden und Gemeindeteilen. (PDF; 1,0 MB) In: Zensus 2011. Hessisches Statistisches Landesamt, S. 12 und 68, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 27. Oktober 2020;.
  10. Ortsbeiratswahl Molzbach. In: Votemanager. Kommunales Gebietsrechenzentrum, abgerufen im März 2023.
  11. Ortsbeirat Molzbach. In: Webauftritt. Stadt Hünfeld, abgerufen im März 2023.