Mauderode

Mauderode
Gemeinde Werther
Koordinaten: 51° 33′ N, 10° 41′ OKoordinaten: 51° 32′ 46″ N, 10° 41′ 14″ O
Höhe: 241 m
Einwohner: 127 (31. Dez. 2019)[1]
Eingemeindung: 1. Januar 1997
Postleitzahl: 99735
Vorwahl: 036332
Mauderode (Thüringen)
Mauderode (Thüringen)

Lage von Mauderode in Thüringen

Blick auf Mauderode von den Hörninger Sattelköpfen
Blick auf Mauderode von den Hörninger Sattelköpfen

Mauderode ist der nördlichste Ortsteil der Gemeinde Werther im Landkreis Nordhausen in Thüringen in Deutschland.

Lage

Mauderode liegt im Nordthüringer Hügelland, an der Grenze zum Südharzer Zechsteingürtel im südlichen Harzvorland. Etwa 9 km Luftlinie entfernt, befindet sich Nordhausen.

Geografie

Die Karsterscheinungen im Harzvorland sind auch südwestlich von Mauderode durch den Steinsee und andere Erdfallseen, wie das Große Seeloch, im Umfeld des Ortes natürliche Sehenswürdigkeiten[2]. Außerdem findet man in der Mauderöder Flur Bachschwinden, in diesen versickert vor allem der Talgraben fast ganzjährig im Gipskarst. In wasserreicheren Zeiten, wie zum Beispiel zur Schneeschmelze, versickert nicht das gesamte Wasser des Talgrabens im karstigen Untergrund, sondern fließt nördlich von Mauderode der Wieda zu.

Geschichte

Die Kleine Herrenburg als abgegangene Turmhügelburg lag auf einer Anhöhe im Zentrum des Ortes beim ehemaligen Friedhof.[3] Mauderode wurde erstmals am 27. Januar 1233[4] und das zweite Mal am 17. März 1388 urkundlich erwähnt.[5]

Seit 1921 bewirtschaftete der Pächter Hermann Margraf das Rittergut mit einer Fläche von 231 Hektar. Das Gut wurde nach dem Zweiten Weltkrieg entschädigungslos enteignet und an Umsiedler sowie landarme Bauern verteilt, 1958 folgte die Zwangskollektivierung zu einer LPG.[6]

Mit der Auflösung der Verwaltungsgemeinschaft Helmetal kam die einstmals eigenständige Gemeinde Mauderode am 1. Januar 1997 zur neugebildeten Gemeinde Werther.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Ev. Kirche St. Peter und Paul in Mauderode
  • Die evangelische Filialkirche St. Peter und Paul ist eine 1606 erbaute schlichte Chorturmkirche aus verputzten Bruchsteinen mit eingezogenem, quadratischem Chorturm. Dieser hat ein Fachwerkobergeschoss. Der Glockenstuhl ist bauzeitlich und trägt eine Inschrift. Die Glocken sind von 1487 und 1500.[7]
  • Kleine Herrenburg als kreisrunder mit einer Linde bestandener Hügel von etwa 30 Meter Durchmesser mit einem kreisrunden Graben mit Vorwall.

Persönlichkeiten

Literatur

Weblinks

Commons: Mauderode – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Gemeindebroschüre 2020
  2. Michael Köhler: Heidnische Heiligtümer: Vorchristliche Kultstätten und Kultverdachtsplätze in Thüringen. Jenzig-Verlag, Jena 2007, ISBN 978-3-910141-85-8, S. 76, 212, 222.
  3. Michael Köhler: Thüringer Burgen und befestigte vor- und frühgeschichtliche Wohnplätze. Jenzig-Verlag, Jena 2001, ISBN 3-910141-43-9, Mauderode.
  4. Otto Debenecker: Regesta Diplomatica Necnon Epistolaria Historiae Thuringiae. Hrsg.: Otto Debenecker. 3. Band. Gustav Fischer, Jena 1925, S. 63.
  5. Wolfgang Kahl: Ersterwähnung Thüringer Städte und Dörfer - Ein Handbuch. Verlag Rockstuhl, Bad Langensalza 2010, ISBN 978-3-86777-202-0, S. 176.
  6. Jürgen Gruhle: Bodenreform-Schwarzbuch. 2011, abgerufen am 20. Mai 2011 (Übersicht nach Bundesländern und Orten zu Enteignungsmaßnahmen nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges im Rahmen der Bodenreform).
  7. Georg Dehio, bearbeitet von Stephanie Eißing u. a.: Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler. Thüringen. 2. Auflage. Deutscher Kunstverlag, München/Berlin 2003, ISBN 3-422-03095-6, S. 786.