Emma nach Mitternacht – Der Wolf und die sieben Geiseln

Episode 1 der Reihe Emma nach Mitternacht
Titel Der Wolf und die sieben Geiseln
Produktionsland Deutschland
Originalsprache Deutsch
Länge 90 Minuten
Produktions­unternehmen Maran Film
Regie Torsten C. Fischer
Drehbuch Wolfgang Stauch
Produktion Uwe Franke
Musik Fabian Römer
Kamera Jürgen Carle
Schnitt Martina Butz-Kofer
Premiere 18. Mai 2016 auf Das Erste
Besetzung
Episodenliste

Emma nach Mitternacht – Der Wolf und die sieben Geiseln ist ein deutscher Fernsehfilm aus dem Jahr 2016, der sich durch seine einzigartige Erzählweise und die Verbindung von Krimielementen mit tiefgründigen Charakterstudien auszeichnet. Es handelt sich um den Pilotfilm der Fernsehreihe Emma nach Mitternacht mit Katja Riemann als die beim Radio nach Mitternacht arbeitende Psychologin Emma Mayer in der Hauptrolle. Der Fernsehfilm wurde unter der Regie von Torsten C. Fischer realisiert. Der Titel Der Wolf und die sieben Geiseln ist eine Verballhornung des Märchens Der Wolf und die sieben Geißlein der Brüder Grimm.

Handlung

Die Geschichte dreht sich um Emma Mayer (gespielt von Katja Riemann) eine weltgewandte Frau mit dem letzten Wohnsitz in Marrakesch, die nach Mannheim kommt und sich als Psychologin in der Radiosendung Die Nachtpsychologin vorstellt. Trotz anfänglicher Skepsis gegenüber der Rolle, die ihr angeboten wird – lediglich als Telefonistin mit „Fachkenntnissen“ zum Vorfiltern der Anrufe –, nimmt Emma die Herausforderung an und beginnt, die Anrufe zu bearbeiten. Dabei fällt ihr auf, dass die Moderatorin Elisabeth Gira (gespielt von Mechthild Großmann) eine in die Jahre gekommene Psychoanalytikerin mit einem Alkoholproblem, den Zenit ihrer Karriere überschritten hat.[1]

Die Handlung nimmt eine dramatische Wendung, als ein Anruf eines Unbekannten in die Sendung durchgestellt wird. Der Anrufer behauptet, sieben Geiseln in einer Tankstelle in seiner Gewalt zu haben. Dieser Anruf erschüttert Elisabeth Gira so sehr, dass sie die Sendung verlässt. Emma übernimmt kurzerhand ihre Rolle und entschließt sich, gemeinsam mit Benno Heinle (gespielt von Andreas Schmidt) dem Chef vom Dienst, zur Tankstelle zu fahren, um mit dem Geiselnehmer zu verhandeln. Die Polizei steht vor einem Rätsel, da der Geiselnehmer keine Forderungen stellt. Emma versucht, durch ein gewagtes Frage-Antwort-Spiel mit dem Geiselnehmer, den sie nur als „Wolf“ kennt, das Leben der Geiseln zu retten. Sie schlägt vor, dass der Geiselnehmer ihr Fragen über sein Leben stellt und sie ihm im Gegenzug Erkenntnisse über sich selbst verspricht. Für jede Frage, die sie korrekt beantwortet, soll eine Geisel freigelassen werden. Sollte sie jedoch scheitern, droht der Geiselnehmer, sie zu erschießen.[1]

Diese ungewöhnliche Konfrontation zwischen Emma und dem Geiselnehmer entwickelt sich zu einem intensiven psychologischen Duell. Während draußen das Mobile Einsatzkommando (MEK) den Sturm auf die Tankstelle vorbereitet, versucht Emma, durch ihre Antworten nicht nur die Geiseln zu befreien, sondern auch dem Geiselnehmer zu helfen, sich selbst besser zu verstehen. Die Handlung des Films ist nicht nur ein spannender Thriller, sondern auch eine tiefgründige Auseinandersetzung mit Fragen der menschlichen Psyche, der Verantwortung und der Möglichkeit der Selbstreflexion unter extremen Bedingungen.[1]

Besetzung

Katja Riemann, Hauptdarstellerin des Films
Ben Becker, Hauptdarsteller des Films

Katja Riemann spielt die Hauptrolle der Emma Mayer, eine Psychologin, die durch ihre Arbeit bei einer Radiosendung in eine Geiselnahme verwickelt wird. Riemann, eine der renommiertesten Schauspielerinnen Deutschlands, bringt eine Tiefe und Komplexität in die Rolle, die Emma Mayer als eine starke und einfühlsame Figur etabliert. Ben Becker übernimmt die Rolle des Wolf Marx, des Geiselnehmers. Becker, bekannt für seine intensiven und charismatischen Darstellungen, verleiht seiner Figur eine bedrohliche, aber zugleich auch verletzliche Seite. Seine Interaktionen mit Emma Mayer sind zentral für die Spannung und die psychologische Tiefe des Films.

Karoline Eichhorn spielt Barbara Petzak, eine weitere wichtige Figur im Film. Eichhorn, eine vielseitige Schauspielerin, die in zahlreichen deutschen Filmen und Serien mitgewirkt hat, bringt eine zusätzliche Schicht der Komplexität in die Handlung. Andreas Schmidt verkörpert Benno Heinle, den Chef vom Dienst. Schmidt, der für seine Fähigkeit bekannt ist, sowohl komische als auch ernste Rollen zu spielen, fügt dem Ensemble eine weitere dynamische Komponente hinzu. Mechthild Großmann spielt Elisabeth Gira, die ursprüngliche Moderatorin der Radiosendung, die unter einem Alkoholproblem leidet. Großmanns Darstellung verleiht dem Film eine zusätzliche Ebene der Tragik und Menschlichkeit. Floriane Daniel ist als Bianca Becker zu sehen, eine der Geiseln. Daniel, die in verschiedenen deutschen Produktionen aufgetreten ist, trägt zur emotionalen Intensität der Geiselsituation bei.

Produktion

Die Dreharbeiten zu Der Wolf und die sieben Geiseln fanden vom 23. September bis zum 24. Oktober 2014 statt. Als Drehorte dienten unter anderem Baden-Baden, Mannheim und Marokko, was der Produktion eine vielseitige geographische Kulisse verlieh und zur atmosphärischen Dichte des Films beitrug. Die Maran Film, bekannt für ihre Beteiligung an qualitativ hochwertigen Fernsehproduktionen, war für die Umsetzung des Projekts verantwortlich. Diese Firma arbeitete eng mit dem Südwestrundfunk (SWR) zusammen, um den hohen Anforderungen des Drehbuchs und der Regie gerecht zu werden. Die Regie des Films übernahm Torsten C. Fischer, ein erfahrener Regisseur, der für seine Fähigkeit bekannt ist, tiefgründige Charakterstudien und spannende Handlungsstränge effektiv umzusetzen. Das Drehbuch wurde von Wolfgang Stauch geschrieben, der zusammen mit Ulrich Herrmann auch die Idee zum Film entwickelte. Stauchs Fähigkeit, komplexe psychologische Themen zugänglich zu machen, spielte eine entscheidende Rolle für die narrative Stärke des Films.

Die Produktion wurde im Auftrag des SWR durchgeführt, was zeigt, wie öffentlich-rechtliche Sender in Deutschland innovative und anspruchsvolle Projekte unterstützen. Diese Zusammenarbeit gewährleistete eine solide Finanzierung und Verbreitung des Films, was für die Realisierung des ambitionierten Projekts entscheidend war. Die Produktion stand vor verschiedenen Herausforderungen, insbesondere im Hinblick auf die Logistik der Drehorte und die Koordination der internationalen Besetzung. Die effiziente Planung und das Management durch die Produktionsfirma ermöglichten es jedoch, diese Herausforderungen erfolgreich zu meistern und den Drehplan einzuhalten. Die Kameraführung von Jürgen Carle und der Schnitt von Martina Butz-Kofer trugen wesentlich zur visuellen und erzählerischen Qualität des Films bei. Ihre Arbeit half, die emotionale Intensität und die Spannung, die das Drehbuch vorsah, effektiv auf den Bildschirm zu bringen.

Veröffentlichung

Die Ausstrahlung des Films wurde sorgfältig geplant, um eine möglichst breite Zuschauerreichweite zu erzielen. Der Südwestrundfunk (SWR), der den Film in Auftrag gegeben hatte, entschied sich für einen Sendeplatz zur besten Sendezeit am Mittwochabend. Diese Strategie zielte darauf ab, das Interesse eines großen Publikums zu wecken und die Aufmerksamkeit auf die neue Reihe zu lenken. Ursprünglich war die Premiere für den 27. April 2016 geplant, wurde jedoch auf den 18. Mai verschoben. Diese Verschiebung könnte darauf hindeuten, dass die Verantwortlichen mehr Zeit für die Vermarktung und Promotion des Films benötigten.

In den Wochen vor der Ausstrahlung wurde eine umfangreiche Marketingkampagne gestartet, um das Publikum auf den Film aufmerksam zu machen. Der SWR nutzte verschiedene Kanäle, darunter Fernsehen, Radio und digitale Plattformen, um Trailer und Teaser zu veröffentlichen, die Einblicke in die Handlung und die Charaktere gaben.

Rezeption

Laut der Fernsehzeitschrift TV Spielfilm erhielt der Film die Bewertung „Daumen nach oben“. Die Kritiker lobten insbesondere den „starken Auftritt“ von Katja Riemann, merkten aber auch an, dass noch „Luft nach oben“ sei. Diese Einschätzung spiegelt die allgemeine Anerkennung für Riemanns überzeugende Leistung in der Hauptrolle wider.[2]

Auf der Website fernsehserien.de wird der Film als „fesselnde“ und „psychologisch tiefe“ Produktion beschrieben, die sich durch die innovative Verbindung von Krimi- und Psychologieelementen auszeichnet. Die Darstellungen von Riemann und Ben Becker als Geiselnehmer werden hervorgehoben.[3]

Die Rezension auf weltbild.de lobt ebenfalls die Geschichte und Umsetzung des Films. Der Rezensent bezeichnet das „grimmige Titelwortspiel“ als „genau die richtige Visitenkarte“ und hebt die „bemerkenswerte Bildgestaltung“ des Kameramanns Jürgen Carle hervor, der bereits für viele andere hochwertige Produktionen verantwortlich war.[4]

Auch in den Medien wurde der Film positiv aufgenommen. Laut der Quelle fernsehserien.de wurde Der Wolf und die sieben Geiseln als „gelungener Beitrag zur deutschen Fernsehlandschaft“ gewertet, der ein breites Publikum ansprach und gleichzeitig tiefgründige Themen behandelte.[3]

Die Zuschauerzahlen und Einschaltquoten in der Premierenwoche zeigten, dass der Film das Interesse des Publikums geweckt hatte und eine solide Basis für die Fortsetzung der Reihe schuf.[3]

Insgesamt lässt sich sagen, dass Emma nach Mitternacht – Der Wolf und die sieben Geiseln sowohl von Kritikern als auch vom Publikum sehr positiv aufgenommen wurde. Die innovativen Elemente, die starken schauspielerischen Leistungen und die gelungene Umsetzung wurden gelobt. Der Film schaffte es, ein breites Publikum anzusprechen und gleichzeitig anspruchsvolle Themen aufzugreifen, was ihm zu einem Erfolg in der deutschen Fernsehlandschaft verhalf.[3][4]

Weblinks

Einzelnachweise

  1. a b c Emma nach Mitternacht – Der Wolf und die sieben Geiseln. Bayerischer Rundfunk, abgerufen am 12. Mai 2024.
  2. Emma nach Mitternacht – Der Wolf und die sieben Geiseln. In: TV Spielfilm. Abgerufen am 21. Dezember 2021.
  3. a b c d 1. Der Wolf und die sieben Geiseln. imfernsehen, abgerufen am 12. Mai 2024.
  4. a b Emma nach Mitternacht: Der Wolf und die sieben Geiseln (DVD). Weltbild, abgerufen am 12. Mai 2024.