Dünwald

Ehemalige Gemeinde
Dünwald
Stadt Dingelstädt und Gemeinde Unstruttal
Wappen von Ehemalige Gemeinde
Dünwald
Koordinaten: 51° 19′ N, 10° 26′ OKoordinaten: 51° 19′ 0″ N, 10° 26′ 0″ O
Höhe: 449 m
Fläche: 28,89 km²
Einwohner: 2265 (31. Dez. 2022)
Bevölkerungsdichte: 78 Einwohner/km²
Eingemeindung: 1. Januar 2023
Eingemeindet nach: Dingelstädt und Unstruttal
Postleitzahlen: 37351, 99976, 99974, 99713
Vorwahlen: 036075, 036076, 036023, 03601, 036029
Karte
Lage der ehemaligen Gemeinde Dünwald im Unstrut-Hainich-Kreis

Dünwald war eine Gemeinde im Unstrut-Hainich-Kreis in Thüringen. Sie wurde am 1. Januar 1994 aus den vormals selbstständigen Gemeinden Beberstedt, Hüpstedt (beide gehören zum historischen Obereichsfeld) und Zaunröden neu gebildet.[1] Als Ergebnis einer Bürgerbefragung wurde die Gemeinde Dünwald zum 1. Januar 2023 aufgelöst.[2] Beberstedt und Hüpstedt wurden dabei in die Stadt und Landgemeinde Dingelstädt im Landkreis Eichsfeld eingemeindet. Zaunröden wechselte zur Gemeinde Unstruttal.[3]

Geografie

Die Gemeinde Dünwald lag auf der Muschelkalk-Hochfläche des Dün am Nordrand des Unstrut-Hainich-Kreises.

Gemeindegliederung

Die drei Ortsteile der Gemeinde waren Beberstedt, Hüpstedt und Zaunröden.

Politik

Ehemaliger Gemeinderat

Der Rat der Gemeinde Dünwald bestand aus 14 Ratsfrauen und Ratsherren (2009: 12). Die Gemeinderatswahl am 26. Mai 2019 führte zu folgendem Ergebnis:[4]

Ehemaliger Bürgermeister

Zum ehrenamtlichen Bürgermeister wurde am 15. April 2018 Herr Frank Meyer (CDU) mit 93,4 % der gültigen Stimmen gewählt.[5]

Wirtschaft und Infrastruktur

Wasser und Abwasser

Die Gemeinde Dünwald wurde vom Wasserleitungsverband "Ost-Obereichsfeld" Helmsdorf mit Trinkwasser versorgt. Die Aufgabe der Abwasserbeseitigung wurde auf den Zweckverband Wasserversorgung und Abwasserentsorgung Obereichsfeld übertragen.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Museen

Das Heimatmuseum wurde im Gutshaus, dem ältesten Gebäude im Ort (von 1582), eingerichtet.

Pfarrkirche St. Martin

Der Neubau einer Vorgängerkirche wurde am 28. Juni 1740 nach dreijähriger Bauzeit von Weihbischof Christoph Ignatius von Gudenus eingeweiht. Der Hochaltar stammt aus der evangelischen Kilianikirche Mühlhausen (1725) und wurde 1984 in Hüpstedt aufgestellt. Über dem Hauptportal befindet sich in einer Nische eine Skulptur des Hl. Martin aus Kalkstein. Sie wurde 2002 von dem ortsansässigen Künstler Heinz Günther und Peter Svarel aus Bratislava gefertigt. In den Jahren zwischen 2000 und 2005 wurden umfangreiche Renovierungsmaßnahmen vorgenommen.

Persönlichkeiten

Sonstiges

Gegen Ende des Zweiten Weltkrieges wurde nördlich der Straße nach Reifenstein/Leinefelde eine mobile Abschussrampe für V2-Raketen installiert. Mehr als 200 Zwangsarbeiter aus Holland und Frankreich, die in einem Barackenlager nahe der Schachtanlagen I und II untergebracht waren, mussten bei Eiseskälte schwerste Erdarbeiten verrichten.[6]

Literatur

Beberstedt

  • Albert Rogge: Beberstedter Chronik. Ergänzt und herausgegeben von Meinolf Jünemann. s. n., Beberstedt 1929.
  • Katharina Müller, Christoph Gehrmann: Telefon und Dorffunk – dörfliche Mediennutzung in der DDR. Eine Untersuchung aus Beberstedt zu Medienwahl, Mediennutzung und Medienwandel. In: Eichsfeld-Jahrbuch. Band 15, 2007, ISSN 1610-6741, S. 225–238.
  • Paul Hebestreit: 1927 erbaut – 1987 abgebaut. Zur Geschichte der ehemaligen Ziegelei Schmalbauch in Beberstedt. In: Eichsfeld. Heimatzeitschrift des Eichsfeldes. Band 41, Heft 12, 1997, ZDB-ID 913387-2, S. 469–470.
  • Heinz Nelz: Ein lohnendes Ziel. Die Pfarrkirche zu Beberstedt. In: Begegnung. Zeitschrift für Katholiken in Kirche und Gesellschaft. Band 26, Heft 3, 1986, ISSN 0005-7800, S. 19–20.

Hüpstedt

  • Edgar Rademacher: Hüpstedt. Heimat und Historie. Ein Geschichts- und Heimatbuch. Mecke, Duderstadt 1999, ISBN 3-932752-33-3.
  • Edgar Rademacher: Klima- und Wasserverhältnisse eines Höhendorfes auf dem Dün. Ein Beitrag zum 875jährigen Ortsjubiläum von Hüpstedt (1124–1999). In: Eichsfeld. Jahrbuch. Band 6, 1998, ISSN 1610-6733, S. 136–149.
  • Philipp Knieb: Eichsfelder Dorfchroniken. Bernterode, Breitenworbis, Deuna, Gernrode, Hüpstedt, Kirchworbis, Vollenborn (= Quelleneditionen aus dem Bischöflichen Kommissariat Heiligenstadt. Band 1). Eichsfeldverlag, Dortmund 2001, ISBN 3-935782-02-0.

Zaunröden

  • Edgar Rademacher: Das Dorf Zaunröden 1378–2003. Festschrift zum 625-jährigen Ortsjubiläum 2003. Mecke, Duderstadt 2003.
  • Edgar Rademacher: Zaunröden, ein siedlungsgeschichtliches Phänomen. In: Eichsfeld. Jahrbuch. Band 3, 1995, S. 97–102.

Einzelnachweise

  1. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Gemeinden 1994 und ihre Veränderungen seit 01.01.1948 in den neuen Ländern. Metzler-Poeschel, Stuttgart 1995, ISBN 3-8246-0321-7.
  2. Alexander Volkmann: Auflösung der Gemeinde Dünwald ist beschlossene Sache. In: Thüringer Allgemeine vom 29. Oktober 2021, S. 15
  3. Thüringer Gesetz- und Verordnungsblatt Nr. 26/2022 S. 475 ff., aufgerufen am 31. Dezember 2022
  4. Gemeinderatswahl 2019 in Thüringen. Thüringer Landesamt für Statistik, abgerufen am 6. Juli 2019.
  5. Bürgermeisterwahl 2018 – Freistaat Thüringen – Dünwald. Abgerufen am 25. Januar 2019.
  6. Thüringer Verband der Verfolgten des Naziregimes – Bund der Antifaschisten und Studienkreis deutscher Widerstand 1933–1945 (Hrsg.): Heimatgeschichtlicher Wegweiser zu Stätten des Widerstandes und der Verfolgung 1933–1945. Band 8: Thüringen. VAS – Verlag für Akademische Schriften, Frankfurt am Main 2003, ISBN 3-88864-343-0, S. 305.

Weblinks

Commons: Dünwald – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien