Bundesregierung Seipel I

Die Bundesregierung Seipel I (31. Mai 1922 – 16. April 1923) folgte, am 31. Mai 1922 vom Nationalrat gewählt, der Bundesregierung Schober II nach. Bei 159 abgegebenen Stimmen wurde die christlichsozial-großdeutsche Regierung mit 101 Ja-Stimmen gegen 58 Nein-Stimmen der Sozialdemokraten gewählt.[1] Das Kabinett Schober II hatten die Großdeutschen aus Protest gegen die Außenpolitik Schobers nicht mitgewählt und nur toleriert; nun bildeten sie eine Koalition mit den Christlichsozialen. Deren Obmann seit 1921 und Vordenker Ignaz Seipel, katholischer Prälat, übernahm selbst das Amt des Bundeskanzlers.

Nach Regierungsumbildung folgte die Bundesregierung Seipel II.

Bundesminister (für)AmtsinhaberPartei
BundeskanzlerIgnaz SeipelCSP
Vizekanzler, mit der Leitung des Bundesministeriums für Inneres und Unterricht betraut (Unterricht und Kultus: siehe unten)Felix FrankGDVP
Bundesministerium für ÄußeresAlfred Grünberger
FinanzenAugust SégurCSP
Land- und Forstwirtschaft, mit der Leitung des Bundesministeriums für Volksernährung betrautRudolf BuchingerCSP
HeereswesenCarl VaugoinCSP
Handel und Gewerbe, Industrie und BautenEmil KraftGDVP
JustizLeopold WaberGDVP
VerkehrswesenFranz OdehnalCSP
soziale VerwaltungRichard SchmitzCSP
betraut mit Unterricht und Kultus im Bundesministerium für Inneres und UnterrichtEmil SchneiderCSP

Einzelnachweise

  1. Stenographisches Protokoll. 112. Sitzung des Nationalrats der Republik Österreich. Mittwoch, den 31. Mai 1922 (= S. 3697 f.)