Bordesholmer Linde

Bordesholmer Linde am 29. Mai 2018
Bordesholmer Linde (2008)

Die Bordesholmer Linde war eine alte, als Naturdenkmal geschützte, Winter-Linde (Tilia cordata) in Bordesholm im Kreis Rendsburg-Eckernförde in Schleswig-Holstein.

Als einer der ältesten und bekanntesten Bäume Schleswig-Holsteins war sie eine bekannte Sehenswürdigkeit.

Lage und Geschichte

Sie befand sich in der historischen Mitte Bordesholms nahe der Klosterkirche des ehemaligen Klosters Bordesholm und war frei zugänglich. Sie war bis zum Beginn des 19. Jahrhunderts die Gerichtslinde des Amtes Bordesholm.

Erstmals erwähnt wurde der Baum von Peter Dankwerth (Sohn des Kartografen Caspar Danckwerth). Peter Dankwerth war um 1600 Klosterschüler in Bordesholm und schreibt in seiner Chronik, dass der Konrektor Andreas Grotheim (später Senator in Kiel) die Linde ca. 1580 gepflanzt hat. Der Baum war also zum Zeitpunkt der radikalen Kürzung 2018 ca. 440 Jahre alt. Sie hatte bis in die 1970er Jahre eine Höhe von etwa 18 m, die Breite der Krone betrug bis zu 30 m. Der unregelmäßig geformte Stamm mit einem Durchmesser von bis zu 2,30 m war lange Zeit von einer Sitzbank umgeben.[1][2]

Die Linde wurde laufend baumpflegerischen Maßnahmen unterzogen. So wurden einige Äste gekürzt, um die Last zu verringern, zudem drei Äste durch Stützen gesichert. Dennoch wiesen einige Äste deutliche Anzeichen des Absterbens aufgrund eines starken Brandkrustenpilzbefalls auf.

Stumpf der Linde im April 2019

Nachdem einer der großen Äste abgebrochen war, drohte der Baum aus dem Gleichgewicht zu geraten und umzustürzen. Im Oktober 2018 wurde der Baum auf eine Höhe von rund zweieinhalb Metern gekürzt. Im Juli 2019 wurde der Baum durch einen wahrscheinlich vorsätzlich gelegten Schwelbrand weiter beschädigt. Die endgültige Entscheidung über das weitere Vorgehen ist weiterhin offen.[veraltet][3][4][5]

Sonstiges

Das Bordesholmer Wappen mit der Bordesholmer Linde
Das Bordesholmer Wappen mit der Bordesholmer Linde

Die Linde ist Bestandteil des Wappens von Bordesholm. An der Linde wurde 1873 eine Tafel mit folgendem Text angebracht:

Manches sah dein gewaltiger Dom,
hochrauschende Linde.
Freude hast du und Leid manches
Geschlechtes getheilt,
Größeres schautest du nicht, als der Holsten
Erhebung, als Deutschland
Wiedergeboren zum Reich. Künde
den Enkeln das Wort.
März 24, 1873

Quellen

  • Informationstafel des „Bordesholmer Kulturwanderweges“ an der Bordesholmer Linde
  • Alte Bordesholmer Linde. In: bordesholm.de. Abgerufen am 29. Mai 2018.

Weblinks

Commons: Bordesholmer Linde – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Henning Oldekop: Topographie des Herzogtums Holstein, Verlag Lipsius & Tischer 1908
  2. Gustav Blunk: Wie alt ist die Bordesholmer Linde?, Bordesholmer Rundschau vom 1. Mai 1962
  3. Achim Dröge: Bordesholmer Linde wird abgesägt. In: kn-online.de. 29. Mai 2018, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 29. Mai 2018; abgerufen am 29. Mai 2018.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.kn-online.de
  4. Sven Tietgen: Bordesholmer Baumruine weiter gekürzt. In: kn-online.de. 8. Oktober 2018, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 29. Dezember 2018; abgerufen am 29. Dezember 2018.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.kn-online.de
  5. Sorka Eixmann: Schwedenfeuer in der Bordesholmer Linde. Kieler Nachrichten, 7. Juli 2019, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 26. Juli 2019; abgerufen am 27. Juli 2019.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.kn-online.de

Koordinaten: 54° 10′ 37,6″ N, 10° 0′ 41″ O