Berg-sur-Moselle

Berg-sur-Moselle
Berg-sur-Moselle (Frankreich)
Berg-sur-Moselle (Frankreich)
Staat Frankreich
Region Grand Est
Département (Nr.) Moselle (57)
Arrondissement Thionville
Kanton Yutz
Gemeindeverband Cattenom et Environs
Koordinaten 49° 26′ N, 6° 19′ OKoordinaten: 49° 26′ N, 6° 19′ O
Höhe 145–227 m
Fläche 2,91 km²
Einwohner 442 (1. Januar 2021)
Bevölkerungsdichte 152 Einw./km²
Postleitzahl 57570
INSEE-Code

Peripherie Bergs von der Mosel aus gesehen

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Berg-sur-Moselle (deutsch Berg, lothringisch Bierg) ist eine französische Gemeinde mit 442 Einwohnern (Stand 1. Januar 2021) im Département Moselle in der Region Grand Est (bis 2015 Lothringen). Sie gehört zum Arrondissement Thionville.

Kirche St. Michael
Ehemalige Residenz der Äbte von Echternach

Geographie

Die Gemeinde liegt zwischen Thionville (deutsch Diedenhofen) und dem Dreiländereck Frankreich – Luxemburg – Deutschland am Westufer der Mosel auf einer Höhe zwischen 145 und 227 m über dem Meeresspiegel, etwa vier Kilometer südwestlich von Sierck-les-Bains (Sierck). Das Gemeindegebiet umfasst 2,95 km².

Geschichte

Die älteste bekannte Bezeichnung für den Ort, der zum Bistum Metz gehörte, lautet Berge supra Mosellam (915).[1] Die Kirche wurde um 960 zusammen mit einem großen Wohngebäude oder Schloss von den Benediktinern von Echternach erbaut. Hinter dem Schlossgarten befand sich früher ein öffentlicher Platz, Halseisen genannt, bei dem es sich um eine Gerichtsstätte gehandelt haben könnte. In den Jahren 1192 und 1342 wurde eine Familie von Berg erwähnt.[2] Das alte Schloss (Bellenhauche) hing seit 1682 von Frankreich ab; das heutige Schlossgebäude stammt aus dem 18. Jahrhundert.[3]

Die Gemeinde kam mit ganz Lothringen 1769 zu Frankreich, nach den Frieden von Frankfurt 1871 an Deutschland, wo sie dem Reichsland Elsaß-Lothringen zugeordnet war. Nach dem Ersten Weltkrieg bestimmte der Versailler Vertrag die Abtretung an Frankreich. Bis 1930 lautete der amtliche französische Ortsname weiterhin Berg.

Am Anfang des 20. Jahrhunderts wurde die Ortschaft an das Eisenbahnnetz angeschlossen; am 1. Dezember 1901 erfolgte die Eröffnung der eingleisigen Strecke AumetzDeutsch-Oth – Berg.[4]

Demographie

Bevölkerungsentwicklung vom 18. Jahrhundert bis zum Ende des Ersten Weltkriegs
Jahr Einwohner Anmerkungen
1793 133 [5]
1821 205 [5]
1841 211 [5]
1861 204 [6][5]
1871 212 auf einer Fläche von 293 ha, in 46 Häusern mit 48 Familien[2][7]
1880 202 am 1. Dezember, auf einer Fläche von 293 ha, in 44 Wohnhäusern, ausnahmslos Katholiken[8]
1885 196 [9]
1890 189 in 41 Häusern mit 41 Haushaltungen, sämtlich Katholiken[9]
1901 198 [5]
1910 203 am 1. Dezember[10][11]
Jahr 1962 1968 1975 1982 1990 1999 2007 2019
Einwohner 164 185 198 224 261 373 413 432

Siehe auch

Commons: Berg-sur-Moselle – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Franz Xaver Kraus: Kunst und Alterthum in Elsass-Lothringen. Beschreibende Statistik. Band III: Kunst und Althertum in Lothringen, Friedrich Bull, Straßburg 1886, S. 34–35 (online).
  2. a b Eugen H. Th. Huhn: Deutsch-Lothringen. Landes-, Volks- und Ortskunde, Stuttgart 1875, S. 327 (online).
  3. Franz Xaver Kraus: Kunst und Alterthum in Elsass-Lothringen. Beschreibende Statistik. Band III: Kunst und Althertum in Lothringen, Friedrich Bull, Straßburg 1886, S. 34–35 (online).
  4. Elsaß-Lothringische Eisenbahnen, Lexikoneintrag in: Enzykopädie des Eisenbahnwesens (v. Röl, Hrsg.), Band 4, Berlin/Wien 1913, S. 291–300 (Zeno.org).
  5. a b c d e Berg-sur-Moselle – statistische Angaben der Arbeitsgruppe für Demographie und Geschichte der École des hautes études en sciences sociales (EHESS), Frankreich
  6. Vollständiges geographisch-topographisch-statistisches Orts-Lexikon von Elsass-Lothringen. Enthaltend: die Städte, Flecken, Dörfer, Schlösser, Gemeinden, Weiler, Berg- und Hüttenwerke, Höfe, Mühlen, Ruinen, Mineralquellen u. s. w. mit Angabe der geographischen Lage, Fabrik-, Industrie- u. sonstigen Gewerbethätigkeit, der Post-, Eisenbahn- u. Telegraphen-Stationen u. geschichtlichen Notizen etc. Nach amtlichen Quellen bearbeitet von H. Rudolph. Louis Zander, Leipzig 1872, Sp. 5 (online)
  7. Georg Lang (Hrsg.): Der Regierungs-Bezirk Lothringen. Statistisch-topographisches Handbuch, Verwaltungs-Schematismus und Adressbuch, Metz 1874, S. 110 (online).
  8. Statistisches Büreau des Kaiserlichen Ministeriums für Elsaß-Lothringen: Ortschafts-Verzeichniß von Elsaß-Lothringen. Aufgestellt auf Grund der Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1880. C. F. Schmidts Universitäts-Buchhandlung Friedrich Bull, Straßburg 1884, S. 114, Ziffer 1370 (online).
  9. a b Statistisches Büreau des Kaiserlichen Ministeriums für Elsaß-Lothringen: Die Bewegung der Bevölkerung in Elsaß-Lothringen, Druck von M. DuMont-Schauberg, Straßburg 1893, S. 106–107, Kanton Kattenhofen, Ziffer 3 (online).
  10. Berg, Kreis Diedenhofen-West, Lothringen. In: Meyers Gazetteer. Mit Eintrag aus Meyers Orts- und Verkehrslexikon, Ausgabe 1912, sowie einer historischen Landkarte der Umgebung von Berg (meyersgaz.org).
  11. Kreis Diedenhofen-West - gemeindeverzeichnis.de (U. Schubert, 2021)