„Basilica minor“ – Versionsunterschied

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Version vom 26. Juni 2010, 16:46 Uhr

Adamspforte des Bamberger Doms mit Hinweis auf Basilica minor (Papstwappen)
Padiglione (eines der Insignien einer Basilica minor)

Basilica minor ist ein besonderer Ehrentitel, den der Papst einer bedeutenden Kirche unabhängig von ihrem Baustil verleiht. Die manchmal benutzte Bezeichnung Basilica pontificia (Päpstliche Basilika) wird falsch, wenn, wie 2006 angekündigt, die Basilicae maiores in Päpstliche Basiliken umbenannt werden.

Die Verleihung eines Titels Basilica minor bezweckt die Stärkung der Bindung der einzelnen Kirchen an den römischen Bischof und soll die Bedeutung dieser Kirche für das Umland hervorheben. Die Gebäude und Fahnen einer Basilica minor können die gekreuzten Schlüssel tragen, wie sie auf dem Papstwappen zu finden sind. Der Padiglione (ein gelb-rot gestreifter kegelförmiger Seidenschirm, ursprünglich zum Schutz bei Prozessionen, siehe nebenstehende Abbildung) und das Tintinabulum (eine liturgische Glocke) sind als Insignien nicht mehr obligatorisch. Weitere gebräuchliche Bezeichnungen für den Padiglione sind Umbraculum (im Lateinischen) und entsprechend Ombrellino (im Italienischen). Der Pfarrer einer Basilica minor darf eine schwarze Mozetta mit roten Biesen, Knöpfen und Knopflöchern tragen. Das Verfahren zur Erlangung des Titels der Basilica minor regelt heutzutage insbesondere die Acta "Domus ecclesiae" de titulo basilicae minoris der Kongregation für den Gottesdienst und die Sakramentenordnung vom 9. November 1989.

Weltweit tragen zur Zeit 1478 Kirchen den Titel Basilika, 528 davon allein in Italien. Insbesondere werden Wallfahrtskirchen mit diesem Titel ausgezeichnet. Eine Basilica minor erkennt man an einem angebrachten Papstwappen des amtierenden oder verleihenden Papstes über einem Portal oder an einer anderen markanten Stelle. Ranghöher zur Basilica minor ist der Titel Basilica maior, der allerdings nur siebenmal vergeben wurde.

Die folgende Übersicht enthält Kirchen, die den Titel Basilica minor tragen, in den Bistümern des internationalen deutschen Sprachraums und der Schweiz sowie weltweit von Kirchen mit eigenem Artikel. Die Jahreszahl gibt den Zeitpunkt der Verleihung des Ehrentitels an.

Deutschland

(70 Basilicae minores)

Ort Name der Basilika Jahr der Ernennung
Altenstadt St. Michael 1965
Altötting St. Anna 1913
Amberg St. Martin 1980
Aschaffenburg St. Peter und Alexander 1958
Augsburg St. Ulrich und Afra 1937
Bad Staffelstein Vierzehnheiligen 1897
Bamberg Dom St. Peter und Georg 1923
Benediktbeuern St. Benedikt 1972
Berlin-Mitte St. Hedwig 1927
Berlin-Kreuzberg St. Johannes 1906
Berlin-Steglitz Rosenkranz-Basilika 1950
Bingen St. Martin 1930
Bonn Bonner Münster St. Martin (urspr. „St. Cassius und St. Florentius“) 1956
Cloppenburg Stadtteil Bethen St. Maria, Mutter der Sieben Schmerzen 1977
Dillingen an der Donau St. Peter 1979
Dormagen Kloster Knechtsteden, St. Maria-Magdalena und Andreas 1974
Düsseldorf St. Lambertus 1974
Düsseldorf-Gerresheim St. Margareta 1982
Düsseldorf-Kaiserswerth St. Suitbertus 1967
Ellwangen St. Vitus 1964
Essen-Werden St. Ludgerus 1993
Ettal Klosterkirche St. Mariä Himmelfahrt 1920
Fritzlar Dom St. Peter 2004
Gößweinstein Heiligste Dreifaltigkeit 1948
Hannover St. Clemens 1998
Hildesheim St. Godehard 1963
Ingolstadt Franziskanerbasilika St. Mariä Himmelfahrt 1964
Kall Ortsteil Steinfeld St. Potentinus, Felicius und Simplicius 1960
Kempten St. Lorenz 1969
Kevelaer Basilika Aufnahme Mariens in den Himmel 1923
Koblenz St. Kastor 1991
Köln St. Ursula 1920
Köln St. Kunibert 1998
Köln St. Gereon 1920
Köln St. Severin 1953
Köln St. Aposteln 1965
Köln St. Maria im Kapitol 1965
Konstanz Münster Unserer Lieben Frau 1955
Landshut St. Martin 2001
Maria Laach St. Maria am See 1926
Marktleugast Ortsteil Marienweiher Mariä Heimsuchung 1993
Mönchengladbach Münster St. Vitus 1974
Neuss St. Quirinus-Münster 2009
Niddatal, Ortsteil Ilbenstadt St. Maria, Petrus und Paulus 1929
Niederalteich Abteikirche 1932
Osterhofen Ortsteil Altenmarkt St. Margaretha 1982
Ottobeuren Kloster St. Alexander und Theodor 1925
Prüm Sankt-Salvator-Basilika 1950
Regensburg Unserer Lieben Frau zur Alten Kapelle 1964
Regensburg St. Emmeram 1964
Saarbrücken St. Johann 1975
St. Wendel Wendalinusbasilika 1960
Scheyern Hl. Kreuz und St. Mariä Himmelfahrt 1979
Seligenstadt Einhard-Basilika St. Marcellinus und Petrus 1925
Speyer Kaiser- und Mariendom 1925
Straubing St. Jakob 1989
Streithausen Unsere Liebe Frau von Marienstatt 1927
Trier Benediktinerabtei St. Matthias 1920
Trier Liebfrauen und St. Laurentius 1951
Trier St. Paulin 1958
Tuntenhausen St. Mariä Himmelfahrt 1942
Uhldingen-Mühlhofen Wallfahrtskirche Birnau 1971
Ulm Klosterkirche St. Martin Wiblingen 1993
Waldsassen Stiftsbasilika Waldsassen 1969
Walldürn Zum Heiligen Blut und St. Georg (siehe Blutwunder von Walldürn) 1962
Weingarten (Württemberg) St. Martin und Oswald 1956
Wemding Wallfahrtskirche Maria Brünnlein 1998
Werl Wallfahrtskirche Mariä Heimsuchung 1953
Worms Dom St. Peter 1925
Xanten St. Viktor 1937

Österreich

(30 Basilicae minores)

Ort Name der Basilika Patrozinium Jahr der Ernennung
Mariazell Basilika von Mariazell Unsere Liebe Frau 1907
Hall in Tirol Herz-Jesu-Basilika Herz Jesu 1914
Wien Basilika Maria Rotunda (Dominikanerkirche) Maria Rosenkranzkönigin 1927
Seckau Abtei Mariä Himmelfahrt Mariä Himmelfahrt 1930
Klosterneuburg Stiftsbasilika Unserer Lieben Frau Unsere Liebe Frau 1936
Maria Taferl Wallfahrtskirche Maria Gnadenmutter 1947
Wien Piaristenkirche Maria Treu   1949
Bergheim Maria Plain Unsere Liebe Frau, Mariä Himmelfahrt 1951
Attnang-Puchheim Unsere Liebe Frau von der immerwährenden Hilfe; auch: Maria Puchheim Unsere Liebe Frau, Hilfe der Christen 1951
Geras Basilika Unserer Lieben Frau Unsere Liebe Frau 1953
Maria Dreieichen bei Horn Schmerzhafte Mutter Maria Mater Dolorosa 1957
Wilten bei Innsbruck Unsere Liebe Frau von der unbefleckten Empfängnis Unsere Liebe Frau 1957
Wien Basilika Unserer Lieben Frau zu den Schotten Unsere Liebe Frau 1958
Sonntagberg Wallfahrtskirche zur Hl. Dreifaltigkeit Dreifaltigkeit 1964
Linz-Pöstlingberg Basilika Sieben Schmerzen Mariae Maria Mater Dolorosa 1964
Enns (Stadtteil: Lorch) Basilika St. Laurenz Laurentius von Rom 1970
Lilienfeld Stiftskirche Mariae Himmelfahrt Mariä Himmelfahrt 1976
Rein Stiftskirche Mariae Himmelfahrt Mariä Himmelfahrt 1979
Stams Zisterzienserstiftskirche Mariae Himmelfahrt Mariä Himmelfahrt 1984
Rankweil Liebfrauenbasilika Unsere Liebe Frau 1985
Maria Luggau (Ortsteil von Lesachtal) St. Maria Schnee Maria Schnee 1986
Maria Roggendorf St. Mariä Geburt Mariä Geburt 1988
Frauenkirchen Mariä Himmelfahrt Mariä Himmelfahrt 1990
Loretto (Burgenland) Basilika Maria Loretto Mariä-Empfängnis-Kirche, Loretokapelle 1997
St. Florian Stift Sankt Florian Florian von Lorch 1999
Absam St. Michael, „Marienbasilika“[1] Erzengel Michael 1999
Graz Basilika Mariatrost Maria Trösterin der Betrübten 1999
Mondsee Basilika Mondsee Erzengel Michael 2005
Klein-Mariazell Stiftsbasilika von Klein-Mariazell Maria 2007
Kramsach-Mariatal Wallfahrtskirche Mariatal Dominikus de Guzmán 2008

Schweiz

(11 Basilicae minores)

Ort Name der Basilika Jahr der Ernennung
Bern Hl. Dreifaltigkeit 1956
Freiburg im Üechtland Basilika Unserer Lieben Frau 1932
Genf Basilika Maria Immaculata 1954
Lausanne Basilika Unsrer Lieben Frau 1992
Locarno Madonna del Sasso 1918
Lugano Basilika Herz Jesu 1952
Kreuzlingen St. Ulrich und St. Afra 1967
Metzerlen Mariastein 1926
Morbio Inferiore Madonna dei Miracoli 1990
Neuenburg Basilika Unsrer Lieben Frau der Aufnahme in den Himmel 2007
Saint-Maurice Abtei Saint-Maurice 1948
Sitten Notre-Dame de Valère 1987

Luxemburg

(1 Basilica minor)

Ort Name der Basilika Jahr der Ernennung
Echternach Basilika St. Willibrord 1939

Elsass und Ostlothringen

(6 Basilicae minores)

Ort Name der Basilika Jahr der Ernennung
Marienthal bei Haguenau (Erzbistum Straßburg) Basilika Unserer Lieben Frau 1892 (erste deutsche Basilika)
Lutterbach (Erzbistum Straßburg) Herz-Jesu-Basilika 1922
Jungholz (Erzbistum Straßburg) Unsere Liebe Frau von Thierenbach 1936
Ottrott (Erzbistum Straßburg) Unsere Liebe Frau vom Odilienberg 2006
Sankt Avold (Bistum Metz) Unsere Liebe Frau von der Guten Hilfe 1932
Metz St. Vinzenz 1933

Südtirol (Bistum Bozen-Brixen)

(4 Basilicae minores)

Ort Name der Basilika Jahr der Ernennung
Brixen Kathedrale Mariä Himmelfahrt 1950
Neustift Abtei Mariä Himmelfahrt 1956
Marienberg Abtei Mariä Himmelfahrt 1963
Maria Weißenstein Basilika Schmerzhafte Mutter 1985

Weitere Länder

Für die Länder Belgien, Niederlande, und Luxemburg siehe Liste der Kathedralen und Basiliken in den BeNeLux-Ländern.

Für Frankreich siehe Liste der Basiliken in Frankreich, für Italien siehe Liste der Basiliken in Italien, für Spanien und Portugal siehe Liste der Basiliken in Spanien und Portugal.

Ausgewählte weitere Basiliken

(weltweite Basiliken mit eigenem Artikel)

Land Ort Name der Basilika Jahr der Ernennung
Australien Sydney Saint Mary’s Cathedral 1932
Australien Melbourne St. Patrick’s Cathedral 1974
Brasilien Maringá Catedral de Maringá 1982
Volksrepublik China Shanghai Xujiahui-Kathedrale 1942
Elfenbeinküste Yamoussoukro Basilika Notre-Dame de la Paix 1990
Island Reykjavík Basilika Krists konungs 1999
Israel Jerusalem St.-Anna 1954
Kanada Montreal Notre-Dame de Montréal 1982
Kroatien Šibenik Kathedrale des Heiligen Jakob 1895
Litauen Vilnius Kathedrale St. Stanislaus 1985
Mexiko Mexiko-Stadt Basilika der Jungfrau von Guadalupe Hidalgo 1976
Philippinen Cebu City Basilica del Santo Niño 1965
Polen Kołobrzeg Kolberger Dom 1986
Polen Licheń Stary Basilika der Muttergottes von Licheń 2005
Polen Płock Kathedrale 1910
Polen Warschau Johanneskathedrale 1960
Rumänien Gherla Kloster Nicula 1928
Slowenien Maribor Basilika der Mutter der Barmherzigkeit 1906
Tschechien Brünn Basilika Mariä Himmelfahrt 1987
Türkei Istanbul Basilika St. Antonius 1932
Vereinigte Staaten Minneapolis Basilica of Saint Mary 1926

Einzelnachweise

  1. Absam ist Marienwallfahrtsort, die Kirche ist aber dem Erzengel geweiht. Siehe Kirchengeschichte Pfarre zum hl. Erzengel Michael, Wallfahrtskirche Basilika – Absam