Wolf-Rüdiger von Bismarck

Wolf-Rüdiger von Bismarck (* 28. Juli 1931 in Stolp, Pommern; † 29. Oktober 2022 in Heikendorf[1]) war ein deutscher Verwaltungsjurist und Landrat in Schleswig-Holstein.

Leben

Als Sohn des Generalmajors Georg von Bismarck erlebte er den Zweiten Weltkrieg in Königsberg (Preußen), das Kriegsende und die Nachkriegszeit in Pommern. Nach Flucht und Vertreibung fand sich die Familie in Flensburg wieder. Bismarck studierte an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel Rechtswissenschaft und wurde 1955 Mitglied des Corps Palaiomarchia-Masovia Kiel, das ihm später die Ehrenmitgliedschaft verlieh.[2] Nachdem er im schleswig-holsteinischen Landesdienst Ministerialdirigent geworden war, wurde er als ehrenamtlicher Abgeordneter des Plöner Kreistags 1979 zum Landrat im Kreis Plön gewählt. Dass die von ihm geleiteten Ausschüsse öffentlich tagten, wurde vom CDU-Innenminister förmlich kritisiert. Zum Missfallen seiner „Parteifreunde“ richtete er das erste eigenständige Umweltamt in Schleswig-Holstein ein.[3] Zwar allseits geschätzt, musste er sein Amt 1988 aufgeben, als die Kreistagswahlen eine rot-grüne Mehrheit ergeben hatten. In seinen 2009 erschienenen Memoiren berichtete Bismarck auch über die notorischen Intrigen der CDU zwischen den Meeren; besonders „würdigte“ er den Landtagsabgeordneten und früheren Kreisvorsitzenden Werner Kalinka. Auf dessen Intervention nahm der Verlag das (weitgehend abverkaufte) Buch aus dem Handel. Bismarck engagierte sich in der von Bismarck-Briest'schen Familienstiftung der Familie von Bismarck.

Werke

  • Von Pommern nach Plön. Erinnerungen eines Landrats aus acht Jahrzehnten, Autobiografie. Wachholtz, Neumünster 2009. ISBN 9783529061240.

Siehe auch

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Traueranzeige, in: Kieler Nachrichten vom 5. November 2022.
  2. Kösener Corpslisten 1996, 114/64
  3. Kieler Nachrichten (7. November 2009)