Sabine Winter

Sabine Winter Tischtennisspieler
Sabine Winter
Sabine Winter bei der Olympiaeinkleidung 2012
Nation: Deutschland Deutschland
Geburtsdatum: 27. September 1992 (31 Jahre)
Geburtsort: Bad Soden am Taunus
Spielhand: Rechtshänderin
Spielweise: Shakehand, Angriff
Aktueller Weltranglistenplatz: 55 (Januar 2024) Vorlage:Infobox Tischtennisspieler/Wartung/Lokaler Wert
Bester Weltranglistenplatz: 36 (April 2017)
Aktueller kontinentaler Ranglistenplatz: 32 (Februar 2020)
Aktueller nationaler Ranglistenplatz: 4
Bester nationaler Ranglistenplatz: 2
Vereine als Aktive(r):
2004–2012 Deutschland TSV Schwabhausen
2012–2019 Deutschland SV DJK Kolbermoor
seit 2019 Deutschland TSV Schwabhausen

Sabine Winter (* 27. September 1992 in Bad Soden am Taunus) ist eine deutsche Tischtennis-Nationalspielerin. Bei Europameisterschaften gewann sie im Doppel und mit dem Team insgesamt sechs Gold- und zwei Silbermedaillen sowie eine Bronzemedaille im Einzel. Mit der Mannschaft holte sie zudem 2010 und 2022 WM-Bronze.

Jugend

Winter begann mit dem Tischtennisspielen beim Verein TSV Oberalting. Über den SC Wörthsee kam die Rechtshänderin 2004 zum TSV Schwabhausen. Im Schüler- und Jugendbereich erzielte sie zahlreiche nationale und internationale Erfolge: 2005, 2006 und 2008 gewann sie die Ranglistenturniere für Schülerinnen bzw. Mädchen. 2007 wurde sie Deutsche Meisterin der Schüler im Mixed und Europameisterin im Doppel mit Barbora Balážová (Slowakei). Im folgenden Jahr holte sie den Titel bei der deutschen Schülermeisterschaft im Doppel mit Kathrin Mühlbach. 2010 gewann sie das Europäische Mädchen-Ranglistenturnier Europe Youth Top 10.

Dazu kommen weitere Medaillen

  • bei deutschen Meisterschaften
    • 2006 Schülerinnen: Platz drei im Einzel und Doppel mit Svenja Müller (Hessen)
    • 2008 Mädchen: Platz drei im Einzel
    • 2009 Mädchen: Platz zwei im Einzel
    • 2010 Mädchen: Platz drei mit der Mannschaft
  • bei Europameisterschaften
    • 2007 Schüler: Platz zwei im Mixed mit Arne Holter und Platz drei im Einzel
    • 2008 Mädchen Platz zwei mit dem Team
    • 2009 Mädchen Platz drei mit dem Team
    • 2010 Mädchen Platz eins im Doppel mit Barbora Balazova (Slowakei), Platz drei mit dem Team

Erwachsene

Sabine Winter (2017)

Mit den Damen des TSV Schwabhausen spielte Winter in der 2. Bundesliga und war maßgeblich an deren Aufstieg 2010 in die 1. Bundesliga beteiligt. Bei der nationalen deutschen Meisterschaft 2010 in Trier wurde sie zusammen mit Kathrin Mühlbach Deutsche Meisterin im Doppel.

Am 2. März 2010 bestritt sie erstmals ein Länderspiel. Im Spiel gegen die Niederlande unterlag sie Lie Jie mit 0:3. Im Mai des gleichen Jahres wurde sie für die Weltmeisterschaft nominiert. Als die Stammspielerin Elke Schall sich verletzte, kam Winter in der Mannschaft zum Einsatz. Mit einem Sieg trug sie zum Gewinn der Bronzemedaille bei. Somit gelang ihr 2010 innerhalb eines Jahres der Gewinn einer WM-Medaille im Jugend- und im Erwachsenenbereich. Dieses war vorher noch keinem deutschen Aktiven gelungen.[1] 2010 rückte sie im Juni in der Weltrangliste auch erstmals in die Top 100 vor[2] und nahm im September an der Europameisterschaft teil, bei der sie unter anderem mit dem Team den 7. Platz belegte.

Sabine Winter übersiedelte nach Düsseldorf, um sich im dortigen Deutschen Tischtennis-Zentrum weiterzuentwickeln. Im Juli 2011 verpflichtete sie sich für zwei Jahre bei der Bundeswehr als Sportsoldatin, nachdem sie im Mai an ihrer ersten Individual-WM teilgenommen hatte. Zur Saison 2012/13 wechselte sie zum SV DJK Kolbermoor.[3] 2012 gewann sie im Doppel mit Petrissa Solja die German Open[4] und qualifizierte sich für den U-21-Wettbewerb der Grand Finals, wo sie aber in der Vorrunde ausschied.[5] Im Doppel mit Solja gewann sie 2013 auch die deutsche Meisterschaft. Mit ihr wurde sie im gleichen Jahr zudem Europameisterin. Im Finale besiegten sie mit Zhenqi Barthel/Shan Xiaona ein weiteres deutsches Duo mit 4:2.[6] Bei den deutschen Titelkämpfen 2014 unterlagen sie im Finale Shan Xiaona/Kristin Silbereisen.[7]

Bei der Europameisterschaft 2014 gewann Winter mit dem deutschen Team den Titel, wurde aber lediglich in der Vorrundenbegegnung gegen die Türkei eingesetzt.[8] 2015 erreichte sie erstmals einen Platz in den Top 50 der Weltrangliste, wurde wieder Europameisterin mit dem Team[9][10] und gewann im Doppel mit Solja wieder die Deutschen Meisterschaften.[11] 2016 wurde sie zum zweiten Mal Europameisterin im Doppel, diesmal zusammen mit Kristin Silbereisen. In einem deutschen Endspiel gewannen sie mit 4:3 gegen Shan Xiaona/Petrissa Solja.[12] Durch ihre erste Teilnahme am Europe Top 16, bei dem sie den sechsten Platz erreicht hatte, qualifizierte Winter sich zudem für den World Cup.[13] Dort erreichte sie die Hauptrunde und schlug Yang Ha-eun nach 0:3-Rückstand mit 4:3, wodurch sie das Viertelfinale erreichte, das gegen Feng Tianwei verloren ging.[14] 2017 erreichte sie beim Europe Top 16 den dritten Platz[15] und im April mit Weltranglistenplatz 36 eine neue Bestmarke.[16] Mit dem deutschen Team wurde sie Vize-Europameisterin,[17] schied beim World Cup aber sieglos aus.[18] Zusammen mit Huong Do Thi wurde sie 2018 zum vierten Mal Deutsche Meisterin im Doppel.[19] Im selben Jahr erreichte sie erstmals das EM-Viertelfinale im Einzel.

2019 wurde sie mit Kolbermoor Pokalsiegerin,[20] unterlag im Finale der Deutschen Meisterschaft aber dem ttc berlin eastside.[21] Nach dieser Saison kehrte sie zum TSV Schwabhausen zurück.[22] 2021 gelang ihr zum zweiten Mal der EM-Viertelfinaleinzug, im Doppel gewann sie Silber.[23] Obwohl bei der Team-EM drei von vier deutschen Top-100-Spielerinnen nicht antraten, holte sie im Oktober zudem Gold mit der Mannschaft.[24] Im Juni 2022 gewann sie erstmalig den Titel der Deutschen Meisterschaft im Einzel, den sie 2023 verteidigen konnte[25]. Im August 2022 zog sie bei der Europameisterschaft ins Halbfinale ein, das sie mit 3:4 gegen Sofia Polcanova verlor, und gewann damit ihre erste EM-Einzelmedaille.[26]

2023 gewann sie mit der Mannschaft den Europameistertitel in Malmö.

Turnierergebnisse

[27]

Verband Veranstaltung Jahr Ort Land Einzel Doppel Mixed Team U-21
GER Europameisterschaft 2023 Malmö SWE Gold
GER Europameisterschaft 2022 München GER Halbfinale Viertelfinale Achtelfinale
GER Europameisterschaft 2021 Cluj-Napoca ROU Gold
GER Europameisterschaft 2020 Warschau POL Viertelfinale Silber
GER Europameisterschaft 2018 Alicante ESP Viertelfinale Viertelfinale
GER Europameisterschaft 2017 Luxemburg LUX Silber
GER Europameisterschaft 2016 Budapest HUN Achtelfinale Gold letzte 32
GER Europameisterschaft 2015 Jekaterinburg RUS letzte 32 Gold
GER Europameisterschaft 2014 Lissabon POR Gold
GER Europameisterschaft 2013 Schwechat AUT Gold
GER Europameisterschaft 2012 Herning DEN Achtelfinale Achtelfinale
GER Europameisterschaft 2011 Danzig POL 5. Platz
GER Europameisterschaft 2010 Ostrava CZE letzte 64 letzte 32 7. Platz
GER Jugend-Europameisterschaft (Junioren) 2010 Istanbul TUR Gold
GER Jugend-Europameisterschaft (Kadetten) 2007 Bratislava SVK Gold Silber
GER Europe Top 16 2018 Montreux SUI Viertelfinale
GER Europe Top 16 2017 Antibes FRA 3. Platz
GER Europe Top 16 2016 Gondomar POR 6. Platz
GER WTT Series (Contender) 2024 Doha QAT letzte 32 Silber
GER WTT Series (Contender) 2023 Durban RSA Achtelfinale Halbfinale
GER WTT Series (Contender) 2022 Zagreb HRV letzte 32 Silber
GER WTT Series (Contender) 2021 Novo mesto SLO Achtelfinale Silber
GER WTT Series (Contender) 2021 Laško SLO Halbfinale Achtelfinale
GER World Tour 2014 Almeria ESP Halbfinale Achtelfinale
GER World Tour 2013 Bremen GER letzte 64 Halbfinale letzte 32
GER World Tour 2013 Minsk BLR Gold Viertelfinale
GER World Tour 2013 Olmütz CZE Achtelfinale Halbfinale Halbfinale
GER World Tour 2012 Bremen GER letzte 64 Gold letzte 32
GER World Tour 2012 Jekaterinburg RUS letzte 32 Achtelfinale Gold
GER World Tour 2012 Budapest HUN letzte 64 Halbfinale Halbfinale
GER Pro Tour 2011 Władysławowo POL Achtelfinale
GER Pro Tour 2011 Dortmund GER letzte 64
GER Pro Tour 2011 Velenje SVN letzte 64
GER Pro Tour 2010 Suzhou CHN letzte 64 Achtelfinale
GER Pro Tour 2010 Berlin GER letzte 64
GER Pro Tour 2010 Doha QAT letzte 64 Achtelfinale
GER Pro Tour 2008 Salzburg AUT letzte 64
GER World Tour Grand Finals 2012 Hangzhou CHN Qual.
GER World Cup 2024 Macau MAC 17.–32. Platz
GER World Cup 2017 Markham CAN 17.–20. Platz
GER World Cup 2016 Philadelphia USA Viertelfinale
GER Weltmeisterschaft 2024 Busan KOR Viertelfinale
GER Weltmeisterschaft 2023 Durban RSA letzte 64 Achtelfinale
GER Weltmeisterschaft 2022 Chengdu CHN Halbfinale
GER Weltmeisterschaft 2021 Houston USA letzte 64 Achtelfinale
GER Weltmeisterschaft 2019 Budapest HUN letzte 128 Achtelfinale
GER Weltmeisterschaft 2018 Halmstad SWE 9.–12. Platz
GER Weltmeisterschaft 2017 Düsseldorf GER letzte 64 Achtelfinale letzte 64
GER Weltmeisterschaft 2016 Kuala Lumpur MAS Viertelfinale
GER Weltmeisterschaft 2015 Suzhou CHN letzte 64 Achtelfinale
GER Weltmeisterschaft 2014 Tokio JPN Viertelfinale
GER Weltmeisterschaft 2013 Paris FRA letzte 32 letzte 64
GER Weltmeisterschaft 2012 Dortmund GER Viertelfinale
GER Weltmeisterschaft 2011 Rotterdam NED letzte 128 letzte 32
GER Weltmeisterschaft 2010 Moskau RUS Halbfinale
GER Jugend-Weltmeisterschaft 2009 Cartagena de Indias COL Achtelfinale Achtelfinale Achtelfinale 5. Platz
GER Jugend-Weltmeisterschaft 2008 Madrid ESP Viertelfinale letzte 32 Halbfinale
GER World Junior Circuit 2010 Seligenstadt GER Halbfinale
GER World Junior Circuit 2010 Kairo EGY Silber
GER World Junior Circuit 2009 Władysławowo POL Halbfinale
GER World Junior Circuit 2009 Bratislava SVK Halbfinale
GER World Junior Circuit 2009 Platja d’Aro ESP Halbfinale
GER World Junior Circuit 2009 Tata HUN Halbfinale
GER World Junior Circuit 2008 Tunis TUN Silber

Literatur

  • Rahul Nelson: Portrait Sabine Winter - Gestatten: Supergirl, Zeitschrift tischtennis, 2011/7 Seite 8–13

Weblinks

Commons: Sabine Winter – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Zeitschrift tischtennis, 2011/1 Seite 7
  2. ITTF-Weltrangliste im Juni 2010. bttv.de, 14. Juni 2010, abgerufen am 27. September 2019.
  3. Sabine Winter verlässt den TSV Schwabhausen und geht zum SV DJK Kolbermoor. tischtennis.de, 8. Februar 2012, abgerufen am 27. September 2019.
  4. Ovtcharov holt Titel - Solja/Winter siegen im Doppel. mytischtennis.de, 4. November 2012, abgerufen am 27. September 2019.
  5. Grand Finals: Franziska im Halbfinale - Winter raus. mytischtennis.de, 6. Dezember 2012, abgerufen am 27. September 2019.
  6. Junge Europameisterinnen: Solja/Winter holen die Krone. mytischtennis.de, 13. Oktober 2013, abgerufen am 27. September 2019.
  7. NDM 2014: Shan Xiaona und Kristin Silbereisen gewinnen Damen-Doppel. tt-news.de, abgerufen am 27. September 2019.
  8. Deutsche Damen erneut Europameister / "Ich bin stolz auf diese Mannschaft". tischtennis.de, 28. September 2014, abgerufen am 27. September 2019.
  9. EM: Damen besiegen im letzten Gruppenspiel die Slowakei. mytischtennis.de, 26. September 2015, abgerufen am 27. September 2019.
  10. EM: DTTB-Damen zum siebten Mal Europameister! mytischtennis.de, 29. September 2015, abgerufen am 27. September 2019.
  11. NDM Chemnitz Doppel Damen: Solja/Winter zum zweiten Mal deutsche Meisterinnen. tischtennis.de, 8. März 2015, abgerufen am 27. September 2019.
  12. Silbereisen/Winter & Franziska/Groth holen EM-Doppel-Titel! mytischtennis.de, 23. Oktober 2016, abgerufen am 27. September 2019.
  13. Sabine Winter einzige deutsche Starterin beim World Cup. mytischtennis.de, 31. August 2016, abgerufen am 27. September 2019.
  14. Seamaster 2016 ITTF Women´s World Cup: SHEN, LIU and WINTER lost in quarter-finals. ettu.org, 9. Oktober 2016, abgerufen am 27. September 2019.
  15. Ovtcharov gewinnt Europe Top 16, Solja gibt verletzt auf. mytischtennis.de, 5. Februar 2017, abgerufen am 27. September 2019.
  16. Weltrangliste im April: Kaum Veränderungen. tischtennis.de, 6. April 2017, abgerufen am 27. September 2019.
  17. EM 2017: Deutsche Damen scheitern an Rumänien. tt-news.de, abgerufen am 27. September 2019.
  18. World Cup: Frühes Aus für Sabine Winter. tischtennis.de, 27. Oktober 2017, abgerufen am 27. September 2019.
  19. DM: Duda/Qiu und Winter/Do Thi neue deutsche Meister im Doppel! mytischtennis.de, 4. März 2018, abgerufen am 27. September 2019.
  20. Buderus-Final Four der Damen: Kolbermoor Deutscher Pokalmeister (mit Fotogalerie). tischtennis.de, 6. Januar 2019, abgerufen am 26. Februar 2020.
  21. ttc berlin eastside zum fünften Mal Deutscher Meister. tischtennis.de, 19. Mai 2019, abgerufen am 26. Februar 2020.
  22. Zeitschrift tischtennis, 2019/3 Seite 6
  23. EM: Shan/Solja gewinnen deutsches Doppel-Finale! mytischtennis.de, 27. Juni 2021, abgerufen am 12. September 2021.
  24. EM-Gold: Deutschlands Damen triumphieren in Cluj! mytischtennis.de, 3. Oktober 2021, abgerufen am 3. Oktober 2021.
  25. DM in Nürnberg: Sabine Winter und Dang Qiu verteidigen ihre Titel. Abgerufen am 27. März 2023.
  26. Sabine Winter bringt die Halle zum Beben und gewinnt Bronze / Mittelham im Finale. tischtennis.de, 20. August 2022, abgerufen am 3. September 2022.
  27. Sabine Winter Ergebnisse aus der ITTF-Datenbank auf ittf.com (abgerufen am 17. September 2011)